Lorup
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 56′ N, 7° 39′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Emsland | |
Samtgemeinde: | Werlte | |
Höhe: | 30 m ü. NHN | |
Fläche: | 51,22 km2 | |
Einwohner: | 3155 (31. Dez. 2007) | |
Bevölkerungsdichte: | 62 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 26901 | |
Vorwahl: | 05954 | |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 54 033 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rastdorfer Straße 1 26901 Lorup | |
Website: | www.lorup.de | |
Bürgermeister: | Heinrich Kreutzjans (CDU) | |
Lage der Gemeinde Lorup im Landkreis Emsland | ||
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Lorup ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Werlte im Nordosten des Landkreises Emsland im westlichen Niedersachsen (Deutschland).
Mit etwa 3000 Einwohnern hat Lorup nach Werlte die meisten Einwohner in der Samtgemeinde Werlte, zu der sie seit 1973 gehört. Bis dahin war die Gemeinde Teil der Samtgemeinde Lorup, bestehend aus den Gemeinden Lorup und Rastdorf. Der überwiegende Teil der Bevölkerung spricht noch einen nordniedersächsischen Dialekt der plattdeutsche Sprache. In diesem Dialekt lautet der Name des Dorfes Loorpe.
Geographie
Geographische Lage
Die Gemeinde Lorup liegt in der Region Hümmling im Nordostteil der Hügellandschaft Hümmling, deren Landschaftsbild von Heide, Wald, Wiesen und Moor geprägt ist. Rund 18 km nordöstlich liegt die Stadt Friesoythe.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind im Norden die Gemeinden Esterwegen und Hilkenbrook in der Samtgemeinde Nordhümmling im Osten die Gemeinde Rastdorf, im Süden die Gemeinde Spahnharrenstätte und im Westen die Gemeinde Börger in der Samtgemeinde Sögel.
Geschichte
Lorup wurde um das Jahr 1000 als "Ladorpe" (Siedlung im Gehölz) erstmals im Zehntregister des Klosters Corvey urkundlich erwähnt. Es war damals im Zehntbesitz dieses Klosters. Wie der gesamte Hümmling kam Lorup später zum Niederstift Münster, 1803 zum Herzogtum Arenberg, 1810/11 zum Kaiserreich Frankreich, 1815 zum Königreich Hannover, mit diesem 1866 zu Preußen.
Ein im Jahre 1892 von einem Bauern im Loruper Moor gefundener Goldschmuck stammt aus der Zeit um 600 - 700 v. Chr. (Bronzezeit). Hierbei handelt es sich um zwei goldene Armringe, Flachspiralen und Hohlröllchen, die vom Städtischen Museum Osnabrück angekauft wurden. Aus der Stärke des Eschbodens wird auf eine ständige Bewirtschaftung seit 1.500 Jahren geschlossen. Die tausendjährige Geschichte des Ortes spiegelt sich auch in den geschnitzten Wegweisern und Funden aus der Steinzeit wider. Weitere Zeitzeugen aus vergangener Zeit sind die alten Windmühlen (Walke- und Eschmühle), die im Laufe der Zeit ihre Flügel verloren haben.
Politik
Bürgermeister
Bürgermeister der Gemeinde ist Heinrich Kreutzjans (CDU). Die stellvertretenden Bürgermeister sind Gerhard Taubken (CDU) und Theo Book (CDU)
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 15 gewählte Mitglieder. Ihm gehören als Ergebnis der Kommunalwahl vom 10. September 2006 Ratsfrauen und Ratsherren von zwei Parteien bzw. Wählergemeinschaften an.
Wappen
Auf grünem Grund befindet sich ein schräglinker rot-goldener Doppelbalken, begleitet oben von einer silbernen Pflugschar, unten von einem silbernen sechsspeichigen Rad. Der grüne Grund symbolisiert sinnfällig den Namen der Gemeinde Lorup, der nach der ältesten Schreibweise im Zehntregister des Klosters Corvey aus dem 11. Jahrhundert "Ladorpe" lautet und mit "Siedlung im Gehölz" etymologisch gedeutet werden kann. Der rot-goldene Balken erinnert an die in dem o.a. Zehntregister bekundete frühere Verbindung zu Corvey. Pflugschar und Rad weisen hin auf die zwei traditionsreichen und auch noch heute für Lorup bedeutungsvollen wirtschaftlichen Pfeiler, Landwirtschaft und Gewerbe. Die Anzahl der Radspeichen stimmt mit der des Schwungrades des ersten Stromgenerators überein, der heute als heimatgeschichtliches Denkmal gegenüber der Maschinenfabrik Perk steht.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Heide, Wald, Wiesen und Moor prägen das Bild der Landschaft und laden zum Wandern und Erleben ein. Ein Netz von gekennzeichneten Wanderwegen lädt ein zu langen Wandertouren oder geruhsamen Spaziergängen durch die eigentümliche Hümmlinglandschaft. Urlaub auf dem Lande oder im Ferienhausgebiet "Dannenkamp" sind nur einige Möglichkeiten, sich in Lorup vom Alltagsstress zu erholen. Des Weiteren befinden sich viele Ausflugsziele in der Nähe; auch die sportliche Betätigung in Lorup kommt nicht zu kurz: Fußball, Tennis, Kegeln, Angeln, Wandern, Reiten, usw. sind nur einige Beispiele für sportliche Aktivitäten.
Wirtschaft und Infrastruktur
In den letzten Jahren siedelten sich im Gewerbegebiet "Ziepelkamp" an der Gehlenberger Straße zahlreiche Gewerbebetriebe an, so dass sich eine rege und vielseitige Industrie- und Geschäftswelt in Lorup entwickelte. Trotz dieser rasanten Entwicklung verlor der Ort jedoch nicht seinen ländlichen Charakter, da sich auch die schon lange Zeit bestehenden landwirtschaftlichen Unternehmen weiterentwickelt haben.
Vereine
Es gibt in Lorup mindestens 46 Vereine. Statistisch gesehen ist somit jeder Loruper Mitglied in mindestens 3 Vereinen, wie z. B. folgenden:
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Besonderes
In die Schlagzeilen geriet Lorup im Zuge der Aufklärung des Mordes an Christina "Nelly" Nytsch. Das 11 Jahre alte Mädchen wurde am 6. März 1998 entführt. Fünf Tage später fand man ihre Leiche in der Nähe von Lorup, ebenso ein Messer als Tatwaffe. Die Aufklärung führte zum seinerzeit größten Gentest in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
Literatur
- Lehrerverein der Diözese Osnabrück - Der Kreis Lingen. Beiträge zur Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück Heft I, Verlag R. van Acken, Lingen/Ems 1905
- Werner Kaemling - Atlas zur Geschichte Niedersachsens, Gerd J. Holtzmeyer Verlag, Braunschweig 1987, ISBN 3-923722-44-3
- Hermann Abels - Die Ortsnamen des Emslandes, in ihrer sprachlichen und kulturgeschichtlichen Bedeutung, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 1929
- Chr. Oberthür, Fr. Busche, Fr. Barth , Heinrich Dünheuft - Heimatkarte des Kreises Lingen mit statistischen Angaben, Verlag R. van Acken, Lingen/Ems 1953
- Ernst Förstemann, Hermann Jellinghaus (Herausgeber) - Altdeutsches Namenbuch, Band II, 1 und 2: Ortsnamen, Bonn 1913/1916 (Nachdruck: Band II, 2, Hildesheim 1967/1983, ISBN 3-487-01733-4)