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Ferrari 288 GTO

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Der Ferrari 288 GTO wurde 1984 auf dem Genfer Salon erstmals präsentiert. Das Fahrzeug wurde ursprünglich entwickelt, um Ferrari in der damaligen "Gruppe B" ein Comeback in Rennen mit Straßenfahrzeug-ähnlichen Autos zu ermöglichen. Schließlich konnte man in dieser Kategorie auf eine glorreiche Vergangenheit zurückblicken.

Der 288 GTO sieht auf den ersten Blick wie ein gedopter 308 mit gestrecktem Radstand aus. Tatsächlich steckt unter der Karosserie aber ein fast vollständig neu entwickeltes Auto, das tatsächlich 11,25 cm mehr Radstand hatte als der 308. Die Karosserie war bis auf die Stahlblechtüren und die Alu-Motorhaube aus GFK gefertigt und bedeckte einen Stahlrohrrahmen. Durch üppigere Bereifung wurden breitere Kotflügel erforderlich. Neben weiteren optischen und aerodynamischen Änderungen im Vergleich zum 308 kam vor allem ein ganz anderer Motor zum Einsatz: aufgrund der Hubraumbeschränkung für aufgeladene Motoren in der Gruppe B wurde ein aufgeladener 2,8 Liter V-8 entwickelt, der anders als im 308 längs vor der Hinterachse eingebaut wurde.

Er leistete 400 PS und ermöglichte eine Höchstgeschwindigkeit von knapp über 300 km/h in der Straßenversion, von der mindestens 200 Fahrzeuge gebaut werden mußten, damit eine Teilnahme an der Rennserie zugelassen wurde.

1984 war der 288 GTO der stärkste und schnellste Straßenwagen, den Ferrari bis dahin gebaut hatte. Bis Ende 1985 baute Ferrari zwar 271 288 GTOs und 5 288 GTO Evolutione für den Renneinsatz, leider wurde die Gruppe B aber 1986 aufgrund einiger schwerer Unfälle in der Gruppe-B-Rallye-Kategorie abgeschafft. Ein weiterer, letzter 288 GTO wurde 1986 für Ex-Formel-1-Weltmeister Niki Lauda gebaut.

Ende der 80er Jahre wurden gebrauchte 288 GTO zu absolut astronomischen Preisen gehandelt. Einzelne Exemplare erreichten Preise im hohen einstelligen Millionenbereich (in USD).

Dem ursprünglichen Einsatzzweck wurde der 288 GTO zwar nicht gerecht, der Gemeinde der Ferrari-Fans wurde mit dem 288 GTO jedoch eine Ikone geschenkt, deren Faszination bis heute ungebrochen anhält.

Nicht zuletzt begründete der 288 GTO die Tradition des Baus von Supersportwagen bei Ferrari: nach dem 288 GTO folgte der F40, der F50 und zuletzt der Enzo Ferrari.

Datei:Ferrari 288 GTO (1985) Model.jpg
Ferrari 288 GTO (1984)

Technische Daten

Motor

  • Leichtmetall-V8, längs vor der Hinterachse angeordnet
  • Zylinderwinkel 90°, Bohrung × Hub 80×71mm, Hubraum 2855 ccm
  • Verdichtungsverhältnis 7,6:1, 4 Ventile pro Zylinder
  • zwei IHI-Turbolader mit Behr Ladeluftküler, Ladedruck 0,8 bar,
  • Höchstleitung 294 kW (400 PS) bei 7000 U/min
  • Höchstdrehzahl 7700 U/min, Trockensumpfschmierung
  • max. Drehmoment 496 Nm bei 3800/min
  • 2 obenliegende Nockenwellen pro Zylinderreihe
  • Zahnriemen als Nockenwellenantrieb
  • Weber-Marelli-Einspritzanlage, elektronische Zündanlage

Getriebe

Handgeschaltetes, vollsynchronisiertes Fünfgang-Getriebe mit
integriertem Lamellen-Sperrdifferenzial

Fahrwerk

  • Gitterrohrrahmen aus Stahlrohren, Spur vorne/hinten 1559/1662 mm
  • Breite 1910 mm, Höhe 1120 mm
  • Radstand 2450 mm, Trockengewicht 1160 kg
  • Einzelradaufhängung vorne und hinten an Doppelquerlenkern
  • Querstabilisatoren, Federbeine mit hydraulischen Koni-Stoßdämpfern
  • Zahnstangenlenkung, Kraftstofftank mit 120 l Volumen
  • dreiteilige Leichtmetallfelgen, vorne 8Jx16 mit Reifen 225/55 VR 16, hinten 10Jx16 mit Reifen 265/50 VR16, Originalbereifung GoodYear NCT

Fahrleistungen

  • Bescheunigung 0–100 km/h in 4,9 sec
  • Bescheunigung 0–200 km/h in 15,2 sec
  • 1000 m mit stehendem Start: 21,8 sec
  • 400 m mit stehendem Start: 12,7 sec
  • Höchstgeschwindigkeit 305 km/h

Preis 1984: 265.000 DM