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BMW-Werk Leipzig

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BMW Werk Leipzig

Logo des BMW Werks Leipzig
Rechtsform Produktionswerk
Gründung August 2001
Sitz Leipzig
Leitung Manfred Erlacher
Mitarbeiterzahl zirka 5.200 Beschäftigte auf dem Werksgelände
Website www.bmw-werk-leipzig.de

Das BMW Werk Leipzig ist ein Automobilwerk der Firma BMW, welches am 13. Mai 2005 in Leipzig eröffnet wurde. In dem neuen Werk wird seit März 2005 in Serie produziert. Die Produktionskapazität des Werkes beträgt derzeit 700 Fahrzeuge täglich.

Werksstruktur

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BMW Werk Leipzig – Luftaufnahme
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BMW Werk Leipzig – Zentralgebäude außen
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BMW Werk Leipzig – Zentralgebäude innen
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BMW Werk Leipzig – Karosseriebau
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BMW Werk Leipzig – Lackiererei
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BMW Werk Leipzig – Montage
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BMW Werk Leipzig – Zentralgebäude

Die Werkstruktur zeichnet sich dadurch aus, dass die drei Haupt-Produktionshallen (Karosseriebau, Lackiererei und Montage) sich kreisförmig um ein zentrales Verwaltungs-, Kommunikations- und Dienstleistungsgebäude (Zentralgebäude) herum gruppieren. Hierdurch sind die Produktionsbereiche auf kurzen Wegen miteinander vernetzt. Eine weitere Besonderheit ist die patentierte und in der Branche bisher einzigartige Fingerstruktur (auch Kammstruktur) der Montagehalle. Diese ermöglicht es, die Logistikwege sehr kurz zu halten und bei Bedarf durch Verlängerung einzelner Finger weitere Produktionsschritte flexibel einzufügen, ohne dabei die laufende Produktion unterbrechen zu müssen.

Geschichte

Die Ausschreibung

Im Rahmen der laufenden Produkt- und Marktoffensive des Unternehmens ist die Zahl der produzierten Fahrzeuge bei BMW in den letzten Jahren kontinuierlich auf derzeit über 1,3 Millionen Pkw pro Jahr gestiegen. Um die benötigten zusätzlichen Produktionskapazitäten aufbauen zu können, wurde ab Mitte 2000 in Europa ein Standort für ein neues Werk gesucht. Nach einem umfassenden Auswahlprozess erhielt Leipzig am 18. Juli 2001 den Zuschlag. Für Leipzig sprachen unter anderem die gute Infrastruktur, das verfügbare qualifizierte und motivierte Personal, die Nähe zu bereits vorhandenen Zulieferstrukturen, eine effiziente Verwaltung und Förderungen im Rahmen des Aufbau Ost. Zuletzt waren außer Leipzig noch Augsburg, Schwerin, Arras (Nordfrankreich) und Kolin in der Tschechischen Republik im Rennen, auch Leipzigs Nachbarstadt Halle hatte sich beworben.

Bauphase

Im August 2001 begann inoffiziell die über drei Jahre dauernde Bauphase. Das 208 Hektar große Grundstück musste zuerst geebnet werden, dazu wurden fast vier Millionen Kubikmeter Erdreich bewegt. Zeitgleich begann der Anschluss an die vorhandene Infrastruktur Leipzigs, etwa mit dem Ausbau des Autobahnanschlusses Leipzig-Messegelände. Der erste Spatenstich am 7. Mai 2002 markierte den offiziellen Baubeginn und gleichzeitig den Beginn des Hochbaus. Nachdem am 29. April 2003 die Produktionshallen fast vollständig errichtet waren, wurde der Grundstein des Zentralgebäudes gelegt, und schon im Herbst 2003 konnte mit dem Einbau der Produktionsanlagen begonnen werden. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten insgesamt mehr als 4000 Menschen auf dieser seinerzeit größten Industriebaustelle Europas.

Im Frühjahr 2004 begann die Begrünung des Geländes und weiterer Ausgleichsflächen im Stadtgebiet Leipzig. Über 2200 heimische Bäume wurden eingesetzt, mehr als 4000 Kubikmeter Hecken gepflanzt, fast ein Quadratkilometer Magerrasen mit Wildkräutern ausgesät und ein Feuchtbiotop mit 5000 Quadratmetern Schilfgürtel angelegt. Insgesamt wurde von Biologen errechnet, dass nach Fertigstellung des Geländes der ökologische Wert des Werkes mit 105 Prozent über dem der sich vorher dort befindenden Wiesen und Äcker lag.

Am 8. Juli 2004 wurde das erste komplett montierte Fahrzeug im Werk Leipzig hergestellt, es begann damit der Erprobungsbetrieb, bis am 1. März 2005 das erste Kundenfahrzeug planmäßig vom Band rollte. Bereits am 16. Juni 2006 wurde das 100.000ste Fahrzeug hergestellt, am 3. Juli 2007 bereits das 250.000ste.

Die Gesamtinvestition betrug etwa 1,2 Milliarden Euro. Dieser Betrag enthält neben den Kosten für das Grundstück sämtliche Bauumfänge, Anlagen und technischen Einrichtungen sowie die produktbezogenen Investitionen (zum Beispiel spezielle Roboter oder Werkzeuge) bis zum Beginn der Serienproduktion im Jahr 2005.

Zentralgebäude von Zaha Hadid

Das Zentralgebäude ist das kommunikative Zentrum des Werkes. Hier laufen die wesentlichen Kommunikationsbeziehungen zusammen. Auffällig ist, dass die Karosserien über den Arbeitsplätzen zwischen den Fertigungsbereichen transportiert werden, um den Mitarbeitern und Angestellten das Produkt jederzeit vor Augen zu führen. Das Zentralgebäude wurde von der Londoner Architektin Zaha Hadid entworfen. Vorangegangen war ein Realisierungswettbewerb, an dem 24 Büros aus aller Welt teilgenommen hatten. Zaha Hadid hatte es am besten verstanden, die umfangreichen funktionalen Vorgaben des Bauherrn BMW in beispielhafter Formensprache umzusetzen.

Das Zentralgebäude wurde unter anderem mit dem Architekturpreis der Stadt Leipzig 2005 und mit dem renommierten Deutschen Architekturpreis 2005 ausgezeichnet. Dieser Preis wird alle zwei Jahre von der E.ON Ruhrgas AG unter der Schirmherrschaft der Bundesarchitektenkammer vergeben.

Die Produktpalette

  • BMW 1er (Dreitürer)
  • BMW 1er (Coupé)
  • BMW 1er (Cabrio)
  • BMW X1

Produkthistorie

  • 2005–2008: BMW 3er (Limousine)
  • 2007–heute: BMW 1er (Dreitürer)
  • 2007–heute: BMW 1er (Coupé)
  • 2007–heute: BMW 1er (Cabrio)
  • 2009-heute: BMW X1

Quellen

  • BMW Group: Sustainable Value Report 2005/2006
  • Bau Beratung Architektur, Februar 2006, S. 22f
  • art, Juli 2005, S. 26ff
Commons: BMW – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: BMW – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: BMW – Zitate

Koordinaten: 51° 24′ 33″ N, 12° 26′ 40″ O