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Beitrittskandidaten der Europäischen Union

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Beitrittskandidaten der EU, sind Länder die der Europäischen Union beitreten möchten. Alle Beitrittskandidaten müssen die 1993 formulierten Kopenhagener Kriterien erfüllen.

Datei:EU Beitritt.png
Beitrittskandidaten der EU

Südosteuropa

Bulgarien und Rumänien

Zum 1. Januar 2007 sollen nach einem EU-Beschluss Bulgarien und Rumänien der EU beitreten. Bulgariens Betrittsverhandlungen sind seit 15. Juni 2004 abgeschlossen. Des Weiteren hat es einseitig seine Währung an den Euro gebunden, wie es bereits Litauen und Estland vor ihrem Beitritt getan hatten. Im Dezember 2004 wurden auch mit Rumänien die Verhandlungen abgeschlossen. Wegen der im Vergleich zu Bulgarien deutlichen schlechteren Wirtschafts- und Rechtslage Rumäniens wurden dem Land für 2007 strenge Auflagen erteilt; werden sie nicht rechtzeitig erfüllt, verschiebt sich der Beitritt um ein Jahr. Der Beitrittsvertrag mit beiden Ländern wurde am 25. April 2005 unterzeichnet. Er enthält allerdings einige Klauseln, durch die der für den 1. Januar 2007 geplante Beitritt der beiden Länder um ein Jahr nach hinten verschoben werden kann, falls Defizite bei der Anpassung an EU-Recht festgestellt werden.

Türkei

Die Türkei genießt den Status eines Beitrittskandidaten seit 1999 (Zollunion seit 1996). Am 17. Dezember 2004 hat sich der Europäische Rat für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Türkei entsprechend den Empfehlungen des Kommissionsberichts vom 6. Oktober 2004 ausgesprochen. Die Beitrittsverhandlungen selbst werden am 3. Oktober 2005 beginnen. Jedenfalls sprach sich das Europäische Parlament am 15. Dezember 2004 mit großer Mehrheit für den Beginn von Beitrittsverhandlungen aus, obwohl der Beschluss des Parlaments rechtlich nicht bindend für die Staats- und Regierungschefs ist.

Kritiker lehnen die türkische Mitgliedschaft aus verschiedenen Gründen ab. Sie führen dabei an, dass der Großteil der Türkei nicht in Europa, sondern in Asien liegt. Auch Menschenrechtsfragen werden als Ablehnungsgrund genannt. Hinzu kommen ökonomische Bedenken wegen noch relativ niedriger Wirtschaftskraft und Entwicklungsstandes, deren Wirkung auf die EU durch die große Bevölkerung (2015 ca. 80 Millionen) verstärkt würde. Auch fehlt ein Finanzplan der Union, um die Agrarsubventionen zu finanzieren. Wegen unterschiedlicher religiöser und historischer Prägung befürchten aber auch viele, dass die Türkei nach ihrer Aufnahme - als dann größtes EU-Land - den ursprünglichen Charakter der europäischen Staatengemeinschaft stark verändern würde. Wegen der Niederlassungsfreiheit innerhalb der EU könnte eine massive Zuwanderung von Türken nach Westeuropa eintreten.

Befürworter halten dem entgegen, dass die Türkei seit 500 Jahren ein wichtiger Bestandteil der europäischen Geschichte war und sich zudem selbst als europäisch charakterisiert. Auch der wirtschaftliche und rechtsstaatliche Reformprozess des Landes wird als positiv angesehen, obwohl er noch nicht abgeschlossen ist. Bei einer endgültigen Ablehnung der Türkei durch die EU könnte sich dieser Prozess umkehren und die Türkei wieder in die alte Lage zurückführen.

Ein Beitritt der Türkei zur EU wird frühestens im Jahre 2015 erfolgen (nach Erstellen der 7. Finanzvorschau ab 2014) realistisch ist eine Mitgliedschaft der Türkei aber erst um 2020.

Balkanländer

Auf dem Gipfel in Thessaloniki wurde 2003 die Integration der Staaten des früheren Jugoslawien als das nächste große Ziel in der EU-Erweiterung festgelegt.

Albanien

Albanien das bereits ein Assoziierungsabkommen mit der EU geschlossen hat, könnte vor 2020 beitreten. Vorraussetzung sind jedoch eine Verbesserung der ökonomischen Situation sowie ein Abbau der ethnischen Spannungen.

Bosnien und Herzegowina

Die Staaten Bosnien und Herzegowina könnten der EU vor 2020 beitreten, wenn ihre ökonomische Situation sich verbessert und die ethnischen Spannungen abgebaut werden. In diesen Ländern wird der Beitritt von viele Politikern befürworten.

Kroatien

Kroatien wurde am 18. Juni 2004 der Status eines offiziellen Beitrittskandidaten verliehen. Der Europäische Rat beschloss am 17. Dezember 2004, die Beitrittsverhandlungen am 17. März 2005 zu beginnen. Da für viele Mitgliedsländer der Union die Zusammenarbeit der kroatischen Regierung mit dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag ungenügend war, wurde der Verhandlungsbeginn jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben, bis Besserung festzustellen ist. Die Aufnahme wäre dann frühestens 2007 möglich, realistischer ist jedoch ein Termin 2009 oder 2010.

Mazedonien

Mazedonien hat am 22. März 2004 in Dublin seine Aufnahme offiziell beantragt. Durch den Tod des Präsidenten Boris Trajkovski am 26. Februar 2004 war dies vertagt worden. Für Ende 2005 wird die Empfehlung der Kommission über Aufnahme von Beitrittsverhandlungen erwartet.

Serbien und Montenegro

Die Montenegro, will nach der angestrebten Unabhängigkeit von Serbien der EU beitreten. Im April 2005 wurde erstmals auch Serbien ein möglicher EU-Beitritt in Aussicht gestellt, jedoch können erst Beitrittsgespräche aufgenommen werden, wenn die serbische Regierung uneingeschränkt mit dem UN-Kriegsverbrechertribunal zusammenarbeitet.

Osteuropa

Moldawien und Weißrussland

Moldawien und Weißrussland, die eng mit Russland verbunden sind, dürften für einige Jahrzehnte außen vor bleiben.

Russland

Es wird allgemein angenommen, dass Russland der Union zumindest in den kommenden Jahrzehnten nicht beitreten wird, da alleine schon seine Größe das Gleichgewicht in der Union ernsthaft beeinträchtigen dürfte.

Ukraine

Die Ukraine hat nach Worten des neuen Präsidenten Wiktor Juschtschenko bekundet, eine baldige EU-Mitgliedschaft anzustreben. Der Westen der Ukraine tendiert schon lange zur EU und hat starke Kontakte nach Polen, während der (bisher politisch vorherrschende) Osten des Staates die bisherige Verbindung zu Russland beibehalten bzw. stärken möchte.

Kaukasus

Armenien und Aserbaidschan

Von Armenien und Aserbaidschan ist kein angestrebter Beitritt bekannt.

Georgien

Interesse an einer EU-Mitgliedschaft hat die Georgien bekundet, die jedoch geographisch vollkommen in Asien liegt. Kulturell sehen sich die Georgier aber eher als Europäer.


Mittelmeeranrainer

Auch die Mittelmeeranrainer haben Interesse an einer EU-Mitgliedschaft bekundet, die jedoch geographisch vollkommen in Afrika und Asien liegen. Aus poltitischer und wirtschaftlicher Sicht orientieren sich jedoch alle sechs Länder an Europa.

Marokko

Marokko hatte schon einen Beitrittsantrag gestellt. Dieser wurde aber abgelehnt, u.a. weil Marokko kein demokratisches System hat.

Ägypten

Tunesien

Syrien

Jordanien

Israel