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Lyndon LaRouche

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Lyndon LaRouche

Lyndon Hermyle LaRouche, Jr. (* 8. September 1922 in Rochester, New Hampshire) ist ein US-amerikanischer Aktivist, auf den die Gründung der international vertretenen LaRouche-Bewegung zurückgeht. Seit 1976 bewarb er sich mehrfach erfolglos für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Zunächst kandidierte er für die von ihm geleitete „Labor Party“, später bemühte er sich erfolglos bei den Vorwahlen um die Kandidatur für die Demokraten.

Positionen

Kritiker werfen LaRouche antisemitische Äußerungen vor [1][2][3][4][5]

LaRouche ist ein scharfer Kritiker des gegenwärtigen Weltwirtschaftssystems, dem er einen baldigen Zusammenbruch voraussagt. Als Alternative propagiert er ein „neues Bretton-Woods-System“ mit festen Wechselkursen und eine protektionistische Wirtschaftspolitik. Zusätzlich hält er massive Investitionen beispielsweise zum Bau einer „eurasischen Landbrücke“ für notwendig.[6]

Der politische Standort LaRouches lässt sich nur schwer verorten: Während sein Vorschlag zur Errichtung eines neuen Bretton Woods einige Parallelen zur globalisierungskritischen Linken aufweist, stößt seine Bewegung, unter anderem aufgrund seiner Begeisterung für die zivile Nutzung der Kernenergie dort auf Ablehnung.

Haftstrafe

1988 wurde Lyndon LaRouche wegen "conspiracy and mail fraud" (Verabredung eines Verbrechens und Postbetrug) zu einer mehrjährigem Haftstrafe verurteilt. Die Jury sah es als erwiesen an, dass LaRouche und sechs seiner Anhänger mit Hilfe falscher Angaben über vorliegende Sicherheiten Kredite erschlichen hätten, ohne die Spender über die erheblichen finanziellen Schwierigkeiten seiner Organisation aufzuklären.[7]

LaRouche selbst sieht in der Verurteilung einen Versuch, ihn als Politiker zu „eliminieren“. Die Verurteilung sei das Ergebnis einer Verschwörung unter der Leitung Henry Kissingers, in die neben dem FBI auch das Wall Street Journal, der Fernsehsender NBC, die Zeitschrift Reader's Digest und die Anti-Defamation League verwickelt seien.[8]

LaRouche-Bewegung

LaRouches Theorien werden nahezu ausschließlich von Organisationen vertreten, die der nach ihm benannten „LaRouche-Bewegung“ nahestehen. In Deutschland sind dies vor allem die von LaRouches Ehefrau Helga Zepp-LaRouche geführte Bürgerrechtsbewegung Solidarität und das ebenfalls von ihr geführte Schiller-Institut. 1996 bezeichnete die damalige Bundesregierung die der LaRouche-Bewegung nahe stehende Europäische Arbeiterpartei in einer Antwort auf eine kleine Anfrage von Abgeordneten von CDU/CSU und FDP als Politsekte.[9] Diese Einschätzung wird auch von Aussteigern vertreten.[10]

Quellen

  1. Chip Berlet, Protocols to the Left, Protocols to the Right: Conspiracism in American Political Discourse at the Turn of the Second Millennium - Reconsidering "The Protocols of the Elders of Zion": 100 Years After the Forgery, 30.Oktober 2005, Boston
  2. Helen Gilbert, Lyndon LaRouche: Fascism Restyled for the New Millennium, Ed. Red Letter, Seattle, 2003, ISBN 0932323219.
  3. Clara Fraser, Revolution, she wrote, Ed. Red Letter, Seattle, 1998, Kapitel: LaRouche: Sex Maniac and Demagogue (Seiten 231-236)
  4. Dennis King, Lyndon LaRouche and the New American Fascism, Ed. Doubleday, 1989, ISBN 0385238800
  5. Reardon and Kurt Greenbaum, Patrick (1986-03-20). "LAROUCHE ELEMENT IS AN EXTREME CASE". Chicago Tribune S. 1. ISSN 10856706. "The LaRouche organization, often described as anti-Semitic..".
  6. http://www.schiller-institut.de/seiten/wirtschaft/loesung.htm
  7. Washington Post vom 17. Dezember 1988
  8. Biographie auf larouchepub.com
  9. Bundestags-Drucksache 13/4132 vom 15.03.1996
  10. Vgl. etwa Beyes-Corleis, Aglaja (1994) Verirrt. Mein Leben in einer radikalen Politorganisation, Herder: Freiburg i.B. 1994, S. 15

Siehe auch