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Jakob Moralt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Jakob Moralt (* 29. Dezember 1780 in München, † 21. Mai 1820 in München) war Bratschist und kgl. Hofmusiker und Mitglied der Künstler-Familie Moralt.

Er ging zu Christof Geitner in die Lehre und erlernte das Spiel auf der Altviola, in dem er es später zur Virtuosität brachte. Mit noch kaum 17 Jahren wurde er als Eleve in die kurfürstliche Hofmusik aufgenommen. Eleve oder Accessist in der kurfürstlichen Hofmusik sein zu dürfen waren Lehrjahre zur Vervollkommnung auf dem Instrument und zur Einarbeitung in das Orchesterspiel, ohne Bezahlung und ohne Ansprüche auf spätere Übernahme in das Orchester-Ensemble.

Es hat sich wenig über Jakob Moralt erhalten, dessen Namen zwar viele in- und ausländischen Musik-Lexika anführen, von dem aber nur soviel feststeht, dass er später wohlbestallter kgl. Hofmusiker war und ein Virtuose auf der Bratsche. Der ,,Musikalischen Akademie" München gehörte Jakob Moralt seit ihrer Gründung an.

Mit seinen Brüdern Johann Baptist, Joseph und Philipp bildete er das so genannte Moralt-Quartett, eines der frühesten reisenden Streichquartette. Reisen führten es in die Schweiz, nach Frankreich, England und durch Deutschland. Zeitgenössische Berichte besagen, dass er sich großen Ruhm erwarb, besonders durch die Konzertreisen mit seinen Brüdern, die alle als gute Künstler, jeder auf seinem Instrument, berühmt waren so F.J. Lipowsky: „Baierisches Musik-Lexikon, München 1811“, der es als Zeitgenosse wissen musste.

„He also played in the Munich orchestra, but not in the quartet” vermerkt dagegen, Grove: „Dictionary of Music and Musicians. Vol. V, Seite 886“.

Vielleicht war Jakob nur kurzeitig beteiligt, denn fast gleichzeitig tritt auch sein Bruder, der Bratschist Georg Moralt, als Mitglied des Quartetts auf.

Sicher ist, dass sich Jakob Moralt, nun kgl. Hofmusiker, am 29.Mai 1811, abends 6 Uhr in der St.-Peters-Kirche zu München mit Maria Therese Raabin, Bräumeisterstochter von Seefeld, trauen ließ, nachdem die kgl. Hofmusik-Intendanz dazu die vorgeschriebene Heiratslizenz für die kgl. Bediensteten erteilt hatte.

Das älteste seiner sechs Kinder war wenig mehr als acht Jahre alt, als er 1820 stirbt. Der sechs Waisen nahm sich sein Bruder, der kgl. Instrumentaldirektor Joseph Moralt an, der sie zu tüchtigen Menschen erzog und ihnen durch die Heirat der Witwe und Schwägerin im Jahre 1827 auch ein guter Vater wurde.

siehe auch: Moralt

Literatur

  • Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG). Allgemeine Enzyklopädie der Musik begründet von Friedrich Blume.
  • Albert Aschl, "Die Moralt. Lebensbilder einer Familie". (Privatdr. 1960)