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Hedelfingen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Stadtbezirk Hedelfingen
Stadtteil-Wappen Stadtkarte
Hedelfinger Wappen bis 1922
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Liste der Stadtteile Stuttgarts
Bundesland: Baden-Württemberg Baden-Württemberg
Stadt: Stuttgart
Eingemeindung: Hedelfingen 1. April 1922
Rohracker    1. April 1937
Höhe: 231 m ü. NN
Nr. Stadtbezirk
Stadtteil
Einwohner
(Stand 2007)
Fläche
Hedelfingen 9.319 7,30 km²
361 Hedelfingen 5.337 3,05 km²
362 Hafen 0 1,31 km²
371 Lederberg 576 0,17 km²
381 Rohracker 3.406 2,81 km²
Bevölkerungsdichte: 1.276 Einwohner je km²
Postleitzahl: 70329
Vorwahl: 0711
Adresse des
Bezirksrathauses
Heumadener Straße 1
70329 Stuttgart
Website(offizielle): www.stuttgart.de
Bezirksvorsteher: Hans-Peter Seiler
Quelle: Datenkompass Stuttgart
Rathaus in Hedelfingen
Rathaus in Hedelfingen
Rathaus in Hedelfingen,
erbaut 1910 von Stadtbaumeister Adolf Hornung

Koordinaten: 48° 46′ N, 9° 15′ O

Hedelfingen ist ein südöstlicher Stadtbezirk der Landeshauptstadt Stuttgart am linken Ufer des Neckars. Er besteht aus den vier Stadtteilen Hafen, Hedelfingen, Lederberg und Rohracker.

Geschichte

Hedelfingen um 1900

Erstmals genannt wurde Hedelfingen im Jahr 1246. Die Gemeinde wurde im Zuge der Verwaltungsreform des Landes Württemberg 1818 zum Oberamt Cannstatt zugeteilt, das bis zu seiner Auflösung Teil des Neckarkreises war.

Am 1. April 1922 wurde die Weinbaugemeinde nach Stuttgart eingemeindet und dann als Stadtteil geführt. Im Süden grenzt Esslingen-Weil an Hedelfingen, im Westen - schon auf der Filderebene - Heumaden gefolgt von Wangen im Norden, gegenüber am rechten Neckarufer liegen Untertürkheim und Obertürkheim.

Hedelfingen ist heute ein aktiver Weinbauort mit viel Grün und großer Tradition. Bei der Einteilung der Stadt Stuttgart in Stadtbezirke im Jahre 1956 wurde der Stadtteil Hedelfingen mit dem ab 1922 entstandenen und ursprünglich zur Gemarkung Heumaden gehörigen Stadtteil Lederberg (mit Heumaden 1937 eingemeindet) und dem am 1. April 1937 nach Stuttgart eingemeindeten Stadtteil Rohracker zum Stadtbezirk Hedelfingen vereinigt. Bei der Neugliederung der Stuttgarter Stadtteile zum 1. Januar 2001 wurde vom Stadtteil Hedelfingen ein weiterer Stadtteil Hafen abgetrennt. Hier liegt der Großteil des 1958 eröffneten Stuttgarter Neckarhafens.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Hedelfingen ist über eine eigene Abfahrt der Bundesstraße 10 (Karlsruhe – Stuttgart – Ulm), die Stadtbahn-Linien U9 (Hedelfingen – Hauptbahnhof – Vogelsang (– Botnang)) und U13 (Hedelfingen – Bad CannstattFeuerbachGiebel) sowie über mehrere Buslinien( 62 nach Rohracker und Uhlbach, 65 nach Heumaden und Obertürkheim und 103 nach Esslingen) verkehrstechnisch sehr gut angebunden.

Bildungseinrichtungen

Hedelfingen hat eine eigene Grund- und Hauptschule, zwei Kindergärten sowie eine Kindertageseinrichtung und einen Hort mit Ganztagesbetreuung.

Freizeit und Vereine

Neben Banken, einer Apotheke, diversen Ärzten, mehreren Gaststätten (darunter ein Biergarten), Friseuren, Bäckern, Metzgereifachgeschäften findet man alles, was man für das tägliche Leben benötigt. Ein lokaler Fußballverein ist der SKG Hedelfingen. Allgemein-Sport, Tennis und Skifahren kann man im TV Hedelfingen treiben.

Sehenswürdigkeiten

Das Ortsbild wird von liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern geprägt, zum Beispiel der Fachwerk-Kelter der Weingärtnergenossenschaft (erbaut um 1600 von Architekt Heinrich Schickhardt) und dem Alten Haus aus dem 16. Jahrhundert.

Sehenswert ist auch die Alte Pfarrkirche Hedelfingen (Friedhofskirche) mit ihren Fresken aus dem 15. Jahrhundert.

Die fast 1.000 Meter lange Otto-Hirsch-Brücke überspannt den Neckar. Am Hedelfinger Platz erinnern eine Gedenktafel und ein Gedenkstein an Otto Hirsch, den Stuttgarter Rechtsrat und späteren stellvertretenden Vorsteher der "Reichsvereinigung der deutschen Juden" unter dem Präsidenten Leo Baeck in Berlin. Er hat sich auf zahlreichen Reisen und internationalen Konferenzen für die Aufnahme emigrierter deutscher Juden in anderen Ländern - meist ohne Erfolg - eingesetzt. Trotz angebotener sicherer Posten im Ausland verblieb Hirsch bei den bedrängten Glaubensgenossen, wurde schikaniert, inhaftiert und in das KZ Mauthausen deportiert, wo er unter ungeklärten Umständen starb.[1]

Fotos

Einzelnachweise

  1. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 89f.