Boeing E-6
Boeing E-6 Mercury | |
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![]() E-6A "Mercury I" der US-Navy | |
Typ | Kommandoflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Boeing IDS |
Erstflug | Februar 1987 |
Indienststellung | August 1989 |
Stückzahl | 16 |
Die Boeing E-6, auch E-6 TACAMO (Take Charge and Move Out) oder E-6 Mercury, ist ein Flugzeug der US-Marine auf Basis der Boeing 707. Sie dient als Gefechtsleitplattform, speziell zum Übertragen von Statusmeldungen der strategischen und taktischen U-Boote der US-Marine.
Geschichte
Im Kalten Krieg war eine Verbindung zu den Atom U-Booten in den Tiefen der Weltmeere wichtig. Dafür nutzte die US Marine ab Mitte der 1960er Jahre umgebaute Hercules Maschinen. Zu Beginn der 1980er Jahre erreichten diese das Ende ihrer Lebensdauer, so das nach einem Nachfolger gesucht wurde und 1982 die US Marine eine entsprechende Angebotsaufforderung ausgab. Nach langen Verhandlungen erhielt Boeing am 29. April 1983 einen Entwicklungsauftrag für die auf der Boeing 707-320B basierenden E-6A. Der Entwurf übernahm große Teile der E-3A AWACS, so unter anderem das CFM56 Turbofan Triebwerk. Der Rollout des ersten Exemplars der Anfangs noch Hermes genannten Maschine fand im Dezember 1986 in Renton statt. Der Erstflug (eigentlich ein Überführungsflug zur Ausrüstung und Tests auf dem Boeing Field in Seattle) fand am 19. Februar 1987 statt. Bei der Erprobung gab es Probleme mit dem Seitenleitwerk und der Flügelbeklankung, welche durch die Belastungen beim Schleppen der Antennen verursacht wurden. So wurden die ersten E-6A erst am 2. August 1989 in Barbers Point, Hawai in Dienst gestellt. Insgesamt wurden zwischen 1989 und 1992 16 Exemplare dieses Typs ausgeliefert. Ab 1995 wurden zwölf Maschinen mit zusätzlichen Kommunikationssystemen ausgestattet, damit sie die Kommunikation mit landgestützten Interkontinentalraketen mit übernehmen konnten. Diese Maschinen wurden nun E-6B Mercury II genannt und übernahmen ab dem 1. Oktober 1998 die Looking-Glass-Einsätze der ausgemusterten USAF EC-135C. Dazu wurde die MILSTAR- und weitere elektrische Ausrüstung aus den EC-135C aus- und in die E-6 eingebaut. Die erste dieser Maschinen war im Mai 1997 fertig, startete am 25. Juni 1997 zur Erprobung nach Patuxent River und im Oktober 1998 für Einsatzbereit erklärt. Bis Ende 2003 wurden alle E-6A in die B-Version umgerüstet. Man erkennt die umgerüsteten Maschinen am "Buckel" auf dem Vorderrumpf, der die MILSTAR-Ausrüstung und Antennen beherbergt. Im Laufe der Zeit wurden die Maschinen weiter modernisiert. So erhielten sie ab 2002 ein modernes Glascockpit und nach einem entsprechenden Auftrag im Jahr 2004 an Rockwell Collins moderne Funksysteme. Die erste dieser auf den Block-I Standard umgerüsteten Maschinen ging am 24. Februar 2009 wieder an die US Marine. Die E-6 sollen bis 2030 im DIesnt bleiben.[1]
Technische Daten
Kenngröße | Daten |
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Muster | Fliegender Gefechtsstand und Funkrelaisflugzeug |
Besatzung | 22 |
Antrieb | 4 x CFM International CFM56-2A-2 |
Länge | 46,61 m |
Spannweite | 45,16 m |
Höhe | 12,93 m |
Flügelfläche | 283,4 m² |
Spurweite | 6,73 m |
Radstand | 17,98 m |
vordere Frachttür | 2,34 x 3,40m |
Kraftstoff | 70.305 kg |
Leergewicht | 78.380 kg |
Startgewicht | 155.130 kg |
Marschgeschwindigkeit | 842 km/h |
Höchstgeschwindigkeit | 981 km/h |
Dienstgipfelhöhe | 12.800 m |
Patroullienhöhe | 7.620 - 9.150 m |
Missionsreichweite ohne Luftbetankung | 11.760 km |
Einsatzdauer | 15h 24min |
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ FlugRevue Juli 2009, S.49-52, Flugzeuge bis ins kleinste Detail - Boeing E-6 Mercury