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Westfalen

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Die Bezeichnung Westfalen (West-Falen = Westmenschen, gemeint Westsachsen) und westfälisch, im Gegensatz zu der heute fast nicht mehr verwendeten Bezeichnung "Ostfalen" und ostfälisch, geht zurück auf den westlichen Teil des Siedlungsgebietes der Sachsen und bezeichnet heute den nordöstlichen Landesteil des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Als Westfalen bezeichnet man auch den westfälischen Sprachraum in Westfalen und Niedersachsen und den dort lebenden Menschenschlag.

Die Sprache der Westfalen ist das Westfälisch (Platt) genannte westfälische Niedersächsisch, eine niederdeutsche Mundart (Sprache), die von ihren Sprechern auch als Plattdüütsch bezeichnet wird.

Das Westfalenpferd ist das Wappentier Westfalens.

Symbolbeladen sind das Westfalenlied und das Westfalenpferd. Eine bekannte westfälische Symbolfigur ist der Kiepenkerl, ausgestattet mit weitem blauen Hemd, rotem Halstuch, Holzschuhen und seiner Kiepe, einem Tragkorb. Mit ihrer Kiepe auf dem Rücken zogen früher Krämer über Land und boten auf den Höfen wie in den Städten ihre Waren an. In vielen Städten, so auch in Münster, hat man dem Kiepenkerl ein Denkmal aufgestellt.

Geographie

Mittelgebirgslandschaft im Sauerland

Im gegenwärtigen Westfalen leben etwa 8,5 Millionen Menschen in den Regionen Münsterland, Ostwestfalen-Lippe, Sauerland (ohne das Hessische "Upland") und Siegerland (zum Großteil zu Westfalen gehörend) (Südwestfalen) sowie im östlichen Teil des Ruhrgebiets. Historisch gehörten auch das heute in Niedersachsen gelegene Osnabrücker Land sowie das Oldenburger Münsterland zu Westfalen. Der heutige Kreis Lippe gehört aus historischen Gründen offiziell nicht zu Westfalen, wird aber in der allgemeinen Wahrnehmung oft hinzugeschlagen. Grundsätzlich wird Westfalen wahlweise Norddeutschland, Nordwestdeutschland oder Westdeutschland zugeordnet.

Die größte Stadt Westfalens ist Dortmund, gefolgt von den Städten Bochum, Bielefeld und Gelsenkirchen. Münster ist ein wichtiger Verwaltungssitz im Land Nordrhein-Westfalen, unter anderem Sitz des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. Weitere wichtige Städte sind Arnsberg, Bocholt, Bottrop, Gütersloh, Hagen, Hamm, Herford, Herne, Iserlohn, Lippstadt, Lüdenscheid, Lünen, Menden, Minden, Paderborn, Recklinghausen, Rheine, Siegen, Soest und Werl.

Siehe auch: Ostfalen, Liste der Landschaften in Nordrhein-Westfalen

Geschichte

Das politische Westfalen war seit 1180 ein ausgedehntes Herzogtum im Westen des vormaligen Herzogtum Sachsen. Die schon damals historische Bezeichnung wurde nach dem Sturz Heinrichs des Löwen für den Westteil des vormaligen Gesamtherzogtums Heinrichs wiedereingeführt. Herzog von Westfalen war der Erzbischof von Köln. Zugleich bezeichnete Herzogtum Westfalen auch ein Territorium im Sauerland, das unter unmittelbarer Herrschaft des Erzbischofs stand. Die übrigen Gebiete des Herzogtums waren kirchliche Herrschaftsgebiete und Grafenterritorien.

Mittelalter

Frühmittelalter

Im 8. Jahrhundert befanden sich wichtige Zentren der Sachsen in Westfalen. In Marklo bei Porta Westfalica wurden die zentralen Stammesversammlungen abgehalten. Die heilige Irminsul war eine bedeutende religiöse Stätte.

Entscheidende Ereignisse des 30 Jahre dauernden Sachsenkrieges der Franken Ende des 8. Jahrhunderts wurden auf westfälischem Boden ausgetragen. In den Annalen Karls des Großen wird unter anderem von der Eroberung der Syburg über der Ruhr im Süden des heutigen Dortmunder Stadtgebiets berichtet. 794 fand die wahrscheinlich bedeutendste Schlacht dieses fränkischen Eroberungszuges auf dem Sindfeld bei Bad Wünnenberg in der Gegend von Paderborn statt.

Beim demonstrativen Reichstag der siegreichen Franken von 799 im westfälischen Paderborn fand ein Treffen von Karl dem Großen und Papst Leo III statt. Dabei wurde die römischen Kaiserkrönung für das Folgejahr vereinbart.

Es folgte die gewaltsame, systematisch durchgeführte Christianisierung Westfalens. Am alten Glauben festzuhalten galt den neuen Machthabern als Widerstand gegen die Frankenherrschaft und bedeutete die Todesstrafe für die Gläubigen. Die christliche Religion war Teil der Herrschaftsstrategie der Eroberer. Erster Bischof von Münster wurde Liudger, der dort in einer Domburg residierte. Weitere Bischofsitze wurden Minden und Paderborn. Corvey entwickelte sich zu einem der mächtigsten Klöster und wichtigem religiösem Zentrum. Mit der fränkischen Herrschaft begann die Vermittlung des antik-mediterranen Kulturerbes ("karolingische Renaissance") in Westfalen.

Politisch wurde Westfalen Teil des dem Fränkischen Reich eingegliederten Herzogtums Sachsen mit Grafenverwaltung. Die Zahl der Thinge (Gerichtstage) wurde erheblich eingeschränkt. Doch blieb ein eigenes Recht in der Karolingerzeit, die Lex Saxonum.

Mit dem Hellweg durchzog einer der wichtigsten Wege des Reisekaisertums der Ottonischen Zeit Westfalen in West-Ost-Richtung. Dortmund, am Hellweg gelegen, war eine der bedeutendsten Kaiserpfalzen, in der die Könige und Kaiser wiederholt Ostern, als höchstes christliches Fest, verbrachten.

Hochmittelalter

Nach der Entmachtung des Sachsenherzogs Heinrich der Löwe durch Barbarossa wurde die Herzogswürde in Sachsen geteilt. Herzog von Westfalen und Engern wurden die Erzbischöfe von Köln, 1180 war dies Philipp I. von Heinsberg. Die Herzogsmacht erstreckte sich über die zum Bistum Köln gehörenden Gebiete Westfalens sowie über das Bistum Paderborn.

Zwar übten die Erzbischöfe die herzogliche Gewalt für ganz Westfalen aus, doch die politische Macht der einzelnen Territorien war zwischen Grafen und Bischöfen aufgeteilt. Eine besondere Entwicklung erfuhr die Grafschaft Mark, mit ihrem Territorium in Süd-Westfalen, die nach der Schlacht von Worringen 1288 zu weitgehender politischer Unabhängigkeit gelangte. Das als Herzogtum Westfalen bezeichnete Territorium war zunächst ein relativ kleines Gebilde von Besitzungen um Werl, Rüthen und Brilon vom Hellweg entlang der Möhne, sowie Winterberg und Attendorn im Sauerland. Sie gelangten seit 1102 in den unmittelbaren Besitz der Kölnischen Erzbischöfe und waren zum großen Teil 1180 aus Besitzungen Heinrichs des Löwen übertragen worden.

Seit Mitte des 13. Jh. bildeten sich in Westfalen Städtebünde heraus. Mit Dortmund und Soest befanden sich, nach Köln, in Westfalen die beiden größten Städte des Hochmittelalters auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik. Dortmund entwickelte sich zur (einzigen) Reichsstadt in Westfalen. Sein Großes Turm-Siegel des 13. Jh. verkündete stolz: Sigillum Tremonie Civitatis Westfalie.

Beiden Städten, Soest wie Dortmund, kam eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Stadtrechten zu. Dortmund war darüber hinaus Vorort für alle Westfälischen Städte im Hanseverbund.

Spätmittelalter

Gegründet als ottonische Pfalzkirche, erhielt St. Reinoldi in Dortmund im Spätmittelalter einen Turm, der lange das höchste Gebäude Westfalens war.

In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts bildete das Herzogtum Westfalen ein vollständig geschlossenes Territorium. Der Ankauf der Grafschaft Arnsberg 1368 fügte die bis dahin getrennten nördlichen und südlichen Besitzungen der Erzbischöfe im Sauerland zusammen. Arnsberg entwickelte sich zum Hauptort des Herrschaftsgebietes.

Dortmund konnte sich Ende des 14. Jahrhunderts in der Großen Dortmunder Fehde gegen kriegerische Angriffe der benachbarten Grafschaft Mark und des Erzbistums Köln durchsetzen. Die Souveränität als Reichsstadt konnte verteidigt werden. Ende des 15. Jh. löste sich Soest, ebenfalls in Fehde, vom Erzbistum Köln. Zeitgleich gewann innerhalb der Hanse die Stadt Münster an Bedeutung.

Rechtshistorisch bedeutend für das ganze Reich wurde die Tätigkeit der westfälischen Femegerichte im 14. und 15. Jahrhundert. Nicht nur Westfalen, auch viele Auswärtige erhoben vor diesen Gerichten Klage. Das Geheimverfahren und die schnelle Urteilsvollstreckung (Tod durch Erhängen) machten die Feme zu einem Ausnahmeprozeß, der Begriff der Feme ist noch heute geläufig und wurde im 20. Jahrhundert von radikalen politischen Gruppen wieder aufgegriffen.

Frühe Neuzeit und Glaubenskriege

Reformation in den Städten

Bereits 1525 fasste die Reformation in Dortmund Fuß. Bald folgte Soest. Protestantische Bildethik fand hier ihren Ausdruck in den Kupferstichen Heinrich Aldegrevers.

Täufer

Eine eigenartige Entwicklung nahm Münster mit der Herrschaft der Täufer (= Gegner der Kindstaufe). Diese radikal-reformatorische religiöse Bewegung hatte in den Niederlanden eine breite Anhängerschaft gefunden. Von dort erreichte sie 1534 Münster, das sich bereits zwei Jahre zuvor der lutherischen Reformation geöffnet hatte. Die Täufer erlangten solche Macht, dass schließlich der Bischof von Münster sowie alle Andersdenkenden vertrieben wurden und eine straffe Theokratie ("neues Jerusalem") errichtet wurde. Erst nach Ablauf eines ganzen Jahres der Belagerung gelang den Truppen des Bischofs und seiner Verbündeten die Rückeroberung der Stadt nach Verrat. Es folgten grausige Hinrichtungen der Anführer der Täuferbewegung um Jan van Leyden. In der Folge war der Katholizismus im Fürstbistum Münster gefestigt.

Auch in anderen Städten Westfalens waren Täufer aktiv. Doch begnügte man sich im allgemeinen mit deren Vertreibung, wenn sie nach politischer Macht strebten. In Dortmund wurde 1538 der Wiedertäufer Peter von Rulsem hingerichtet

Dreißigjähriger Krieg

Am 24. Oktober 1648 wurde in Münster und Osnabrück der Westfälische Frieden geschlossen. Er beendete den Dreißigjährigen Krieg und begründete ein neues politisches System in Europa.

Königreich Westphalen

Das durch Napoleon gebildete Königreich Westphalen mit der Hauptstadt Kassel, das von Ostwestfalen bis ins heutige Sachsen-Anhalt reichte, bestand nur sechs Jahre von 1807 bis 1813. Die weitaus meisten Gebiete Westfalens waren in napoleonischer Zeit dem Großherzogtum Berg zugeordnet.

Preußische Provinz Westfalen

Westfalen um 1888

Nach dem Wiener Kongress 1815 wurde der Staat Preußen durch die „Verordnung wegen verbesserter Einrichtung der Provinzialbehörden“ vom 30. April 1815 in 10 Provinzen eingeteilt. Dabei wurde auch die Provinz Westfalen gebildet. Provinzhauptstadt wurde Münster (Westfalen).

Sie umfasste im Wesentlichen die bereits vor 1800 zu Preußen gehörigen Gebietsteile Minden, die Grafschaften Mark und Ravensberg, Tecklenburg sowie die nach 1803 an Preußen gelangten Fürstbistümer Münster und Paderborn sowie einige kleinere Herrschaften, darunter die Grafschaften Nassau-Siegen und Limburg/Lenne.

Die Provinz Westfalen bestand aus einem nahezu geschlossenen Gebiet und war verwaltungsmäßig in die Regierungsbezirke Arnsberg, Minden und Münster gegliedert. 1816 wurde der Landkreis Essen in die Rheinprovinz eingegliedert. 1851 und auch während der Weimarer Republik wurden die Grenzen der Provinz geringfügig verändert.

Verwaltungsgliederung der Provinz Westfalen (Stand: 1946)

Heute noch existierende Kreise / Stadtkreise sind fett dargestellt.

Landkreise

  1. Landkreis Altena (bis 1969; danach Kreis Lüdenscheid)
  2. Landkreis Arnsberg (bis 1975; Dann Zu Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis und Kreis Soest)
  3. Landkreis Bochum (1929 aufgelöst; alle Gemeinden wurden Stadtteile von Bochum)
  4. Landkreis Brilon (bis 1975; jetzt im Hochsauerlandkreis)
  5. Landkreis Dortmund (1929 aufgelöst; fast alle Gemeinden wurden Stadtteile von Dortmund)
  6. Ennepe-Ruhr-Kreis (1929 aus den Kreisen Hagen, Hattingen und Schwelm gebildet)
  7. Landkreis Hagen (1929 aufgelöst; Dann zu Stadt Hagen und Ennepe-Ruhr-Kreis)
  8. Landkreis Hattingen (1929 aufgelöst; Dann zu Stadt Bochum und zu Ennepe-Ruhr-Kreis)
  9. Landkreis Hörde (1929 aufgelöst; Dann zu Stadt Dortmund und Kreis Iserlohn)
  10. Landkreis Iserlohn (bis 1975; Dann zum Märkischen Kreis, Kreis Unna und Stadt Hagen)
  11. Landkreis Lippstadt (bis 1975; jetzt im Kreis Soest)
  12. Landkreis Lüdenscheid (1969 bis 1975; jetzt im Märkischen Kreis)
  13. Landkreis Meschede (bis 1975; jetzt im Hochsauerlandkreis)
  14. Landkreis Olpe
  15. Landkreis Schwelm (1929 aufgelöst; Dann zu Ennepe-Ruhr-Kreis und Stadt Wuppertal)
  16. Landkreis Siegen (bis 1975; danach' Kreis Siegen-Wittgenstein
  17. Landkreis Soest (inkl. Lippstadt)
  18. Landkreis Unna (bis 1930 als Landkreis Hamm)
  19. Landkreis Wittgenstein (bis 1975; danach Kreis Siegen)

1975 wurden durch die Kommunalreform größere Landkreise gebildet:

  1. Hochsauerlandkreis
  2. Märkischer Kreis
  3. Kreis Siegen-Wittgenstein

Stadtkreise

  1. Stadtkreis Bochum (seit 1876)
  2. Stadtkreis Castrop-Rauxel (1928-1975; jetzt im Kreis Recklinghausen)
  3. Stadtkreis Dortmund (seit 1875)
  4. Stadtkreis Hagen (seit 1887)
  5. Stadtkreis Hamm (seit 1901)
  6. Stadtkreis Herne (seit 1906)
  7. Stadtkreis Hörde (1911-1928; jetzt Stadtteil von Dortmund)
  8. Stadtkreis Iserlohn (1907-1975; jetzt im Märkischen Kreis)
  9. Stadtkreis Lüdenscheid (1907-1969; danach Kreis Lüdenscheid)
  10. Stadtkreis Lünen (1928-1975; jetzt im Kreis Unna)
  11. Stadtkreis Siegen (1923-1975; danach Kreis Siegen)
  12. Stadtkreis Wanne-Eickel (1926-1975; jetzt Stadtteil von Herne)
  13. Stadtkreis Wattenscheid (1926-1975, jetzt Stadtteil von Bochum)
  14. Stadtkreis Witten (bis 1975; jetzt im Ennepe-Ruhr-Kreis)

Heute noch existierende Kreise / Stadtkreise sind fett dargestellt.

Landkreise

  1. Landkreis Bielefeld (bis 1975; Dann zu Stadt Bielefeld, und Kreis Gütersloh)
  2. Landkreis Büren (bis 1975; jetzt im Kreis Paderborn)
  3. Landkreis Halle in Westfalen (bis 1975; jetzt Kreis Gütersloh)
  4. Landkreis Herford
  5. Landkreis Höxter
  6. Landkreis Lübbecke (bis 1975; jetzt im Kreis Minden-Lübbecke)
  7. Landkreis Minden (bis 1975; jetzt im Kreis Minden-Lübbecke)
  8. Landkreis Paderborn
  9. Landkreis Warburg (bis 1975; jetzt im Kreis Höxter)
  10. Landkreis Wiedenbrück (bis 1975; jetzt im Kreis Gütersloh)

1975 wurden durch die Kommunalreform größere Landkreise gebildet:

  1. Kreis Gütersloh
  2. Kreis Minden-Lübbecke

Stadtkreise

  1. Stadtkreis Bielefeld
  2. Stadtkreis Herford (1911-1968; jetzt im Kreis Herford)
  3. Stadtkreis Minden (1816-1817; danach Kreis Minden)

Heute noch existierende Kreise / Stadtkreise sind fett dargestellt.

Landkreise

  1. Landkreis Ahaus (bis 1975; jetzt im Kreis Borken)
  2. Landkreis Beckum (bis 1975; jetzt im Kreis Warendorf)
  3. Landkreis Borken
  4. Landkreis Coesfeld
  5. Landkreis Lüdinghausen (bis 1975; jetzt im Kreis Coesfeld)
  6. Landkreis Münster (bis 1975; Dann zu Stadt Münster, Kreis Steinfurt, Kreis Coesfeld und Kreis Warendorf)
  7. Landkreis Recklinghausen
  8. Landkreis Steinfurt
  9. Landkreis Tecklenburg (bis 1975; jetzt im Kreis Steinfurt)
  10. Landkreis Warendorf

Stadtkreise

  1. Stadtkreis Bocholt (1923-1975; jetzt im Kreis Borken)
  2. Stadtkreis Bottrop (seit 1921)
  3. Stadtkreis Buer (1921-1928; jetzt Stadtteil von Gelsenkirchen)
  4. Stadtkreis Gelsenkirchen
  5. Stadtkreis Gladbeck (1921-1975; danach Stadtteil von Bottrop, ab 1976 wieder selbständige Stadt im Kreis Recklinghausen)
  6. Stadtkreis Münster
  7. Stadtkreis Recklinghausen (1901-1975; jetzt im Kreis Recklinghausen)

Politik

Oberpräsidenten
Provinziallandtag

1921: Zentrum 35,5% - 49 Sitze | SPD 24,7% - 32 Sitze | DVP 13,0% - 18 Sitze | DNVP 8,8% - 11 Sitze | KPD 7,3% - 10 Sitze | USPD 4,6% - 6 Sitze | DDP 4,4% - 6 Sitze | Polen 1,7% - 2 Sitze
1925: Zentrum 35,1% - 50 Sitze | SPD 22,8% - 32 Sitze | DVP 11,7% - 17 Sitze | DNVP 10,7% - 16 Sitze | KPD 9,3% - 14 Sitze | DDP 2,7% - 5 Sitze | WP 2,2% - 4 Sitze
1929: Zentrum 32,9% - 46 Sitze | SPD 22,1% - 31 Sitze | KPD 9,3% - 13 Sitze | DVP 8,7% - 12 Sitze | WP 6,3% - 9 Sitze | DNVP 6,3% - 9 Sitze | EVD 4,0% - 6 Sitze | NSDAP 2,9% - 4 Sitze | DDP 2,5% - 4 Sitze | CNBL 2,2% - 4 Sitze
1933: NSDAP 36,2% - 50 Sitze | Zentrum 28,2% - 39 Sitze | SPD 15,1% - 21 Sitze | KPD 10,3% - 14 Sitze | DNVP 6,8% - 10 Sitze | CSVD 2,3% - 4 Sitze

Heute noch existierende Kreise / Stadtkreise sind fett dargestellt.

Landkreise Nachfolgende vier Amtsbezirke wurden 1932 mit den kleineren Städten zu Landkreisen vereinigt.

  1. Amtsbezirk Blomberg (bis 1932)
  2. Amtsbezirk Brake (bis 1932)
  3. Amtsbezirk Detmold (bis 1932)
  4. Amtsbezirk Schötmar (bis 1932)
  1. Landkreis Lemgo (1932-1975; jetzt Kreis Lippe)
  2. Landkreis Detmold (1932-1975; jetzt Kreis Lippe und Kreis Paderborn)

Stadtkreise

  1. Stadtkreis Bad Salzuflen (bis 1934; danach Kreis Lemgo)
  2. Stadt Barntrup (bis 1932; danach Kreis Lemgo)
  3. Stadt Blomberg (bis 1932; danach Kreis Detmold)
  4. Stadtkreis Detmold (bis 1934; danach Kreis Detmold)
  5. Stadt Horn (bis 1932; danach Kreis Detmold)
  6. Stadtkreis Lemgo (bis 1934; danach Kreis Lemgo)
  7. Stadt Lage (bis 1932; danach Kreis Lemgo)
  8. Stadt Schötmar (bis 1932; danach Stadtteil von Bad Salzuflen, Kreis Lemgo)
  9. Stadt Schwalenberg (bis 1932; danach Kreis Detmold)

1975 wurden durch die Kommunalreform alle ehemaligen Amtsbezirke und Städte des Landes Lippe im Kreis Lippe zusammengefasst.

Nordrhein-Westfalen

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Provinz Westfalen, die Regierungsbezirke Arnsberg, Minden und Münster zunächst Teil der Britischen Besatzungszone und durch die Verordnung Nr. 46 der Militärregierung vom 23. August 1946 „Betreffend die Auflösung der Provinzen des ehemaligen Landes Preußen in der Britischen Zone und ihre Neubildung als selbständige Länder“ mit dem Nordteil der ehemaligen Preußischen Rheinprovinz zum Land Nordrhein-Westfalen vereinigt.

Am 21. Januar 1947 wurde der Freistaat Lippe durch die britische Militärverordnung Nr. 77 mit dem Land Nordrhein-Westfalen vereinigt. Gleichzeitig wurde Detmold Sitz des neuen Regierungsbezirks durch Vereinigung mit dem früheren Regierungsbezirk Minden.

Aktuell gliedert sich der Landesteil Westfalen in die drei Regierungsbezirke

Seit den 80er Jahren wird in Nordrhein-Westfalen diskutiert, die westfälischen Teile des Ruhrgebietes von den Regierungsbezirken Arnsberg und Münster zu lösen und gemeinsam mit dem rheinischen Teil der Städtelandschaft in einem eigenen Regierungsbezirk zu vereinen (siehe Regionalverband Ruhr). Die verbleibenden Regierungsbezirke sollen dann zu zwei neuen Regierungsbezirken oder auch nur Regionalverbänden Westfalen und Rheinland zusammengelegt werden. Die Umsetzung dieser Ideen ist zur Zeit (2005) allerdings nicht absehbar.

Wirtschaft

Westfalen ist die Region mit dem höchsten Bierausstoß in Deutschland. Wichtigstes Zentrum des Brauwesens ist Dortmund. Ein bedeutender Wirtschaftszweig ist die Möbelindustrie.


Kultur

Regionale Küche

Neben dem in ganz Norddeutschland verbreiteten Grünkohl kennt die westfälische Küche einige, ihr eigene Besonderheiten. Westfälische Fleischgerichte sind Pfefferpotthast, bereits für das 14. Jh. in einer Dortmunder Chronik erwähnt und Panhas, eine Fleischpastete mit Buchweizenmehl. Töttchen ist gekochtes Kalbsfleisch mit einer Zwiebel-Senf-Soße, vor allem im Münsterland verbreitet. Typisch für die Region ist auch die Zubereitung "Dicker Bohnen" mit Speck. Das dunkle, malzige Vollkornbrot Pumpernickel hat in Westfalen seinen Ursprung und wird wohl sonst nirgends in vergleichbarer Qualität zubereitet.

Literatur:

  • Alewelt, Erich: Keär man is dat lecka - Rezepte der westfälischen Küche Ardey-Verlag, 2002, ISBN 3-87023-999-9,
  • Westfälische Küche. Die besten Rezepte. Compact Minirezepte. ISBN 3-8174-3209-7

Weblink:

Siehe auch

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