Goldstandard
Der Ausdruck Goldstandard bezeichnet ebenfalls in einem übertragenen Sinn das zuverlässigste überprüfte Verfahren zum Erreichen eines Zieles, siehe Goldstandard (Verfahren).
Die Währung eines Landes beruht auf einem Goldstandard, wenn das Papiergeld durch Gold gedeckt ist. Das heißt: Ein Schein des Papiergeldes steht für eine bestimmte Menge Gold. Die damit verbundene Verpflichtung der Zentralbank besagt, dass der Papierschein jederzeit in eine entsprechende Menge Gold umgetauscht werden kann (Verpflichtung zur Konvertibilität).
Man unterscheidet:
- Goldumlaufswährung: Goldmünzen dienen als Zahlungsmittel.
- Goldkernwährung: Papiergeld läuft um und Gold wird bei der Zentralbank als Reserve für den internationalen Zahlungsverkehr gehalten.
- Golddevisenwährung: Die Zentralbankreserve kann aus den Devisen anderer Goldwährungsländer bestehen, wie dies vor dem Ende der Goldkonvertibilität des US-Dollars 1971 in der Bundesrepublik Deutschland der Fall war.
Wenn für die gesamte im Umlauf befindende Menge Geld Gold in der Zentralbank vorhanden ist, spricht man von einem vollen Goldstandard (100% Deckung). Historisch war dies kaum der Fall, meist war nur ein Teil des Geldes durch Gold gedeckt.
Die Verpflichtung zur Konvertibilität begrenzt die Ausgabe von Bargeld durch die Zentralbank und schränkt außerdem deren Handlungsfähigkeit ein, auf wirtschaftliche Schwankungen mit Änderung der Geldpolitik zu reagieren. Dadurch kann eine Deflation erzwungen werden. Andererseits kann die eng begrenzte Geldmenge einer Inflation entgegenwirken.
Historisch war der Goldstandard international verbreitet. Befürworter des Goldstandards sagen, dass nicht das Festhalten am Gold verantwortlich für die Depression war, sondern die Aufhebung des klassischen Goldstandards in den Jahren 1914 und 1922, das Überschwemmen der Welt mit neu geschaffenem Geld zur ungesunden Wirtschaftsaufblähung in den 20er Jahren («the roaring twenties», die «Goldenen zwanziger») führte, und als Folge der den Börsencrash, (Schwarzer Donnerstag) und zur Wirtschaftskrise in den 30er Jahren führte.
Die Entwicklung des Goldstandards in den USA
In den USA wurde 1933 die Konvertibilität für das allgemeine Publikum aufgehoben (d.h. die Möglichkeit Papiergeld in Gold umzutauschen) und Goldbesitz zu Wertaufbewahrungszwecken war 40 Jahre lang verboten. Gold wurde aber weiterhin verwendet, um Verbindlichkeiten zwischen Zentralbanken zu regeln.
Am 18. März 1968 hob der Kongress der USA die Bestimmung auf, Goldreserven bilden zu müssen.
Am 15. August 1971 wurde unter der Regierung Nixon die Konvertibilität des Dollar zu Gold auch für die Zentralbank aufgehoben.
Dies markierte das Ende einer 150jährigen Tradition. Seither hat die US-Regierung viel mehr Freiheiten die Geldmenge zu bestimmen (umgangssprachlich: die Notenpresse zu bedienen). Allerdings gibt es heute andere gesetzliche Einschränkungen.