Deutsche Volkspartei
Die Deutsche Volkspartei (DVP) war eine nationalliberale Partei der Weimarer Republik.
Der für das politische Denken in der DVP prägende liberale Volksbegriff speiste sich aus Impulsen der Romantik und des Idealismus. Seine Vertreter, vor allem engagierte, prinzipienorientierte Gelehrte und Beamte, zählten zur gesellschaftlichen Mittel- und Oberschicht. Die DVP setzte sich für die Landwirte und Handwerker ein. Auch die Stellung der Unternehmer sollte gesichert werden.
Die DVP wurde im Dezember 1918 durch ehemalige Mitglieder der Nationalliberalen Partei um Gustav Stresemann, der auch bis zu seinem Tode 1929 ihr Vorsitzender war, gegründet. Obwohl die Partei zunächst die Weimarer Verfassung ablehnte, war die DVP von 1920 bis 1931 an fast allen Reichsregierungen beteiligt. Dies lag vor allem in der Rolle Stresemanns begründet. Sowohl die Politik Stresemanns als auch die Regierungsbeteiligungen waren stets von einer internen Opposition gekennzeichnet - insbesondere da die Wahlergebnisse in den zwanziger Jahren kontinuierlich sanken. Stresemanns wichtigster innerparteilicher Gegenspieler war der Großindustrielle Hugo Stinnes. Er und die mit ihm verbündeten Parteimitglieder strebten eine wesentlich engere Kooperation mit der DNVP an.
Während die DVP de facto zu einer der Stützen der Weimarer Republik geworden war, tendierte sie nach dem Tode Stresemanns im Zuge der zunehmenden Radikalisierung des politischen Klimas immer stärker nach rechts und beteiligte sich u.a. in Thüringen an der ersten Landesregierung mit NSDAP-Beteiligung. Spätestens die Wahlen des Jahres 1932 zeigten allerdings, dass die DVP DNVP und NSDAP nicht in puncto Radikalität ausstechen konnte, und sie sank zur Bedeutungslosigkeit herab; am 27. Juni 1933 löste sie sich selbst auf.
Politiker aus den Reihen der DVP beteiligten sich nach dem Zweiten Weltkrieg an der Gründung von FDP und CDU.
Bekannte Mitglieder
Siehe auch: Demokratische Volkspartei