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FIFA-Konföderationen-Pokal 2005

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Im RheinEnergieStadion findet das erste Spiel Tunesien-Argentinien statt

Der siebte Konföderationen-Pokal 2005 im Fußball, offiziell FIFA Confederations Cup 2005™, wird vom 15. Juni bis zum 29. Juni 2005 von Deutschland ausgerichtet.

Das Fußballturnier gilt als sportliche und organisatorische Generalprobe für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006, die ebenfalls in Deutschland stattfindet. Jedoch ist auch die Siegprämie von 2,3 Millionen Euro ein Anreiz für die acht teilnehmenden Nationalmannschaften

Teilnehmer des Konföderationen-Pokal 2005 sind alle Sieger der kontinentalen Verbandswettbewerbe von 2004 sowie der amtierende Weltmeister und der Gastgeber. Qualifiziert sind der Gastgeber Deutschland, der Weltmeister Brasilien, der Europameister Griechenland, der Afrikameister Tunesien, der Asienmeister Japan, der Südamerika-Vertreter Argentinien (als Zweiter der Copa América, da der Sieger Brasilien als Weltmeister qualifiziert ist), der nord- und mittelamerikanische Meister Mexiko sowie der Ozeanienmeister Australien.

Spielmodus

Die Sieger der kontinentalen Verbandswettbewerbe und der Gastgeber zusammen sind acht Mannschaften, die am Turnier teilnehmen. Je vier Nationalmannschaften treten in den zwei Gruppen (A und B) im Meisterschaftssystem gegeneinander an, d.h. jede Mannschaft spielt einmal gegen jede andere Mannschaft der Gruppe. In der Gruppenphase zählt ein Sieg drei, ein Unendschieden einen Punkt, eine Niederlage bringt keine Punkte. In der Tabelle der jeweiligen Gruppe werden die Punkte addiert.

Bei Punktgleichheit zweier Mannschaften entscheidet in der folgenden Reihenfolge über das Weiterkommen: die Tordifferenz und erzielten Tore aus allen Gruppenspielen, die direkten Begegnungen der betreffenden Mannschaften (Anzahl der Punkte, Torverhältnis, erzielte Tore), letztendlich die Fairplay-Liste oder das Los. Damit unterscheidet sich das Reglement minimal vom der der WM 2006: Dort entscheidet bei Punktgleichheit nicht die Tordifferenz und die mehr erzielten Tore aller Gruppenspiele, sondern sofort die direkten Begegnungen der punktgleichen Mannschaften.

Damit keine Absprachen stattfinden können, werden die beiden letzten Spiele einer Gruppe gleichzeitig ausgetragen. Der erste und zweite jeder Gruppe ziehen ins Halbfinale ein. Beim Konföderationen-Pokal gibt es auf Grund der geringen Teilnehmerzahl kein Achtel- und Viertelfinale.

Im Halbfinale, im Spiel um Platz drei und im Finale wird im K.-o.-System gespielt. Die Mannschaften, die gegeneinander antreten, eliminieren sich gegenseitig, sodass nur eine Mannschaft gewinnen kann. Steht es bei den Spielen der Finalrunde nach der regulären Spielzeit von 90 Minuten unendschieden, kommt es zur Verlängerung und eventuell (falls immer noch kein Sieger feststeht) zum Elfmeterschießen.

Austragungsorte

Die fünf Städte

Die Spiele werden in Hannover, Leipzig, Köln, Nürnberg und Frankfurt am Main ausgetragen. Kaiserslautern, das ursprünglich auch noch als Austragungort vorgesehen war, hat im Mai 2004 seine Bewerbung zurückgezogen.

  • Frankfurt am Main: Im FIFA Stadion Frankfurt am Main, der Heimat des Fußballclubs Eintracht Frankfurt, sind 48.132 Sitzplätze vorhanden. Das alte Waldstadion wurde von Juni 2002 bis Mai 2005 ausgebaut. Die Kosten beliefen sich auf knapp 300 Millionen Euro inklusive der Kosten für Ausbau der Stadionperipherie und Anfahrtswege. Während des Konföderationen-Cups und der WM ist der Name Commerzbank-Arena wegen der exklusiven FIFA-Sponsoren nicht zugelassen. Das Finale des Konfed-Pokales findet in der Mainmetropole statt.
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FIFA Stadion Hannover
  • Hannover: Im FIFA Stadion Hannover, der Heimat des Fußballclubs Hannover 96, finden 44.652 Zuschauer Platz. Das ehemalige Niedersachsenstadion wurde, bei laufendem Spielbetrieb, für 61 Millionen Euro von Stadt und Land umgebaut und beim ersten Bundesliga-Spieltag nach der Winterpause am 23. Januar 2005 eingeweiht. Außerhalb der FIFA-Veranstaltungen heißt das Stadion AWD-Arena. Für zwei Millionen Euro pro Saison erwarb der in Hannover ansässige Finanzdienstleister Allgemeiner Wirtschaftsdienst Mitte 2002 die Namensrechte. Im FIFA-Stadion Hannover finden eines der Halbfinale und zwei Gruppenspiele des Konföderations-Cup statt.
Datei:RheinEnergieStadion Aussenansicht.JPG
WM Stadion Köln
  • Köln: Im FIFA Stadion Köln, der Heimat des Zweitligavereins 1. FC Köln, werden ebenfalls WM-Spiele stattfinden. Der Umbau des Müngersdorfer Stadions für 117,5 Millionen Euro in eine reine Fußball-Arena ist mittlerweile abgeschlossen. Die Stadt Köln zahlt 25,7 Mio. Euro, der Rest wird über die Kölner Sportstätten GmbH (Eigentümerin und Betreiberin) finanziert. Das neue Stadion ist, sofern keine von der FIFA organisierten Spiele stattfinden, nach dem regionalen Stromversorger RheinEnergie benannt. Das Stadion bietet 46.120 Sitzplätze. Drei Spiele der Vorrunde finden hier statt.
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Zentralstadion in Leipzig
  • Leipzig: Das Zentralstadion des Fußballvereins FC Sachsen Leipzig ist sowohl beim Konföderations-Cup als auch bei der Fußball-Weltmeisterschaft die einzige Arena in einer ostdeutschen Stadt. Das alte Stadion wurde für 90,6 Millionen Euro umgebaut, von denen der Bund 51 Millionen Euro beisteuerte. 44.199 Zuschauer können maximal die beiden Vorrundenspiele und das Spiel um Platz drei in Leipzig besuchen.
  • Nürnberg: Im Franken-Stadion, der Heimstätte des 1. FC Nürnberg, das für 56 Millionen Euro umgebaut wurde, können 45.500 Zuschauer die Spiele verfolgen. Im Franken-Stadion findet eines der Halbfinale sowie zwei Vorrundenspiele des Konföderations-Cup statt.

Stellenwert des Wettbewerbes

Umfeld und Interesse

Der Konföderationen-Pokal steht im Schatten der kommenden Weltmeisterschaft. Er ist weit weniger populär als Fußball-Weltmeisterschaften oder Fußball-Europameisterschaften. Schon aufgrund der geringen Anzahl der Länder, die am Wettbewerb teilnehmen, sind die Einschaltquoten im Fernsehen und die Auslastungen der Stadien weit geringer.

Insgesamt ist das Interesse der Zuschauer am Konföderationen-Pokal vorhanden. Alle attraktiven Spiele waren nach der ersten Verkaufsphase ausverkauft. Nur noch etwa 25 000 Tickets für die teureren Kategorien und die weniger attraktiven Spiele waren vorhanden. Bis Anfang Mai 2005 waren 430.000 von 650 000 Eintrittskarten für den kontinentalen Pokal verkauft. Die günstigsten Eintrittskarten waren ab 17 Euro zu haben, eine Finalkarte kostete 99 Euro und durchschnittlich mussten 42 Euro für ein Ticket bezahlt werden.

Generalprobe

Auch werden die neugebauten bzw. umgebauten Stadien in Köln, Nürnberg, Hannover, Leipzig und Frankfurt, die Technik und die Sicherheitsvorkehrungen, sowie die Infrastruktur der Austragungsorte vor dem Großereignis WM nochmals unter internationalen Voraussetzungen getestet. Das neu gegründete Nationale Informations- und Kooperationszentrum (abgekürzt NICC) beginnt in der Hauptstadt Berlin mit den Sicherheitsvorkehrungen. Es koordiniert auf der einen Seite die Arbeit der Sicherheitsbehörden zwischen Bund und Ländern, auf der anderen Seite wird zusammengearbeitet mit Interpol, Eurojust und Europol. Die Polizeibehörden testen bei der Mini-WM (so wird der Konföderationen-Pokal häufig in den deutschen Medien bezeichnet) die Notfall- und Einsatzpläne für die Weltmeisterschaft. In unmittelbarer Reichweite zu den Austragungsorten der WM werden Katastrophenschutzübungen und Notfallazarette getestet. Der Konföderationen-Pokal steht ganz im Zeichen der folgenden Weltmeisterschaft.

Das Aufgebot der Teilnehmer

Die Mannschaften gehen das Turnier nicht alle mit letzter Ernsthaftigkeit an. So sind einige brasilianische Stammspieler nicht im brasilianischen Aufgebot für den Konfed-Pokal 2005. Die bekannten Fußballspieler Cafu, Roberto Carlos u.a. zogen es vor sich nach der anstrengenden vergangenen Saison zu schonen und in Urlaub zu fahren. Die beiden Fußballspieler im Alter von 34 bzw. 32 wird eine Regenerationsphase gewährt. Der brasilianische Nationaltrainer Carlos Parreira berief zwar den bekannten Fußballspieler, dreimaligen Weltfußballer und sogenannten Fußballsuperstar Ronaldo in sein Aufgebot, doch dieser kündigte an ebenfalls in Urlaub fahren zu werden. Als Strafe will Parreira auf Ronaldo auch bei der WM 2006 verzichten, er strich den Ausnahmestürmer aus dem Aufgebot für den Confed-Cup und aus dem für die nächsten zwei WM-Qualifikationsspiele. Der Brasilianer berief für den Erdteilwettbewerb 2005 außerdem fünf Spieler aus der Fußball-Bundesliga: Lucio und Zé Roberto vom FC Bayern München, Juan und Roque Junior (Bayer Leverkusen) und Gilberto von Hertha BSC Berlin.

Trotz alledem ist vor allem in Deutschland aufgrund der Gastgeberrolle eine Erwartungshaltung vorhanden. Der Wettbewerb gilt als sportliche Generalprobe für das weitaus größere Turnier im Sommer 2006. Die Mannschaft von Jürgen Klinsmann geht als Vizeweltmeister und Gastgeber als einer der Favoriten in den Konföderationen-Pokal. Klinsmann sagte, Ziel sei es, das Turnier zu gewinnen. Auch wenn die deutsche Fußball-Mannschaft auf einen Sieg gegen eine der sogenannten großen Fußballnationen schon lange wartet. Die Hoffnungen der deutschen Fans ruhen vor allem auf Nachwuchsspielern wie Lukas Podolski, Bastian Schweinsteiger, Robert Huth und den erfahrenen Spielern Michael Ballack und Oliver Kahn. Bisher muss kein Deutscher Spieler verletzungsbedingt oder aus anderen Gründen bei dem Turnier passen, die Nationalmannschaft tritt mit ihrem derzeit stärksten Auswahl (siehe deutsches Aufgebot für den Konföderationen-Pokal 2005) an.

Beim Gruppengegner der Deutschen fehlen im Aufgebot von Argentinien ebenfalls wie schon bei den Brasilianern einige prominente Spieler: Hernán Crespo vom AC Mailand und Roberto Ayala vom FC Valencia. Aus der Fußball-Bundesliga hat Argentiniens Nationaltrainer José Pekerman die Spieler Martín Demichelis vom FC Bayern München und Diego Placente von Bayer 04 Leverkusen nominiert.

Der Kader der anderen Mannschaften wurde noch nicht bekanntgegeben.

Kritik

Einige Fußballexperten wie beispielsweise der Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München Karl-Heinz Rummenigge oder Fußballtrainer Udo Lattek und prominente Spieler wie der mehrfache Weltfußballspieler Ronaldo kritisieren den Konföderationen-Pokal und fordern die Abschaffung. Sie argumentieren, die Spieler hätten nach der langen Saison in ihrem jeweiligen Verein, den europäischen Wettbewerben, den Spielen für die Nationalmannschaften kaum mehr Urlaub und Zeit zur Regeneration.

Auf die Kritik am Modus des Konföderationen-Pokals vor vier Jahren wurde von Seiten des Weltfußballverbandes FIFA reagiert. Bei den hochsommerlichen Temperaturen und bei der langen Saison der Spieler treten nun die Mannschaften alle drei Tage und nicht schon jeden zweiten Tag zu einem Vorrundenspiel an. Die Kritik am Modus des Wettbewerbs kam vor allem auf, nach dem am 26. Juni 2003 der kamerunische Nationalspieler Marc-Vivien Foé an Herzversagen während der Halbfinalpartie im Konföderationen-Pokal zwischen seinem Land und Kolumbien zusammenbrach und verstarb.

Auch Sportmediziner, so auch der DFB- Mannschaftsarzt Wilfried Kindermann, warnen, die Nationalspieler könnten Schwierigkeiten haben, ausgeruht und durchtrainiert die nächste Saison und die kommende Weltmeisterschaft anzugehen.

Die FIFA plant den Konföderationen-Pokal nur noch alle vier Jahr im Land des WM-Ausrichters als Generalprobe für die kommmende Weltmeisterschaft auszutragen. Der Modus alle zwei Jahre in der Saisonvorbereitung der Fußballvereine hat sich nicht bewährt.

Berichterstattung

ARD und ZDF übertragen alle Spiele live

Alle 16 Spiele des FIFA Konföderationen Pokal 2005 werden in allen Teilnehmerländern ausgestrahlt. Unter der Bildregie von ARD und ZDF wird das Turnier in über 70 Länder live übertragen. Das ZDF zeigt die Gruppenspiele am 16., 18. und 22. Juni sowie beide Halbfinals. Das erste deutsche Fernsehen überträgt die anderen Gruppenspiele und das Spiel um Platz drei und das Finale. Im Zweiten Deutschen Fernsehen analysieren Jürgen Klopp, Trainer von Mainz 05, der ehemalige Fußballschiedsrichter Urs Meier aus der Schweiz, sowie der WM-Organisationschef Franz Beckenbauer. In der ARD sind Günter Netzer und Gerhard Delling sowie Harald Schmidt und Manuel Andrack zu sehen.

Teilnehmer

Bei der Auslosung am 1. November 2004 in Frankfurt am Main wurden von Katarina Witt folgende Gruppen ermittelt:

Gruppe A Gruppe B
Deutschland Deutschland Brasilien Brasilien
Australien Australien Griechenland Griechenland
Argentinien Argentinien Japan Japan
Tunesien Tunesien Mexiko Mexiko

Spielplan

Gruppe A

Tabelle Gruppe A
Platz Team Sp. Gew. Unent. Verl. Tore Pkt.
Argentinien Argentinien 0 0 0 0 0:0 0
Tunesien Tunesien 0 0 0 0 0:0 0
Deutschland Deutschland 0 0 0 0 0:0 0
Australien Australien 0 0 0 0 0:0 0
15. Juni 2005
Argentinien Argentinien - Tunesien Tunesien - : -
Deutschland Deutschland - Australien Australien - : -
18. Juni 2005
Deutschland Deutschland - Tunesien Tunesien - : -
Australien Australien - Argentinien Argentinien - : -
21. Juni 2005
Australien Australien - Tunesien Tunesien - : -
Schweiz Argentinien - Deutschland Deutschland - : -

Gruppe B

Tabelle Gruppe B
Platz Team Sp. Gew. Unent. Verl. Tore Pkt.
Brasilien Brasilien 0 0 0 0 0:0 0
Griechenland Griechenland 0 0 0 0 0:0 0
Japan Japan 0 0 0 0 0:0 0
Mexiko Mexiko 0 0 0 0 0:0 0
16. Juni 2005
Japan Japan - Mexiko Mexiko - : -
Brasilien Brasilien - Griechenland Griechenland - : -
19. Juni 2005
Griechenland Griechenland - Japan Japan - : -
Mexiko Mexiko - Brasilien Brasilien - : -
22. Juni 2005
Griechenland Griechenland - Mexiko Mexiko - : -
Japan Japan - Brasilien Brasilien - : -


25. Juni 2005 Nürnberg Sieger Gr. A – Zweiter Gr. B 18:00 Uhr
26. Juni 2005 Hannover Sieger Gr. B – Zweiter Gr. A 18:00 Uhr
29. Juni 2005 Leipzig Spiel um Platz 3 17:30 Uhr
29. Juni 2005 Frankfurt am Main Finale 20:45 Uhr