Orlamünde
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 47′ N, 11° 32′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Saale-Holzland-Kreis | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Südliches Saaletal | |
Höhe: | 168 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,58 km2 | |
Einwohner: | 1237 (31. Dez. 2007)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 163 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 07768 | |
Vorwahl: | 036423 | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 74 065 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Bahnhofstr. 23 07768 Kahla | |
Website: | www.vg-suedliches-saaletal.de | |
Bürgermeister: | Uwe Nitsche |
Orlamünde liegt im thüringischen Saale-Holzland-Kreis direkt an der Mündung der Orla in die Saale zwischen den Städten Jena und Rudolstadt. Mit einer Fläche von 758 ha und seinen rund 1.300 Einwohnern zählt sie zu den kleinsten Städten Thüringens und gehört zusammen mit anderen Gemeinden zur Verwaltungsgemeinschaft Südliches Saaletal.
Geografie
Die Oberstadt von Orlamündeerstreckt sich schmal und langgezogen auf einem steilen Bergkamm, fast 100 m über der Saale.
Geschichte
Der Ursprung der Stadt war die Grenzburg Orlamünde, die Stammsitz Grafen von Orlamünde war. Die Burg Orlamünde war im 11. Jahrhundert errichtet und schon im 15. Jahrhundert aufgegeben worden. Heute existiert von der Burg nur noch die Kemenate Orlamünde.
Wappen
Das heutige Stadtwappen ist das historische Wappen der ehemaligen Grafschaft Weimar-Orlamünde. Die Wappenbeschreibung: „In Gold mit zehn roten Herzen begleitet ein schwarzer aufgerichteter Löwe mit roter Zunge und ebenso gefärbter Bewehrung.“
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zu den historischen Wahrzeichen der Stadt gehören die Kemenate, die Stadtkirche St. Marien, das spätgotische Rathaus und das ehemalige Wilhelmiterkloster.
Das gesellschaftliche Leben in Orlamünde prägen zahlreiche Vereine, so zum Beispiel der Burgverein, der Funkverein, der Heimatverein, der Gesangsverein, der Feuerwehrverein, der Orlamünder Jugendclub, der Kaninchenzüchterverein, der Sportverein, der Verein für Kultur- und Brauchtumspflege, der Schützenverein und der Karnevalsverein OCV.
Seit Jahrzehnten wird am Faschingsdienstag der Winter durch den "Strohbär – Umzug" ausgetrieben. Im deutschen Sagenschatz ist Orlamünde durch die Sage über die "Weiße Frau von Orlamünde" bekannt. Diese wird unter anderem in Theodor Fontanes Effi Briest erwähnt. Effi liest von der Sage und ängstigt sich darauf ganz fürchterlich. In der Sage ertränkt Kunigunde von Orlamünde ihre zwei Kinder im sogenannten Kindelsbrunnen, da ihr Geliebter sagte, dass er sie wegen zwei Augenpaaren nicht heiraten könne. Kunigunde dachte, damit seien ihre Kinder gemeint. Dies war aber nicht der Fall. Nach ihrem Tode spukt sie nun ruhelos bei Vollmond auf der Kemenate zu Orlamünde und hat schon so manchen Besucher erschreckt. Den Kindelsbrunnen ist heute noch zu finden. Er liegt etwas unterhalb der Kemenate und führt längst kein Wasser mehr.
In der Oper "Ariane et Barbe-Bleue" von Paul Dukas spielt das Lied "Die sieben Mädchen von Orlamünde", dessen Text von Maurice Maeterlinck stammt, eine Rolle.
Gedenkstätten
Seit 1985 wird mit einer Stele an die KZ-Häftlinge erinnert, die im Frühjahr 1945 bei einem Todesmarsch des KZ Buchenwald durch den Ort getrieben wurden.
Verkehr
Die Unterstadt an der B 88 sowie an der Saalbahn wird nach dem einstigen Verpflegungshaus der Grafen von Orlamünde Naschhausen genannt. Im dortigen Bahnhof zweigt auch die Nebenbahnlinie nach Pößneck ab, die früher bis nach Oppurg führte.
Söhne und Töchter der Stadt
- Andreas Ellinger, (1526-1582) Mediziner und Dichter
- Martin Wähler, (1889-1953) Volkskundler und Pädagoge
Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden