KW-1

Der KW-1 (auch KV-1) war ein sowjetischer Kampfpanzer, benannt nach dem Befehlshaber und Politiker Marschall Kliment Woroschilow. Der KW galt nach der sowjetischen Terminologie - nicht zu Unrecht - als ein schwerer Panzer. Er besaß zu Beginn eine bis dahin nicht gekannte starke Panzerung (die im Laufe des Krieges noch weiter verstärkt wurde) wie auch eine 76,2 mm-Kanone - war jedoch auf der anderen Seite relativ langsam und mechanisch auch nicht immer zuverlässig, so daß diese Panzer viel öfter mit Defekten liegenblieben als daß sie durch feindliche Panzer und/oder der PaK zerstört wurden. Bei den deutschen Truppen wurde dieser Typ Dicker Bello genannt, in einer Anspielung auf seine "Dickfelligkeit", sprich seine starke Panzerung. Im Verlaufe des Krieges gerieten alle KW trotz enormer Panzerstärken gegen die moderneren deutschen Tiger sowie Panther ins Hintertreffen und waren jetzt auch technisch überholt. Die Versuche den KW weiterzuentwickeln führten zu einer neuen Serie schwerer sowjetischer Panzer die mit dem IS-1 ihren Anfang fand und die KW gegen Ende 1943 ersetzen sollte.
Entwicklung
Die Entwicklung des KV-1 wurde am 1. Februar 1938 begonnen, noch vor der offiziellen Genehmigung, die erst am 27. Februar erteilt wurde. Der KV-1 sollte den Multiturmpanzer SMK ersetzen. Die Entwicklung schritt sehr schnell voran, unter anderem, weil einige Elemente des SMK übernommen wurden und so wurde das erste Exemplar bereit am 1. September 1938 fertiggstellt.
Geschichte
Wegen seiner starken Panzerung und seiner großkalibrigen Kanone kann der KW-1 als der stärkste Panzer der Sowjetunion zu Beginn des Krieges bezeichnet werden. Trotz den oftmals sehr unerfahrenen Panzerbesatzungen war er ein sehr ernstzunehmender Gegner für die deutschen Kampfpanzer. Noch vor Beendigung der Testphase wurde der KV-1 im Winterkrieg gegen Finnland im Jahr 1940 eingesetzt. Die Tests wurden zu einem späteren Zeitpunkt fortgeführt, wobei sich ernste technische Mängel zeigten. Doch die Produktion war schon im Gange und so wurden die Testergebnisse ignoriert. Während des Unternehmen Barbarossa spielte der KW-1 eine wichtige Rolle, da er nur schwer von den deutschen Panzern zerstört werden konnte. Dennoch gelang es ab und an einige dieser Panzer zu isolieren und mit Schüssen ins Heck zu zerstören - oder - wenn es nicht anders ging durch Schüsse ins Laufwerk bzw. in die Ketten den Panzer bewegungsunfähig zu schießen um so die Besatzung zur Aufgabe zu zwingen. Trotzdem wurden so die meisten KW-1 nicht im Kampf zerstört, sondern fielen auf Grund von technischen Mägeln aus. Während des 2. Weltkriegs wurde der KW-1 noch mehrmals an die veränderten Begebenheiten angepaßt. So wurde später der KW-1e, eine noch besser gepanzerte Variante - die jedoch aufgrund des enormen Gewichts äußerst langsam war - und der KW-1s, eine leichtere und damit schnellere Variante des KW-1, produziert. Gegen die schwer gepanzerten KW-1c bzw. e bedurfrte es oft schon eines Tiger um diese zu bezwingen. Die endgültig letzte Variante war der KW-85, von dem jedoch nur 130 Exemplare gebaut wurden. Dieser Panzer hatte zwar eine starke Kanone, aber seine Panzerung mi geraden Flächen war inzwischen längst nicht mehr auf der Höhe der Zeit und hatte gegen den Tiger und den stärkeren deutschen PaKs praktisch keine Chance mehr. Der Versuch, ab 1942 die Panzer der KW-Serie weiterzuentwickeln, führte nach vielen Prototypen (darunter der KW-13) im Herbst 1943 letztendlich zum neuen und wesentlich verbesserten Josef-Stalin-Panzer, dessen erstes Modell der IS-1 mit 85 mm-Kanone war und 1944 im IS-2 mit 122 mm-Kanone gipfelte.
Technische Daten
KW-1 (1941)
- Besatzung: 5 Mann
- Gewicht: 45 Tonnen
- Abmessungen in cm
- Länge: 710
- Breite: 330
- Höhe: 270
- Bewaffnung
- 76,2 mm Geschütz
- 3x 7,62mm MG (Bug, Turm hinten, Turm vorne)
- Antrieb
- V-2K Diesel mit 600 PS
- Höchstgeschwindigkeit: 35 km/h (Straße)
- Panzerung in mm
- Turm: 90-75
- Wanne: 75-60