Charles Tomlinson Griffes
Charles Tomlinson Griffes (* 17. September 1884 in Elmira, im US-Bundesstaat New York; † 8. April 1920 in New York City) war ein US-amerikanischer Komponist. Der früh verstorbene Griffes gilt als bekanntester amerikanischer Vertreter des musikalischen Impressionismus.
Leben
Nach frühem Klavier- und Orgelunterricht in seiner Heimatstadt ging Griffes 1903 nach Berlin, um dort u.a. bei Engelbert Humperdinck Komposition zu studieren. 1907 in die USA zurückgekehrt, nahm er eine Stellung als Musiklehrer an der Hackley School in Tarrytown an, die er zeitlebens – auf das bescheidene Gehalt angewiesen – innehatte. Daneben nahm er am New Yorker Musikleben teil: 1916 spielte er dort in der amerikanischen Erstaufführung von Strawinskis Petruschka in der Fassung für 2 Klavier mit, 1918 wurde ein Konzert mit Werken von Griffes veranstaltet.
Griffes verstarb im Alter von 35 Jahren an den Spätfolgen einer Influenza, die er sich Ende 1919 zugezogen hatte (möglicherweise der Spanischen Grippe). Sein Grab befindet sich im Bloomfield Cemetery, Essex County, New Jersey. Griffes führte detaillierte Tagebücher, die allerdings nach seinem Tod teilweise von seiner Schwester vernichtet wurden, da sie Griffes' Homosexualität offenkundig machten.[1]
Werk
Griffes ist der bekannteste amerikanische Vertreter des musikalischen Impressionismus; die französischen Impressionisten übten während seines Europaaufenthaltes starken Einfluss auf ihn aus. Er studierte auch die Werke zeitgenössischer russischer Komponisten, beispielsweise von Alexander Skrjabin, dessen Einfluss in seinem Werk ebenfalls erkennbar ist, beispielsweise im Gebrauch synthetischer Tonleitern und Ganztonleitern.
Seine bekanntesten Werke sind White Peacock für Klavier (1917), die Klaviersonate in F (1918), die Tondichtung The Pleasure Dome of Kubla Khan nach einem Fragment von Samuel Taylor Coleridge (1919) und das für Georges Barrère geschriebene Poem für Flöte und Orchester (1919). Er schrieb darüber hinaus zahlreiche programmatische Stücke für Klavier, Kammerensembles und Gesang. Angesichts seines kurzen Lebens und der gleichzeitigen Lehrverpflichtungen ist sein Werkkatalog verhältnismäßig umfangreich; einige seiner Kompositionen werden bis heute gespielt bzw. sind auf Tonträger verfügbar.
Einzelnachweise
Literatur
- Friedrich Blume (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart, 1. Auflage, 1949–1986
- The Concise Edition of Baker's Biographical Dictionary of Musicians, 8th ed. Revised by Nicolas Slonimsky. New York, Schirmer Books, 1993. ISBN 002872416X
Weblinks
- Vorlage:DM
- Thomas Hampson: I Hear America Singing
- Biographie bei naxos.com
- Inventar der Manuskripte von Griffes in der New York Public Library
- Noten und Audiodateien von Charles Griffes im International Music Score Library Project
Personendaten | |
---|---|
NAME | Griffes, Charles Tomlinson |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Komponist |
GEBURTSDATUM | 17. September 1884 |
GEBURTSORT | Elmira, New York (Bundesstaat) |
STERBEDATUM | 8. April 1920 |
STERBEORT | New York City |