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Opus spicatum

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Tautenburg, opus spicatum-Mauerwerk der Ringmauer der Hauptburg

opus Spicatum ist eine Form des Mauerwerkes das seit dem Altertum verwendet wird. Das Erscheinungsbild ist ein Fischgrätenmuster. Seit dem Altertum wurden zu dekorativen Zwecken vorrangig Ziegelsteine in schräger Form im Mauerwerk aber auch bei Fußbodenbefestigungen angeordnet. Durch den Wechsel der Ausrichtung in den aufeinander folgenden Lagen entstand ein „fischgrätenartiges Muster“. Während des Römischen Reiches wurde diese Mauerwerkstechnik als „opus spicatum“ bezeichnet. Im Mittelalter wurde diese Mauerwerkstechnik ebenfalls eingesetzt. Man verwendete sie vorrangig als Füllmauerwerk für so genanntes Schalenmauerwerk. Dabei wurden die beiden Außenseiten der jeweiligen Mauer aus sorgfältig behauenen Quadern errichtet. Der verbleibende Innenraum zwischen den Schalenmauern wurde zur Herstellung der gewünschten Mauerstärke mit schräg gestellten flachen Steinen gefüllt. Gelegentlich sieht man zwischen den schrägen Lagen aucheine Lage flach vermauerter Steine. Diese Mauertechnik stellte eine enorme Kosteneinsparung gegenüber der massiven Bauweise aus Quadern dar. Problematisch war jedoch ein seitlicher Schub den dieses Mauerwerk ausübte. Häufig sind auch Risse zwischen Schal- und Füllmauerwerk zu beobachten. An Ruinen mittelalterlicher Bauten ist oft zu beobachten, dass zur Gewinnung von Baumaterial die teuren Quader des Schalmauerwerks demontiert wurden, während die opus-spicatum- Lagen als minderwertiges Baumaterial erhalten blieben