Zum Inhalt springen

Wurzel (Pflanze)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Dezember 2003 um 23:33 Uhr durch Reinhard Kraasch (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.


Die Wurzel (Radix) einer Pflanze dient der Mineralstoff- und Wasseraufnahme aus dem Erdreich und der Befestigung der Pflanze im Boden. Vielfach wird die Wurzel auch als unterirdisches Speicherorgan benutzt. Oberirdisch geht sie in die Sprossachse über. Die Wurzel ist stets blattlos und trägt nur ein dünnes Abschlussgewebe, die Rhizodermis. Die in den Boden eindringende Spitze der Wurzel wird von einer Wurzelhaube (Kalyptra) geschützt.

Durch Verzweigungen und einen dichten Besatz von einzelligen Wurzelhaaren in der Wurzelhaarzone der Rhizodermis wird die resorbierende Oberfläche der Wurzel stark vergrößert, was die Aufnahme von Wasser und Nährsalzen erleichtert.

Wurzeln sind auch Syntheseorte für zahlreiche Pflanzenhormone. Bestimmte Pflanzen bilden so genannte Knollen aus, die zur Speicherung von Nährstoffen dienen. Bekannt hierfür sind z. B. einige Gemüsepflanzen wie die Karotte, die Zuckerrübe oder die Rote Bete. Bei anderen Rüben wie dem Rettich und der Futterrübe ist allerdings noch das Hypokotyl, also ein Sprossabschnitt, am Aufbau der Rübe beteiligt.

Als Speicherstoffe werden vorwiegend Disaccharide (z.B. Saccharose), Oligosaccharide und Polysaccharide (z.B. Stärke) verwendet.

Das Wurzelsystem kann bei den einzelnen Pflanzen - je nach den Standortbedingungen - ganz unterschiedlich ausgeprägt sein. Bei Pflanzen, die sich durch Ausläufer verbreiten, ist es oft umfangreicher als das Sprosssystem. Kakteen dagegen besitzen nur ein schwach entwickeltes Wurzelsystem. Je nachdem, ob die Wurzeln tief in den Erdboden vorstoßen oder sich knapp unter der Erdoberfläche eher vertikal ausdehnen, unterscheidet man Tiefwurzler, die ihre Pfahlwurzel in Richtung Grundwasser treiben, und Flachwurzler, die mehr an die Aufnahme des im Boden versickernden Regenwassers angepasst sind.

Man unterscheidet weiterhin

  • heterogene Wurzelsysteme mit einer senkrecht nach unten wachsende Hauptwurzel und seitlich von ihr abzweigenden Seitenwurzeln sowie
  • homogene Wurzelsysteme, die aus zahlreichen gleichrangigen, ähnlich gestalteten Wurzeln bestehen. Hierzu gehören auch die sproßbürtigen Wurzeln der Farne.

Im Wurzelquerschnitt lassen sich verschiedene Gewebetypen erkennen: Auf die ganz außen liegende Rhizodermis folgt eine Hypodermis. Diese umschließt das Rindengewebe, das aus mehreren Zellschichten besteht und innen an die Endodermis grenzt. Letztere umschließt einen Zentralzylinder, in dem neben Festigungselementen besondere Bereiche für den Wasser- und Zuckertransport liegen: das Xylem und das Phloem.