Grazer Mühlgang
Der Grazer Mühlgang ist ein durch das Stadtgebiet von Graz geführter Kanal der Mur, der für den Betrieb der Mühlen auf dem rechten Murufer im 13. Jhdt. errichtet wurde. Er steht im Besitz des Grazer Bäcker-Mühlen-Konsortiums und ist teilweise überbaut. Während der Mühlgang auf der linken Murseite durch Geidorf nicht mehr vorhanden ist, ist dieser rechte Mühlgang bis heute in Verwendung.
Geographie
Der Mühlgang zweigt beim Kraftwerk Weinzödl im Norden von Graz rechts von der Mur ab und mündet in Feldkirchen südlich der Stadt wieder in die Mur.
Im Bezirk Gösting mündet der Thalbach zu, der Aubach und der Schleifbach ab. Im Bezirk Lend fließt der Mühlgang durch den Friedenspark (früher Frauenbad) zur früheren Papiermühle (vom 16. Jhdt. bis 1956) und weiter zum Volksgarten, wo bis 2005 die Marienmühle (heute Rondo) stand. Über die Rösselmühle, die es seit dem 13. Jhdt. gibt heute noch in Betrieb ist, führt der Kanal durch Gries weiter zum Schlachthof und von dort über Puntigam zur Stadtgrenze, wo ein Teil des Wassers in die Mur abfließt und der andere Teil weiter nach Feldkirchen bei Graz fließt (Lebern, Mittermühle, Petermühle).
Heutige Verwendung
Aus der Jesuitenmühle bei der Göstinger Maut entstand 1903–1905 das Kraftwerk Viktor Franz, das heute noch in Betrieb ist[1]. Die Energie Graz betreibt drei Kleinwasserkraftwerke am Mühlgang.[2] Während es früher vom Mühlgang gespeiste Schwimmbäder gab, ist dies heute nicht mehr möglich. Der Mühlgang wird regelmäßig entleert, da in ihm viel Unrat entsorgt wird. Auch für die Suche nach Vermissten wird der Kanal immer wieder abgelassen. Öfters macht der Mühlgang Schlagzeilen in den Grazer Lokalnachrichten, weil aus ihm Personen und Hunde gerettet werden müssen.
Einzelnachweise
"Grazer Straßennamen" von Karl A. Kubinzky und Astrid Wentner, Leykam, ISBN 978-3-7011-7669-4