Tscherlak
Siedlung städtischen Typs
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Tscherlak (russisch Черла́к) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Oblast Omsk (Russland) mit 11.680 Einwohnern (2008).
Geographie
Die Siedlung liegt im Westsibirischen Tiefland, etwa 130 Kilometer südöstlich der Oblasthauptstadt Omsk am rechten, höheren Ufer des größten Ob-Nebenflusses Irtysch.
Tscherlak ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons Tscherlak.
Geschichte
Der Ort wurde in den 1720er Jahren als Tscherlakski forpost („Tscherlaker Vorposten“)[1] im Verlauf der damaligen Grenzlinie des Russischen Reiches zu den noch nicht kolonialisierten Steppengebieten des heutigen Kasachstan gegründet. Hier wurden Kosaken aus den Gebieten um Tara und Tobolsk angesiedelt, später auch aus Zentralrussland verbannte Bauern.
1925 wurde Tscherlak Verwaltungsyentrum eines Rajons, 1947 Siedlung städtischen Typs.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1959 | 11.645 |
1970 | 11.131 |
1979 | 11.236 |
1989 | 11.840 |
2002 | 12.269 |
2008 | 11.680 |
Anmerkung: 1959–2002 Volkszählungsdaten
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Tscherlak gibt es seit 1985 ein Heimatmuseum.[2]
Wirtschaft und Infrastruktur
Tscherlak ist Zentrum eines Landwirtschaftsgebietes mit Betrieben der Lebensmittelindustrie.[1]
Durch Tscherlak führt die Fernstraße M38 (auch Europastraße 127), die von Omsk das rechte Irtyschufer aufwärts zur kasachischen Grenze und von dort weiter in Richtung Pawlodar und Semei führt. Über diese Straße kann auch die fast 40 km entfernte Bahnstation Tscherlak an der „Mittelsibirischen Eisenbahn“ Omsk–Karassuk–Srednesibirskaja erreicht werden, die ab hier auf mehr als 100 Kilometern über das Territorium Kasachstans verläuft. Die näher zur Siedlung gelegenen Stationen Talapker und Ljubowka sind nur per Autofähre zu erreichen, da es weder bei Tscherlak, noch überhaupt zwischen Omsk und kasachischer Grenze eine Straßenbrücke existiert.
Einzelnachweise
- ↑ a b Tscherlak auf der Webseite des Geographischen Instituts der RAN (russisch)
- ↑ Informationen zum Museum bei museum.ru (russisch)
Weblinks
- Informationen zum Rajon im Informationsportal des „Gouvernements“ Omsk (russisch)