Soissons
| Soissons | ||
|---|---|---|
| Staat | ||
| Region | Picardie | |
| Département (Nr.) | Aisne (02) | |
| Arrondissement | Soissons | |
| Kanton | Hauptort von 2 Kantonen | |
| Koordinaten | ||
| Höhe | 38–130 m | |
| Fläche | 12,32 km² | |
| Bürgermeister | Édith Errasti | |
| Einwohner | 28.667 (1. Januar 2022) | |
| Bevölkerungsdichte | 2.327 Einw./km² | |
| Postleitzahl | 02200 | |
| INSEE-Code | 02722 | |
Soissons [] ist eine Stadt in der Picardie im Norden von Frankreich. Sie war bereits zu Zeiten der römischen Besetzung als Augusta Suessionum bekannt. Sie war zwischen 486 und 497 Hauptstadt des Frankenreichs. Heute ist die Stadt noch immer Bischofssitz.
Geografische Lage
Soissons liegt am Südufer der Aisne zwischen den Städten Laon im Nordosten, Compiègne im Westen, Paris im Südwesten und Reims im Osten.
Geschichte
Antike und Mittelalter
In der Antike siedelten der keltische Stamm der Suessionen im Gebiet um Soissons. Soissons war der Hauptort dieses belgischen Stammes, der schließlich im Jahr 57 v. Chr. von Gaius Iulius Caesar unterworfen wurde. Die Stadt wurde von den Römern Augusta Suessionum genannt. Durch den Sieg Chlodwigs über Syagrius im Jahr 486 n. Chr. in der Schlacht von Soissons wurde die Stadt merowingischer Königssitz. Nach der Legalisierung der fränkischen Reichsgründung Chlodwigs I. durch Kaiser Anastasios I. im Jahre 497 verlegte Chlodwig die Hauptstadt nach Paris. Nach der Reichsteilung 511 erhielt Chlothar I. der jüngste Sohn Chlodwigs den nordwestlichen Reichsteil mit Soisson als Hauptstadt.
Neuzeit
1414 führte der Widerstand Soissons gegen König Karl VI. zur vollständigen Zerstörung der Stadt im Hundertjährigen Krieg.
Während der Hugenottenkriege wurde Soissons in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ständig belagert.
Soissons erlitt bereits im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 starke Schäden. In der Stadt befand sich eine Festung, die am Oktober 1870 von den deutschen Truppen eingenommen wurde. Dabei gingen über 4.700 Soldaten in Gefangenschaft und umfangreiche Sachwerte wie Kanonen, Ausrüstung und die Kriegskasse mit 92.000 Franc wurden erbeutet.
Im Ersten Weltkrieg (1914–1918) wurde die Stadt zweimal von deutschen Truppen besetzt und durch Artilleriefeuer von beiden Seiten zu drei Vierteln zerstört. Die Türme der Abtei und der Kathedrale blieben aber unversehrt.
Siehe auch
Grafschaft Soissons, Reich von Soissons
Partnerstädte
- Guardamar del Segura, Spanien
- Eisenberg, Thüringen, Deutschland
- Landkreis Schaumburg, Deutschland
- Arad, Israel
- Tidjkja, Mauretanien
- Câmpulung, Rumänien
- Louiseville, Kanada [1]
Bauwerke



Kathedrale von Soissons
Die gotische Kathedrale Saint-Gervais et Saint-Protais von Soissons wurde ab 1180 errichtet. Die Fassade stammt aus der Zeit um 1400. Die Vollendung des Nordturms ist durch den Hundertjährigen Krieg verhindert worden. Das Radfenster in der Mitte ist sehr viel später eingesetzt worden. Der plastische Schmuck der Portalzonen ist bereits 1567 den Zerstörungszügen der Hugenotten zum Opfer gefallen. Später hat vor allen Dingen der Erste Weltkrieg starke Schäden hinterlassen.
Ehemalige Abtei Saint-Jean-des-Vignes
Die 1076 gegründete ehemalige Abtei Saint-Jean-des-Vignes überragt die Stadt mit den noch erhaltenen und weithin sichtbaren Westtürmen. Die gotische Architektur stammt aus dem 13. bis 16. Jahrhundert. 1359 wurde das Kloster im Hundertjährigen Krieg befestigt. Am Ende des 18. Jahrhunderts und nach der französischen Revolution zerfiel die Anlage. Das Gelände diente fortan als Steinbruch und Kaserne. Heute befindet sich in einem ehemaligen Kasernengebäude ein Museum
Weitere sehenswerte Bauwerke
- Ehemalige Abteikirche Saint-Médard
- Ehemalige Gemeindekirche Saint-Pierre-au-Parvis
- Ehemalige Abtei Saint-Léger
- Ehemalige Benediktinerinnenabtei Notre Dame (Soissons)
-
Rathaus
-
Kriegerdenkmal 1870/71 und Abtei St. Jean
-
Kriegerdenkmal Erster Weltkrieg
-
Soissons an der Aisne
-
Ruine der Abtei Notre Dame
Persönlichkeiten
- Guy Lacour, Komponist, Professor und Tenor-Saxophonist
- Heribert I. von Vermandois, Graf von Soissons (886/898)
- Heribert II. von Vermandois, Graf von Soissons (900/907)
- Pippin der Jüngere fränkischer Hausmeier, König der Franken
- Bonifatius Missionar und Kirchenreformer im Frankenreich
- Chlothar I. Frankenkönig aus dem Haus der Merowinger
- Chilperich I. merowingischer König in Neustrien (Soissons)
- François-Annibal d’Estrées französischer Diplomat und Militär, Marschall von Frankreich
- Friedrich Wilhelm Bülow von Dennewitz preußischer General
- Maria von Bourbon-Condé Gräfin von Soissons
- Ives von Nesle, Graf von Soissons (Haus Nesle)
- Gerberga von Sachsen, Herzogin von Lothringen und Königin von Frankreich Äbtissin von Notre-Dame in Soissons
- Charles-Henri-Joseph Binet Bischof von Soissons
- Theudebert II. König der Franken
- Crispinus, Märtyrer und Heiliger, heute Patron der Stadt Soissons
- Anne-Marie Barat französische Organistin
- Sébastien Mamerot, französischer Geistlicher, Gelehrter und Schriftsteller (15. Jh.)
- Johannes Roscelin französischer Mönch und Philosoph
- Pierre Daniel Huet französischer Geistlicher und Gelehrter, Bischof von Soissons
- Enguerrand VII. de Coucy Graf von Soissons
Zitate
- „Sie hat Caesar siegen, Chlodwig regieren und Napoleon wanken sehen.“ (Victor Hugo)
Literatur
- Horst Heynemann: Picardie. Von der Aisne zur Oise... von der Somme zum Ärmelkanal. Aachen 1999, ISBN 3-89124-558-0.
Quellen
Weblinks
- Category:Soissons|uselang=de}} Commons: Soissons] – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- http://www.ville-soissons.fr/ französisch
- Soissons-Cathédrale französisch
- Der Hafen von Soissons
