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Frühsommer-Meningoenzephalitis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Krankheit, für die das FSME-Virus aus den Speicheldrüsen der Zecken verantwortlich ist. Dieses wird bereits beim ersten Einstich übertragen.

In Risikogebieten liegt die Anzahl der FSME-infizierten Zecken bei etwa 1 bis 5 Prozent. In der Größenordnung von 30 Prozent der von infizierten Zecken gebissenen Personen erkranken dann an FSME.

Der Betroffene bekommt grippeähnliche Symptome. Etwa bei 25 bis 30 Prozent ergibt sich ein schwerer Krankheitsverlauf. 250 Menschen erkranken im Jahr in Deutschland an einer Hirnhautentzündung. Eine Gefahr, die besonders für ältere Menschen besteht.

Bei Kindern verläuft der Krankheitsverlauf meist wesentlich gutartiger und heilt fast immer ohne Folgeschäden.

Ist die Krankheit einmal ausgebrochen, kann sie nicht mehr gestoppt werden. Vor FSME kann nur eine Impfung sicher schützen. Deshalb sollten sich Personen, die sich in Risikogebieten aufhalten, auf jeden Fall impfen lassen. Es gibt Präparate bereits für Kinder ab dem ersten Lebensjahr.

Zeckengebiete sind in Deutschland vor allem:

in Österreich:

in der Schweiz:

  • Weite Gebiete des Kantons Aargau (Rheinfelden/Möhlin/Wallbach, Koblenz/Döttingen/Zurzach, Birr/Brugg/Würenlingen, Baden/Wettingen, Zofingen/Brittnau/Schöftland/Muhen/Gränichen)
  • Teile des Kantons Bern (Gampelen/Erlach, Grosses Moos, Lyss/Jens/Port, Mühleberg, Belp/Münsingen, Steffisburg, Thun/Spiez, Erlenbach/vorderes Simmental)
  • Im Kanton Freiburg die Gegend Salvenach/Kriechenwil/Ulmiz/Kerzers
  • Im Kanton Graubünden die Gegenden um Fläsch/Luziensteig und Grüsch/Seewis
  • Teile des Kantons Luzern (Langnau b.R./Dagmersellen/Nebikon/Egolzwil/Knutwil)
  • Teile des Kantons St. Gallen (Jonschwil/Zuzwil/Niederhelfenschwil, Mörschwil, St. Magrethen/Balgach, Jona/Wagen, Mels/Sargans/Vilters)
  • Teile des Kantons Schaffhausen (Hallau, Osterfingen, Neuhausen/Beringen/Schaffhausen, Stein am Rhein)
  • Teile des Kantons Solothurn (Bellach/Lommiswil/Langendorf)
  • Teile des Kantons Thurgau (Diessenhofen/Basadingen, Ermatingen, Warth/Weiningen/Herdern/Nussbaumen, Frauenfeld, Stettfurt/Weingarten/Thundorf, Lommis/Aadorf/Wängi, Affeltrangen/Oppikon/Friltschen, Weinfelden, Zihlschlacht/Kesswil)
  • Im Kanton Zug die Gegend um Steinhausen
  • Weite Gebiete des Kantons Zürich (Eglisau/Rafz, Unteres Glattal, Neerach/Bachs, Bülach, Flaach, Ellikon a.R./ Rheinau, Andelfingen, Ossingen, Stammheim, Thalheim/Altikon/Ellikon a.d.Th., Region Winterthur, Schottikon/Zünikon/Elgg, Kloten, Opfikon/Wallisellen/Dübendorf, Effretikon/Bassersdorf, Uster/Greifensee, Rüti ZH, Thalwil, Horgen, Sihltal)

In Liechtenstein:

Das Impfschema besteht aus drei Impfungen, wobei die zweite nach maximal vier Wochen, die dritte nach maximal einem Jahr erfolgen sollte. Die Auffrischung soll nach drei Jahren erfolgen. Die Auffrischung kann aber auch später nach einer Feststellung der noch bestehenden Immunität erfolgen.

Weitere Übertragungsart: Neben der Ansteckung mit FSME durch Zeckenbisse besteht eine weitere Möglichkeit, nämlich durch alimentäre FSME. Zum Beispiel kann man sich durch das Trinken frischer Kuhmilch mit FSME anstecken. Das klinische Bild unterscheidet sich nicht von der durch Zecken übertragenen FSME.

Offenbar tragen viele Kühe den FSME-Erreger in sich. Besonders in Osteuropa tritt die alimentäre FSME in Erscheinung. Auch wer nicht im Wald wandert, sollte sich also unter Umständen impfen lassen.