Angara
Angara | ||
![]() Angara bei Bratsk | ||
Daten | ||
Lage | Asien, Russland | |
Flusssystem | Jenissei | |
Quellgebiet | im Baikalsee 51° 52′ 1″ N, 104° 49′ 5″ O | |
Quellhöhe | 455 m | |
Mündung | Jenissei bei StrelkaKoordinaten: 58° 6′ 7″ N, 92° 59′ 28″ O 58° 6′ 7″ N, 92° 59′ 28″ O | |
Mündungshöhe | 75 m | |
Höhenunterschied | 380 m | |
Sohlgefälle | Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „km“ | |
Länge | Längenangabe ist keine Zahl | |
Einzugsgebiet | Einzugsgebiet ist keine Zahl | |
Durchflossene Seen | Baikalsee | |
Durchflossene Stauseen | Irkutsker Stausee,Bratsker Stausee | |
Großstädte | Irkutsk, Angarsk, Bratsk |
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Die 1779 km lange Angara (russisch Ангара́) ist ein rechter Nebenfluss des westsibirischen Jenissei (Russland).
Flusslauf
Der Fluss entspringt als Obere Angara etwa 300 km nordöstlich des Baikalsees im Stanowojhochland. Von dort aus fließt er in westlicher Richtung durch den Norden der Burjatischen Republik, um nach 320 km in einem recht ausgedehnten und sumpfigen Flussdelta in das Nordost-Ende des Baikalsees zu münden. Der Unterlauf der Oberen Angara, die einen von 336 größeren Zuflüssen des Sees darstellt, ist teilweise schiffbar. Sie führt dem See rund 263 m³/s (8,3 km³/Jahr) Wasser zu, durchfließt ihn auf rund 600 km Länge, um den See fast an seinem Südwest-Ende als Angara bei dem kleinen Ort Baikal zu verlassen; dort fließen 2071 m³/s (65,3 km³/Jahr) Wasser aus dem See. Trotz ihrer gewaltigen Abflussmenge müsste die Angara etwa 400 Jahre lang fließen, bis der Baikalsee geleert wäre. Innerhalb des Sees nimmt die Angara das Wasser der von Süden kommenden Selenga auf, des größten und längsten Zuflusses des Sees.
Die Angara verlässt den Baikalsee unweit von dessen Südende bei der Ortschaft Baikal östlich des Ostsajans. Sie fließt in nordwestlicher Richtung durch den Irkutsker Stausee, an dessen Staudamm sich Irkutsk befindet. Etwas weiter nördlich dieser Stadt, in welcher der von Südwesten kommende Irkut einmündet, passiert sie Angarsk. Einige Kilometer unterhalb der Stadt durchfließt die Angara den großen Bratsker Stausee, wobei sie in den äußersten Süden des Mittelsibirischen Berglands einfließt. Im See fließt ihr die von Südwesten kommende Oka zu, etwa dort, wo sie die Stadt Bratsk erreicht. Zwischen Irkutsk und Bratsk ist die Angara schiffbar.
Anschließend fließt die Angara, die in ihrem Unterlauf oftmals auch als Obere Tunguska (russ. Verkhnyaya Tunguska) bezeichnet wird, über zahlreiche Stromschnellen und durch den Ust-Ilimsker Stausee, in dem sie Ust-Ilimsk passiert, und einiges weiter nordwestlich den künftigen Bogutschanystausee, dessen Absperrbauwerk zwar begonnen, aber noch nicht vollendet ist. Danach nimmt sie – unterhalb von Motygino – das Wasser der von Süden kommenden Taseyeva auf, wonach sie die Jenisseiberge in Ost-West-Richtung durchschneidet. Direkt westlich dieser Gebirgslandschaft mündet sie bei Strelka (knapp 250 km nördlich von Krasnojarsk) in den Jenissei, der weiter nach Norden fließt und in das Nordpolarmeer mündet. Bis zu ihrer Mündung in den Jenissei ist sie deutlich länger als dieser.
Die Wasserkraftwerke

Die Angara ist eine der weltweit größten Quellen an Wasserkraft, mehrere große Wasserkraftwerke erstrecken sich entlang des Flusses. Das erste davon steht an der Stadtgrenze von Irkutsk (660 MW; Irkutsker Stausee), rund 80 km entfernt vom Baikalsee. Weitere große Kraftwerke gibt es bei Angarsk und Bratsk (4.500 MW). Der Staudamm des Kraftwerkes von Bratsk am Bratsker Stausee gehört zu den größten der Welt, das Kraftwerk liefert durchschnittlich 7,1 Milliarden kWh an jährlicher Leistung.
Sage rund um den Fluss Angara
Eine Legende besagt, dass der alte Baikal seine einzige Tochter Angara über alles liebte. Als sie sich eines Tages zu ihrem Geliebten Jenissei flüchtete, warf der Vater aus Zorn einen großen Stein nach ihr. Dieser auch Schamanenstein genannte Fels ist auch heute noch zu sehen und ragt bei Listwjanka aus dem Wasser und ist die Grenze zwischen Baikal und Angara.
Die Angara wird auch als einzige Tochter des Baikal bezeichnet, da sie heute dessen einziger Abfluss ist, Söhne (Zuflüsse) hat der Baikal mehr als 300.
Einzugsgebiet und „Eiszeit“
Das Einzugsgebiet der Angara beträgt ca. eine Million Quadratkilometer (das ist fast die dreifache Fläche Deutschlands). Ab Anfang November bildet sich Eis auf der Angara, das nach und nach zu Eisschollen verhärtet, die den Fluss schließlich ganz zufrieren lassen. Diese „Eiszeit“ dauert in der Regel bis Mitte Mai, wodurch es starke Hochwasser geben kann, bis die Eisbarriere abgetaut ist. Bei Tatarka, bevor die Angara in den Jenissei mündet, beträgt die Abflussmenge im November (Minimum) 2784 m³/s und im Mai (Maximum) 9350 m³/s.[1]
Zuflüsse
Zuflüsse der Angara sind:
- Bargusin – mündet in den Baikalsee, den die Angara durchfließt
- Selenga – mündet in den Baikalsee, den die Angara durchfließt
- Irkut – mündet in Irkutsk in die Angara
- Oka – mündet in den Bratsker Stausee, den die Angara durchfließt
- Ilim – mündet in den Ust-Ilimsker Stausee, den die Angara durchfließt
- Tassejewa – mündet in den Unterlauf der Angara
Seen
Seen und Stauseen an der Angara sind:
- Baikalsee (tiefster Natursee der Erde)
- Irkutsker Stausee (4,6 Mrd. m³)
- Bratsker Stausee (5470 km²; 169,27 km³)
- Ust-Ilimsker Stausee (1873 km²; 59,30 km³)
- Bogutschanystausee (58,20 km³; Stausee bzw. Absperrbauwerk noch nicht fertiggestellt)
Orte
Ortschaften an der Angara sind:
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Angara am Pegel Tatarka – hydrographische Daten bei R-ArcticNET