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Universitätsbibliothek Rostock

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Die Universitätsbibliothek Rostock ist die Bibliothek der Universität Rostock.

Geschichte

Ansicht von Rostock mit der 1614 fertiggestellten Bibliotheca Stich von Wenzel Hollar

Das Jahr 1419 kann als Gründungsjahr der Universitätsbibliothek Rostock angesehen werden. Der Dekan Nathan Chyträus (1543–1598) schenkte das erste Buch und legte einen Liber facultatis philosophicae an. Ab 1650 wurden zwei Professoren mit der Aufsicht über die Sammlung beauftragt und ein Ausleihbuch angelegt. In dem ersten alphabetischen Bandkatalog von Joachim Heinrich Sibrand (1670–1743) wurden 1709 etwa zweitausend Bände verzeichnet.

Nach der Trennung der Universität und Einrichtung der Bützower Universität „Fridericana“ im Jahre 1758 wurde 1772 die Akademische Bibliothek in Bützow unter dem Orientalisten Oluf Gerhard Tychsen (1734–1815) eröffnet. Die Vereinigung beider Universitäten 1789 brachte auch einen erheblichen Bestandszuwachs. Unter anderem kamen die Renaissancebibliothek des Herzogs Johann Albrecht I. von Mecklenburg (1525–1576) und der sogenannte Rostocker Große Atlas nach Rostock.

Ab 1840 wurde die Bibliothek mehrere Jahrzehnte reorganisiert und ein neuer Bandkatalog angelegt, in den bis 1959 alle Bücher verzeichnet wurden. Als dazugehöriges alphabetisches Register wurde ein Zettelkatlog ("Strumpfbandkatalog") angelegt. Die wichtigste Erwerbung in dieser Zeit ist die etwa 18.000 Bände umfassende Bibliothek des Rostocker Juristen Ferdinand Kämmerer (1784–1841).

In dem 1870 fertig gestellten neuen Universitätshauptgebäude erhielt die Bibliothek den rechten Gebäudeflügel und war die erste in Deutschland nach dem Magazinprinzip gebaute Bibliothek.

Nach jahrelangen Bemühungen konnte 1939 ein damals modernes Magazingebäude bezogen werden, das wegen der architektonischen Anlehnung an norddeutsche Speicher auch Bücherspeicher genannt wird.

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Bibliotheksneubau von 2004 Architekturbüro: HLT, Dänemark

Ohne nennenswerte Kriegsverluste konnte die Bibliothek im Oktober 1945 wieder eröffnet werden. Einige Jahre später wurde im Palais am Universitätsplatz ein Lesesaal und im „Rostocker Hof“ ein Katalogsaal eingerichtet.

Nachdem 1960 der Zettelkatalog eingeführt worden war, begann 1992 die elektronische Verzeichnung der Bestände.

Ab 1992 sind große Teile der Bibliothek in zwei provisorischen Containergebäuden an der Schwaanschen Straße untergebracht worden waren.

Nach der Rekonstruktion ab 1994 konnte im ehemaligen Michaeliskloster die Fachbibliothek Geschichte und die Abteilung Sondersammlungen mit den historisch wertvollen Beständen untergebracht werden.

2004 konnte ein großzügiger Neubau insbesondere für die Agrar-, Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Informatik und Medizin bezogen werden.

Momentan ist die Bibliothek auf zwölf verschiedene Standorte verteilt. Sie besitzt mehr als zwei Millionen Bücher und Zeitschriften aller Fachgebiete und ist stark im Bereich elektronischer Medien engagiert.

Literatur

  • Peter Hoffmann (Hrsg): Nie war Raum genug ...: ein illustrierter Streifzug durch die Entwicklungs- und Baugeschichte der Universitätsbibliothek Rostock. Rostock 2006. ISBN 3-86009-301-0.