Bonifatius-Kirche (Arle)

Die evangelisch-lutherische Bonifatius-Kirche steht im ostfriesischen Arle in der Gemeinde Großheide.
Geschichte
In einer Urkunde aus der Zeit zwischen 1106 und 1116 wurde die Kirche erstmals erwähnt, es existiert nur noch eine Abschrift aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts, in der die Arler Kirche erwähnt wird und durch den Dompropst Werner, dem Domkapitel in Bremen zugeschrieben wird. Durch Baufällighkeit der alten Holzkirche oder durch mehr Platzbedarf wurde die Holzkirche Anfang des 13. Jahrhunderts abgerissen. Für den Bau der neuen Kirche wurde die Warf auf eine Höhe von 8,50 über NN erweitert und ein 7,50 m tiefes Fundament aus Granitquadern gesetzt. Das Kirchengebäude selbst wurde aus Tuffstein errichtet und hatte die Masse von 45,30 m. Länge, 12,80 m. Breite und 9,50 m. Höhe.
weitere Ausbaustufen
- Gegen 1400 würde ein Bogendurchgang eingefügt, um den Altarraum vom Kirchenschiff zu trennen. Altäre wurden in den seitlichen Bögen errichtet.
- Große, spätgotische Fenster wurden im 15. Jahrhundert in der Südwand der Kirche eingefügt, um die Lichtverhältnisse zu verbessern.
- Die Kirche verlor 1532 durch Soldaten des Herzogs von Geldern, welche in Esens lagerten ihr Bleidach.
- Das Kuppelgewölbe des Altarraumes wurde 1778 abgebrochen um durch eine Flachdecke ersetzt zu werden, damit wurde Platz für eine Orgel geschaffen
- Für die Orgel am Westgiebel wurde 1896 in der Kirche eine Empore eingezogen. Wertvolle Malereien gingen durch diesen Umbau verloren.
Der Glockenturm
Mit dem Bau der Kirche stand der ebenfalls aus Tuffstein erbaute Glockenturm 30 Meter südlich der Kirche. Dieser ursprüngliche Glockenturm, wurde jedoch, nachdem er sehr schnell baufällig wurde, abgerissen und durch einen neuen am Westgiebel ersetzt. Dieser neue, aus gebrannten Ziegelsteinen, gebaute Glockenturm diente auch als Zuflucht vor Naturgewalten und Kriegen nachdem er auf 4 m. dicken Fundamenten errichtet wurde. Ein 12jähriges Kind wurde in den Fundamenten des Turmes Beigesetzt. Man glaubte, dies mache den Turm uneinnehmbar. Trotzdem wurde der Turm im September 1430 durch sich befehdende ostfriesische Häuptlinge zerstört.
Im 15. Jahrhundert erhielt die Kirche ihren dritten Glockenturm,deutlich kleiner als der zweite, stand er an der Südseite der Kirche. Dieser Turm hatte 4 Schallöffnungen, trug jedoch immer nur drei Glocken. Bedingt durch die schlechten Fundamente war dieser Glockenturm jedoch bereits im Jahr 1770 baufällig. Trotz Reparatur wurde dann 1854 das Läuten eingestellt und der Turm wurde 1858 abgebrochen.
1887 wurde der vorläufig dritte und letzte Glockenturm mit einer Höhe von 42 Metern fertiggestellt.
Die Glocken
Die älteste noch vorhandene Glocke ist 1356 als Schlagglocke gegossen und außen an der Kirchturmspitze installiert. Heute hängen im Glockenturm zwei Glocken, die eine aus dem auslaufenden 19. Jahrhundert, die zweite von 1957.
Der Altar
Der geschnitzte Flügelaltar stammt noch aus der Zeit vor der Reformationer stammt wohl aus einer holländischen Werkstatt. Er zeigt Szenen aus der Leidensgeschichte Jesu. Die Gemälde auf den Seitenflügeln würden später eingefügt. Sie zeigen das letzte Abendmahl, Jesu im Garten Gethsemane, die Gefangennahme Jesu und seine Auferstehung.
Der Taufstein
Er stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts und besteht aus Bentheimer Sandstein. Der Sockel ist zur Abwehr des Bösen mit vier löwenförmigen Figuren verziert. Das Becken hat einen Durchmesser von 80 cm.
Die Kanzel
1675 schuf Meister Jacob Cröpelin im Barockstil die Kanzel. Sie zeigt die Figuren von: Abraham, Isaak und Jakob, die Evangelisten und dem Apostel Paulus. Auf dem Schalldeckel thront oben Christus auf dem Erdball stehend mit der Siegesfahne in der Hand, unter ihm die Apostel.
Die Orgel
Sie wurde vom Schulmeister Nedderse aus Arle konzipiert und 1799 von Hinrich Just Müller aus Wittmund und Johann Gottfried Rohlfs aus Esens erbaut. Die jetzige Orgel hat 12 Register im Hauptwerk. Bereits bei der Erbauung der Orgel war ein Brustwerk mit 6 Registern und ein Trompetenregister im Hauptwerk vorgesehen. Diese wurden bei der Restaurierung 1999 durch den Orgelbauer Martin ter Haseborg aus Hollen eingefügt.
Das Pfarramt
Das Pfarramt wird seit 1. August 1998 von Pastor Diedrich Neemann - Am Friedhof 1, - 26532 Arle - Tel.: 04936 – 91 4077 geleitet.
Siehe auch
Weblinks
Koordinaten: 53° 36′ 33,7″ N, 7° 23′ 31″ O