Mir (Raumstation)
Die Mir (russisch: Мир Welt, Frieden, Weltall) war die erste modulare - d.h. aus verschiedenen nacheinander gestarteten Stationsteilen zusammengesetzte - Raumstation, deren Aufbau durch die Sowjetunion im Frühjahr 1986 begann und über ein Jahrzehnt andauerte.
Nachdem die Sowjetunion in den siebziger und frühen achtziger Jahren sieben Stationen des Typs Saljut gestartet hatte, wurde die Mir zur ersten auf dauerhaften und wissenschaftlichen Betrieb ausgelegten Raumstation. Sie basierte auf den Erfahrungen ihrer Vorgängerstationen und war Ihnen im Grundaufbau recht ähnlich. Sie verfügte jedoch über 6 Kopplungstutzen für Ausbaumodule. Im Laufe der Jahre wurde die MIR durch solche Module immer weiter vergrößert und ausgebaut.
Jahrzehnte lang war Mir eine der wichtigsten Vorposten der Menschheit im Weltraum. Neben vielen anderen wissenschaftlichen Experimenten wurden hier vor allem Erfahrungen über den Langzeitaufenthalt im Weltraum gesammelt.
Einzelne Kosmonauten hielten sich bis zu einem Jahr in der Raumstation auf.
Auch der modulare Aufbau der Mir zeichnet sich als Vorbild für die Internationale Raumstation ISS aus.
Die Kosmonauten wurden mit Sojus-Raumkapseln zur Mir transportiert, die Versorgung der Raumstation z.B. mit Lebensmitteln, Wasser und Treibstoff wurde über unbemannte Progress-Raumkapseln sichergestellt.
Durch Anbau eines speziellen Andockmoduls konnte später auch das amerikanische Space Shuttle an der Mir andocken.
Es kam, insbesondere gegen dem Ende der Station (die länger unterhalten wurde, als ursprünglich geplant), immer wieder zu Pannen an Bord der Mir. Einer der gefährlichsten Zwischenfälle ereignete sich am 24. Februar 1997, als sich ein chemischer Sauerstoffgenerator entzündete.
Wegen der hohen finanziellen Belastung für den Unterhalt der überalterten Mir kam am 23. Oktober 2000 das offizielle Aus.
In ihrer 15-jährigen Geschichte umrundete die Mir die Erde 86.325mal in einer Höhe von 390 km über der Erdoberfläche.
In den frühen Morgenstunden des 23. März 2001 wurde die Mir mit drei Bremsschüben zum kontrollierten Wiedereintritt in die Atmosphäre gebracht. Die nicht verglühten Trümmer der Station stürzten um 6.57 Uhr im Zielgebiet in den Pazifik. Von den Fidschi-Inseln aus war das Feuerwerk am Himmel zu sehen.
Technische Daten
- Anzahl der Kopplungsstutzen: 6
- Gewicht Basismodul: 20 t
- Gesamtgewicht: > 135 t (mit angekoppelten Modulen)
- Länge Basismodul: 13 m
- Durchmesser Basismodul: 4,15 m
- Gesamtlänge: bis 33 m (je nach Ausbaustufe)
- Spannweite: 31 m
- Flughöhe: ca. 400 km
Module
- MIR-Basismodul (1986)
- Kwant 1 (1987)
- Kwant 2 (1989)
- Kristall (1990) (eigentlich Kwant 3)
- Spektr (1995)
- Andocksystem (für Space Shuttle) (1995)
- Priroda (1996)
Siehe auch: Raumfahrt, Russische Raumfahrtbehörde