Zum Inhalt springen

Evangelische Seminare Maulbronn und Blaubeuren

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Mai 2005 um 04:11 Uhr durch 217.248.155.62 (Diskussion) (Hermann Kurz: später gewählte, heute gebräuchliche Namensform). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Evangelischen Seminare Maulbronn und Blaubeuren bilden zusammen ein staatliches altsprachliches Gymnasium mit evangelischem Internat in der Tradition der württembergischen Klosterschulen. Sie sind eine Einrichtung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Die Klassen 9 und 10 sind im Kloster Maulbronn untergebracht. Die Klassen 11 bis 13 werden in Blaubeuren zum Teil in Kooperation mit dem Gymnasium Blaubeuren unterrichtet.

Klosterfront Blaubeuren
Klosterfront Maulbronn

Schwerpunkte

Schwerpunkte in Maulbronn:

  • Theologie
  • Musik
  • Kulturgeschichte

Schwerpunkte in Blaubeuren:

  • Internationalität
  • Angebote des naturwissenschaftlichen Profils, Gespräch Theologie/ Naturwissenschaften
  • Persönlichkeitsbildung

Das Leben im Kloster

Die Einheit von Lernen und Leben und das durch die kleinere Schülerzahl mögliche familiäre Miteinander bringen es mit sich, dass Lernprozesse "natürlich" erlebt werden. Das Ziel ist, dem jungen Menschen möglichst umfassend zu seiner Entfaltung zu verhelfen, "Bildung" im vollen Wortsinne. Das heißt: Anregungen und Hilfen zur Stärkung der intellektuellen, der seelischen und der moralischen Kräfte.

Wer durch solche Herausforderungen seine Fähigkeiten und Grenzen, seine Stärken und Schwächen erfahren hat, ist vorbereitet auf die Herausforderungen des Erwachsenen- und Berufslebens - ganz gleich, in welchem Rahmen es sich abspielen wird. Nicht Spezialwissen hat die Schule zu vermitteln, sondern eine tragfähige Grundlage für Anforderungen verschiedenster Art. So ergreifen Seminaristen auch nach ihrer Schulzeit längst nicht mehr ausschließlich den Beruf des Pfarrers oder Lehrers; sie werden Ärzte und Journalisten, Musiker und Naturwissenschaftler. Überall kommt ihnen die umfassende humanistische Bildung, die Orientierung am christlichen Glauben und das in der Arbeits- und Lebensgemeinschaft mit Gleichaltrigen und Erwachsenen eingeübte Verantwortungsbewußtsein zugute.

Geschichte

Die Seminare wurden 1556 als evangelische Klosterschulen von Herzog Christoph von Württemberg gegründet und im März 1928 in eine von Kirche und Staat gemeinsam getragene Stiftung überführt.

Berühmte Persönlichkeiten

Der Schiller und der Hegel,

der Schelling und der Hauff,

das ist bei uns die Regel,

das fällt nicht weiter auf.


Der Stolz der Schwaben auf ihre Dichter und Denker, der aus dieser vielzitierten Strophe des ehemaligen Maulbronner Ephorus Eduard Paulus spricht, kommt nicht von ungefähr. Die Domäne der Schwaben ist das Wort, das Wort in der ganzen Vielfalt seiner Wirkungsfelder.

Die Evangelischen Seminare haben eine Vielzahl späterer schwäbischer Geistesgrößen hervorgebracht.

Auch die Lehrer der Seminare leisteten oft großes:

Literatur

Reinhard Breymayer: Johann Christian Hiller und Justinus Kerners Vetter Johann Gottfried Mayer: Zwei Maulbronner Klosterprofessoren des jungen Hölderlin. In: Suevica. Beiträge zur schwäbischen Literatur- und Geistesgeschichte 9 (2001/2002). Stuttgart 2004 [2005], S 111-142. (ISBN 3-88099-428-5.)