Ehrenfelder Gruppe
Diskussion über den Löschantrag
Hier der konkrete Grund, warum dieser Artikel nicht den Qualitätsanforderungen entsprechen soll: a) falsches Lemma. Diese Gruppe wird im allgemeinen Ehrenfelder Gruppe genannt b) eine eigenmächtige Ausgliederung von Benutzer:Schwarzkönig aus dem Artikel Edelweißpiraten. Damit wurde eine offenen Diskussion von ihm in seinem Sinne entschieden. Um das Miteinander auch der Diskussion nicht zu kippen, sollte die Version [1] wieder hergstellt werden, ebenso die verschobenen Diskussionsbeiträge. Die mit dem Vandalismus einhergehende Löschungen (Erkennungsmerkmal der Edelweißpiraten) sollten wieder hergestellt werden. andrax 08:10, 17. Mai 2005 (CEST)
Die Steinbrück-Gruppe wirkte Ende des 2. Weltkriegs. Besonders entschiedener Widerstand kam von der auch Ehrenfelder Gruppe genannten Gruppe, die über 100 Mitglieder umfasste. Es handelte sich hier um Edelweißpiraten aus dem Kölner Arbeiterstadtteil Ehrenfeld, um geflohene Häftlinge, Zwangsarbeiter, Russen, Juden, Deserteuren und Jugendlichen.
Bartholomäus Schink, einer der Edelweißpiraten, war am 10. November 1944 erst 16 Jahre alt, aber er wurde öffentlich zusammen mit fünf Kameraden im Kölner Stadtteil Ehrenfeld gehängt. Zusammen mit anderen Edelweißpiraten hatte er einen Sprengstoffanschlag auf das Kölner Gestapo-Hauptquartier (das "EL-DE-Haus") vorbereitet.
Hinrichtung vom 10. November 1944
Ohne Gerichtsurteil wurden an diesem Tag 13 Menschen (darunter fünf Jugendliche der Ehrenfelder Gruppe) in der Hüttenstraße in Köln von der Gestapo hingerichtet. Die Hinrichtung erfolgte öffentlich. Über 400 Menschen schauten bei der Hinrichtung zu.
Hingerichtet wurden:
- Hans Steinbrück, * 12. April 1921
- Günther Schwarz, * 26. August 1928
- Gustav Bermel, * 11. August 1927
- Johann Müller, * 29. Januar 1928
- Franz Rheinberger, * 22. Februar 1927
- Adolf Schütz, * 3. Januar 1926
- Bartholomäus Schink, * 25. November 1927
- Roland Lorent, * 12. März 1920
- Peter Hüppeler, * 9. Januar 1913
- Josef Moll, * 17. Juli 1903
- Wilhelm Kratz, * 6. Januar 1902
- Heinrich Kratina, * 15. Januar 1906
- Johann Krausen, * 10. Januar 1887
Nach 1945
Bruno Bachler, einer der überlebenden Edelweißpiraten, erzählt, wie er nach Verbüßung einer Haft im Konzentrationslager einer Strafkompanie an der Ostfront zugeteilt wurde, die zum Räumen von Minenfeldern benutzt wurde. Das geschah so, dass die Sträflinge Hand in Hand über ein Minenfeld marschieren mussten, wobei einige von ihnen das Leben verloren.
Kurt Piehl ist ein überlebender Edelweißpirat aus Dortmund, der in seinem Buch "Latscher, Pimpfe und Gestapo" ausführlich das Leben eines Edelweißpiraten beschrieben hat. Die Kölner Edelweißpiraten werden zum Beispiel im Buch "Edelweißpiraten" von Fritz Theilen beschrieben. Jean Jülich, ein weiteres Mitglied der Kölner Gruppe, wurde 1984 in der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem als "Gerechter unter den Völkern" geehrt.
In Köln-Ehrenfeld erinnert seit dem 9. November 2003 eine Gedenktafel an die gehängten Edelweißpiraten. Die Tafel ist an den Bögen der Bahnunterführung in der Schönsteinstraße, Nähe Venloer Straße, angebracht - in der Nähe, in der heutigen Bartolomäus-Schink-Straße, hat die Hinrichtung stattgefunden. Die Tafel war schon Jahre vorher fertiggestellt worden, aber auf Druck der CDU wieder abgenommen worden. Die CDU hat seit Kriegsende die Anerkennung der Edelweißpiraten als Widerstandskämpfer zu verhindern versucht, teilweise mit Argumenten, die direkt aus Gestapo-Verhörprotokollen zitiert wurden.
Die Inschrift der Gedanktafel in der Schönsteinstraße lautet:
- Hier wurden am 25. 10. 1944 elf vom NS-Regime zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppte Bürger Polens und der UdSSR und am 10. 11. 1944 dreizehn Deutsche – unter ihnen jugendliche Edelweißpiraten aus Ehrenfeld sowie andere Kämpfer gegen Krieg und Terror – ohne Gerichtsurteil öffentlich durch Gestapo und SS gehenkt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Begriff Edelweißpiraten von einigen nationalsozialistisch geprägten Jugendlichen weiter verwendet, die in der sowjetischen Besatzungszone teilweise gewaltsamen und bewaffneten Widerstand gegen die Besatzer leisteten. Die Edelweißpiraten an Rhein und Ruhr existierten noch bis etwa 1947.
Referenzen
Siehe auch
Literatur
- Alexander Goeb: Er war sechzehn, als man ihn hängte. Das kurze Leben des Widerstandskämpfers Bartholomäus Schink. ISBN 3-499-23026-7
- Paulus Buscher: Das Stigma „Edelweiß-Pirat“ ISBN 3-926584-01-7
- Jean Jülich: Kohldampf, Knast und Kamelle. Ein Edelweißpirat erzählt sein Leben. Mit einem Vorwort von Wolfgang Niedecken. ISBN 3-462035-40-1
- Arno Klönne (1996): Jugendliche Opposition im „Dritten Reich“. Herausgegeben von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen. [2]
- Wilfried Breyvogel (Hrsg.): Piraten, Swings und Junge Garde. Jugendwiderstand im Nationalsozialismus ISBN 3-8012-3039-2
- Matthias von Hellfeld: Edelweißpiraten in Köln. Jugendrebellion gegen das 3. Reich. ISBN 3-760907873
- Kurt Piehl: Latscher, Pimpfe und Gestapo. ISBN 3-925798870
- Fritz Theilen: Edelweißpiraten ISBN 3897052725
Filme
- "Edelweißpiraten", 2004 - mit Ivan Stebunov, Bela B. Felsenheimer, Jochen Nickel, Florian Wilken u.a. Regie: Niko von Glasow
- Der Film, der eine wahre Begebenheit aus dem Köln der letzten Kriegsjahre erzählt, wird vom ehemaligen Edelweißpiraten Jean Jülich eingeleitet. Es sind Erinnerungen. Von seinen damaligen Jugendkameraden hat keiner den Krieg überlebt. (...) Edelweißpiraten zeigt dagegen einen sehr elementaren Widerstand von unten, roh, unkultiviert und unkontrolliert. Die Edelweißpiraten waren keine Humanisten der Gewaltfreiheit, organisierten sich illegal Waffen und benutzten sie. Stern.de über diesen Film
Weblinks
- NS-Dokumentationszentrum Köln: Von Navajos und Edelweißpiraten
- WDR: Singend und wandernd gegen die Nazis - Köln gedenkt der Edelweißpiraten
- edelweisspiraten.de (nicht mehr gepflegte aber interessante Informationen)
- Presseinfo zur Mahn- und Gedenktafel für ermordete Edelweißpiraten