Bangladesch
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Amtssprachen | Bengali | ||||
Hauptstadt | Dhaka | ||||
Staatsform | Republik | ||||
Staatsoberhaupt | Iajuddin Ahmed | ||||
Premierminister | Khaleda Zia | ||||
Fläche | 144.000 km² | ||||
Einwohnerzahl | 141.340.476 (Juli 2004) | ||||
Bevölkerungsdichte | 981,5 Einwohner pro km² | ||||
Unabhängigkeit | 1971 von Pakistan | ||||
Währung | Taka | ||||
Zeitzone | UTC +5 | ||||
Nationalhymne | Amar Sonar Bangla | ||||
Nationalfeiertag | 26. März | ||||
Kfz-Kennzeichen | BD | ||||
Internet-TLD | .bd | ||||
Vorwahl | + 880 | ||||
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Bangladesch (bengali বাংলাদেশ, Bānglādesh) ist ein Staat in Süd-Asien, der an Indien und Myanmar grenzt.
Geographie
Bangladesch grenzt an die indischen Bundesstaaten Westbengalen, Assam, Meghalaya, wieder Assam, Tripura und Mizoram (im Uhrzeigersinn, beginnend im Westen), sowie an Myanmar und den Golf von Bengalen (Teil des Indischen Ozeans).
Der größte Teil Bangladeschs wird vom Deltabereich der Flüsse Ganges und Brahmaputra gebildet; ein von vielen Wasserläufen durchzogenes ebenes Gebiet, das häufig von Überschwemmungen bedroht ist, da die großen Flüsse aufgrund der Abholzungen im Himalaya immer öfter große Wassermassen führen müssen. Die Hauptstadt Dhaka liegt nur sechs Meter über NN. Im Mündungsbereich des Ganges und Brahmaputra erstrecken sich über weite Teile entlang der Küste die Mangrovengebiete der Sundarbans. Aufgrund des flachen, breiten Küstenstreifens vor Bangladesch verlief sich auch die Wucht des Tsunamis in Folge des Erdbebens im Indischen Ozean 2004 fast vollständig vor der Küste.
Das Klima Bangladeschs ist tropisch mit zunehmenden Niederschlägen von West nach Ost. Bangladesch liegt im Einflussbereich des Südwest-Monsuns, so dass durchschnittlich 1.500 bis 2.250 mm Jahresniederschlagssumme erreicht werden. Im Osten, am Fuß der Tripura-Lushai-Berge, fallen 3.000 bis 4.000 mm (siehe Klimadiagramm Chittagong). Mehr als die Hälfte der Jahresniederschläge entfällt auf die Monate Juni bis August. Im März/April und auch im Oktober kommt es häufig zu tropischen Wirbelstürmen über dem Golf von Bengalen, die oft katastrophale Folgen haben, da die damit verbundenen Fluten weite Teile des Landes überschwemmen.
Die ursprüngliche Waldvegetation ist weitgehend vernichtet, die außerordentlich hohe Bevölkerungsdichte von 994 Einwohner/km² (die höchste aller Flächenländer) hat zu einer umfassenden Umwandlung in Ackerland geführt, auf dem fast ausschließlich Reis angebaut wird.
Städte
Die größten Städte sind:
- Dhaka (11,0 Millionen Einwohner, Stand 2005)
- Chittagong (3,3 Mio.)
- Khulna (1,3 Mio.)
Siehe auch: Liste der Städte in Bangladesch
Geschichte
Bangladesch (gängige Übersetzung: Land der Bengalen,(bangla= bengalisch+desh=land dies hat in keiner weise mit bhang zu tun welches fälschlicherweise oft vermutet wird)) bildete bis 1947 einen Teil Indiens. Nach der Teilung des Landes in einen mehrheitlich hinduistischen Staat (Indien) und einen muslimischen Staat (Pakistan) wurde das ebenfalls überwiegend islamische Bengalen Pakistan zugeschlagen, von dem es geographisch durch Indien getrennt war. Trotz der gemeinsamen islamischen Religion trennten Westpakistan und Ostpakistan aber vor allem sprachliche und kulturelle Verschiedenheiten. Nachdem Shaikh Mujibur Rahman mit seiner Forderung nach innerer Autonomie für Bengalen (Ostpakistan) in Westpakistan auf Widerstand stieß und die westpakistanische Armee separatistische Bestrebungen blutig unterdrückte, begann am 25. März 1971 die Sezession in Ostpakistan (Bangladesch-Krieg). Einen Tag später, am 26. März 1971, proklamierte Mujibur Rahman die Unabhängigkeit des Landes. Eine endgültige Entscheidung konnte aber erst durch ein Eingreifen Indiens in Ostpakistan, das sich für den Freiheitskampf der Bengali stark machte, herbeigeführt werden (3. – 16. Dezember 1971). Am 17. Dezember 1971 erlangte Ost-Pakistan schließlich auch völkerrechtlich die Unabhängigkeit, und gab sich den Namen Bangla Desh.
Politik
Republik (im Commonwealth) seit 1991 - Verfassung von 1972, letzte Änderung 1996 - Parlament (Jatiyo Shangshad, dt. „Haus der Nation“) mit 330 Mitgliedern, davon 300 direkt gewählt, 30 für Frauen reserviert; Wahl alle 5 J. - Wahl des Staatsoberh. durch Parlament alle 5 J. (einmalige Wiederwahl) - Wahlrecht ab 18 J.

- Verwaltung: 6 Provinzen mit 64 Bezirken
- Staatsoberhaupt: Iajuddin Ahmed (BNP), seit 6. September 2002
- Regierungschef: Khaleda Zia (BNP), seit 8. Oktober 2001
- Äußeres: Morshed Khan, seit 16. November 2001
- Parteien: Wahlen zum Parlament vom 1. Oktober 2001: Bangladesh National Party/BNP 193 von 300 Sitzen (1996: 116), Awami League/AL 62 (146), Jamaat-e-Islami 17 (3), Jatiya Dal/Ershad 14 (32), Jatiya Dal/Naziur 4 (-), Sonstige 4 (2), Unabhängige 6 (1) -
- Unabhängigkeit: Proklamation 26. März 1971, endgültig 17. Dezember 1971 (ehem. Teil von Britisch-Indien; ab 1947 Teil von Pakistan)
- Nationalfeiertag: 26. März.
Bevölkerung
Der Großteil der Bevölkerung, 83 %, bekennen sich zum Islam. Dies wird gefolgt vom Hinduismus mit 16 % und dem Buddhismus mit nur 1 %.
Wirtschaft
Mit einem BIP pro Kopf von 360 US-Dollar im Jahr 2003 gehört Bangladesch zu den ärmsten Ländern der Erde. Beim HDI nimmt es Rang 139 von 175 erfassten Ländern ein. Wegen der extremen Überbevölkerung sterben bei Hochwassern regelmäßig eine große Anzahl von Menschen.
Nach wie vor ist die Bedeutung der Landwirtschaft sehr groß, arbeiten doch 56 % aller Erwerbstätigen in ihr; der Beitrag zum BIP beläuft sich aber nur auf 23 %, während die Industrie 25 % und der Dienstleistungssektor 52 % erwirtschaften.
Im Jahr 2000 wurden für 8.403 Mio. US-Dollar Waren importiert und für 5.762 Mio. US-Dollar exportiert, so dass die Außenhandelsbilanz einen negativen Saldo von 2.641 Mio. US-Dollar aufwies. Hauptexportgut sind mit einem Anteil von über 75 % Textilien.
Weblinks
- Homepage der Regierung von Bangladesch (engl.)
- Botschaft von Bangladesch in Deutschland
- Länder- und Reiseinformationen des Auswärtigen Amtes
- www.heise.de/ Bangladesh: Arsen im Trinkwasser, Arsen im Reis - größte Massenvergiftung der Menschheit (12/2004)
- Netz - Zeitschrift speziell zu Bangladesh