9Live
9live ist ein privater deutschsprachiger Fernsehsender, der sich durch telefonische Gewinnspiele und Werbung finanziert. Hervorgegangen ist 9live im September 2001 aus dem Privatsender tm3. Die vorgeblichen Gewinnspiele sind juristisch durchaus umstritten, da sie möglicherweise ein Glücksspiel darstellen. Die Geschäftsführerin Christiane zu Salm verwehrt sich gegen die Bezeichnung Call-TV, selbst bezeichnet sich der Sender als "Mitmachfernsehen".
Frau von Salm hat inzwischen ihre Anteile an die ProSiebenSat.1 Media AG verkauft und sich aus der Geschäftsleitung des Senders verabschiedet.
9live ist eine hundertprozentige Tochter der Euvia Media AG, an der die H.O.T. Networks GmbH mit 48,6 % und die ProSiebenSat.1 Media AG mit 51,4 % beteiligt sind. (04/2005) Lizenziert ist 9live durch die Bayerische Landeszentrale für neue Medien.
Unabhängig davon, ob Anrufer zum Moderator durchkommen, bezahlen sie 0,49 Euro pro Anruf aus dem Festnetz der Deutschen Telekom oder 0,70 Euro pro Anruf aus Österreich.
Der Umsatz von 9live betrug 60,6 Millionen Euro im Jahr 2002 und 78,7 Millionen Euro in 2003.
Der Sender hieß ursprünglich tm3 und es war die Intention des Senders, Frauen zu unterhalten, beispielsweise mit der Gedächtnis-Moderatorin Andrea Sokol. tm3 hatte seinen Sitz in München, Geschäftsführer war Marco Deutsch. Dieser leitet heute bei der Bavaria in München Grünwald den Sender Hollywood Cinema.
Moderatoren
- Wolfgang Angermüller
- Robin Bade
- Jörg Draeger
- Anna Heesch
- Tina Kaiser
- Pierre Kreißl
- Alida Nadine Kurras
- Frederic Meisner
- Jürgen Milski
- Isabella Müller-Reinhardt
- Martin Scholz
- Max Schradin
- Thomas Schürmann
- Ana-Maria Sokolovic
- Isabel Varell
- Marc Wagner
- Jessica Wahls, ehemaliger "No Angel"
Kritik
Kritiker werfen 9live vor, bewusst die Regeln der Gewinnspiele vage und den Lösungsweg willkürlich zu formulieren. Häufig wird zum Abschluss eines Gewinnspiels nur das Ergebnis, nicht jedoch der Lösungsweg genannt.
Perfide ist auch die Masche des Sender, mit einer Gesamtgewinnsumme (meist über 20.000 Euro) Anrufer zu locken. Davon steht dem Kandidaten nach richtiger Anwort aber nur ein Bruchteil zu; der Rest muss durch ein Jackpot-Spiel verdient werden, bei dem die Gewinnchancen beinahe im Promille-Bereich liegen.
Für Aufsehen sorgte der Sender mit einer so genannten "Arbeitslosen-Show", die von Bundesarbeitsminister Walter Riester als absurd und menschenverachtend bezeichnet wurde. In der Sendung wurden bei Anruf Arbeitsplätze verlost.
Weblinks
- 9live-Homepage
- Abzocke mit undurchsichtigen Spielregeln? ARD plusminus-Beitrag
- Artikel des Report Mainz zur "Arbeitslosen-Show"
- Artikel der Netzeitung
- eye said it before (Eine einseitige aber zutreffende Kritik über die schlechten Aspekte der 9live-Quizsendungen)