Nestflüchter

Der Ausdruck Nestflüchter beziehungsweise Nesthocker bezeichnet ein bestimmtes Verhalten der Brut bei Wirbeltieren.

Nestflüchter verlassen sehr bald nach dem Schlüpfen das Nest und genießen teilweise darüber hinaus weitere Pflege.

Nesthocker (i.d.R. höher entwickelte Wirbeltiere) bleiben wegen ihrer Hilflosigkeit an das Nest gebunden und genießen eine durch instinktive Mechanismen gesteuerte Brutpflege.

Man unterscheidet:

• Extreme Nestflüchter:
  • Reptilien: kein Brüten, Jungtiere voll ausgereift
• Primäre Nestflüchter
  • Hühner, Enten, Rallen, Kraniche: lange Brutzeit, geringe Pflege
• Primäre Nesthocker
  • Insektenfresser, Nager, Raubtiere: kurze Tragzeit, nackt, intensive Brutpflege
• Nesthocker
  • Tagraubvögel, Störche, Reiher: intensive Brutpflege
• Sekundäre Nestflüchter
  • Huftiere, Wale, Affen: lange Tragzeit, ausgereift, intensive Mutter-Kind-beziehung
• Evoluierte Nesthocker:
  • Sperlingsvögel, Spechte, Eulen, Papageien: kurze Brutzeit, intensive Pflege der unausgereiften Jungen
• Sekundäre Nesthocker
  • Mensch: sehr lange Pflegezeit, "Embryo außerhalb der Gebärmutter" (Portmann)