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Lerchsche Zeta-Funktion

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Die Lerchsche Zeta-Funktion (nach Mathias Lerch) ist eine sehr allgemeine Zeta-Funktion. Sehr viele Reihen reziproker Potenzen (einschließlich der hurwitzschen Zeta-Funktion und des Polylogarithmus) können als Spezialfall dieser Funktion dargestellt werden.

Definition

Die beiden Funktionen

und

werden als Lerchsche Zeta-Funktion oder "Transzendente Lerch-Funktion" bezeichnet. Die Verwandtschaft der beiden ist durch

gegeben.

Spezialfälle und spezielle Werte

Außerdem gelten folgende Spezialfälle (Auswahl):[1]

Ferner ist

mit der catalanschen Konstanten , der Glaisher-Kinkelin-Konstanten und der Apery-Konstanten der Riemannschen Zeta-Funktion.

Weitere Formeln

Integraldarstellungen

Eine mögliche Integraldarstellung lautet

Das Kurvenintegral

darf die Punkte nicht enthalten.

Ferner ist

und

Reihendarstellungen

Eine Reihendarstellung für die transzendente Lerch ist

Sie gilt für alle und komplexe mit ; man vergleiche dazu die Reihendarstellung der hurwitzschen Zeta-Funktion.

Falls positiv und ganz ist, gilt

Eine Taylorreihe der dritten Variablen ist durch

gegeben.

Ist , gilt

Der Spezialfall hat folgende Reihe:

Die Asymptotische Entwicklung für ist gegeben durch

und

Unter Verwendung der unvollständigen Gammafunktion gilt

Identitäten und weitere Formeln

[2]

Literatur

  • Mathias Lerch: Démonstration élémentaire de la formule: , L'Enseignement Mathématique 5(1903): S. 450–453
  • M. Jackson: On Lerch's transcendent and the basic bilateral hypergeometric series , J. London Math. Soc. 25 (3), 1950: S. 189–196
  • Jesús Guillera, Jonathan Sondow: Double integrals and infinite products for some classical constants via analytic continuations of Lerch's transcendent. In: Ramanujan J. Band 16, Nummer 3, 2008, Seiten 247-270; vgl. in arxiv
  • Antanas Laurinčikas und Ramūnas Garunkštis: The Lerch zeta-function, Dordrecht: Kluwer Academic Publishers, 2002, ISBN 9781402010149 online

Einzelnachweise

  1. http://functions.wolfram.com/ZetaFunctionsandPolylogarithms/LerchPhi/03/ShowAll.html
  2. Guillera, Sondow 2008, Theorem 3.1 (siehe Lit.)