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Fluorit

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Fluorit
Datei:Fluorit Schwein 750pix.jpg
Bild eines aus Fluorit geschnittenen Schweins, etwa 5 cm groß
Chemismus CaF2
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse
Farbe in reiner Form farblos, daneben grün, violett, gelb auch schwärzlich
Strichfarbe weiß
Härte 4
Dichte 3,18
Glanz Glasglanz
Opazität durchsichtig bis durchscheinend
Bruch muschlig, spröde
Spaltbarkeit vollkommen nach {111}
Kristallhabitus gut ausgebildetet kubische Kristalle, meist aufgewachsen
häufige Flächen {001}, {111}
Zwillingsbildung Durchkreuzungszwillinge nach (111)
Kristalloptik
Brechungsindices

n=1,43 (kubisches Mineral)

Doppelbrechung -
optische Orientierung ___
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
-
weitere Eigenschaften
chemisches Verhalten wird durch Schwefelsäure gelöst
ähnliche Minerale ___
Radioaktivität manchmal durch eingewachsene Uranminerale
Magnetismus nicht magnetisch
besondere Kennzeichen durch Einlagerung von seltenen Erden im UV-Licht Fluoreszenz

Fluorit oder Flussspat ist ein Mineral aus der Klasse der Halogenide, die chemische Formel lautet CaF2. Fluorit kristallisiert im kubischen Kristallsystem, Kristalle mit würfeligem Habitus sind häufig, oft findet man Durchdringungszwillinge. Es hat eine Härte von 4 und eine sehr variable, oft blaue oder grüne Farbe, ist manchmal aber auch farblos. Die dunkle Färbung vieler Fluorite entsteht durch eingelagerte seltene Erden oder eingewachsene Uranminerale (z.B. Stinkspat aus Wölsendorf in der Oberpfalz); die Strichfarbe ist weiß. Ein besonderes Merkmal ist die häufig anzutreffende Fluoreszenz unter UV-Licht.

Vorkommen

Fluorit kommt meist massiv, gelegentlich auch in kristalliner Form vor und entsteht primär in pneumatolytischen Gängen, also Gängen, die durch ein Entweichen mobiler Phasen beim Abkühlen eines Magmas entstehen und sind oft mit Baryt, Quarz, Topas und Calcit assoziiert. Er bildet gelegentlich auch Nebengemengteil in Graniten und anderen magmatischen Gesteinen wie Pegmatiten.

Verwendung

Industriell wird Fluorit hauptsächlich als Flussmittel in der Metallindustrie (daher der Name Flussspat) und zur Herstellung von Fluor und Flusssäure verwendet. Daneben ist Fluorit ein beliebter Schmuckstein und dient als Grundstoff für opaleszierende Gläser.

Geschichte

Flussspat war schon im antiken Griechenland bekannt. 1824 entdeckte der deutsche Mineraloge Friedrich Mohs die im ultravioletten Licht sichtbar werdende Fluoreszenz.

Weitere Literatur

  • W. E. Tröger, U. Bambauer, F. Taborsky und H. D. Trochim (1981): Optische Bestimmung gesteinsbildender Minerale, Teil 1: Bestimmungstabellen. Stuttgart (Schweizerbarth).

Siehe auch: Liste von Mineralen