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Pitcairninseln

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Briefmarke der britischen Post
Briefmarke der britischen Post

Die Pitcairninseln (engl.: Pitcairn Islands) sind eine isoliert gelegene Inselgruppe im südöstlichen Pazifik. Politisch gehört sie zu den Britischen Überseegebieten. Lediglich die zweitgrößte Insel, Pitcairn, ist bewohnt.

Geographie

Der Archipel besteht aus vier Inseln:

Name Typ Landfläche
(km²)
Gesamtfläche
(km²)*
Bev.
2007
Ducie Atoll 0,7 3,9 -
Henderson Koralleninsel 37,3 37,3 -
Oeno Atoll 0,65 16,65 -
Pitcairn Vulkaninsel 4,6 4,6 48

*einschließlich Lagune der Atolle


Name Koordinaten
Ducie 24° 40′ 9″ S, 124° 47′ 11″ W
Henderson 24° 22′ 1″ S, 128° 18′ 57″ W
Oeno 23° 55′ 26″ S, 130° 44′ 3″ W
Pitcairn 25° 4′ 0″ S, 130° 6′ 0″ W

Bevölkerung

Die Einwohner von Pitcairn sind überwiegend Nachfahren der Meuterer der Bounty und ihrer polynesischen Frauen. Oeno, Henderson und Ducie sind unbewohnt. Pitcairn ist das Land mit der weltweit kleinsten Bevölkerungszahl.

„Hauptstadt“ der Pitcairninseln ist Adamstown mit rund 40 Einwohnern, der kleinste Hauptort der Welt. Der Ort ist nach dem letzten überlebenden Bounty-Meuterer John Adams benannt. Noch 1948 hatte Adamstown 220 Einwohner. Seit Jahrzehnten sinkt jedoch die Einwohnerzahl kontinuierlich, da jüngere, gut ausgebildete Inselbewohner wegen fehlender beruflicher Perspektiven oft nach Neuseeland, Australien und Großbritannien abwandern.

Geschichte

Die Hauptinsel Pitcairn wurde am 2. Juli 1767 von dem britischen Seekadetten Robert Pitcairn, Sohn des Marineoffiziers John Pitcairn, für Europa entdeckt und war seit 1838 britische Kronkolonie.

Auf Weisung des britischen Konsuls von Tahiti, R. T. Simons, segelte 1902 ein Kutter von Pitcairn nach Oeno, Henderson, und Ducie, um die Inseln in das britische Königreich einzugliedern.

In den 1980er Jahren versuchte ein US-amerikanischer Multimillionär, die Inseln von Großbritannien zu erwerben, um sie für touristische Zwecke zu nutzen, so sollte u. a. ein Flugplatz auf Henderson gebaut werden. Eher kurios zu nennen ist das 1992 ausgerufene Projekt einer Mikronation „Fürstentum Freedonia“, das sich vergeblich darum bemüht, die Pitcairninseln von Großbritannien abzukaufen.

Politik

Die Pitcairninseln sind das letzte verbliebene britische Überseegebiet im Pazifischen Ozean.

Staatsoberhaupt der Pitcairninseln ist die britische Königin. Vertreten wird sie vom britischen Gouverneur in Neuseeland. Die Pitcairninseln sind teilautonom, die Interessen der Inselbevölkerung vertritt ein Magistrat, der alle drei Jahre gewählt wird. Dem Magistrat sitzt ein direkt gewählter Bürgermeister vor. Eine Krise erlebte die kleine Inselgruppe 2004, als mehrere Männer – unter ihnen der Bürgermeister Steve Christian, ein direkter Nachfahre des Anführers der Bounty-Meuterer Fletcher Christian – wegen Vergewaltigung und Kindesmissbrauch angeklagt wurden. Da sich Christian weigerte, von seinem Amt zurückzutreten, entzog ihm der Gouverneur sein politisches Mandat.

Infrastruktur

Pitcairn verfügt mittlerweile über moderne Kommunikationsmittel, darunter Satellitentelefone und E-Mail-Verkehr. Allerdings ist der Kurzwellen-Funkverkehr (auch mit Amateur-Radiostationen in aller Welt) nach wie vor sehr populär. In Adamstown gibt es eine Radiostation für die Kommunikation mit den Versorgungs-Schiffen. Satellitenantennen ermöglichen den Empfang australischer und neuseeländischer Fernseh- und Radioprogramme. Mit öffentlichen Mitteln wird eine satellitengestützte Internetverbindung finanziert, an die sich alle Haushalte anschließen können.

Commons: Pitcairninseln – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikimedia-Atlas: Pitcairninseln – geographische und historische Karten
Vorlage:Navigationsleiste Staaten in Ozeanien

Koordinaten: 25° 4′ S, 130° 6′ W