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Martin Cromer

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Martinus Cromerus

Martin Cromer (poln. Marcin Kromer, * 1512 in Biecz, Kleinpolen; † 23. März 1589 in Heilsberg, Ermland) war ein Chronist, Theologe und Fürstbischof von Ermland.

Leben

Martin Cromer wurde in Biecz in Kleinpolen geboren, studierte in Krakau und wurde dort Domherr. Später wurde er Sekretär und Reisebegleiter des Prinzen Sigismund und nach dessen Thronbesteigung mit der Ordnung des Reichsarchivs zu Krakau beauftragt.

Martin Cromer wurde geadelt und Gesandter am Hof von Kaiser Karl V., des Papstes, später bei Kaiser Ferdinand I.. Er begleitete den Kardinal Stanislaus Hosius zum Konzil von Trient. Kardinal Hosius machte ihn 1569 zum Administrator des Fürstbistums Ermland. Er wurde 1574 Koadjutor und 1579 selbst Fürstbischof von Ermland.

Er war einer der gelehrtesten Theologen und der heftigsten Gegner der Reformation. Sein Werk De origine et rebus gestis Polonorum (Basel, 1555), galt für die beste polnische Geschichte; sie reicht bis zum Tod von König Sigismund I. und ist in elegantem Latein geschrieben, aber oft unkritisch. Wertvoller ist sein geographisch-statistisches Werk Polonia, sive de situ, populis, moribus etc. Poloniae (Basel, 1586).

Die Predigten des ermländischen Bischofs Hosius und des Martin Cromers sind beschrieben in Die deutschen Predigten und Katechesen der ermländischen Bischöfe Hosius und Cromer (F. Hipler, Köln, 1885)

Cromer und Hosius waren zwei der wichtigsten Kirchenmänner, die in Polen den katholischen Glauben und die Gegenreformation vertraten.

Werke

  • Martini Cromeri de origine et rebus gestis Polonorum libri XXX – Über die Ursprünge und Geschichte der Polen, in 30 Bänden auf Latein, Polnische Übersetzung im Jahre 1611, (Basel, 1555) [1].
  • Martin Cromer, Polonia, sive de situ, populis, moribus etc. Poloniae (Basel, 1586).

Literatur


VorgängerAmtNachfolger
Stanislaus HosiusBischof von Ermland
1579-1589
Andreas Bathory