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Kroatien

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Republika Hrvatska
Republik Kroatien
Flagge Kroatiens Datei:Croatia coat small.png
(Details) (Details)
Amtssprache Kroatisch, lokal zusätzlich auch Serbisch, Italienisch und Ungarisch
Hauptstadt Zagreb (deutsch auch Agram)
Regierungsform Parlamentarische Demokratie
Staatsoberhaupt Stjepan Mesić
Ministerpräsident Ivo Sanader
Fläche 56.542 km²
Einwohnerzahl 4.437.460 (Volkszählung von 2001)
Bevölkerungsdichte 78 Einwohner pro km²
Unabhängigkeit 1991
Währung Kuna
Zeitzone MEZ (UTC +1)
Nationalhymne Lijepa naša domovino
Kfz-Kennzeichen HR
Internet-TLD .hr
Vorwahl +385
Lage Kroatiens in Europa
Lage Kroatiens in Europa
Karte Kroatiens

Kroatien (kroat.: Hrvatska) ist ein Staat in Europa. Er grenzt zu Lande an Slowenien, Ungarn, Serbien, Bosnien und Herzegowina und Montenegro. Kroatien hat eine 1.777 km lange Festlandsküstenlinie (mit Inseln 5.835 km) am Adriatischen Meer, einem Ausläufer des Mittelmeers. Der südlichste Teil des Küstengebietes (die Region um Dubrovnik bis zur Grenze zu Montenegro) wird durch das Gebiet der zu Bosnien und Herzegowina gehörenden Gemeinde Neum vom übrigen Kroatien getrennt.

Geographie

Das kroatische Staatsgebiet ist 89.810 km² groß, wovon 56.610 km² auf Land- und 33.200 km² auf Seeterritorium entfallen.

Kroatien kann als Ganzes weder eindeutig Mitteleuropa noch Südosteuropa zugeordnet werden. Wissenschaftlich gesehen gibt es keine eindeutige Einteilung. Kulturhistorisch kann man die Gebiete nördlich der Save zu Ostmitteleuropa zählen, die Teile Zentralkroatiens südlich der Save, sowie Istrien und Dalmatien werden meist zu Südosteuropa gezählt. Die Geographische oder tektonische Einteilung Europas schlägt die Gebiete südlich des Alpenhauptkammes und der Karpaten Südeuropa und Südosteuropa zu. Es gibt aber auch kulturelle Einflüsse des Mittelmeerraumes, und die Entfernungen sind so gering, dass eine Unterteilung der Republik auf Teilkontinente fragwürdig ist.

Landschaftszonen

Datei:Kroatien topo.png
Topographie
Luftbild

Nach Reliefformen und Klimazonen lässt sich Kroatien in drei Regionen einteilen:

  • Die Pannonische Tiefebene, die überwiegend aus Flachland besteht, unterbrochen von einigen Mittelgebirgen, und die über die Save und Drau und deren Nebenflüsse zur Donau hin entwässert wird. In diesem Teil des Landes herrscht gemäßigtes Kontinentalklima. Dieser Landschaftszone lässt sich untergliedern in Nordkroatien und Slawonien. Nordkroatien umfasst das ostmitteleuropäisch geprägte Gebiet von der Kupa bis zur ungarischen Grenze: das Flachland längs der Save und Kupa um die Städte Zagreb, Karlovac und Sisak, das heute demographisch und wirtschaftlich das Zentrum des Landes bildet, das Gebirgsland des Zagorje (auf Deutsch auch Zagorien) nördlich der Hauptstadt Zagreb und das Međimurje im nördlichsten Zipfel des Landes zwischen Drau und Mur. Slawonien ist das Flachland entlang der Flüsse Save (Sava) und Drau (Drava) bis zur Donau (Dunav) im Osten. Zu diesem werden oft auch die Baranja (nördlich des Unterlaufes der Drau) und West-Syrmien (Zapadni Srijem) (der Ostzipfel Kroatiens zwischen Donau und unterer Save) gezählt.
  • Die dinarische Gebirgsregion, die von Mittel- und einzelnen Hochgebirgen geprägt ist, die die Wasserscheide zwischen Donau und Adria bilden, wobei einzelne Täler auch vollständig abflusslos sind. Hier herrscht Gebirgsklima. Zu dieser Landschaftszone gehören das Gebirgsland des Gorski kotar zwischen Rijeka und Karlovac, die Hochtäler Lika und Krbava zwischen dem längs der Küste laufenden Gebirgszug des Velebit und dem Grenzgebiet zu Westbosnien sowie ein Teil des Hinterlandes Dalmatiens (Dalmatinsko zagorje, Biokovo-Gebirge).
  • Die adriatische Küstenregion, in der Mittelmeerklima herrscht und die von mediterranen kulturellen Einflüssen geprägt ist. Die Breite des mediterranen Küstenstreifens variiert stark. Während er an einigen Stellen (unterhalb des Velebit und des Biokovo) nur wenige Kilometer breit ist, reicht er an anderen Stellen weiter ins Landesinnere. Die Mehrzahl der in Kroatien in die Adria mündenden Flüsse ist jedoch relativ kurz, lediglich der Einzugsbereich der aus Bosnien und Herzegowina kommenden Neretva erstreckt sich weiter ins Landesinnere. Die adriatische Küstenregion lässt sich von Norden nach Süden untergliedern in Istrien (die Halbinsel im Nordwesten der kroatischen Küste), das Kroatische Küstenland oder Hrvatsko Primorje um Rijeka und Senj mit den Inseln der Kvarner-Bucht und Dalmatien - die zerklüftete Adria-Küste ab etwa Zadar südwärts einschließlich der vorgelagerten Inseln und des gebirgigen Hinterlandes mit schönen und historisch bedeutsamen Städten wie Dubrovnik (Ragusa) und Split. Der kroatischen Küste sind 1.246 Inseln vorgelagert, von denen allerdings nur 66 dauerhaft bewohnt sind. Zu den größten und bekanntesten zählen Krk, Cres, Rab, Pag, Brač, Hvar und Korčula (von Norden nach Süden).

Nationalparks und Naturparks in Kroatien

Nationalpark Plitvicer Seen

Hauptartikel: Nationalparks und Naturparks in Kroatien

Geomorphologische Phänomene

Bevölkerung

Kroatien hat nach der Volkszählung von 2001 4.437.460 Einwohner.

Die Lebenserwartung in Kroatien beträgt etwa 75 Jahre. Seit einigen Jahren verzeichnet das Land wegen niedriger Geburtenraten eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung.

Von den Einwohnern zum Zeitpunkt der Volkszählung von 2001 besaßen 4.399.364 (99,14%) die kroatische Staatsangehörigkeit, 44.340 (1,00%) davon auch ein zweite Staatsangehörigkeit. 17.902 (0,40%) besaßen nur eine ausländische Staatsangehörigkeit, 9.811 (0,22%) waren Staatenlose. Von 10.383 (0,23%) war die Staatsangehörigkeit unbekannt.

Nationalitäten

Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung stellen mit 89,63 % die Kroaten.

Außerdem leben in Kroatien zahlreiche nationale Minderheiten.

Zusammensetzung der Bevölkerung nach Nationalitäten (Volkszählung von 2001):

Nach der Volkszählung von 1991 waren 78.1% der Bevölkerung Kroaten, 12.2% Serben.

Bei der Rückeroberung der serbisch kontrollierten Gebiete in Westslawonien, Norddalmatien, der Lika und der Banija im Jahre 1995 floh der größte Teil der dortigen serbischen Einwohner in den serbisch kontrollierten Teil Bosnien-Herzegowinas und teilweise weiter nach Serbien. Im Laufe der letzten Jahre ist etwa die Hälfte der Flüchtlinge zurückgekehrt (118.000 bis Januar 2005), so dass der serbische Bevölkerungsanteil heute etwas höher als zur Zeit der Volkszählung von 2001 sein dürfte.

Den etwa 50.000 direkt am bewaffneten Aufstand (1991- 1995) beteiligten Serben wurde von der kroatischen Regierung eine generelle Amnestie gewährt, sofern individuell keine direkten Kriegsverbrechen nachgewiesen werden können.

Die Serben leben vor allem in Ostslawonien, der Lika, der Banija, dem Hinterland Norddalmatiens sowie in Zagreb und Rijeka. Das Hauptsiedlungsgebiet der italienischen Minderheit ist die Westküste Istriens, daneben gibt es italienische Bevölkerungsgruppen in Rijeka und Westslawonien. Ungarn und Slowaken leben vor allem im Osten, Tschechen im Westens Slawoniens. Die Bosniaken, Albaner und Mazedonier leben über das gesamte Land verstreut, vor allem in den größeren Städten.

Konfessionen

Die Bevölkerung Kroatiens ist überwiegend katholisch.

Zusammensetzung der Bevölkerung nach Konfessionen (Volkszählung von 2001):

Sprachen

Zusammensetzung der Bevölkerung nach Muttersprache (Volkszählung von 2001):
1: Die unterschiedlichen Bezeichnungen drücken nicht notwendigerweise einen tatsächlichen Unterschied in der Muttersprache aus.

Städte in Kroatien

Die größten Städte Kroatiens (über 30.000 Einwohner, Einwohnerzahlen gemäß der Volkszählung von 2001) sind:

  1. Zagreb (779.145, mit Vororten ca. 900.000)
  2. Split (188.694)
  3. Rijeka (144.043)
  4. Osijek (114.616)
  5. Zadar (72.718)
  6. Slavonski Brod (64.612)
  7. Velika Gorica (63.517) (Vorort von Zagreb)
  8. Karlovac (59.395)
  9. Pula (58.594)
  10. Sisak (52.236)
  11. Šibenik (51.553)
  12. Varaždin (49.075)
  13. Dubrovnik (43.770)
  14. Bjelovar (41.869)
  15. Samobor (36.206) (Vorort von Zagreb)
  16. Vinkovci (35.912)
  17. Kaštela (34.103) (Vorort von Split)
  18. Vukovar (31.670)
  19. Koprivnica (30.994)
  20. Čakovec (30.455)
  21. Đakovo (30.092)

Siehe auch: Liste der Städte in Kroatien, Liste deutscher Bezeichnungen kroatischer Orte

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Kroatiens

Das Gebiet des heutigen Kroatiens, das im Altertum Teil des Römischen Reiches gewesen war, wurde zur Zeit der Völkerwanderungen von Kroaten und anderen Slawen besiedelt. Spätestens seit dem 8. Jahrhundert existierte ein selbständiger kroatischer Staat, der im 9. Jahrhundert christianisiert wurde.

Nachdem es zunächst ein unabhängiges Königreich gewesen war, kam Kroatien im Jahr 1102 in Personalunion durch ein Abkommen zu Ungarn (Pacta conventa) mit eigener Verwaltung unter einem kroatischen Ban (Befehlshaber). Mitte des 15. Jahrhunderts erlitten Ungarn und Kroatien schwere Gebietsverluste durch die Expansion des Osmanischen Reiches. Um militärisch Beistand zu erhalten und weitere Gebietsverluste an die Osmanen zu verhindern, rief der kroatische Sabor die Habsburger auf, die Regentschaft über Kroatien zu übernehmen. Nach zahlreichen Schlachten gelangte im 18. Jahrhundert ein Großteil Kroatiens unter Verwaltung der Habsburger. Dalmatien und Teile Istriens, die seit dem Spätmittelalter unter der Herrschaft der Republik Venedig gestanden hatten, kamen 1815 auch unter österreichische Herrschaft.

Kroatien begann sich nach Beendigung des ersten Weltkriegs (1918) aus der Österreichisch-ungarische Monarchie zu lösen. Italienische Truppen begannen daraufhin mit der Besetzung von kroatischen Gebieten längs der Ostküste der Adria, da Italien im Londoner Vertrag von 1915 deren Annexion zugesagt worden war. Angesichts dessen beschloss der Nationalrat der Slowenen, Kroaten und Serben Ende November 1918 die sofortige Vereinigung Kroatiens mit dem Königreich Serbien woraus dann das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen entstand. Viele Kroaten lehnten aber die monarchistische Staatsform ab, fühlten sich benachteiligt und verlangten für Kroatien die Gründung einer Republik. Dazu kam, dass die Verfassung eine zentralistische Staatsorganisation und die Auflösung der historischen Provinzen vorsah, was den Serben als zahlenmäßig größtem Volk de facto die Vorherrschaft sicherte.

1929 löste König Aleksandar I. das Parlament auf und benannte den Staat in Königreich Jugoslawien um. Er regierte diktatorisch vorwiegend mit Hilfe serbischer Offiziere. Als Reaktion hierauf gründete Ante Pavelić die von Mussolini unterstützte faschistische Ustascha-Bewegung.

Nach dem Überfall Deutschlands auf das Königreich Jugoslawien am 6. April 1941 marschierte am 10. April 1941 die deutsche Wehrmacht in Zagreb ein. Mit deutscher Unterstützung rief die Ustaša den Unabhängige Staat Kroatien (Nezavisna država Hrvatska/NDH) aus und errichetete eine faschistischen Diktatur unter Ante Pavelić, die Serben, Juden, Roma sowie kroatischen Antifaschisten systematisch verfolgte. Demokratische Wahlen die das Ustaša-Regime vor dem kroatischen Volk legitimiert hätten, wurden nicht abgehalten. Vom Sommer 1941 an begann ein bewaffneter Aufstand der kroatischen Kommunisten gegen das Ustaša-Regime, die als Teil der jugoslawischen Partisanenbewegung im Laufe der Jahre 1942/1943 einen großen Teil des Landes unter ihre Kontrolle bringen konnten.

Nach Kriegsende wurde Kroatien eine von sechs Teilrepubliken der neugegründeten Föderativen Volksrepublik Jugoslawien (ab 1963 Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien).

1971 wird die Protest- und Reformbewegung Kroatischer Frühling niedergeschlagen. Massenverhaftungen folgten.

Als Mitte der 1980er Jahre Glasnost in der Sowjetunion das Ende der sozialistischen Ära in Europa einläutete, forderten verstärkt vor allem Slowenien und Kroatien einen Umbau Jugoslawiens zu einer Konföderation und eine Umorientierung hin zur parlamentarischen Demokratie und Marktwirtschaft. Die von Slobodan Milošević regierte Republik Serbien setzte sich hingegen für einen zentralisierten jugoslawischen Gesamtstaat unter kommunistischer Herrschaft ein.

Nach den ersten freien Wahlen seit mehr als einem halben Jahrhundert im Mai 1990 und dem danach abgehaltenem Referendum (Wahlbeteiligung 83,5 %, für die Souveränität stimmten 93,2 %) erklärte Kroatien im Juni 1991 seine Unabhängigkeit (internationale Anerkennung im Januar 1992). Der Wechsel von der Einparteiendiktatur hin zur parlamentarischen Demokratie verlief reibungslos.

Die jugoslawische Armee suchte die Unabhängigkeitsbestrebungen militärisch niederzuwerfen, anfangs um den Staat zu erhalten, später aber mit dem Ziel, alle Serben in einem Staat (Großserbien) zu vereinen. Der Konflikt um kroatische Gebiete mit großem Anteil an serbischer Bevölkerung mündete in einem Jahre andauernden Krieg, der erst nach militärischen Erfolgen der Kroaten 1995 (Militäroperation Oluja) mit dem Vertrag von Dayton endete.

Politik

Politisches System

Kroatien ist eine parlamentarische Republik mit einem Mehrparteiensystem. In der Verfassung von Dezember 1990 war ein semipräsidentielles Regierungssystem vorgesehen, das jedoch durch Verfassungsänderung vom November 2000 durch ein parlamentarisches Regierungssystem ersetzt wurde.

Siehe auch:

Aktuelle politische Lage und Parteien

Präsident ist seit 2000 Stjepan Mesić, der im Januar 2005 für eine zweite Amtszeit wiedergewählt wurde.

Im Parlament ist seit den Parlamentswahlen vom November 2003 die HDZ die stärkste Partei, hat jedoch keine absolute Mehrheit der Sitze.

Seit Dezember 2003 ist eine Minderheitsregierung der HDZ unter Vorsitz von Ministerpräsident Ivo Sanader im Amt, die im Parlament durch die Pensionistenpartei HSU und weiterer Kleinparteien sowie die meisten Vertreter der nationalen Minderheiten toleriert wird.

Viel diskutierte politische Themen sind der angestrebte EU-Beitritt, die Privatisierung und die Auslandsverschuldung. Aber auch das Verhältnis zur eigenen Vergangenheit ist noch problematisch, so kommt es etwa regelmäßig zu heftigen Diskussionen, wenn der letzte noch verbliebene, allerdings flüchtige kroatische Angeklagte Ante Gotovina an das Kriegsverbrechentribunal in Den Haag ausgeliefert werden soll.

Die wichtigen Parteien in Kroatien: HDZ, HSP, SDP, HNS, DC, HSS, LS, HSLS, IDS.

Außenpolitik

Kroatien strebt die Aufnahme in die EU und die NATO an. Seit dem 18. Juni 2004 hat Kroatien den Status eines offiziellen Beitrittskandidaten zur Europäischen Union.

Seit dem Jahr 1992 ist Kroatien Mitglied in der OSZE, seit 2000 auch Mitglied der Welthandelsorganisation (WTO).

In der Frage des neuen Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) hat sich Zagreb klar an die Empfehlungen der Europäischen Union gehalten und dabei sogar in Kauf genommen, sich in Washington unbeliebt zu machen. Im Gegensatz zu einigen anderen Ländern Ostmitteleuropas will Kroatien US-Bürgern keine Immunität vor der Verfolgung durch den IStGH gewähren.

Medien

Die Medienlandschaft ist vielseitig.

Neben dem staatlichen Sender HRT [1] und den Privatsendern OTV [2], Nova TV und RTL Hrvatska [3] gibt es mehrere lokale Fernsehsender, z. B. Nezavisna TV [4] und Tvnova [5], und dutzende lokaler Radiosender.

Unter den Printmedien sind die Tageszeitungen Glas Slavonije [6], Jutarnji list, Slobodna Dalmacija [7], Novi List [8], Večernji list [9], Vjesnik [10], die Wirtschaftszeitung Dnevnik [11], sowie die Wochenzeitschriften Fokus, Globus, Nacional [12] und Novi list hervorzuheben. Das satirische Wochenblatt Feral Tribune ist für seine kritische Haltung während der Regierungszeit Tuđmans, die es bis heute beibehalten konnte, auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Politische Gliederung

Hauptartikel: Politische Gliederung Kroatiens

Kroatien ist in 20 Gespanschaften (kroat. županija, Mz. županije) und die Hauptstadt Zagreb, die selbst den Status einer Gespanschaft hat, aufgeteilt. Jede Gespanschaft verfügt über eine gewählte Gespanschaftsversammlung (kroatisch županijska skupština). An der Spitze der Verwaltung einer Gespanschaft steht der Gespan (kroatisch župan), der von der Gespanschaftsversammlung gewählt und vom Staatspräsidenten bestätigt wird.

Die Gespanschaften gliedern sich ihrerseits in Gemeinden (kroatisch općina, Mz. općine), von denen ein Teil den Status einer Stadt (kroatisch: grad) hat.

Wirtschaft und Infrastruktur

Das Bruttosozialprodukt belief sich im Jahr 2003 auf 10.710 intern. Dollar (2003) pro Kopf. (Quelle:[13])

Die Kroatische Wirtschaft befindet sich in einem schwierigen Umwandlungsprozeß von der ehemaligen sozialistischen Wirtschaftsform der Arbeiterselbstverwaltung in die Marktwirtschaft.

Der Krieg 1991-1995 erschwerte diese Entwicklung zusätzlich. Die Kriegsschäden im Bereich der Infrastruktur (Brücken, öffentliche Gebäude, Verkehrswege…) mussten größtenteils aus eigener Kraft aufwendig saniert werden. Die Kosten des Wiederaufbaus zerstörter Privathäuser wurden ebenfalls bis zum Rohbau vom kroatischen Staat übernommen.

Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind die Dienstleistungsbereiche, das verarbeitende Gewerbe, der Schiffbau und der Tourismus, der v.a. die Adriaküste und die zahlreichen Inseln betrifft.

Seit 2002 gilt für Kroatien ein zollfreier Zugang zu den Märkten der EU .

Verkehrswesen

In Zagreb, Split, Dubrovnik und Rijeka (auf der Insel Krk) befinden sich internationale Flughäfen. Der Flughafen Osijek wurde für den Regionalverkehr erneuert. Über eine Revitalisierung des Flughafens Pula, insbesondere im Billigfliegersegment, wird noch verhandelt. Derzeit fliegen folgende Low Cost Fluglinien nach Kroatien: Germanwings, Hapag-Lloyd Express (HLX), SkyEurope. Von den etablierten Gesellschaften sind hauptsächlich die heimische Croatia Airlines (nun Mitglied der Star Alliance), Lufthansa und British Airways zu erwähnen. Demnächst wird wieder eine Interkontinentalverbindung nach Nordamerika von Zagreb in Betrieb genommen.

Die Autobahn A1 (Zagreb - Split) soll ab Ende Juni 2005 durchgehend zweispurig befahrbar sein. Das wichtigste Bauwerk stellt dabei der Sveti Rok-Straßentunnel (5.687 m) dar, der praktisch zwei Klimazonen miteinander verbindet (das Gebirgsklima Zentralkroatiens mit dem mediterranen Klima Dalmatiens). Ein anderer wichtiger Tunnel auf der A1-Trasse, der dieses Jahr fertiggestellt wird, ist der Tunnel durch den Gebirgszug Mala Kapela (5.780 m). Der Bau des nächsten Teilstücks in Richtung der wichtigen süddalmatinischen Hafenstadt Ploče (und in weiterer Folge nach Dubrovnik) steht unmittelbar bevor (geplante Fertigstellung bis Ploče: 2008). Im heurigen und im nächsten Jahr folgt der schrittweise Ausbau zahlreicher Raststätten entlang der A1.

In den nächsten Jahren sollten alle Nordverbindungen (nach Slowenien) durch Autobahnanbindungen erschlossen sein. Ab Juni 2005 schon wird es Autobahnen ab der slowenischen Grenze bei Umag in Richtung Rovinj und vom Grenzübergang Rupa nach Rijeka geben. Bis Mai 2007 sollte die Verbindung Zagreb - Krapina/Grenzübergang Macelj, südlich von Maribor komplett fertiggestellt sein. Das sogenannte "istrische Ypsilon" (Schnellstraßenverbindung) sollte dann auch vollendet sein.

Das letzte noch verbleibende Teilstück der Autobahnverbindung A6 zwischen Rijeka und Zagreb wurde im Frühjahr 2004 fertiggestellt. Ein Ausbau der Gegenverkehrsabschnitte dieser Autobahn ist bereits in Planung (ebenso der Komplettausbau des gesamten istrischen Ypsilons). In den nächsten Jahren folgt auch eine weiträumige Autobahn-Umfahrung von Rijeka (zweiter Umfahrungsring) und die Autobahnverbindung Rijeka - Senj/Žuta Lokva zur bestehenden A1. Eine Autobahnverbindung von Zagreb zur wichtigen Industriestadt Sisak soll bis 2008 fertiggestellt sein.

Im Laufe der nächsten Jahre sollten alle Teile Kroatiens komfortabel mit Autobahnen erschlossen sein. Dazu gehört auch die Autobahn-Anbindung von Županja (Ost-Slawonien) nach Serbien und der Ausbau des Nord-Süd Korridors 5c zwischen der ungarischen Grenze bei Beli Manastir, Osijek und der bosnischen Grenze in Richtung Sarajewo und weiter zur Hafenstadt Ploče. (Die Anbindung von Zagreb zur ungarischen Grenze bei Varaždin und Čakovec ist bereits in Betrieb.)

Der Autobahnbau wird in Kroatien als Symbol der Einheit und des Zusammenhalts gesehen und systematisch vorangetrieben. Eine Änderung des derzeitigen Mautsystems und der Wegfall unnötiger Mautstellen werden diskutiert. Wichtige Tunnel- und Brückenprojekte in Süddalmatien stehen ebenfalls bevor (Biokovo-Tunnel nahe Makarska zur A1), Brückenverbindung/"Überbrückung" des bosnischen Territoriums hin zur Halbinsel Pelješac)

Landkarte der (geplanten) Autobahnen: Derzeitiger Stand


Von Bedeutung ist die Donauschifffahrt vor allem in Vukovar und die Küstenschifffahrt.

Durch das Transitland Kroatien führen von Zagreb Bahnstrecken nach Osijek, Vinkovci, Rijeka und Split sowie nach Slowenien, Ungarn, Bosnien und Herzegowina und Serbien.

Außenhandel

Durch die Annäherung an die EU und das im Februar 2005 umgesetzte Stabilisierungs- und Assoziationsabkommen werden wichtige wirtschaftliche Impulse für das Land erwartet, sowohl was den Import als auch was den Exporthandel betrifft (Kroatien leidet derzeit an einem großem Exportdefizit). Die vollständige Liberalisierung des Marktes sollte weitere investitionen nach sich ziehen, insbesondere werden sog. "greenfield" Investitionen erhofft.

Siehe auch: Bekannte kroatische Marken

Tourismus

Der Tourismus ist für eine Vielzahl der Bewohner entlang der kroatischen Küste einer der Haupteinkunftsquellen.

Von Mai bis Oktober zieht der gesamte Küstenstreifen Besucher aus ganz Europa an.

Dank den 1.246 Inseln ist Kroatien für Segler besonders attraktiv.

Im Landesinneren besuchen jährlich hunderttausende von Touristen den weltbekannten Nationalpark Plitvicer Seen.

Die Stadt Dubrovnik ist eines der Ziele, das ganzjährig viel zu bieten hat und entsprechend gut besucht ist.

Auch im Städtetourismus hat Kroatien steigende Besucherzahlen: Die kroatische Hauptstadt Zagreb verzeichnet in den letzten Jahren Besucherrekorde.

Im Jahr 2004 besuchten insgesamt 9,4 Millionen Touristen Kroatien (davon 1, 6 Millionen aus Deutschland) und es wurden insgesamt 47,4 Millionen Übernachtungen gezählt.

Zahlreiche sehenswerte Kulturdenkmäler befinden sich im Landesinneren:

Siehe auch Burgen und Schlösser in Kroatien

Im nordwestkoratischen Zagorje und in der pannonischen Tiefebene befinden sich zahlreiche gut ausgebaute Thermalbäder.

Siehe auch Thermalbäder in Kroatien

Kultur

Literatur

Siehe auch: Liste kroatischer Schriftsteller

Musik

Siehe auch: Liste kroatischer klassischer Komponisten, Musik Kroatiens

Film

Maler und Bildhauer

Folklore

UNESCO - Weltkultur- und Naturerbe der Menschheit

Kulinarisches

Kroatien hat eine Fülle von Spezialitäten, die zum Teil international bekannt sind.

Siehe: Kroatische Küche, Weinanbaugebiete in Kroatien

Sport

Trotz seiner verhältnismäßig geringen Größe kann Kroatien im Sport viele Erfolge aufweisen. Besonders in den folgenden Disziplinen beweisen kroatische Sportler immer wieder ihr Können:

Feiertage in Kroatien

Datum Bezeichnung Anmerkungen
1. Januar Neujahr
6. Januar Heilige Drei Könige
Ostermontag Ostermontag Bewegliches Datum
1. Mai Tag der Arbeit
60 Tage nach Ostern Fronleichnam Bewegliches Datum
22. Juni Tag des antifaschistischen Kampfes (Dan antifašističke borbe)
25. Juni Tag der Staatsgründung (Dan državnosti)
5. August Tag des Sieges und der Dankbarkeit
15. August Mariä Himmelfahrt
8. Oktober Unabhängigkeitstag
1. November Allerheiligen
25. Dezember 1. Weihnachtsfeiertag
26. Dezember 2. Weihnachtsfeiertag

Siehe auch

Literatur

  • Robert Strohmaier Die Ideologie der Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) in der Ära Franjo Tudjman - Historische Determinanten und Entwicklung., LDV Verlag München 2004 - ISBN 3-930841-18-5