Marselan

Marselan ist eine rote Rebsorte, eine Neuzüchtung zwischen den Sorten Cabernet Sauvignon x Grenache Noir. Die Kreuzung erfolgte 1961 durch den französischen Ampelographen Paul Truel in der Domaine de Vassal, einer Außenstelle des Institut National de la Recherche en Agronomie der Universität von Montpellier. Der Name Marselan lehnt sich an den Ortsnamen Marseillan an, wo die Sorte erstmals angebaut wurde. Erst 1990 wurde die Sorte in die Sortenliste des CTPS aufgenommen. Seit Juni 2007 liegt eine Genehmigung durch das US-amerikanische Alcohol and Tobacco Tax and Trade Bureau vor, die Rebsorte auf dem Etikett importierter Weine aufzuführen.

Die mittelspät reifende Sorte (22 - 25 Tage nach dem Gutedel) ist seit 1997 in ganz Süd- Frankreich zugelassen und der größte Anteil der bestockten Rebflächen steht in den Départements Aude, Hérault und Gard. Kleinere Anpflanzungen sind auch im Libanon, in Uruguay und in den USA bekannt. In Kalifornien werden die Setzlinge insbesondere in den Weinbaugebieten der North Coast AVA eingesetzt.

Züchtungsziel war es, die Finesse eines Cabernet Sauvignon mit der Hitzeresistenz eines Grenache zu kombinieren. Zumindest das Ziel einer Ähnlichkeit zum Cabernet Sauvignon wurde nicht erreicht. Da die Sorte über sehr kleine Beeren verfügt und der Ertrag somit gering ausfällt, wurde der Sorte während vieler Jahre kaum Aufmerksamkeit zuteil. Erst ihre natürliche Robustheit gegen eine Vielzahl von Rebkrankheiten macht die Sorte zurzeit interessant. Sie ergibt ausgewogene Rotweine mit einer Betonung der Tannine. Der erste sortenreine Marselan-Wein stammte aus dem Jahr 2002 und wurde in der Nähe von Carcassonne auf dem Weingut Domaine Devereux gekeltert. Zum gewerblichen Anbau ist der Klon 0980 zugelassen.

Siehe auch die Artikel Weinbau in Frankreich, Weinbau in Uruguay, Weinbau in den Vereinigten Staaten und Weinbau im Libanon sowie die Liste der Rebsorten.

Synonyme: INRA 1810-68.

Abstammung: Cabernet Sauvignon x Grenache

Literatur

• Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. Hachette Livre, 1. Auflage 2000, ISBN 2-0123633-18