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Sherry B. Ortner

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SHERRY ORTNER


Sherry Ortner (* 1941 in New Jersey) Sie ist wichtig für die feministische Anthropologie.


Inhaltsverzeichnis

1. Leben

2. Werk

2.1.Sherpas Through Their Rituals 1978 .

2.2.Is Female to Male as Nature is to Culture 1974

3. Bibliographie

4. Weblinks


1. Leben

Sie wuchs auf in einer weissen Middelclass jüdischen Familie und studierte auf der Uni von Colorado Anthropology. 1966-68 beendete sie ihre erste Feldforschung in Nepal. Ortner hatte an den sozialen Protesten der 60er teilgenommen und war in der Anti-Kriegsbewegung und Bürgerrechtsbewegung der Jahre. Dann machte sie Bekannstschaft it der damals aufkeimenden Frauenbewegung. In den 1970ern waren Frauenthemen innerhalb der Anthropologie noch sehr marginalisiert. Heute ist Sherry Ortner eine der führenden Persönlichkeiten in der Feministischen Anthropologie. Heute arbeitet und lehrt sie an der Columbia Universität.

2.1. Werk

"Sherpas Through Their Rituals (1978)" Dieses Werk ist Ortners publizierte Form ihrer Dissertationsarbeit in Nepal. Darin beschäftigt sie sich mit Ritualen und zeigt einzelne Symbole auf, wie diese in der Sozialstruktur verhaftet sind. Sie beschreibt das Leben der Sherpas, deren Bezihungen und Lebenswege durch eine Analyse ihrer religiösen Riten. Ortners Frühwerk war beeinflusst von Clifford Geertz Ideen. Dieses Werk ist sehr dicht gefüllt mit ehtnographischen Beschreibungen, enthält aber schon einige Hinweise auf Ortners spätere Theorien.


2.2. Werk

"Is Female to Male as Nature is to Culture" war das Werk, dass sie zentral machte für die feministische Forschung. In diesem Werk machte sie die heute berühmt gewordene Aussage, dass universal die Frau mit Natur und der Mann mit Kultur assoziiert wird und darin sah sie den Grund für eine universale Unterdrückung der Frau durch den Mann, wie die Kultur die Natur zähmt. Als empirisches Beispiel gab Ortner in dem Werk die Crow Indianer an, ie auf den ersten Blick sehr matrilinear scheinen und bei denen die Frauen im Mittelpunkt zu stehen scheinen. Doch Ortner zeigt auf, dass auch in dieser Gruppe die Frau unterdrückt und abgewertet wird, nämlich wenn sie ihre Menstruation hat- Denn dann ist sie von wichtigen Zeremonien ausgeschlossen und darf wichtige Kultgegenstände nicht berühren.

Ortner hinterfragt warum Frauen mit Natur gleichgesetzt werden und ortet drei Aspekte: 1. Die Physiologie der Frau: Frauen werden deer Natur näher gedacht, weil sie gebären und die Kinder dann erziehen. 2. Wegen der sozialen Rolle, in der die Mutter-Kind Beziehung mit dem häuslichen gedacht wird. Während das Männliche mit dem Öffentlichen assoziiert wird. Diese Dichotomie ist also nicht von Natur aus gegeben, sondern durch soziale Rollen konstruiert. 3. Wegen der Psychologie: Ortner meint Frauen seien konkret und subjektiv, während Männereher objektiv sind. Sie erklärt dass mit der Erziehung. Ortner beschreibt , wie Mädchen Kontinuität erfahren, denn die Mutter ist anfangs für beide, Mädchen und Buben, der Bezugspunkt. Für Mädchen bleibt sie dies. Buben aber erfahren einen Bruch, denn ab einem gewissen Alter übernimmt der Vater die Erziehung und der Bub muss lernen sich bewusst von der weiblichen Art zu distanzieren, er muss lernen ein Mann zu sein.

Die Anfänge feministischer Theoriebildung liegen in der Auseinandersetzung mit dem Strukturalismus nach Levi Strauss, der auf der Annahme eines Natur-Kultur-Gegensatzes als universell geltender gesellschaftlicher Konstante aufbaute. Sherry Ortner war stark vom Strukturalismus beeinflusst, denn sie stellte eine für alle Gesellschaften gleichermaßen, universiell, gültige symbolische Dichotomie von Natur und Kultur fest, die mit den Begriffen von "Weiblichkeit" und "Männlichkeit" korrespondierte.

Einige AutorInnen kritisierten dieses Dichotomiedenken des Strukturalismus und auch diesn Universalitätsanspruch bei Ortner. Sind Frauen wirklich überall universal auf der Welt unterdrückt? Diese Kritik regte die Frauenforschung zu weiteren Diskussionen an und die als universell angenommenen Oppositionspaare erwiesen sich in den 80er Jahren als spezifische, historisch gewachsene westliche Einstellung.


3. Selected Bibliographie von Sherry Ortner


1974: "Is Female To Male As Nature Is To Culture?In Woman, Culture,and Society.Rosaldo and Lamphere, Stanford University Press

1978: "Sherpas Through Their Rituals. Cambridge Press"

1981: "Gender and Sexuality In Hierarchical Societies,Harriet Whitehead and Sherry Ortner, New York.Cambridge Press.

1984: "Theory of Anthropology Since the Sixties "

1999: "Life and Death on Mt. Everest.Sherpas and Himalayan Mountaineering Princeton University Press

Siehe auch: Feldforschung, Ethnologie, Kulturanthropologie, Sozialanthropologie

4. Weblinks Informationen zu Sherry Ortner: (http://www.mnsu.edu/emuseum/information/biography/klmno/ortner_sherry.html)