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Louis-Philippe I.

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Ludwig Philipp (*6. Oktober 1773 in Paris; † 26. August 1850 in Claremont) war der letzte König von Frankreich, mit dem offiziellen Titel "König der Franzosen".

In der Regel wird – im Gegensatz zu den vorrevolutionären Königen – auch im deutschsprachigen Raum sein französischer Name "Louis Philippe" benutzt. Mitunter findet man auch den Namen Ludwig Philipp von Orléans, der allerdings Verwechslungsgefahr mit seinem Großvater birgt.

Er war der älteste Sohn von Ludwig Philipp Joseph von Orléans (Philippe Égalité) und dessen Gemahlin Adelheid von Bourbon-Penthieve geboren. Er regierte von 1830 bis 1848 ("Julimonarchie"). Ludwig Philipp I war mit Amalia von Sizilien verheiratet, mit der er sechs Söhne und vier Töchter hatte: Ferdinand (1810-1842), Louise (1812-1850), Christine (1813-1839), Ludwig (1814-1896), Franziska (1816-1818), Clementine (1817-1907), Franz (1818-1900), Karl (1820-1828), Heinrich (1822-1897), und Anton (1824-1894)

Seit dem Aussterben der Bourbonen 1887 stammen die jetzigen französischen Thronprätendenten von ihm ab.

Nach der Julirevolution, in der die politische Macht an das Bürgertum überging, hielt man es aus außenpolitischen Gründen für opportun, einen Monarchen zu installieren. Die Wahl fiel auf Ludwig Phillip, nicht nur weil sein Vater sich schon (aus wie dubiosen Gründen auch immer) in der Französischen Revolution engagiert hatte, sondern weil er auch persönlich einen anspruchslosen Lebensstil pflegte. Er war daher als Bürgerkönig bekannt.

Unter seiner Regierung nahm das Bürgertum und mit ihm die französische Wirtschaft auch einen ungeheuren Aufschwung, nicht zuletzt durch die Einführung der Eisenbahn. Industriestädte schossen aus dem Boden und es entstand auch schon ein Proletariat frühmoderner Prägung. Die damit verbundenen sozialen Probleme wurden in seiner Ära aber vollständig ignoriert. Ein weiteres Problem war Louis-Napoléon Bonaparte, der Neffe des Kaisers Napoleon, der es verstand, seinen Herrschaftsansprüchen einen sozialen Anstrich zu geben, und daher (vor allem in der Bauernschaft, die auch ökonomisch zu den Verlieren der Julimonarchie zählte) eine nicht unbeträchtliche Anhängerschaft um sich sammeln konnte. Er unternahm zwei Aufstandsversuche, die nur knapp scheiterten.

Dies alles und ein zunehmend repressiveres politisches Klima in den 1840-er Jahren bereiteten den Boden für eine allgemeine Unzufriedenheit, die sich im Februar 1848 in einer weiteren Revolution entlud, die die Julimonarchie zum Einstürzen brachte.

Vorgänger:

Karl X.

Frankreich (Liste der Herrscher) Nachfolger:
(zwischenzeitlich Republik)

Napoleon III.