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Przybiernów

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Przybiernów
Wappen der Gmina Przybiernów
Przybiernów (Polen)
Przybiernów (Polen)
Einwohner Zahlenformat
Przybiernów
Basisdaten
Staat: Polen Polen

Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Goleniów
Gmina: Przybiernów
Geographische Lage: 53° 45′ N, 14° 47′ O keine Zahl: 1.700Koordinaten: 53° 45′ 30″ N, 14° 47′ 4″ O
Einwohner: 1,700
Postleitzahl: 72-110
Telefonvorwahl: (+48) 91
Kfz-Kennzeichen: ZGL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 3: Świnoujście - Jakuszyce
Golczewo - Przybiernów - Wolin
Gmina
Gminatyp: Landgemeinde
Gminagliederung: 15 Ortsteile bei 28 Ortschaften
Fläche: 228,90 km²
Einwohner:
Bevölkerungsdichte:
Verwaltung
Adresse: ul. Cisowa 3
72-110 Przybiernów
Tel. (0048-91) 418 64-51
Webpräsenz: www.bip.przybiernow.pl

Przybiernów (deutsch Pribbernow) ist ein Dorf mit Sitz einer Landgemeinde im Kreis Goleniów (Gollnow) in der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Geographische Lage

Steg am Jezioro Przybiernowskie (Pribbernower See)

Przybiernów am Jezioro Przybiernowskie (Pribbernower See) liegt im Norden der Nizina Szczecińska ("Stettiner Tiefebene"). Am Ort entlang führt auf einer Umgehungsstraße die verkehrsreiche und für Westpommern so bedeutende polnische Landesstraße 3 (Świnoujście (Swinemünde) - Jakuszyce (Jakobsthal)/Tschechien), heute auch Europastraße 65 (Malmö - Chania (Χανιά)/Griechenland), die hier auf der Trasse der früheren deutschen Reichsstraße 111 (Gützkow - Gollnow (heute polnisch: Goleniów)) verläuft.

Bis zur heutigen Kreisstadt Goleniów sind es 20 Kilometer, und die frühere Kreisstadt Kamień Pomorski (Cammin) liegt 26 Kilometer entfernt. Das Zalew Szczeciński ("Stettiner Haff") an der Mündung der Oder ist in 12 Kilometern erreichbar.

Bahntechnisch ist Przybiernów über die fünf Kilometer entfernte Station Rokita (Rackitt) an diePolnische Staatsbahnlinie 401 (Stettin - Wolin (Wollin) - Świnoujście (Swinemünde)) angebunden.

Dorf Przybiernów (Pribbernow)

Geschichtliches

Pribbernow wurde im Jahre 1311 erstmals erwähnt, als der Ortsgeistliche Paulus urkundlich als Zeuge genannt wird. 1321 war Pribbernow im Besitz der Camminer Bischöfe. 1364 wird Bertold von Bandelin als Vogt genannt.

Im Jahre 1500 löste das Domkapitel das Dorf aus dem von Flemmingschen Pfandbesitz ein, und 1508 wird die Mühle (genannt Scherlinke) neu erbaut. 1786 entsteht das Gut Klamannswalde, das sich bis 1870 zu einem Rittergut entwickelte.

Vor 1945 gehörte Pribbernow zum Landkreis Cammin i. Pom. im Regierungsbezirk Stettin der preußischen Provinz Pommern. Es lag im Amtsgerichtsbezirk Stepenitz (heute polnisch: Stepnica). 1939 zählte der Ort 1.423 Einwohner.

Nach 1945 wurde Przybiernów dem neu gebildeten Powiat Goleniowski (Kreis Gollnow) in der Woiwodschaft Westpommern (bis 1998 Woiwodschaft Stettin) zugeordnet und als Sitz einer gleichnamigen Landgemeinde Zentrum der umliegenden Orte.

Kirche

Pfarrkirche

Die Kirche zu Przybiernów (Pribbernow)

Das vor 1945 "St. Katharinen-Kirche" genannte Gotteshaus steht mitten im Ort auf einem ehemaligen, mit Findlingsmauern umgebenen Friedhof. Der Turm wie das Langhaus stammen aus dem Jahre 1554.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche bis auf die Außenmauern zerstört. 1679 begann der Wiederaufbau, 1689 erhielt der Turm einen Fachwerkoberbau mit geschwungener Spitze und einer von Kupferschmiedemeister Johann Georg Brugler aus Hammer (heute polnisch: Babigoszcz) geschaffenen Wetterfahne. 1741 wurde der Bau erweitert.

Den Altar schuf Reinhard Böck 1712/13 mit einem Gethsemanebild zwischen gewundenen Säulen swoie die Kanzel mit Blattgehängen und Evangelistenbildern.

Nach 1945 wurde die Kirche zugunsten der Katholischen Kirche in Polen enteignet und erhielt den Namen Kościół pw. Wniebowszięca NMP (Mariä Himmelfahrt).

Kirchengemeinde

Das Kirchspiel Pribbernow ist eines der ältesten im Camminer Gebiet und fand bereits 1311 mit dem Namen des damaligen Pfarrers Paulus Erwähnung. Vor 1945 war der überwiegende Teil der Bevölkerung evangelischer Konfession. Der Ort gehörte bis 1816 zum Kirchenkreis Gülzow (heute polnisch: Golczewo), dann zum Kirchenkreis Wollin (Wolin) im Westsprengel derKirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. 1940 zählte die Kirchengemeinde mit den vier eingepfarrten Orten Bresow (Brzozowo), Kartlow (Kartlewo), Rackitt (Rokota) und Sabessow (Zabierzewo) insgesamt 2.550 Gemeindeglieder.

Heute gehört die Pfarrgemeinde Przybiernów zum Dekanat Golczewo (Gülzow) im katholischen Erzbistum Stettin-Cammin. Evangelische Gemeindeglieder, die hier leben, werden vom Pfarramt in Stettin in der Diözese Breslau der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen betreut.

Pfarrer (bis 1945)

  • vorreformatorisch:
    Paulus, 1311
  • nach der Reformation bis 1945:
  1. Michael Schulze
  2. Joachim Sellin
  3. Matthias Georg Messerschmidt (Macheropaeus)
  4. Michael Sellin (Sohn von 2.)
  5. David Friderici, 1632-1678
  6. Martin Friderici (Sohn von 5.), 1678-1710
  7. Johann Gottfried Titel, 1710-1756
  8. Karl Christoph Titel (Sohn von 7.), 1756-1773
  9. Martin Friedrich Gerdes, 1773-1792
  10. Samuel Gotthold Dieterich, 1794-1797
  11. Joachim Friedrich Wilhelm Curtius, 1797-1828
  12. Johann Gottfried Gericke, 1828-1838
  13. Karl Ludwig Block, 1882-?
  14. Franz Döring, 1917-1928
  15. August Ohm, 1929-1934
  16. Adolf Alicke, 1934-1938
  17. Karl Ketelhut, 1938-1945

Gmina Przybiernów

Allgemeines

Die Landgemeinde Przybiernów umfasst eine Fläche von 228,90 km², was 14,2% der Gesamtfläche des Powiat Goleniowski entspricht. 5.189 sind hier registriert.

Das Gemeindegebiet ist in drei Postleitzahlengebiete unterteilt:

  • Przybiernów = 72-110
  • Czarnogłowy = 72-121
  • Łoźnica = 72-122

Nachba´rgemeinden sind:

Gemeindegliederung

Die Gmina Przybiernów fasst 28 Ortschaften zusammen, die in 15 Ortsteile ("Schulzenämter") gegliedert sind:

  • Ortsteile:
  • Babigoszcz (Hammer)
  • Brzozowo (Bresow)
  • Budzieszewice (Lütmannshagen)
  • Czarnogłowy (Zarnglaff)
  • Dzieszkowo (Neu Dischenhagen)
  • Dzisna (Dischenhagen)
  • Kartlewo (Kartlow)
  • Łoźnica (Kantreck)
  • Miodowice (Medewitz)
  • Moracz (Moratz)
  • Przybiernów (Pribbernow)
  • Rzystnowo (Rißnow)
  • Sobieszewo (Matthiashof)
  • Włodzisław (Baumgarten)
  • Zabierzewo (Sabessow)
  • Übrige Ortschaften: Borowik (Forsthaus Pribbernow), Buk (Böck), Derkacz (Schüttenmühle), Domanie (Dummanskaten), Kartlewko (Schäferei), Öeszczno (Holzhagen), Machowicea (Elis), Owczarnia (Schäferei), Rokita (Rackitt), Sosnowice (Heinrichshof), Świętoszewko (Schwanteshagener Mühle), Świętoszewo (Schanteshagen), Trzebianowo (Trebenow) und Żychlikowo (Siegelkow).

Verkehr

Straßen

Die Hauptverkehrsader der Gmina Przybiernów ist die Landesstraße 3, die das Gemeindegebiet von Nroden nach Süden durchzieht und das Dorf Przybiernów auf einer Umgehungsstraße umfährt. Kleinere Nebenstraßen ermöglichen eine schnelle Verbindung nach Wolin (Wollin, 19 km) und nach Golczewo (Gülzow, 15 km), wo Anschluss an die Woiwodschaftsstraße 106 (Rzewnowo (Revenow) - Nowogard (Naugard)) sowie Woiwodschaftsstraße 108 (Parlówko (Parlowkrug) - Płoty (Plathe)) besteht.

Schienen

Die Ortsteile Rokita (Rackitt) und Łoźnica (Kantreck) sind seit 1892 Bahnstationen an der Bahnstrecke Gollnow - Wollin, die später nach Stettin bzw. Swinemünde erweitert wurden und heute als Linie Nr. 401 der Polnischen Staatsbahn Stettin - Świnoujście geführt wird.

Bis 1945 bestanden zwei Kleinbahnstrecken der Greifenberger Kleinbahn, die in das heutige Gemeindegebiet führten:

  • ab 1903: Kleinbahnlinie Gülzow - Kantreck - Stepenitz (mit den Bahnhöfen Böck, Zarnglaff, Siegelkow, Kantreck, Dischenhagen und Hammer); der Abschnitt von Łoźnica (Kantreck) nach Stepnica (Stepenitz) wurde noch bis 1979 betrieben, dann nur noch für Güterverkehr, seit 1996 stillgelegt (teilweise abgebaut und zu einem Radweg ausgebaut);
  • ab 1911: Kleinbahnlinie Kantreck - Zarnglaff, die 1959 stillgelegt wurde.

Touristik

Das Gemeindegebiet von Przybiernów ist sehr geignet für den Kanusport mit zwei Flüsschen:

  • im Osten (bei Moracz (Moratz)) die Wołczenica (Völzer Bach)
  • im Süden (bei Dzisna (Dischenhagen)) die Gowienica (Gubenbach).

Im Norden der Puszcza Goleniowska (Gollnower Heide) gelegen verfügt die Gmina über ausgedehnte Waldgebiete (54% der Gemeindefläche sind Forsten).

Die das Gemeindegebiet durchziehende Landesstraße 3 ist hier Teil der Szlak Cystersów (Zisterzienserstraße), die sich durch Westpommern zieht.

Literatur

  • Johannes Hinz, Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land, Augsburg, 1996
  • Hans Moderow, Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart, Teil 1, Stettin, 1903