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Bartensleben

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Datei:Karte Bartensleben in Deutschland.png
Lage von Bartensleben in Deutschland

Bartensleben ist eine Gemeinde im Ohrekreis, an der Westgrenze Sachsen-Anhalts in der Verwaltungsgemeinschaft Flechtingen.

Lage

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Groß und Klein Bartensleben, die etwa 1.500 m voneinander entfernt liegen. Der Ort liegt östlich von Helmstedt auf der Ostseite des Lappwaldes. Verkehrstechnisch ist er über die wenige Kilometer südlich liegende A 2 und einen etwa 500 m langen Zuweg zur B 1 erreichbar. Groß-Bartensleben ist geprägt vom Rittergut der adligen Familie von Veltheim mit seinen zahlreichen Baulichkeiten, die heute verfallen. Zu DDR-Zeiten wurde hier eine LPG betrieben. Nach der Wende sind die Gutsgebäude an einzelne Eigentümer veräußert worden.

Gemeindedaten

  • Bürgermeister: Burkhard Kuthe (ehrenamtlich, gewählt 18.11.2001)
  • Fläche: 1.641 ha
  • Bevölkerung: 335 (30.06.2004)
  • Bevölkerungsdichte: 204 Einwohner/km²
  • Anschrift der Gemeindeverwaltung: Verwaltungsgemeinschaft Flechtingen, Lindenplatz 13, 39345 Flechtingen

Geschichte

Schloss

Unzugänglich und versteckt im Grünen liegendes Schloss Bartensleben

Im Ortsteil Groß-Bartensleben befindet sich das im 15./16. Jahrhundert entstandene Schloss, das auf den Grundmauern einer Vorläuferburg errichtet wurde. Es handelt sich um eine Dreiflügelanlage in U-Form, deren Rückseite geöffnet ist. Noch heute ist das Schloss von einem breiten Wassergraben umgeben und nur über eine Brücke (derzeit gesperrt, da Privateigentum) zugänglich.

Seit etwa 1400 herrschte auf der ursprünglichen Burg und dem späteren Schloss die Adelsfamilie von Veltheim. Sie kam aus der Wolfenbütteler Gegend aus Veltheim (Ohe). Die Burgstelle in Bartensleben erhielt Ludolf I. von Veltheim durch einen Lehensbrief des Erzbischofs von Magdeburg als Besitz. Geschichtlich überliefert ist darüber hinaus, dass einer seiner Nachfolger, Hilmar I. von Veltheim, 1467 mit dem Dorf Bartensleben belehnt wurde. Heinrich Adrian von Veltheim ließ 1757 das Schloss um den mittleren und westlichen Flügel erweitern. Die Innenräume erhielten dabei eine Ausstattung im Rokokostil. Zentrale Stelle der Schlossanlage war das Treppenhaus mit einer Galerie. Zu DDR-Zeiten wurden diese Baulichkeiten entfernt, da ein Umbau zu einem Altenheim erfolgte. Nach der Zwangsenteignung des Schlosses 1945 flüchtete die adlige Familie von Veltheim in den Westen. Heute ist die Schlossanlage in Privatbesitz, steht aber unsaniert leer.

Angrenzend an das Schloss befinden sich größere Teiche und ein englischer Landschaftspark, der heutzutage aber nicht mehr gepflegt wird. Er entstand wahrscheinlich im 18. Jahrhundert aus einem früheren Barockgarten.

Kirche

Nahe dem Schloss befindet sich die romanische Patronatskirche der Familie von Veltheim, die urkundlich erstmals 1120 erwähnt wurde. Sie wurde 1530 und 1620 vergrößert. Im Inneren sind mehrere Epitaphe der Familie von Veltheim vorhanden, u.a. Achim von Veltheim, Agnes von Veltheim, geb. von Trotha und ihr Sohn Christopher. Der Holzschnitzaltar wurde 1676 vom Helmstedter Mathias Hermann geschaffen. In der Gruft befindet sich das Erbbegräbnis derer von Veltheim mit 35 Särgen.

Adelsgeschlecht derer von Bartensleben

Vorgänger der adligen Familie von Veltheim als Herren des Dorfes Bartensleben war das Geschlecht derer von Bartensleben. Sie hatten ihren Ursprung im gleichnamigen Dorf, das sie im 13. Jahrhundert verließen, um in den heutigen Wolfsburger Raum zu gehen. Dort herrschten sie jahrhundertelang von der festungsartig ausgebauten Wasserburg Wolfsburg, die sie um 1300 errichteten.

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