Antiochenisch Syrisch-Orthodoxe Kirche
Die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Europa betreut Christen meist syrischer Herkunft, die zuvor zum Patriarchat von Damaskus gehört haben. Die Zahl der Gläubigen wird auf einige tausend geschätzt. Wegen des gleichen Ritus beider Kirchen (Antiochenischer Ritus) haben viele Gläubige aus Europa und den USA, welche zuvor zum Patriarchat in Damaskus gehört haben, den Antrag an das Katholikat Indiens gestellt, einen eigenen syrischen Metropoliten für sie zu weihen, um sich auf Grund von Unzufriedenheit im seelsorglichen Bereich vom Patriarchat Damaskus trennen zu können. Der Wunsch war, eine eigene Seelsorgearbeit in Europa und den USA zu etablieren, um die Syrisch-Orthodoxe Kirche im Westen zukunftstauglich zu machen. Dies führte zum Jurisdiktionswechsel. Da die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Europa nicht zum Patriarchat von Damaskus gehört, ist sie kanonisch in keiner Weise an dieses gebunden.
Die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Europa will sich in ihrer kirchlichen Tätigkeit weder durch nationale noch durch konfessionelle Interessen leiten lassen. Sie möchte allen Menschen aller christlichen Konfessionen und aller Religionen durch Seelsorge und Veranstaltungen die Möglichkeit bieten, den Weg zu Christus, unserem Herrn, zu finden. Obwohl die meisten orthodoxen Kirchen nur national orientierte Kirchen sind, möchte diese Kirche ihre Türen für alle Gott Suchenden öffnen und damit zeigen, dass wir alle eins sind in Christus. In der heutigen Zeit ist der Mensch mehr denn je auf der Suche nach Gott und dem Heil der Seele. Leider kommt die direkte Seelsorge in den meisten Kirchen zu kurz, da andere, letztlich wohl unwichtigere Dinge, zum Hauptengagement gehören. Das Fundament der Syrisch-Orthodoxe Kirche von Europa ist, wie bereits schon erwähnt, die Seelsorge und damit das Heil des Menschen. Schön hat ein Bischof einmal geschrieben: „Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts.“
Die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Europa wurde im August 2007 zuerst als autonome Erzdiözese durch die indische Synode der Malankara Orthodox-Syrischen Kirche errichtet und bestätigt und im Februar 2009 zur Syrisch-Orthodoxen Kirche von Europa erhoben. Durch ihren Status ist ihr zugehöriger Metropolit der Primas von Europa und für die zugehörigen Gläubigen in den USA. In ihr dienen zurzeit der Metropolit Mor Severius Moses, ein Erzpriester, zwölf Priester, Diakone, sowie Priesteramtskandidaten und viele Subdiakone.

Metropolitanvikariat von Lateinamerika, der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Europa
Im Februar 2009 wurde das „Metropolitanvikariat von Lateinamerika der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Europa“ etabliert. Seit der Bischofsweihe des Metropoliten Mor Severius Moses Görgün wurden viele Anträge aus Brasilien, Argentinien und Chile an ihn gestellt mit der Bitte, unter der Jurisdiktion dieses Metropoliten ihre Gemeinden weiterführen zu können, da sie nach dem Entschlafen des Erzbischofs Mor Chrysostomos Musa Salame von Seiten des Syrisch-Orthodoxen Patriarchen in Damaskus, also seit 13 Jahren, ohne episkopale Unterstützung und Aufsicht allein gelassen wurden. Alle ihre Anträge und Bittschriften an das Patriarchat von Damaskus, einen Nachfolger für den selig entschlafenen Erzbischof zu bekommen, wurden abgewiesen. Das Patriarchat von Damaskus wollte die Erzdiözese des Erzbischofs nicht weiterführen, da er eine Mission ins Leben gerufen hatte, durch die viele Brasilianer in die Syrisch-Orthodoxe Kirche eingeführt wurden. Auf Grund dieses Verhaltens haben sich die Gläubigen in Lateinamerika vom Patriarchat in Damaskus getrennt und ihre Bittschriften an den Metropoliten der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Europa gestellt, sich ihm anschließen zu dürfen. Nach vielen Anträgen und Verhandlungen hat der Metropolit Mor Severius Moses Görgün den amerikanischen Subkontinent zum abhängigen Vikariat der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Europa erklärt und Monseigneur Manoel Silva Matos zum Erzpriester und Abt geweiht und ihn zu seinem Metropolitanvikar für Lateinamerika mit Sitz in Rio de Janeiro bestimmt.