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Misanthropie

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Misanthropie (griech. anthropos ανθρωπος = Mensch und miseo μισεω = ich hasse) bedeutet Menschenhass bzw. Menschenscheu (vgl. Anthropophobie). Sie bezieht sich nicht auf bestimmte Individuen, sondern umfasst alle Menschen, auch den Misanthrop selbst. Das Gegenteil des Misanthrop ist der Philanthrop (Menschenfreund) Das zugehörige Adjektiv ist misanthropisch.

Pieter Bruegel d. Ä.: Der Misanthrop, um 1568

Ein Misanthrop ist ein Mensch dem alles, was andere tun, missfällt.

"Ernstlich beschaue man den Misanthropen und frage sich, ob jemals ein Dichter sein Inneres vollkommener und liebenswürdiger dargestellt habe. Wir möchten gern Inhalt und Behandlung dieses Stückes tragisch nennen; einen solchen Eindruck hat es wenigstens jederzeit bei uns zurückgelassen, weil dasjenige vor Blick und Geist gebracht wird, was uns oft selbst zur Verzweiflung bringt und wie aus der Welt jagen möchte." - Johann Wolfgang von Goethe

Autoren schwarzer Satire werden oftmals als Misantrophen bezeichnet, allerdings sollte man nicht allgemein von den Werken auf die Urheber schließen. Jonathan Swift wird weitläufig als Misanthrop bezeichnet, siehe dazu Gullivers Reisen Band 4. Der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer war sehr wahrscheinlich Misanthrop; er schrieb "Die menschliche Existenz muss eine Art Fehler sein". Ähnliches gilt vom Dichter Charles Bukowski, der schrieb "Und auf das ganze Schlamassel gehört ein Grabstein mit der Aufschrift -Menschheit, du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu-".

Immanuel Kant - "Allgemeine Anmerkung zur Exposition der ästhetischen reflektierenden Urteile": "Dagegen ist Menschen zu fliehen, aus Misanthropie, weil man sie anfeindet, oder aus Anthropophobie (Menschenscheu), weil man sie als seine Feinde fürchtet, teils häßlich, teils verächtlich."

Literatur