Miastko
Miastko | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Pommern | |
Powiat: | Bytów | |
Gmina: | Miastko | |
Fläche: | 15,68 km² | |
Geographische Lage: | 54° 1′ N, 16° 59′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 6222801064
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Höhe: | 120 m n.p.m. | |
Einwohner: | 10,813 (30. Juni 2008[1]) | |
Postleitzahl: | 77-200 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 59 | |
Kfz-Kennzeichen: | GBY | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | DK 20 Stargard Szczeciński–Gdynia | |
DK 21 Miastko–Słupsk | ||
DW 206 Koszalin–Miastko | ||
Eisenbahn: | PKP-Linie 405: Piła–Ustka | |
Nächster int. Flughafen: | Danzig | |
Gmina | ||
Gminatyp: | Stadt- und Landgemeinde | |
Gminagliederung: | 30 Ortsteile bei insgesamt 75 Ortschaften Ortschaften | |
Fläche: | 467,19 km² | |
Einwohner: | Ungültiger Metadaten−Schlüssel 6222801064 (Fehler: Ungültige Zeitangabe)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | Fehler im Ausdruck: Unerwarteter Operator < Einw./km² | |
Gemeindenummer (GUS): | 6222801064 | |
Verwaltung (Stand: 2007) | ||
Bürgermeister: | Roman Ramion | |
Adresse: | ul. Grunwaldzka 1 77-200 Miastko | |
Webpräsenz: | www.miastko.pl |
Miastko [kaschubisch Miastkò) ist eine Stadt mit 11.000 Einwohnern und Sitz einer gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde im Powiat Bytowski (Bütow) in der polnischen Woiwodschaft Pommern.
] (deutsch Rummelsburg,Geographische Lage
Die Stadt liegt in Hinterpommern, am Fluss Studnica (Stüdnitz).
Stadt Miastko (Rummelsburg)
Geschichte

Bereits in vorge-schicht-licher Zeit siedelten Men-schen auf dem Gebiet des späteren Rum-melsburg/ Miastko. Es wurden Steinbeile aus der Steinzeit, Stein-kistengräber mit Gesichtsmasken aus der Bronzezeit sowie ein umfangreicher Münzfund (arabische und germanische Münzen) aus der slawischen Phase zu Tage gefördert.
Schriftliche Erwähnung
Die erste Erwähnung des Dorfes Rummelsburg im Herzogtum Pommern stammt aus dem Jahre 1478, schon zu dieser Zeit war es im Besitz der Familie von Massow. In der Lehnsurkunde Herzog Bogislaws X. an dessen Marschall Ewald von Massow auf Woblanse von 1506 wurde der Ort als ein Städtchen bezeichnet. Tatsächlich befand sich Rummelsburg unter einer absolutistischen Herrschaft der Massows.
Als 1590 der Pfarrer wegen Gottlosigkeit seines Amtes enthoben wurde, rügte der Visitator gleichfalls u.a. den ruinösen Zustand der Kirche und die Allmacht der Massows, die alle 13 Kirchpatrone stellten. Auch die Ernennung des Richtvogts und von Ratsherren maßten sich die Adligen an.
Stadtrecht und Dreißigjähriger Krieg
1616 kam es deshalb zum Aufstand der Rummelsburger Bürger, die 1617 durch das Hofgericht Stettin das Stadtrecht zuerkannt bekamen. Doch änderte auch der Richterspruch nichts an den tatsächlichen Verhältnissen, weil die Massows der Bürgerschaft auch weiterhin jegliche Rechte verweigerten. Die Unruhen in der Stadt zogen sich noch bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges hin. 1628 wurde Rummelsburg beim Abzug der kaiserlichen Truppen, die sich dort ein Jahr lang festgesetzt hatten, niedergebrannt.
1637 kam Rummelsburg zu Schweden und seit 1657 wurde es Teil von Brandenburg. Nach Beendigung der Kriegshandlungen erfolgte der Wiederaufbau. Während des Schwedisch-Polnischen Krieges fielen die Polen in die Stadt ein und plünderten und brandschatzten sie. 1670 musste die Ruine der Kirche abgerissen werden, 1719 brannte Rummelsburg vollständig nieder.
Unter Preußen und Deutschland
Unter Friedrich Wilhelm I. wurde Rummelsburg 1721 Garnisonsstadt, im gleichen Jahr setzte der Soldatenkönig persönlich das lübische Stadtrecht durch.
Zur Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich Rummelsburg zu einer Tuchmacherstadt und 100 Jahre später begann die Industrialisierung. 1840 nahm die erste Dampfspinnerei den Betrieb auf und von 1849 bis 1876 bestand eine Webmeisterschule. Im Jahre 1878 wurde eine Eisenbahnverbindung hergestellt. Zwischen 1816 und 1945 war die Stadt Sitz des Landkreises Rummelsburg.
Vor dem Zweiten Weltkrieg produzierten vier Tuchfabriken in der Stadt, außerdem waren noch holzverarbeitende Betriebe ansässig. Um Rummelsburg fanden heftige Kämpfe statt, ehe die Stadt am 2. März 1945 von der Roten Armee erobert wurde. Die Stadt wurde zu 45% zerstört.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach Kriegsende kam die Stadt unter polnische Verwaltung, bekam den Namen Miastko und die verbliebene deutsche Bevölkerung wurde vertrieben.
Unter der neuen polnischen Verwaltung wurde bereits am 14. März 1945 der neue Kreis (Powiat) eröffnet. In Folge zweier Verwaltungsreformen 1946 und 1950 kam Miastko erst in die Wojwodschaft Stettin (Szczecin), dann Koszalin (Köslin).
Zwischen 1945 und 1955 wüteten sieben große Brände, die umfangreiche Teile der Stadt zerstörten.
1963 wurde die Handschuh- und Lederbekleidungsfabrik (Fabryka Rękawiczek i Odzieży Skórzanej) eröffnet, die für viele Jahre Stolz und wichtigster Wirtschaftsfaktor der Stadt werden sollte. Die nächste Reform des Jahres 1975 brachte Miastko zur Wojwodschaft Słupsk (Stolp). Die Verwaltungsreform von 1999 machte Miastko zur Stadt- und Landgemeinde (gmina miejsko-wiejska) im Powiat Bytowski (Bütow).
Kultur und Sehens-würdigkeiten
Stadtkirche

Die Stadtkirche wurde als spätbarocker Bau ab 1730 errichtet und 1733 als evangelisches Gotteshaus geweiht. 1904 erhielt sie einen Turm angebaut, dessen Oberteil bereits 1917 wegen Bauschäden abgetragen werden musste. 1927 wurde ein neuer Turmhelm aufgesetzt; die Turmspitze bildet bis heute eine Wetterfahne mit der Jahreszahl „1927“.[3] In dieser Kirche wurde die Ehefrau des berühmten preußischen Generalfeldmarschalls Gebhard Leberecht von Blücher beigesetzt.
Nach 1945 eignete sich die polnische katholische Kirche das Gebäude an und nutzt es seitdem als katholisches Kirchengebäude.
Kriegerdenkmal
Das für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs 1926 eingeweihte, von Emil Cauer dem Jüngeren geschaffene Denkmal zeigte auf hohem Sockel einen Krieger im Ordensmantel. Nach 1945 ersetzten polnische Behörden die Kriegergestalt auf dem Sockel durch einen polnischen Adler.[4]
Einwohnerentwicklung
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Söhne und Töchter der Stadt
- Gustav Carl Schwartz (*1832), königlich preußischer Baurath († 1899 in Halle/Saale)
- Heinrich Rempel (* 1901), deutscher Archäologe († 1978 in Apolda)
- Jarosław Domin (* 1958), polnischer Schauspieler
- Ewa Gawryluk (* 1967), polnische Schauspielerin
- Robert Żmùda-Trzebiatowsczi (*1976), kaschubischer Schriftsteller
Städtepartnerschaft
2002 ging Miastko eine Städtepartnerschaft mit Bad Fallingbostel ein. Es gibt auch eine Partnerschaft mit dem französischen Périers.
Gmina (Gemeinde) Miastko
Die Stadt- und Landgemeinde Miastko umfasst eine Fläche von 467,19 km² und zählt mehr als 19.600 Einwohner.
Gemeindegliederung
Zur Stadt- und Landgemeinde Miastko gehören 75 Ortschaften, die in 30 Ortsteile ("Schulzenämter") gegliedert sind.

- Ortsteile:
polnischer Name | deutscher Name |
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Biała | Bial |
Bobięcino | Papenzin |
Chlebowo | Kornburg |
Czarnica | Scharnitz |
Dolsko | Dulzig |
Dretyń | Treten |
Dretynek-Trzcinno | Tretenwalde-Rohr |
Głodowo | Gloddow |
Kamnica | Kamnitz |
Kawcze | Kaffzig |
Kwisno-Szydlice | Gewiesen-Heinrichsbrunn |
Lubkowo | Georgendorf |
Miastko | Rummelsburg |
Miłocice | Falkenhagen |
Okunino-Kowalewice | Wocknin-Julienhof |
Pasieka | Karlstal |
Piaszczyna | Reinwasser |
Popowice | Puppendorf |
Przęsin | Hansberg |
Role-Żabno | Grünwalde-Saaben |
Słosinko | Reinfeld-Hammer |
Świerzenko | Klein Schwirsen |
Świerzno | Groß Schwirsen |
Świeszyno | Schwessin |
Turowo | Steinau |
Wałdowo | Waldow |
Węgorzynko | Vangerin |
Wołcza Mała | Klein Volz |
Wołcza Wielka | Groß Volz |
- Übrige Ortschaften:
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Verweise
Literatur
- Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern - Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Sändig Reprint Verlag, Vaduz 1996 (unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1863), ISBN 3253027341, S. 339-340.
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2008 (WebCite)
- ↑ Ungültiger Metadaten-Schlüssel
6222801064
- ↑ Die Pommersche Zeitung. Nr. 15/2009, S. 8.
- ↑ Die Pommersche Zeitung. Nr. 46/2008, S. 8.
- ↑ a b c d e Der Kreis Rummelsburg. Ein Heimatbuch. Pommerscher Buchversand, Hamburg 1979, S. 230.
- ↑ Wohnbevölkerung am Tag der Volkszählung am 16. Juni 1933, abgedruckt in: Der Kreis Rummelsburg. Ein Heimatbuch. Pommerscher Buchversand, Hamburg 1979, S. 594.
- ↑ Wohnbevölkerung am Tag der Volkszählung am 17. Mai 1939, abgedruckt in: Hans-Ulrich Kuchenbäcker (Bearb.): Der Kreis Rummelsburg. Ein Schicksalsbuch. Pommerscher Zentralverband, Lübeck 1985, S. 357.