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Qin Shihuangdi

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Kaiser Qin Shi Huangdi (秦始皇帝, Pinyin: Qín Shǐ Huángdì, Bedeutung wörtlich: Erster Gottkaiser Qin, * 259 v. Chr. als Ying Zheng, † 210 v. Chr.), Gründer des Kaiserreichs China, ist eine populäre historische und mythologische Gestalt Chinas.

Fürst Zheng, der spätere Qin Shi Huang Di war der Sohn einer Konkubine und wurde geboren, als sein Vater Zhuangxiang (250-247 v. Chr.) eine Geisel in einem Nachbarland war. Der Kaufmann Lü Buwei, der Zhuangxiang die Frau zugeführt hatte, wurde Kanzler.

Zheng kam als 13-Jähriger 247 v. Chr. im Staat Qin an die Macht. Für den Minderjährigen führte zunächst Lü Buwei die unumschränkte Regierung, konnte aber 237 v. Chr. von Zheng blutig entmachtet und ins Exil geschickt werden. Auf dem Weg dorthin wurde er vergiftet.

Mit Qin Shi Huang Di wird vor allem der Beginn des chinesischen Kaiserreiches (das Wort China kommt von chinesisch: Qin) 221 v. Chr. verbunden, da ihm die Eroberung der sieben Streitenden Reiche in einem etwa zehnjährigen Krieg angerechnet wird. Er war somit der Erste Kaiser von China und Pu Yi war der letzte.

Dem Kaiser und seinen Ratgebern - in erster Linie dem Kanzler Li Si - verdankt China auch entscheidende Errungenschaften, z.B. den Bau der Chinesischen Mauer, die Vereinheitlichung des Schriftsystems (viele Zeichen hatten zahlreiche Schreibvariationen und wurden nun abgeschafft) und die kaiserliche Zentralregierung überhaupt (vgl. Qin-Dynastie).

Qin Shi Huang Di stand auch für Despotismus bzw. war wegen der rücksichtslosen Härte seiner Regierung höchst unbeliebt, weswegen es mehrere Attentate gab. Ein Attentäter schaffte es z.B. in den Audienzsaal: Zheng wollte sein Schwert ziehen, bekam es jedoch nicht heraus, weil es schlichtweg zu lang war. Also rannte er durch den Saal, bis endlich ein Höfling dem Attentäter ein Bein stellte. Umgekehrt versuchte der Kaiser mit Umsiedlungen, Bücherverbrennungen und Hinrichtungen jede Opposition zu ersticken.

Der Erste Kaiser wünschte auch die Unsterblichkeit zu erlangen. Zu diesem Zweck rüstete er eine See-Expedition unter dem Weisen Xu Fu aus, welche die „Inseln der Unsterblichkeit“ aufsuchen sollte. Sie kam nie wieder zurück.

Shi Huang Di starb 210 v. Chr. bei einer seiner zahlreichen Inspektionsreisen. Sein Nachfolger sollte der älteste Prinz Fu-su werden, der gegen die Hinrichtung der (gegen die Bücherverbrennung auftretenden) Gelehrten protestiert hatte und deswegen zur Großen Mauer strafversetzt worden war.

Aber Li Si, der Obereunuch Zhao Gao und Prinz Hu-hai verheimlichten den Tod des Ersten Kaisers. Zu diesem Zweck setzten sie einen Eunuchen in die Sänfte, der an seiner Stelle sprach. Ferner wurde getrockneter Fisch hinterhergezogen, um den Leichengeruch zu überdecken. Dann zwangen sie Prinz Fu-su und seinen General Meng Tian zum Selbstmord - Hu-hai bestieg als Zweiter Kaiser von China den Thron.

Shi Huang Dis Mausoleum befindet sich in seiner damaligen Hauptstadt Chang'an (heute Xi'an) in der Provinz Shaanxi und wird von der als UNESCO-Weltkulturerbe eingestuften Terrakottaarmee „bewacht“.

Seine bis heute anhaltende Popularität zeigt sich u.a. an der Präsenz in zahlreichen Filmen, die sich um seine Person drehen (Der Kaiser und sein Attentäter, Hero sowie diversen Zeichentrickfilmen).

Wortbedeutung

  • Qin = Name einer chinesischen Dynastie, ursprünglich Bezeichnung einer Reissorte, anschließend für das Tal, in dem sie wuchs und in dem schließlich der Staat Qin entstand)
  • Shi = beginnen, anfangen
  • Huang Di = abgeleitet aus den Wörtern
    • Shang = himmlisch und
    • Di = Gottheit.

     Hieraus entwickelte sich im Laufe der Geschichte die Bedeutung als allgemeine Bezeichnung für den chinesischen Kaiser

Zitat

Was war denn so außergewöhnlich an Qin Shihuang? Er hat nur 460 Gelehrte hingerichtet. Dazu habe ich schon gewissen Demokraten entgegen gehalten: Ihr glaubt, ihr könnt uns beleidigen, wenn ihr uns als Qin Shihuang bezeichnet, aber ihr irrt, wir haben Qin Shihuang hundertfach übertroffen! Ihr bezeichnet uns als Despoten – wir bekennen uns gern zu diesen Eigenschaften, wir bedauern nur, dass ihr derartig hinter der Wahrheit zurück bleibt, dass wir eure Vorwürfe ergänzen müssen! [Lachen unter den Zuhörern] — Mao Zedong 1958 auf einer internen Parteiversammlung