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Leni Riefenstahl

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Berta Helene Amalie Riefenstahl (*22. August 1902 in Berlin), Deutsche Tänzerin, Schauspielerin, Spiel- u. Dokumentarfilmerin, Regisseurin und Fotografin.


Leni Riefenstahl ist wegen ihrer Nähe zum Nationalsozialismus und im speziellen zu Adolf Hitler eine der kontroversesten Figuren der Filmgeschichte. Ihren Filmen, allen voran Triumph des Willens, wird immer wieder vorgeworfen, die nationalsozialistische Ideologie zu glorifizieren. Gleichzeitig gilt die von ihr geschaffene Ästhetik auch ihren Gegnern als richtungsweisend und ihre künstlerischen Verdienste sind weitgehend unbestritten.


Biographisches

Leni Riefenstahls künstlerische Karriere beginnt beim Ausdruckstanz, dem sogenannten German Dance. Im Jahr 1923 hat sie ihren ersten Soloauftritt in München, doch bereits wenige Monate später, muss sie aufgrund einer Knieverletzung ihre Tanzkarriere aufgeben und wechselt zur Schauspielerei. Sie macht sich als Akteurin in Arnold Fancks Bergfilmen einen Namen und wird selbst eine erfolgreiche und von Hitler umschwärmte Regisseurin.

Die drei zwischen 1933 bis 1935 entstandenen Filme Der Sieg des Glaubens, Triumph des Willens und Tag der Freiheit - Unsere Wehrmacht können als Werbefilm für Hitler und die NS-Bewegung gesehen werden, wobei Riefenstahl selbst die propangadistischen Inszenierungen rein dokumentarische Arbeiten nennt. Der Olympiafilm, über die in Deutschland stattfindende Olympiade von 1936, ist ein Staatsauftrag des NS-Propagandaministeriums und wird aus Reichsmitteln finanziert.


Nachkriegszeit:

  • 1949-1987 Prozesse um die Zwangsverpflichtung von "Zigeunern" aus dem Salzburger Lager Maxglan. Diese wurden von Riefenstahl als Statisten für die Dreharbeiten zu ihrem erst 1954 fertiggestellten Film Tiefland von der Naziregierung angefordert. In einigen dieser Prozesse tritt Riefenstahl als Klägerin auf (üble Nachrede).
  • 1950 wird Riefenstahl von Amts wegen als "Mitläuferin" des Naziregimes eingestuft.
  • 1958 Olympia erscheint in einer gekürzten Fassung erneut in den Kinos. Teil 2 (ursprünglich Fest der Schönheit) wird in Götter des Stadions umbenannt. Das Projekt ist, wie zuvor schon Tiefland, ein kommerzieller Misserfolg.
  • 1973 Die Nuba - Menschen wie vom anderen Stern erscheint, ein Fotoband über ein afrikanisches Stammesvolk.
  • 1974 macht Riefenstahl unter Angabe eines falschen Alters mit 72 Jahren ihren Tauchschein. Sie widmet sich der Unterwasserfotographie.
  • 2001 sorgt der umstrittene Präsident des IOC, Antonio Samaranch, dafür dass ihr die noch immer ausstehende Ehren-Goldmedaille der Olympischen Spiele von 1936 in Berlin, verliehen wird. Er überreicht sie ihr in Lausanne.
  • 2002 kommt Impressionen unter Wasser in die deutschen Kinos; ein Dokumentarfilm über die tropische Unterwasserwelt.
  • 2002 Ein weiteres Zivilverfahren wegen der Tiefland-Statisten (Kläger war der Verein Rom e.V.) wird eingestellt, nachdem Riefenstahl erstmals eine Unterlassungserklärung bezüglich verharmlosender Äußerungen abgibt.


Filmographie:

als Regisseurin:

2002: Impressionen unter Wasser (internat.: Underwater Impressions)
1954: Tiefland
1938: Olympia - Teil 1: Fest der Völker, Teil 2: Fest der Schönheit
1935: Tag der Freiheit - Unsere Wehrmacht
1934: Triumph des Willens
1933: Der Sieg des Glaubens
1932: Das blaue Licht