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Figuren in Tolkiens Welt

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Die von J. R. R. Tolkien in mehreren Romanen geschaffene Fantasy-Welt Arda ist von einer Vielzahl von Menschen, Elben, Hobbits und anderen fiktiven Wesen bewohnt.

Die folgende Aufzählung bezieht sich ausschließlich auf die Romane und Schriften Tolkiens. Die dreiteilige, kommerziell sehr erfolgreiche Verfilmung des Romans Der Herr der Ringe (siehe dazu Der Herr der Ringe (Filmtrilogie)) stellt manche Zusammenhänge anders dar.

Die Schreibweise der Eigennamen und einiger anderer Zusammenhänge richtet sich bei Abweichungen zwischen den beiden deutschen Übersetzungen des Herrn der Ringe nach der älteren von Margaret Carroux, da diese noch in Zusammenarbeit mit Tolkien entstand. Die Unterschiede zur Übersetzung Wolfgang Kreges sind in vielen Fällen mit angegeben.

Weitere Elemente des Tolkienschen Universums werden in folgenden Artikeln beschrieben:

Eru Ilúvatar

Eru Ilúvatar (Eru von Quenya „der Eine“, Ilúvatar von Ilúve – All und Atar – Vater) ist in Tolkiens Romanwelt der transzendente Schöpfergott. Wie in der Ainulindale („Musik der Heiligen“), einer Erzählung aus dem posthum veröffentlichen Werk Das Silmarillion, beschrieben wird, schuf er aus seinen Gedanken die Ainur, was „die Heiligen“ bedeutet. Er brachte ihnen auch die drei musikalischen Themen bei, aus denen später Ea, die Welt, entstehen sollte.

Charakteristisch an Eru Iluvátar ist, dass er – außer beim Untergang Númenors – niemals direkt in seine Schöpfung eingreift. Er gestattet jedoch einigen der Ainur, auf der Erde zu verweilen.

Eru Ilúvatar wurde in Mittelerde selten direkt verehrt. Lediglich auf der untergegangenen Insel Númenor gab es eine Kultstätte für ihn, den Meneltarma.

Ainur

Singular Ainu. Aus dem Geiste Ilúvatars geschaffene Wesen, die irgendwo zwischen christlichen Engeln und heidnischen Göttern einzuordnen sind. Sie sangen die Große Musik, die der Ursprung Eas, der „Welt, die ist“, war. Die Geschichte dieses Liedes wird in der Ainulindale erzählt. Einige der Ainur stiegen nach Ea hinab. Diese sind die Valar und die Maiar.

Valar

Singular Vala. Die Valar sind Ainur, die sich auf die Welt begaben, um sie zu gestalten. Hierzu nahmen sie auch selbst eine Gestalt an. Acht der Valar, die Aratar, sind besonders mächtig: Manwe, Varda, Ulmo, Yavanna, Aule, Mandos, Nienna und Orome. Manwe ist der König der Valar.

Melkor ist aufgrund seines Wandels zum Bösen in dieser Liste nicht enthalten, obwohl er der ursprünglich der mächtigste der Valar war.

Die Valar gestalteten die Welt nach dem Bild, das sie in der Musik der Ainur vor Ilúvatar erwirkt hatten. Wegen Melkors Anstrengungen erreichten sie jedoch nie die Perfektion, so dass die Welt nur ein Kompromiss zwischen der ursprünglichen Vorstellung und böser Zerstörungswut ist.

Die 8 männlichen Valar sind

Die 7 weiblichen Valar (Valier) sind

  • Varda Elentári (Elbereth), die Königin der Sterne
  • Yavanna Kementári, die Spenderin der Früchte
  • Nienna, die Klagerin
    Nienna, Schwester von Mandos und Lórien, ist die Herrin des Mitleids und der Trauer, die das weltliche Leid beweint, um es zu überwinden. Oft zieht es sie in die Hallen von Mandos, wo sie den dort Wartenden Mut zuspricht. Ihre Heimat sind die Hallen weit im Westen, durch deren Fenster sie durch die Mauern der Welt blickt.
  • Este, die Heilerin
    Este ist die Gemahlin von Irmo und lebt mit ihm in den Gärten Lóriens in Valinor. Sie hat die Gabe, Mitleid, Geduld und Weisheit zu lehren. Olórin (Gandalf) gehörte zu ihren „Schülern“. Jenen, die in die Gärten kommen, hilft sie, sich von ihren Wunden und ihrer Müdigkeit zu erholen (wie Míriel nach der Geburt ihres Sohnes Feanor, wenngleich sie keinen Erfolg damit hatte). Tagsüber jedoch schläft sie am See Lórellin in Lórien. Sie trägt graue Gewänder und schenkt den Leidenden lindernden Schlaf.
  • Vaire, die Weberin
    Vaire webt alle Ereignisse bereits vergangener Zeiten in Wandteppiche ein. Diese hängen in den Hallen ihres Gatten Mandos.
  • Vána, die ewig Junge
    Vána ist die Herrin über alle Blumen und Vögel, die sie zum Blühen und Singen bringt. Sie ist Oromes Gattin und die jüngere Schwester Yavannas.
  • Nessa, die Tänzerin
    Sie ist die Schwester von Orome und die Gattin von Tulkas, den sie auf der Insel Almaren heiratete. Nessa erfreut sich am Tanz auf den grünen Wiesen Valinors und wird häufig mit Hirschen in Verbindung gebracht, die ihr auf ihren Reisen durch die Wildnis folgen.

Melkor (Morgoth)

Datei:Morgoth - the first Dark Lord. jpg
Morgoth mit seiner eisernen Krone und den drei Silmaril.

Melkor („der in Macht ersteht“) ist gleichen Ranges mit Manwe und dennoch der mächtigste der Valar, denn er hat an allen ihren Fähigkeiten und ihrem Wissen Anteil. Von den Elben wird er Morgoth, der „schwarze Feind der Welt“, genannt (ein Name, der zuerst von Feanor verwendet wird), oder Bauglir, der „Bedrücker“. Er wendet sich sehr früh gegen das Werk Ilúvatars - aus seinem Wunsch heraus, eigene Schöpfungen hervorzubringen und über sie zu herrschen. Als einer der Ainur bringt er Misstöne in die Große Musik ein und legt damit das Fundament für die dunklen Seiten von Mittelerde.

In Ea zerstört er häufig die Werke der anderen Valar und züchtet viele der üblen Wesen, mit denen Elben, Zwerge und Menschen in den folgenden Zeitaltern konfrontiert werden. Wie alle Ainur kann er nichts wirklich neues erschaffen; ihm bleibt nur das Pervertieren der ursprünglichen Schöpfung. Viele Maiar und Menschen werden von ihm verführt oder durch Knechtschaft in seine Dienste gezwungen.

Zum Ende des ersten Zeitalters wird Melkor nach dem Krieg des Zorns von den Valar in die Zeitlose Leere verbannt. In Mittelerde bleiben aber viele seiner Diener und Geschöpfe zurück, die weiter seinen Willen ausführen. Zu ihnen gehört auch Sauron.

Morgoth weist Parallelen zum Gefallenen Engel in den drei großen monotheistischen Weltreligionen auf.

Manwe

Manwe Súlimo (Quenya: „Manwe“; Gesegnetes Wesen, „Súlimo“; der Atmer), „der Gute“ genannt, ist der edelste und höchste der Valar. Weil er die Vorhaben Ilúvatars am besten verstand, wurde er dessen Statthalter. Er ist das Gegenstück zu seinem Bruder Melkor und nach dessen Verbannung aus den Reihen der Ainur der mächtigste der Valar.

Manwe regiert in Valinor in seinen Hallen auf dem Taniquetil, dem höchsten aller Berge. Er ist Herr über die Winde von Arda (der Welt). Seine Gemahlin ist Varda, Königin der Sterne, die von den Elben auch Elbereth genannt wird. Manwe unterstehen auch die großen Adler aus Mittelerde.

Ulmo

Ulmo, in Gestalt einer Welle, rettet den Elben Voronwe vor dem Ertrinken.

Ulmo wird als zweitmächtigster Vala nach Manwe bezeichnet. Seine Domäne ist das Wasser. Ulmo ist den Elben und Menschen stets wohlgesinnt. Der Maia Osse als Verwalter der Meere von Mittelerde ist ihm untergeordnet. Dieser verursacht Stürme und Überschwemmungen, was den ambivalenten Charakter des Meeres erklärt.

Ulmo tritt im Silmarillion relativ häufig auf. Er übernimmt auch die Rolle des Boten der Valar und ist der einzige Vala, der direkten Kontakt mit den Menschen hat.

Eine besondere Rolle spielt er in der Geschichte von der Ankunft Tuors in Gondolin.

Aule

Aule wird zu Beginn des Silmarillion als der viertmächtigste Vala nach Manwe, Varda und Ulmo bezeichnet. Er ist der Meister der Künste und des Wissens. Seine größten Werke sind die Zwei Lampen der Valar, die Gefäße für Sonne und Mond sowie die Zwerge. Die Sieben Väter der Zwerge werden von ihm heimlich erschaffen. Da nach Erus Plan aber zuerst die „Kinder Ilúvatars“, Elben und Menschen, auf die Erde kommen sollen, legt er sie zum Schlafen unter die Erde, bis die Zeit reif ist, sie zum Leben zu erwecken.

Trotz seiner Kunstfertigkeit ist Aule bescheiden, und Besitz oder Herrschaft kümmern ihn nicht. Seine Gemahlin ist Yavanna, mit der er im Herzen von Valinor wohnt. Sauron und Saruman gehörten einst zu seinen Dienern.

Irmo (Lórien)

Irmo („der Wünscher“ oder „Meister des Wunsches“) ist einer der sieben männlichen Valar. Er lebt in Valinor, in den Gärten, denen man den Namen Lórien gab, so dass auch er gelegentlich mit diesem Namen betitelt wird. Er und sein Bruder Námo (Mandos) werden auch Feanturi, Herren der Geister, genannt, denn in den Gärten Irmos finden müde Geister und Seelen Ruhe und Erholung. Zu seinen Vertrauten zählt auch der Zauberer Gandalf. Verheiratet ist er mit der Valie Este. Irmos Schwester ist Nienna, welche das Leid aller beklagt.

Varda

Varda, von den Elben im Sindarin Elbereth genannt, ist die mächtigste der weiblichen Valar. Sie wird als überirdische Schönheit beschrieben, in deren Antlitz noch das Licht Ilúvatars lebt. Licht ist zugleich ihr Machtmittel. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Gemahl Manwe auf dem Berg Taniquetil.

Unter den Valar ist Varda diejenige, die von den Elben am meisten verehrt und geliebt wird, denn sie entfachte die Sterne, in deren Schein die Elben am See Cuiviénen erwachten. Ihr elbischer Ehrenname Elbereth bedeutet „Sternenkönigin“. Ein weiterer Name ist Tintalle, die Entfacherin. Von allen Valar fürchtet Melkor (Morgoth) sie am meisten. Allein das Aussprechen des Namens Elbereth kann die Diener des Bösen verletzen, wie sich im Kampf der Hobbits mit den Nazgûl an der Wetterspitze erweist.

Yavanna

Yavanna ist die Frau von Aule und die ältere Schwester von Vána, der Ewigjungen. Sie wird als hochgewachsen wie eine Zypresse beschrieben und soll stets grüne Gewänder tragen. Sie pflanzt die Samen aller Pflanzen von Arda. Ihr größtes Werk ist jedoch, dass sie die zwei Bäume des Lichts entstehen läßt (Telperion und Laurelin), die mehr als 14000 Jahre lang die Länder von Valinor erhellen. Sie ist sehr bestürzt, als Aule die Zwerge erschafft, und bittet Eru um Hüter für alle Pflanzen (Olvar). Daraufhin erschafft Eru die Ents, die Baumhirten, die Yavanna durch ihren Beitrag zur Musik der Ainur entworfen hat und die das willkürliche Verletzen der Natur verhindern sollen.

Mandos

Mandos' eigentlicher Name ist „Namo, der Richter“; doch wird er nach seinem Wohnsitz, der sich im Westen Amans am Rande des Außenmeers befindet, Mandos genannt. Seine Gemahlin ist Vaire, die Weberin. Ihn und seinen jüngeren Bruder Lórien (eigentlich Irmo) nennt man die Feanturi, die Herren der Geister.

In seinen Hallen versammelen sich die Elben, wenn sie getötet werden oder am Kummer zugrunde gehen. Wenn die richtige Zeit gekommen ist, sind die Valar verpflichtet, die Seelen der Elben mit einem neuen Körper zu umgeben und sie wieder aus Mandos zu entlassen. Als die Valar gegen Melkor in den Krieg ziehen und ihn in seiner Festung Utumno überwältigen, werfen sie ihn in das unterirdische Verlies von Mandos' Hallen.

Mandos ist der Schicksalsrichter der Valar, Hüter der Todeshäuser und spricht die Urteile nur auf Manwes Anordnungen, weil dieser Ilúvatars Absichten am besten versteht. Mandos hat einen unbeugsamen und leidenschaftslosen Charakter und führt seine Aufgaben zielgerichtet aus. So stellt er auch die Frage, ob Earendil weiterleben soll, nachdem er vor den Valar in Valimar um Vergebung für die Noldor und um Hilfe im Kampf gegen Morgoth gebeten hat. Nur ein einziges Mal läßt Mandos sich von seinen Gefühlen leiten und Mitleid walten: als Lúthien vor ihm singt.

Orome

Orome ist der große Jäger unter den Valar. Er ist der Gemahl von Vána, der jüngeren Schwester Yavannas, und der Bruder von Nessa, der Gattin Tulkas'. Bis in den fernen Osten Mittelerdes trägt ihn auf seinen Jagdritten sein Ross Nahar, und dort bläst er auf seiner Jagd nach Melkors Geschöpfen das Horn Valaróma. Nach Valinor geht er nur ungern, denn er liebt die Länder von Mittelerde.

Orome entdeckt bei einem seiner Ausritte als erster die neu erwachten Elben, die am See Cuiviénen leben, und führt sie nach Aman.

Tulkas

Tulkas ist verheiratet mit Nessa, der Schwester Oromes. Er ist der letzte Vala, der nach Arda kommt, vor allem, um dort den anderen Valar im Kampf gegen Melkor beizustehen.

Seine liebste Beschäftigung ist das Ringen, Kämpfen und Kräftemessen. Er kämpft mit bloßen Fäusten und ist schneller als alle anderen Geschöpfe Ardas. „Nichts taugt er im Rate“, heißt es über ihn, denn er hat nichts für Politik und Denkereien übrig.

Er wird als beherzt, aber nicht sehr intelligent beschrieben und soll einen roten Bart tragen.

Maiar

Die Maiar, Singular Maia, sind von Eru Ilúvatar geschaffene Wesen, die von gleicher Art wie die Valar, doch minderen Ranges sind. Manchmal werden sie auch als Diener der Valar bezeichnet. Ihre Zahl ist nicht bekannt, auch wenn es sehr viele sein müssen.

Die bekanntesten Maiar, die in der Zeit des Ringkrieges eine Rolle spielen, sind Sauron, Olórin/Gandalf und Saruman, aber auch der Balrog von Moria.

Zu den namentlich bekannten Maiar gehören:

  • Eonwe, der Herold Manwes
  • Ilmare, Vardas Zofe
  • Osse von den Wogen
  • Uinen von der ruhigen See
  • Salmar, Gefährte Ulmos
  • Arien, die Sonne
  • Tilion, der Mond
  • Melian, die Gemahlin Thingols
  • Sauron, der Herr der Ringe
  • Gothmog, der Herr der Balrogs
  • Thuringwethil, die Fledermaus
  • die Zauberer (Istari):
    • Olórin (Gandalf)
    • Curunír (Saruman)
    • Aiwendil (Radagast)
    • Alatar
    • Pallando

Alatar und Pallando werden auch als die Blauen Zauberer bezeichnet. Sie gehen nach ihrer Ankunft in Mittelerde in den Osten und werden danach nicht mehr erwähnt.

Einer Theorie zufolge soll auch Iarwain Ben Adar, der „Älteste und Vaterlose“ (Tom Bombadil) ein Maia gewesen sein. Tolkien selbst hat dieser Theorie jedoch widersproch und auf die Frage nach Bombadils Herkunft geantwortet: „Ein paar Rätsel muss es immer geben, sogar in einem mythischen Zeitalter. Tom Bombadil ist eines.“ (Tolkien, Briefe)

Sauron

Sauron, ursprünglich ein Maia im Dienste von Aule, wird von Morgoth (Melkor) verführt, den er aufrichtig bewundert. Er wird einer seiner mächtigsten Hauptleute, besitzt jedoch weder die Macht noch das Temperament seines großen Vorbilds. Bei Melkors Verbannung in die Äußere Leere am Ende des Ersten Zeitalters entkommt Sauron und beginnt, in Mittelerde seine eigenen Ränke zu schmieden. Saurons Ziel ist die Alleinherrschaft über Mittelerde. Er erbaut im Lande Mordor die mächtige Festung Barad-dûr.

Von den Elben wird ihm der Name „Gorthaur“ gegeben, was „Der Grausame“ bedeutet.

Im Zweiten Zeitalter schmeichelt Sauron sich bei den Elben als Annatar (Herr der Geschenke) ein. Er lernt von den Elben und lehrt sie ihrerseits, „Ringe der Macht“ zu schmieden. Heimlich schmiedet er jedoch den Einen Ring, den Meisterring, auf den er einen Großteil seiner Macht überträgt. Wachsame Elbenfürsten wie Círdan, Gil-galad und Galadriel durchschauen ihn jedoch und halten die Drei Ringe der Elben vor ihm verborgen.

Sauron verführt Menschen und Zwerge, unterwirft sich aber schließlich den mächtigen Númenórern. Durch List gelingt es ihm, den König von Númenor gegen die Valar aufzuhetzen. Beim hierdurch ausgelösten Untergang Númenors kann er entkommen, verliert jedoch seine ansprechende Gestalt, in der es ihm gelang, Elben und Menschen zu verführen, für immer. Als Geist fährt er zurück nach Mittelerde, wo er sich erst lange später eine neue Gestalt geben kann.

Sauron kehrt nach Mordor zurück und baut gegen Ende des 2. Zeitalters ein neues Heer auf. Er wird durch den „Letzten Bund“ der freien Völker Mittelerdes, angeführt von Ereinion Gil-galad, dem Hohen König der Elben von Mittelerde, und Elendil, dem König der westlichen Menschen, besiegt. Elendils Sohn Isildur schneidet ihm den Finger ab, an dem der „Eine Ring“ steckt. Damit ist Saurons Macht gebrochen.

Isildur widersetzt sich jedoch dem Rat der Elben, den Ring zu vernichten, und beansprucht ihn für sich. Da Saurons Lebenskraft an den Ring gebunden ist, kann Sauron als geschwächtes und körperloses Wesen in langen Jahren von Neuem beginnen, seine Macht aufzubauen. Vorerst haust er in Dol Guldur im Grünwald (der daraufhin bald Düsterwald genannt wird). Später kehrt er wieder nach Mordor zurück und baut den Dunklen Turm wieder auf. Er beginnt bald darauf mit der Suche nach dem „Einen Ring“.

Durch die Vernichtung des „Einen Ringes“ in den Feuergluten des Schicksalsberges, in denen er geschmiedet wurde, wird auch Saurons Schicksal endgültig besiegelt.

Melian

Die Maia Melian verliebt sich in den Elb Elwe, auch bekannt als Elu Thingol („Graumantel“), König von Doriath, und wählt ein Leben in fleischlicher Gestalt an Elwes Seite als seine Gemahlin. Dies ist die einzige Verbindung überhaupt zwischen einer Maia und einem Elb. Melian ist die Mutter von Lúthien Tinúviel.

Der Name Melian leitet sich von dem Quenya-Wort „melyanna“ ab, was „Liebesgeschenk“ bedeutet.

Melian legt einen Bann um das Reich Doriath, bekannt als „Melians Gürtel“, um es vor bösen Kräften zu schützen. Diesen Schutz kann nur durchdringen, wer Melians Erlaubnis hat, wer vom Schicksal dazu bestimmt ist (wie z. B. Beren) oder wer größere Macht besitzt als Melian selbst.

Nach der Ermordung Elu Thingols durch Zwerge aus Nogrod verläßt Melian Doriath in tiefer Trauer und kehrt nach Valinor zurück. Der Banngürtel verliert seine Macht, und das Land Doriath steht seine Feinden wieder offen.

Balrogs

Gothmog, der Herr der Balrogs, auf einem Ungetüm reitend.

Balrogs (Sindarin: „mächtige Dämonen“; in Quenya: Valaraukar = „mächtige Dämonen“ oder „Feuergeißler“ genannt) sind Maiar oder urzeitliche Geister niedrigeren Ranges, die - wie Sauron - von Melkor verführt werden. Sie verfügen zweifellos über Intelligenz; es wird aber nie konkret beschrieben, ob sie auch über die Fähigkeit des Sprechens verfügen. Wahrscheinlich äußern sie sich durch Suggestion, Telepathie und Gebärden. In der Hierarchie Melkors wird den anfangs zahlreichen Balrogs viel Macht über niedere Geschöpfe wie Orks und Trolle zugesprochen. In der späteren Erzählung vom Herrn der Ringe erscheint der Balrog von Natur aus mächtiger als die im Silmarillion beschriebenen. Im Buch der verschollenen Geschichten, einer Frühfassung des Silmarillion, wird ihre Zahl sogar als sehr groß, der einzelne allerdings als schwach beschrieben.

Als Maiar – an sich ohne spezifische äußere Erscheinung – treten sie, nachdem sie Arda betreten und sich Melkor unterworfen haben, in der Gestalt großer, humanoider Wesen auf, die von Feuer erfüllt sind und sich in Flammen und Schatten hüllen. Bewaffnet ist zumindest der Balrog von Moria mit einer mehrfach begeißelten, feurigen Peitsche. Im ersten Zeitalter gehören sie zu den gefürchtetsten Dienern Melkors.

Der einzige namentlich erwähnte Balrog ist Gothmog, der Fürst der Balrogs. Er kommt mehrmals im Silmarillion vor und wird schließlich in der Schlacht um Gondolin von dem Elbenhauptmann Ecthelion vernichtet, der in diesem Kampf ebenfalls sein Leben verliert.

Die meisten Balrogs gehen in der Schlacht, die zum Fall von Angband führt, zugrunde. Einer kleinen Schar gelingt es jedoch, zu entkommen, indem sie sich „an den Wurzeln der Erde“ verbergen. Einer von ihnen flüchtet sich in die tiefsten Abgründe des Nebelgebirges. Als die Zwerge in den Minen von Moria immer tiefer graben, wecken sie diesen Balrog. Er erschlägt viele der Zwerge, unter ihnen auch König Durin VI. Sie fliehen und nennen den Balrog „Durins Fluch“.

Mit diesem Balrog kämpft Gandalf der Graue, als er mit der Gemeinschaft des Ringes die Minen von Moria durchquert. Er wird von dem Balrog, den er Flamme von Udun (Udun ist die Sindarin-Bezeichnung für die erste Festung Melkors in Mittelerde, Quenya: Utumno) nennt, in den Abgrund gerissen. Sie kämpfen von tief unter dem Nebelgebirge bis zum Gipfel des Zirak-zigil, wo Gandalf den Balrog letztlich besiegt, allerdings um den Preis seines eigenen sterblichen Körpers.

Die Frage, ob Balrogs Flügel haben, ist unter Tolkien-Fans umstritten. Anknüpfungspunkt für die Diskussion sind vor allem zwei Sätze aus dem Herrn der Ringe (Die Gefährten, 2. Buch, Die Brücke von Khazad-dûm, in der Übersetzung von Margaret Carroux):

„[Der Balrog] blieb wieder stehen und schaute ihn [Gandalf] an, und der Schatten um ihn reckte sich wie zwei riesige Flügel.“

und

„Langsam ging er weiter auf der Brücke, und plötzlich richtete er sich zu seiner ganzen Größe auf, und seine Flügel erstreckten sich von Wand zu Wand […].“

Interpretiert man die zweite Passage wörtlich, ist klar, dass der Balrog Flügel hat. Versteht man sie dagegen eher metaphorisch und bezieht die Aussage auf den ersten Satz (zwei Absätze zuvor), sind die „Flügel“ Ausformungen des – vom Balrog beeinflussbaren – Schattens.

Verbunden damit sind Diskussionen über die Größe der Balrogs (die Annahmen reichen von „gut mannshoch“ bis „groß wie ein Haus“) oder die Frage, inwieweit die Balrogs als Maiar überhaupt noch in der Lage sind, ihre Gestalt zu verändern.

Istari

Die Istari sind Maiar, die in der Gestalt von Menschen auftreten, die allerdings kaum oder gar nicht altern. Von den Menschen Mittelerdes werden sie als „Zauberer“ bezeichnet.

Sie erscheinen um das Jahr 1000 des Dritten Zeitalters im Westen Mittelerdes, nachdem Sauron wieder erstarkt ist. Sie werden von den Valar geschickt, um die Völker Mittelerdes im Kampf gegen Sauron zu beraten und zu unterstützen. Es sind fünf Istari: Zuerst Saruman der Weiße, dann die zwei blauen Zauberer Pallando und Alatar, von denen nur überliefert ist, dass sie in den Osten von Mittelerde gehen und nie wiederkehren, Radagast der Braune und zuletzt Gandalf der Graue. Saruman der Weiße, welcher der Älteste unter ihnen ist und als erster die Gestade Mittelerdes betritt, ist auch ihr Anführer und hat den Vorsitz im Weißen Rat inne. Nachdem Saruman die freien Völker Mittelerdes verrät, indem er sich mit Sauron verbündet, verliert er jedoch seinen Platz im Weißen Rat. Gandalf, der zuvor schon den engsten Kontakt zu den Führern der Hochelben, Elrond und Galadriel, hat, wird nun zum Anführer des Widerstandes gegen Sauron.

Ob die Ithryn Luin, die blauen Zauberer, im Osten bleiben und dort weiter ihre Ziele verfolgen, um derentwillen sie ausgesandt worden sind, ob sie zugrundegehen oder von Sauron versklavt und seine Diener werden, ist nicht bekannt. Doch keine dieser Möglichkeiten kann ausgeschlossen werden, denn auch die Istari, versehen mit Körpern aus Mittelerde, können ebenso wie Elben und Menschen ihren Zielen abtrünnig werden, Böses tun und über dem Streben nach Macht vergessen, das Gute zu verwirklichen - wie es ja auch bei Saruman geschieht.

Gandalf
Datei:Gandalf (Cincinnati production).jpg
Gandalf, wie er in einer Theateraufführung dargestellt wird (2003)

Gandalf ist eine der Hauptfiguren in den Romanen Der Herr der Ringe und Der kleine Hobbit. Er ist einer der Istari, ein Maia in der Gestalt eines alten Mannes mit langem Bart und grauen (später weißen) Haaren. Die Völker nehmen ihn meist als Zauberer wahr. Er trägt ein legendäres elbisches Schwert namens Glamdring, das er während der Reise mit Bilbo in der Höhle der Trolle findet, und einen Zauberstab, der als großer Wanderstab beschrieben wird. Bei den Hobbits ist er vor allem bekannt durch seine spektakulären Feuerwerke.

In verschiedenen Gegenden Mittelerdes bzw. bei den unterschiedlichen Völkern ist er unter vielen verschiedenen Namen bekannt:

  • „Grauer Pilger“, „Graurock“, Mithrandir oder einfach nur „Wanderer“ (bei den Elben und auch teilweise in Gondor),
  • Tharkûn (bei den Zwergen),
  • Incánus (im Süden),
  • „Gandalf Sturmkrähe“ (vom König von Rohan, als dessen Geist vergiftet ist)
  • Láthspell („schlechte Botschaft“ in der Sprache von Rohan), so genannt von Gríma.
  • „Olórin“ ist sein Name in Aman, bevor er als einer der fünf Istari nach Mittelerde geschickt wird, wobei er von Manwe persönlich ausgewählt wird.

Gandalf begleitet Bilbo und die 13 Zwerge auf ihrem Abenteuer, den Einsamen Berg vom Drachen Smaug zu befreien. Schließlich erkennt er, dass der Ring, den Bilbo auf dieser Reise findet und später an Frodo weitergibt, der „Eine Ring“ Saurons ist und rät dazu, nach Mordor zu gehen, um dort den Ring zu zerstören.

Gandalf der Graue stürzt gegen Ende des ersten Bandes von Der Herr der Ringe in den Minen von Moria in einen Abgrund, als er mit einem Balrog kämpft. Letztlich besiegt Gandalf den Balrog, muss dafür aber mit seinem Leben bezahlen. Nach seinem Tod wird er jedoch als „Gandalf der Weiße“ zurückgeschickt, um seinen Kampf gegen Sauron zu Ende zu führen.

Als „Gandalf der Weiße“ nimmt er die Saruman zugedachte Rolle unter den Istari ein und verstößt Saruman aus dem Orden. Von da an nimmt er eine weit aktivere Rolle im Kampf um Mittelerde ein und tritt als „Weißer Reiter“ im Kampf um Rohan und Minas Tirith in Erscheinung. Er ist die treibende Kraft im Widerstandskampf gegen Sauron. Am Ende des Ringkriegs krönt er Aragorn zum König von Arnor und Gondor.

Am Ende des Herrn der Ringe zieht er mit vielen Elben und den Trägern des „Einen Ringes“, Bilbo und Frodo, zu den „Grauen Anfurten“ der Elben und schifft sich ein, um mit ihnen nach Valinor zu segeln. Dabei trägt er offen Narya, den Ring des Feuers, einen der drei Elbenringe, den er bei seiner Ankunft in Mittelerde von Círdan erhalten hat.

Der Name „Gandalf“ stammt aus der älteren Edda und wird im Götterlied Völuspá sowie in Gylfaginning aus der Snorra-Edda genannt. In beiden Quellen gilt er als ein Zwerg.

Die Figur Gandalfs wurde durch das Bild Der Berggeist von Josef Madlener inspiriert. Es zeigt einen alten Mann mit langem, grauem Bart, rotem Mantel und grünem Hut in einer Waldszene. Tolkien selbst bestätigte diese Quelle, indem er auf einen Postkartendruck des Gemäldes „origin of Gandalf“ schrieb.[1]

Saruman

Saruman der Weiße, in Quenya Curumo und von den Elben Curunir („Mann der schlauen Pläne“) genannt, ist ebenfalls ein Istar. Er ist ursprünglich der Größte der Zauberer und Anführer des Weißen Rates, des Ordens der Zauberer. Er ist sehr bewandert in der Kunde von den Großen Ringen und erforscht lange ihre Geschichte.

Seine von den Númenórern erbaute Festung Orthanc in Isengart wird als schlanker Turm aus einem schwarzen und unzerbrechlichen Stein beschrieben, der oben in spitzen Zinnen ausläuft, von denen aus Saruman nachts die Sterne beobachtet.

Während Saruman zunächst die treibende Kraft im Kampf gegen Sauron ist, wird er später von der Gier nach der Macht des Ringes und von Saurons Beeinflussungen durch den Palantír von Orthanc zum Verrat veranlasst. Er verrät Gandalf und hält ihn zunächst auf der Zinne von Orthanc gefangen. Er stellt eine riesige Armee aus Uruk-hai und Orks auf, die er gegen Rohan in den Krieg schickt.

Seine Festung Isengart wird im Ringkrieg von den Ents erobert und – bis auf den Turm Orthanc – zerstört.

Nach Saurons Niederlage und der Zerstörung des Einen Ringes wird Saruman freigelassen. Er bleibt aber dem Bösen treu und bringt das Auenland unter seine Herrschaft. Das fällt ihm leicht, weil er schon lange Handelsbeziehungen mit den dortigen Hobbits und Menschen pflegt. Er läßt sich im Auenland gemeinhin Scharrer (im engl. Original: Sharkey) nennen, offenbar eine Abwandlung des Orknamens sharkù (alter Mann). Dort kommt er durch die Hand seines Dieners Gríma „Schlangenzunge“ ums Leben. Die Umstände seines Todes (sein Leichnam „verweht im Wind“, ähnlich wie Saurons Geist nach dem endgültigen Fall von Barad-dûr) zeigen sein Wesen als Maia.

Ungoliant

Ungoliant ist ein Wesen (vermutlich eine Maia), das im Ersten Zeitalter aus der Äußeren Leere nach Arda herabsteigt. Sie nimmt dort die Gestalt einer gewaltigen, weiblichen Spinne an und schließt einen Pakt mit Morgoth, der ihr verspricht, als Gegenleistung für ihre Dienste ihren schier unendlichen Hunger zu stillen. Morgoth nutzt die Fähigkeit von Ungoliant, Licht zu verschlingen und einen Schleier der Dunkelheit um sich zu weben, um unbemerkt die zwei magischen Bäume (Telperion und Laurelin) der Valar zu zerstören und die Silmaril in seine Gewalt zu bringen. Als Ungoliant jedoch Ihre Belohnung einfordert und Morgoth ihr die Silmaril verweigert, greift sie Morgoth an und besiegt ihn beinahe. Letztendlich unterliegt sie jedoch, weil Morgoth durch einen ohrenbetäubenden Schrei seine Balrogs zu Hilfe rufen kann. Ungolianth flüchtet ins Tal Nan Dungortheb. Dort paart sie sich mit anderen spinnenartigen Wesen und bringt zahlreiche Abkömmlinge hervor, darunter auch Kankra. Das genaue Schicksal Ungoliants ist ungewiss, es wird jedoch angedeutet, dass sie sich schließlich in ihrem unendlichen Hunger selbst verschlingt.

Kankra (Shelob)

Kankra, Große Spinne, ist eine Tochter Ungoliants, vermutlich aus der Brut der Spinnen von Nan Dungortheb. Kankra entkommt dem Untergang von Beleriand, und ihre Brut breitet sich in Ephel Dúath und dem Düsterwald aus. Kankra hat ein großes Nest in Cirith Ungol, ernährt sich dort viele Jahre lang von Menschen, Orks und Elben und dient als sichere Wache, um jeden daran zu hindern, Mordor auf diesem Wege zu betreten.

Um das Jahr 3000 des Dritten Zeitalters fängt sie Gollum, läßt ihn aber wieder frei - unter der Bedingung, dass er ihr Nahrung beschaffe. Im Jahre 3019 führt Gollum Frodo und Samweis auf dem Weg zum Schicksalsberg zu Kankras Lauer, in der Hoffnung, Kankra werde Frodo töten, so dass er den Einen Ring erbeuten könne. Kankra betäubt Frodo, wird aber von Sam mit der Phiole Galadriels geblendet] und mit dem Schwert Stich schwer verwundet. Über Kankras weiteres Schicksal ist nichts bekannt.

Tolkien setzte den Namen Shelob aus den Wörtern She und Lob zusammen, was wörtlich übersetzt soviel wie „SieSpinne“, also „weibliche Spinne“ bedeutet. [2] Für die deutsche Übersetzung wurde das deutsche Wort Kanker (Spinnentier, Weberknecht) benutzt und mit der Endung auf A abgerundet, um der femininen Vorlage des Originals gerecht zu werden.

Elben

Die Stämme der Elben
                       
  Quendi  
       
     
  Eldar   Avari  
       
       
  Vanyar   Noldor   Teleri  
       
     
  Nandor   Sindar  
                       

Die Elben, auch die „Erstgeborenen“ genannt (ursprünglicher Name Quendi, „die mit Stimme reden“), werden von Ilúvatar geschaffen. Sie kommen vor den Menschen in die Welt und besitzen das Vorrecht der Unsterblichkeit, sind jedoch „an die Kreise der Welt gebunden“. Es ist ihnen bestimmt, in Aman, den „Unsterblichen Landen“, zu leben. Viele verlassen über die Zeitalter Mittelerde von den „Grauen Anfurten“ aus, um nach Aman zu segeln. Elben erliegen keinen Krankheiten. Wenn sie sterben, wandeln ihre Seelen in „Mandos Hallen“ im äußersten Westen der Welt, wo sie auf das Ende der Zeit und das Kommen Ilùvatars warten.

Eine wichtige Untergruppe der Elben sind die Eldar, das „Volk der Sterne“, die sich nach ihrem Erwachen bei Cuiviénen im Osten Mittelerdes zu Beginn des ersten Zeitalters der Großen Wanderung nach Westen in die Unsterblichen Lande anschließen. Ihnen stehen die Avari gegenüber, die „Widerstrebenden“, die im Osten Mittelerdes bleiben und denen in Tolkiens Werk keine wesentliche Rolle zukommt. Die Gruppe der Eldar umfasst drei Stämme, die Vanyar, die Noldor und die Teleri. Von den Teleri trennen sich unterwegs zwei Gruppen ab: die Nandor östlich des Nebelgebirges und die Sindar in Beleriand. Die meisten Noldor kehren später unter der Führung von Feanor nach Mittelerde zurück.

Als gefürchtete Krieger und begabte Künstler bestimmen die Eldar über viele Jahrhunderte das Schicksal von Mittelerde. Gegen Ende des Dritten Zeitalters, zur Zeit des Ringkrieges, sind sie weniger mächtig, leben in ihre Reiche zurückgezogen und sind des Lebens in Mittelerde überdrüssig. Zu Beginn des Vierten Zeitalters, nach dem Ende des Ringkrieges, segeln die meisten von ihnen endgültig nach Aman, unter ihnen auch die Träger der drei Elbenringe.

Obwohl Tolkien bei der Erschaffung seiner Elben einige Anleihen bei bereits existierenden mythologischen Bezügen nahm, sind seine Elben doch als eigenständiges Konzept zu erkennen. Sie sind mächtiger und vor allem älter als in der vorher existierenden Mythologie (siehe Elfen) und erscheinen in vielerlei Hinsicht als überlegene Wesen. Dieses Konzept wurde später in vielen Fantasy-Romanen und Rollenspielen aufgegriffen, als die Bezeichnung Elb oder Elfe zur Bezeichnung ähnlicher Wesen auch in verschiedene Fantasy-Welten außerhalb des Tolkienschen Universums übernommen wurde.

Die drei Stämme der Eldar

Noldor

Die Noldor (Quenya: „die Weisen, die Gelehrten“) sind jener Teil der Eldar, die im Ersten Zeitalter aus Aman nach Mittelerde zurückkehren, um die von Morgoth gestohlenen Silmaril zurückzuerobern.

Der dabei geleistete Blutschwur Feanors und seiner Söhne und der daraufhin von den Valar verhängte Bann („Mandos Fluch“) verbietet ihnen die Rückkehr. Die Noldor gründen in Mittelerde Königreiche und bekämpfen jahrhundertelang Morgoth und seine Heere, ohne ihn je besiegen zu können.

Erst zum Ende des Ersten Zeitalters, nach der Verbannung Morgoths und der Zerstörung der Silmaril, wird ihnen ihr Eid vergeben und die Rückkehr nach Aman erlaubt. Die meisten der Noldor verlassen daraufhin Mittelerde. Galadriel bleibt als einzige der Noldorfürsten, die in die Verbannung gingen, zurück und gründet ein Reich im Wald von Lórien.[3]

Teleri

Die Teleri (Quenya: „die Letzten“) sind neben den Vanyar und den Noldor die dritte und größte Schar der Eldar auf der Wanderung von Cuiviénen nach Westen zu den Valar nach Valinor. Sie werden von Elwe und Olwe angeführt.

Auf der langen Wanderung verirren sich viele der Teleri und sind sich uneinig. So zerbricht diese große Schar. Einige gehen in die Wälder von Mittelerde oder verweilen an den Küsten. Andere bleiben lange am Fluss Anduin. Doch viele fürchten sich vor diesem dunklen Ort, und Lenwe, ein Untertan von Olwe, führt diese, die Nandor, nach Süden. Schließlich erreicht Elwe mit seinen Teleri über die Ered Luin die östlichen Gebiete von Beleriand, und sie verweilen für eine Zeit am Fluss Gelion. Olwe, der mit ihnen kommt, wird nach Elwes Verschwinden König dieser Schar und setzt die Wanderung fort.

An den Küsten Beleriands, nahe den Mündungen des Sirions, warten sie lange auf Ulmo, dessen Aufruf, sie nach Aman zu bringen, die Teleri verpasst haben. Während dieser Zeit freunden sie sich mit Osse und Uinen an, und Osse lehrt sie viel über die Meere und die Musik. Durch ihn lernen sie die Meere lieben.

Als Ulmo schliesslich kommt, um die Teleri nach Aman zu bringen, ist Osse traurig und überredet einige zu bleiben. Die Falathrim, die Elben von den Falas, deren Fürst Círdan ist, und die engsten Verwandten und Freunde Elwes entsprechen seiner Bitte.

Als die restlichen Teleri von Ulmo auf einer Insel an die Bucht von Eldamar gebracht werden, erhören die Teleri die Stimme von Osse, der ihnen folgt und bitten Ulmo, ihre Reise zu beenden. Daher verankert Ulmo die Insel vor der Küste von Aman, und die Teleri werden dort sesshaft. Ihre Insel wird Tol Eressea genannt.

Die Teleri bauen als einzige der Eldar Schiffe und befahren mit ihnen das Meer, das sie lieben. Als die Noldor aufbrechen, um Morgoth nach Mittelerde zu verfolgen, verweigern ihnen die Teleri ihre Unterstützung. Daher kommt es zum Sippenmord von Alqualonde, in dem die Noldor viele der Teleri erschlagen, um sich der für die Überfahrt nach Mittelerde benötigten Schiffe zu bemächtigen.

Vanyar

Die Vanyar („Blond-Elben“) werden aufgrund ihrer goldenen Haarpracht so genannt.

Sie sind die erste Schar der Elben, die von Beleriand aus nach Aman aufbricht. Sie werden von Ingwe angeführt.

Die Vanyar sind diejenigen unter den Eldar, die als erste das Licht erblicken und von den drei Elbenstämmen am meisten daran hängen. Deshalb kann Feanor sie auch nicht vom Auszug aus Valinor überzeugen. Sie sind die Lieblinge von Manwe.

Sie ziehen nur ein einziges Mal in den Krieg, als sie am Ende des Ersten Zeitalters unter Eonwe gemeinsam mit den Valar zum Krieg des Zorns gegen Morgoth ausziehen und diesen besiegen.

Calaquendi

Die Calaquendi („Lichtelben“) nennt man diejenigen Elben, die zur Zeit der Zwei Bäume nach Valinor kommen und deren Licht noch mit eigenen Augen sehen. Dazu gehören die Noldor, die Vanyar und große Teile der Teleri.

Feanor

Feanor bedroht seinen Halbbruder, Fingolfin.

Feanor (geboren im „Zeitalter der Bäume“) ist der älteste Sohn Finwes und das einzige Kind von Finwe und Míriel Serinde. Sein eigentlicher Name ist Curufinwe (von curu, Geschicklichkeit), doch wird er stets mit dem Namen gerufen, den ihm seine Mutter gibt: Feanáro, Feuergeist. Im Sindarin erhält der Name die Form Feanor.

Feanor ist Halbbruder Fingolfins und Finarfins. Er ist der Gemahl von Nerdanel und Vater von Maedhros, Maglor, Celegorm, Caranthir, Curufin, Amrod und Amras. Er gilt als der Größte der Noldor, ist Schüler des Vala Aule und Erfinder der féanorischen Schrift. Seine Kunst zeigt sich besonders bei der Schaffung der Silmaril und der Palantíri. Allerdings ist seine zunehmende Besessenheit von den Silmaril, zusammen mit den Einflüsterungen Melkors, auch der Grund für die Rebellion der Noldor gegen die Valar, die letztlich zur Verbannung der Noldor führt und vielen von ihnen den Tod bringt. Feanor selbst fällt bereits kurz nach der Ankunft der Noldor in Mittelerde in der Schlacht Dagor-nuin-Giliath in Mithrim, niedergestreckt von Gothmog, dem Herrn der Balrogs.

Finwe

Finwe ist ein Fürst der Noldor im „Zeitalter der Bäume“. Mit seiner ersten Gemahlin Míriel Serinde zeugt er seinen Sohn Feanor, den Feuergeist. Nach dem Tode Míriels heiratet er Indis von den Vanyar, die ihm zwei Söhne namens Fingolfin und Finarfin schenkt. Fingolfin ist der Vater der Hohen Könige der Noldor Fingon und Turgon und von Aredhel-ar-Feiniel, der weißen Dame der Noldor. Der jüngere Finarfin heiratet Earwen von Alqualonde, eine Teleri und Verwandte von Elu Thingol. Ihre Kinder sind Finrod Felagund, Herr von Nargothrond, Orodreth, dessen Tochter Nimloth die Großmutter Elronds ist, Angrod, Aegnor und die jüngste und einzige Tochter Galadriel.

Finwe wird von Melkor erschlagen, als dieser in sein Haus eindringt und Feanors Silmaril stiehlt.

Fingolfin

Fingolfin auf seinem Pferd Rochallor reitend.

Fingolfin ist ein Fürst der Noldor, der im „Zeitalter der Bäume“ in Valinor geboren wird. Als Sohn von Finwe und Indis (einer Vanya) ist er Halbbruder von Feanor und der ältere Bruder Finarfins. Er wird „Hoher König der Noldor“, nachdem sein Sohn Fingon einen Sohn Feanors aus der Gefangenschaft des Dunklen Herrschers Morgoth befreit. Neben Fingon sind Turgon und Aredhel-ar-Feiniel, die weiße Dame der Noldor, Fingolfins Kinder. Außerdem entspringen Gil-galad, Elrond und Elros seiner Linie.

Nach der Dagor Bragollach (der vierten Schlacht des Ersten Zeitalters) fordert er in seiner Verzweiflung Morgoth zu einem Zweikampf heraus. Er fügt Morgoth sieben Wunden zu, wird schließlich aber doch niedergeworfen und getötet. Der große Adler Thorondor trägt seinen Leichnam weg, bevor er geschändet werden kann. Fingolfin wird in den Bergen von Gondolin von seinem Sohn Turgon begraben.

Turgon

Turgon ist ein Fürst der Noldor, der im „Zeitalter der Bäume“ in Valinor geboren wird. Seine Frau Elenwe kommt beim Auszug der Noldor aus Valinor beim Übergang über die Helcaraxe ums Leben. Turgon wird daraufhin ein besonders unnachgiebiger Gegner Feanors und seiner Söhne. Diese haben den gefährlichen Übergang erzwungen, indem sie einen Teil der Noldor ohne Schiffe zurückgelassen haben.

Turgon gründet in Vinyamar ein Königreich. Durch die Ratschläge Ulmos aber findet er das verborgene Tal Tumladen und gründet dort die Stadt Gondolin, die sich später als letzte Zuflucht der Elben in Beleriand erweisen wird. Seine Tochter Idril Celebrindal verliebt sich in den Menschen Tuor. Aus dieser Verbindung geht Earendil hervor, und damit auch Elrond und Elros.

Gondolin wird von Maeglin an Melkor verraten und von dessen Armee angegriffen und vernichtet. Turgon stirbt bei der Verteidigung seiner Stadt.

Turgon gehört das Schwert Glamdring. Wie es in den Troll-Schatz gelangt, der weit entfernt nach tausenden von Jahren von Bilbo entdeckt wird, ist ungeklärt.

Galadriel und Celeborn

Galadriel und Celeborn tauchen hauptsächlich im Herrn der Ringe auf, Galadriel ist jedoch auch für die Handlung im Silmarillion wichtig. Die beiden sind ein Elbenpaar, das seit dem Ersten Zeitalter von Mittelerde zusammen lebt. Im Herrn der Ringe sind die beiden schließlich Herrscher von Lórien, einem wundersamen Waldelbenreich.

Die mächtige Galadriel stammt aus einem der höchsten Fürstenhäuser der Elben: Sie ist die Tochter des Noldor-Fürsten Finarfin und damit ein Enkelkind Finwes, einem der ersten Hochkönige der Elben. Ihre Großmutter ist Indis von den Vanyar, ihre Mutter ist Earwen, die Tochter des Teleri-Fürsten Olwe von Alqualonde. Sie wird noch im Zeitalter der Bäume geboren und ist daher im Herrn der Ringe eine der ältesten noch lebenden Elben in Mittelerde, und die einzige, die mit den Noldor ins Exil nach Mittelerde ging. Ihr Name Galadriel (Quenya: Alátariel) bedeutet etwa „Strahlenbekränzte Maid“ und bezieht sich auf ihr goldfarbenes Haar. Den Namen erhält sie von Celeborn als Zeichen seiner Liebe. Von ihrem Vater wird sie Artanis („Edle Maid“) und von ihrer Mutter Nerwen („Mann-Mädchen“) genannt, wohl aufgrund ihrer physischen und psychischen Größe und Stärke.

Galadriel wird als eine Art „Seherin“ beschrieben. Ihre Macht besteht darin, anderen „ins Herz zu blicken“ und dabei sogar solche Absichten zu entdecken, über die ihr Gegenüber sich selbst noch gar nicht im Klaren ist. Auch zeichnet sie sich stets durch große Weisheit und vor allem Voraussicht aus – so misstraut sie Feanor, der später großes Leid über alle Elben bringen wird, von Anfang an und warnt die Elben vor ihm. Sie erkennt auch Sauron trotz seiner Verkleidung, als dieser sich in Eregion einschleicht. Sie versucht, die anderen Elben vor ihm zu warnen, kann aber nicht verhindern, dass schließlich die Ringe der Macht nach seiner Anleitung geschmiedet werden. Mit Saruman, Gandalf und Elrond gründet sie im dritten Zeitalter den Weißen Rat und beteiligt sich als wichtige Verbündete am Kampf gegen Sauron.

Im Dritten Zeitalter ist sie die Trägerin des Elbenringes Nenya, des weißen Rings des Wassers. Durch seine Macht wird das Reich Lorien stärker und schöner. Doch gleichzeitig ist seine Macht über Galadriel gewaltig und unvorsehbar, denn er verstärkt ihre verborgene Sehnsucht nach dem Meer und der Rückkehr in den Westen. Ihre Freude an Mittelerde ist daher getrübt. Im Ringkrieg kämpfen Galadriel und Celeborn gegen die Feinde in Dol Guldur, Saurons Festung im südlichen Düsterwald, und besiegen sie schließlich.

Nach der Vernichtung des Einen Ringes verliert auch der Ring Nenya seine Macht und Galadriels Kräfte nehmen ab. Letztlich geht Galadriel zu den Grauen Anfurten, um Mittelerde zu verlassen und in den Westen zu segeln, wo sie geboren wurde. Es ist nicht bekannt, ob Celeborn ihr folgt.

Celeborn tritt als weniger mächtig und weniger weise als seine Frau auf und wirkt daher schwächer.[4] In einer alternativen Überlieferung lautet sein Name Teleporno, von telep, dem Telerin-Quenya-Wort für „Silber“, was zu celeb wurde. Seine Herkunft ist innerhalb von Tolkiens Werk nicht klar eingeordnet. Innerhalb des Silmarillion ist er ein Edler aus Doriath und ein Verwandter von König Thingol. Tatsächlich scheint Tolkien sich damit aber nicht sicher gewesen zu sein: Nach einer „anderen Überlieferung“ bzw. einer früheren Konzeption ist Celeborn ein Waldelb, und Galadriel trifft ihn nicht schon im Ersten Zeitalter, sondern erst im Zweiten. Eine dritte „Überlieferung“ besagt, dass Celeborn ein Teleri ist und Galadriel schon in Aman kennengelernt hat. Christopher Tolkien schreibt zum Galadriel-Celeborn-Problem:

Kein Abschnitt in der Geschichte Mittelerdes ist reicher an Problemen als die Geschichte von Galadriel und Celeborn, und es muß zugegeben werden, daß es in ihr schwerwiegende Widersprüche, „begründet in den Überlieferungen“, gibt; oder, um die Sache von einem anderen Gesichtspunkt zu betrachten, daß die Rolle und die Bedeutung Galadriels nur langsam zu Tage treten und ihre Geschichte fortlaufenden Umformungen unterworfen war.[5]

Glorfindel

In Tolkiens Welt gibt es zwei Elben mit dem Namen Glorfindel (der Goldhaarige): Der erste ist ein Noldo, der beim Fall von Gondolin im Kampf mit einem Balrog zusammen mit diesem in den Tod stürzt. Der zweite unterstützt als Heerführer Elronds die Menschen von Arthedain, indem er den Hexenkönig von Angmar, den Obersten der Nazgûl, vertreibt. Im Herrn der Ringe wird Glorfindel durch Elrond ausgesandt, um Aragorn und die Hobbits zu suchen. Er findet sie vor der Furt des Bruinen. Sein Pferd Asfaloth trägt den verletzten Frodo, verfolgt von den Nazgûl, über die Furt nach Bruchtal (im Film reitet stattdessen Arwen mit Frodo nach Bruchtal).

Das Auftreten zweier Noldor mit demselben Namen scheint ein Widerspruch im Werk Tolkiens zu sein, denn Elbennamen werden eigentlich nie doppelt vergeben. Demnach müssten beide ein und dieselbe Person sein. Ein Hinweis aus einem Brief Tolkiens deutet darauf hin, dass es sich tatsächlich um dieselbe Person handelt, die von den Ainur auf eigenen Wunsch im Dritten Zeitalter nach Mittelerde zurück geschickt wird.

Thingol

Thingol im Kampf mit einem Orkhäuptling

Elwe Singollo (Quenya: „Graumantel“), auch Elu Thingol (Sindarin: ebenfalls „Graumantel“), gehört zu den ersten Elben, die am See von Cuiviénen erwachen. Bei dem Zug der Elben in den Westen wird er als Bote der Teleri nach Valinor gebracht. Nach seiner Rückkehr nach Mittelerde trifft er auf die Maia Melian und verliebt sich in sie. Mit ihr gründet er in Mittelerde das Reich Doriath, welches Melian zum Schutz mit einem Zauberbann umgibt, bekannt als Melians Gürtel. Thingol und Melian bekommen eine Tochter, Lúthien Tinúviel.

Thingol wird gegen Ende des Ersten Zeitalters von Zwergen getötet, die ihm das Nauglamír und damit einen der Silmaril stehlen.

Obwohl Thingol ein König der Sindar ist, also eines Stammes der Moriquendi, wird er selbst zu den Calaquendi gezählt, da er Valinor zur Zeit der zwei Bäume betreten hat.

Celebrimbor

Celebrimbor (Sindarin: Silberne Faust) ist der Sohn von Curufin und damit ein Enkel Feanors. Er überlebt seinen Vater und schmiedet später in Eregion unter Anleitung des verkleideten Sauron 19 „Ringe der Macht“, drei davon im Geheimen. Nachdem Sauron den Einen Ring, der alle anderen Ringe beherrscht, geschmiedet hat, führt er einen Krieg gegen die freien Völker Mittelerdes, in dessen Verlauf Eregion verwüstet und Celebrimbor getötet wird.

Die Figur Celebrimbor kommt vor allem in den Büchern Das Silmarillion und Nachrichten aus Mittelerde vor.

Gil-galad

Gil-galad (Strahlenstern) wird im Silmarillion als Sohn Fingons und Enkel Fingolfins beschrieben. Sein richtiger Name ist Ereinion (Sprössling der Könige). Den Namen Gil-galad erhält er wegen seiner strahlenden Rüstung.

Nach dem Tode Turgons wird er der Hohe König der in Mittelerde zurückgebliebenen Noldor. Gil-galad erkennt frühzeitig das Erstarken Saurons im Zweiten Zeitalter, kann aber die Eroberung Eregions im Jahr 1697 nicht verhindern. Nur dank der Hilfe der Númenórer gelingt es Gil-galad, die Grauen Anfurten zu verteidigen. Von ihm erhalten Círdan und Elrond die Ringe Narya und Vilya. Nach der Landung Elendils in Mittelerde schließen beide das Letzte Bündnis von Elben und Menschen, um Sauron zu besiegen. Gil-galad fällt schließlich bei der Belagerung von Barad-dûr, ohne einen Erben zu hinterlassen.

Gil-galads berühmter Speer heißt Aeglos.

Nach späteren Angaben von Christopher Tolkien beruht die Darstellung von Gil-galads Abstammung im Silmarillion auf einer flüchtigen Idee Tolkiens, während andere Varianten bereits weiter entwickelt waren.

Moriquendi

Die Moriquendi („Dunkelelben“) sind diejenigen Elben, die nicht zur Zeit der zwei Bäume nach Valinor kommen, sondern auf der großen Wanderung umkehren oder gar nicht erst aufbrechen. Der stärkste Stamm der Moriquendi sind die Sindar, die von Thingol angeführt werden.

Beleg

Zeichnung von Beleg Langbogen auf der Jagd

Beleg (Sindarin: „der Mächtige“), genannt Cúthalion (Sindarin: „Langbogen“), ist Hauptmann der Grenzwache von Doriath, dem Reich König Thingols. Er hilft den Haladin um 459 E. Z., eine Armee Orks in Brethil zu vernichten und ist neben Mablung der einzige Elb von Doriath, der in der Nirnaeth Arnoediad kämpft. Er ist ein guter Freund Túrin Turambars und begleitet diesen auf vielen Abenteuern. Auch während der Zeit, da Túrin geächtet ist, bleibt Beleg stets sein Freund und Beschützer. Túrin ist jedoch auch sein Verhängnis, da er Beleg – nachdem dieser ihn aus der Gefangenschaft der Orks befreit – aus Versehen mit seinem eigenen Schwert Gurthang ersticht. Belegs Bogen Belthroding wird mit ihm begraben.

Círdan

Círdan der Schiffbauer ist ein Dunkelelb aus dem Volk der Teleri. Er ist wahrscheinlich der älteste in Mittelerde lebende Elb, der in Tolkiens Werken erwähnt wird. Er kommt im Ersten Zeitalter zusammen mit den Teleri-Fürsten Elwe und Olwe nach Beleriand. Dort bricht er die große Wanderung nach Valinor ab und läßt sich stattdessen mit seinem Volk in der Küstenregion (der Falas) nord-westlich der Sirionmündung nieder. Nach dem Untergang Beleriands gründet er am Golf von Lhûn, der nunmehr den äußersten Westen von Mittelerde bildet, die Grauen Anfurten. Von dort aus machen sich die verbliebenen Hochelben auf die Reise über das trennende Meer nach Valinor. Die Anfurten sind im Dritten Zeitalter neben Bruchtal und Lothlórien die letzten Zufluchtstätten, in denen noch Hochelben leben.

Círdan ist viele Jahre lang der Hüter des großen Elbenringes Narya, des Rings des Feuers. Er übergibt den Ring Gandalf, als dieser im Dritten Zeitalter nach Mittelerde kommt, denn er sieht voraus, dass ein schwerer Weg vor Gandalf liegt.

Círdan ist der einzige Elb, der als bärtig beschrieben wird.

Legolas

Legolas (Sindarin: Grünblatt, wörtl. grünes Laub) ist der Sohn von Thranduil, dem Elbenkönig des Düsterwaldes, und Enkel von Oropher. Er ist der einzige Elb unter den neun Gefährten, die von Bruchtal aus aufbrechen, um den Einen Ring nach Mordor zu bringen, damit er im Feuer des Schicksalsberges zerstört werden kann. Im Verlauf des Ringkrieges wird er zu einem engen Freund des Zwergen Gimli. Gemeinsam mit ihm verläßt er viele Jahre nach dem Ende des Ringkrieges Mittelerde, indem sie zusammen zur Fahrt über das Meer nach Westen aufbrechen - der wohl einzige Fall, in dem jemals einem Zwergen diese sonst nur Elben vorbehaltene Gunst gewährt wird.

Legolas ist ein Sindar-Elb und spricht dementsprechend Sindarin.

Er gehört - neben Elladan und Elrohir, den Söhnen Elronds - zu den wenigen Elben, die aktiv als Kämpfer an den Schlachten des Ringkrieges teilnehmen (eine Tatsache, die in der Verfilmung anders dargestellt wird).

Lúthien Tinúviel

Grab Tolkiens und seiner Frau.

Lúthien, Tochter des Elbenkönigs Thingol und der Maia Melian, lebt im Ersten Zeitalter Mittelerdes. Sie ist als Tochter einer Maia von außerordentlicher Schönheit und bekannt für ihre schöne Stimme. Große Bedeutung erfährt sie durch ihre Beteiligung an der Wiederbeschaffung eines der Silmaril, den sie gemeinsam mit dem Menschen Beren aus der Krone des dunklen Vala Morgoth entwendet. Wegen ihrer Liebe zu Beren, von dem sie den Beinamen Tinúviel („Nachtigall“) erhält, verzichtet sie auf ihre Unsterblichkeit. Ihr einziger Sohn Dior, der erste Halbelb, heiratet Nimloth, mit der er eine Tochter Elwing bekommt, die Mutter von Elrond und Elros.

Einiges spricht dafür, dass J. R. R. Tolkien in der Figur der Lúthien seine Frau Edith Mary und in der Erzählung ihrer Liebe zu Beren ihre gemeinsame Liebe beschrieben hat. Auf dem Grabstein der Eheleute Tolkien steht unter ihrem Namen Lúthien und unter seinem Namen Beren.

Thranduil

Thranduil ist König der Waldelben des Düsterwaldes. Er ist der Sohn von Oropher, der 3434 des Zweiten Zeitalters in der Schlacht von Dagorlad fällt, und Vater von Legolas. Er nimmt die Zwerge um Thorin Eichenschild gefangen, als sie auf ihrer Reise zum Erebor sein Königreich durchqueren.

Obwohl er über ein Volk von Waldelben herrscht, ist Thranduil ein Sindar-Elb, der schon vor der Errichtung von Saurons Festung Barad-dûr aus Lindon gekommen ist. Ungewöhnlich für einen Sindar-Elben ist Thranduils blondes Haar.

Halbelben

Halbelben (Sindarin: Peredhil) haben sowohl elbische als auch menschliche Vorfahren. Ihnen ist es freigestellt, zu wählen, ob sie dem Volk der Menschen oder dem der Elben angehören wollen.

Earendil

Der Halbelb Earendil der Seefahrer (auch der Strahlende und der Gesegnete genannt), ist der Sohn von Tuor und Idril und Ehemann von Elwing. Mit sieben Jahren entkommt Earendil mit seinen Eltern dem Fall Gondolins und wächst fortan an den Mündungen des Sirion auf. Später fährt Earendil mit seiner Frau und dem von Beren und Lúthien zurückgewonnen Silmaril auf dem Schiff Vingilot nach Aman und bittet dort die Valar, den Bewohnern Mittelerdes in ihrem aussichtslosen Kampf gegen Melkor (Morgoth) zu helfen. Damit ist er der einzige Sterbliche, der jemals ungestraft Valinor betritt. Earendil ist aufgrund seiner Abstammung aus beiden Geschlechtern sowohl ein Fürsprecher der Elben als auch der Menschen. Auf seine Bitte hin ziehen die Valar gegen Morgoth in den Krieg des Zorns, in dessen Verlauf Beleriand in den Fluten des Meeres versinkt. Damit endet das Erste Zeitalter.

Earendil ist wie seine Frau Elwing Halbelb. Elwing trifft nach ihrer Ankunft in Aman für beide die Entscheidung, fortan zu den Elben gezählt zu werden. Dies bedeutet, dass ihnen die Rückkehr nach Mittelerde verwehrt ist. Mit seinem Schiff Vingilot und dem Silmaril auf der Stirn wird Earendil als Stern an den Himmel erhoben, wo er abends und morgens erscheint. Earendil und sein Schiff tauchen in der letzten Schlacht der Valar gegen Morgoth erstmals als gleißend heller Stern am Himmel auf, die Adler um sich geschart. Die Anrufung Earendils (Aiya Earendil, Elenion Ancalima [Heil Earendil, hellster aller Sterne]) ruft bei Feinden der Freien Völker Angst und Schrecken hervor und stärkt die Herzen der Elben und Menschen.

Der Name bedeutet in Quenya Meeresfreund. Tatsächlich ist er nach Angaben Tolkiens vom Angelsächsischen éarendel abgeleitet und wurde von ihm in das Urelbische umgewandelt.

Elrond

Der Halbelb Elrond (Sindarin für Sterngewölbe), geb. im Jahre 525 des Ersten Zeitalters an den Mündungen des Sirion als Sohn von Earendil und Elwing, ist eine der zentralen Figuren in der Zeit des Herrn der Ringe. Wie sein Zwillingsbruder Elros (und alle Halbelben) wird er vor die Wahl gestellt, ob er Elb oder Mensch sein will. Er entscheidet sich für ersteres, im Gegensatz zu seinem Bruder, der mit den Menschen auf die Insel Númenor zieht und der erste König der Númenórer wird. In den Unruhen um Eregion im Zweiten Zeitalter zieht sich Elrond in ein Tal im Nebelgebirge zurück und gründet dort im Jahr 1697 Bruchtal (Imladris).

Im Dritten Zeitalter heiratet er Galadriels Tochter Celebrían. Ihre gemeinsamen Kinder sind Elladan, Elrohir und Arwen.

In seinem Haus in Bruchtal heilt er Frodo von der Stichwunde, die ihm der Hexenkönig auf der Wetterspitze zufügt. Er leitet kurze Zeit darauf den Rat von Elrond, in dem Vertreter der Menschen, Zwergen, Elben und Hobbits entscheiden, was mit dem Ring der Macht geschehen soll.

Er entsendet die Dúnedain und seine Söhne Elladan und Elrohir, um Aragorn im Kampf an der Seite Rohans und Gondors zu unterstützen. Nach dem Ende des Ringkrieges verläßt er zusammen mit Galadriel, mehreren anderen Elben, Gandalf, Bilbo und Frodo Mittelerde in Richtung Valinor.

Elladan und Elrohir

Elladan und Elrohir sind die Söhne Elronds und Celebríans und somit Arwens Brüder. Die beiden Halbelben werden im Jahr 130 des Dritten Zeitalters geboren und werden als einander so ähnlich beschrieben, dass nur wenige sie auseinander halten können. Dies (sowie das gemeinsame Geburtsjahr) legt die Vermutung nahe, dass es sich um Zwillinge handelt. Als ihre Mutter Celebrían von den Orks gefangen und gefoltert wird, brechen Elladan und Elrohir ins Nebelgebirge auf und befreien sie. Seitdem hegen die beiden einen tiefen Hass gegen alle Orks und bekämpfen sie, wo immer es möglich ist. Im Ringkrieg kämpfen sie und eine Schar Waldläufer in der Schlacht auf dem Pelennor an der Seite Aragorns. Im Vierten Zeitalter bleiben Elladan und Elrohir in Bruchtal, obwohl Elrond mit dem letzten Schiff nach Westen segelt.

Die Namen sind Sindarin und lassen sich in „Sternen-Mensch“ oder „Elben-Mensch“ (el + adan) und „Sternen-Ritter“ bzw. „Elben-Ritter“ (el + rohir) übersetzen.

Arwen

Arwen (Sindarin: königliche Maid oder Edelfrau), geboren im Jahr 241 des Dritten Zeitalters, ist die Tochter Elronds und Celebríans und die Enkelin von Galadriel. Man nennt sie auch Undómiel (Quenya: Tochter der Abenddämmerung, auch als Abendstern übersetzt).

Als Halbelbin muss sie sich zwischen dem (unsterblichen) Leben als Elbin und einem menschlichen Schicksal entscheiden. Als sie sich in den Menschen Aragorn, den Thronerben von Arnor und Gondor, verliebt, tritt sie in die Fußstapfen ihrer Vorfahrin Lúthien Tinúviel und wählt ein sterbliches Leben - sehr zur Trauer ihres Vaters, der mit den übriggebliebenen Elben in die unsterblichen Länder nach Valinor segelt.

Am Ende des Ringkrieges heiratet sie Aragorn und schenkt ihm einen Sohn namens Eldarion sowie mehrere Töchter. Nach Aragorns Tod in hohem Alter geht sie nach Lórien, wo sie ein Jahr später stirbt. Ihr Grab liegt auf dem Hügel Cerin Amroth.

Menschen

Die Menschen treten mit dem Aufgehen der Sonne in die Welt. Sie sind im Gegensatz zu den Elben sterblich und haben auch gegenüber den Zwergen ein kurzes Leben. Die Sterblichkeit, das Schicksal, die Welt verlassen zu können, während die Elben an Arda gebunden bleiben, bis die Welt endet, wird von Ilúvatar als Gabe verliehen, obwohl dies von den Menschen nicht immer verstanden wird. Bald bevölkern sie den Osten Mittelerdes. Dort werden sie jedoch von bösen Mächten bedroht, und einige Stämme fliehen in den Norden und Westen, wo sie die Reiche der Noldor und Sindar erreichen. Sie werden „Atani“ oder in der Sindarin-Form „Edain“ genannt, was „das zweite Volk“ oder die „Nachkommer“ bedeutet. Ursprünglich bedeutet „Atan“ jedoch einfach „Mensch“.

Edain

Beren

Beren (443–552 E. Z.) (Sindarin: „Der Wagemutige“), Erchamion („der Einhänder“) oder Camlost („Der mit der leeren Hand“) genannt, ist ein berühmter Held des Ersten Zeitalters, Sohn des menschlichen Helden Barahir und seiner Frau Emeldir. Er ist der erste Mensch, der mit Lúthien Tinúviel eine Elbin zur Frau gewinnt. Dazu muss er auf Geheiß des Brautvaters, des Elbenkönigs Thingol, eine zunächst unlösbar scheinende Aufgabe erfüllen: die Beschaffung eines Silmarils aus der Krone des dunklen Vala Morgoth. Beren versammelt einige Gefährten um sich (darunter den Elbenherrscher Finrod) und zieht los, wird aber von Sauron gefangen genommen. Erst Lúthien schaffte es mit der Hilfe von Huan, einem Jagdhund aus Valinor, ihren Geliebten zu befreien - seine Gefährten kommen dagegen ums Leben. Beren und Lúthien ziehen mit Huan nach Angband und überwinden den Wolf Carcharoth, der den Eingang bewacht. Anschliessend überlisten sie den finsteren Herrscher Morgoth. Mit dem Messer Angrist schneidet Beren dem Dunklen Herrscher einen Silmaril aus der Krone. Bei der anschließenden Flucht wird Beren von Carcharoth die Hand abgebissen, in der er den Silmaril hält. Beren und Lúthien kehren nach Doriath zurück, wo Thingol trotz der nicht erfüllten Aufgabe in eine Heirat einwilligt. Beren wird wenig später auf der Jagd nach Carcharoth tödlich verletzt. Im Sterben übergibt er den Stein aus dem Bauch des toten Wolfs an Thingol und erfüllt so seine Aufgabe. Lúthien trauert so sehr um ihn, dass sie kurz Zeit später stirbt. Ein trauriges Ende der Geschichte, wäre nicht Mandos, der beiden eine zweite Chance gibt: Er schenkt ihnen ein zweites Leben in Mittelerde, und so kehren sie zurück und leben glücklich auf der Insel Tol Galen. Beide sind jedoch in ihrem zweiten Leben sterblich.

In der Filmtrilogie trägt Aragorn als Berens Nachfahre Barahirs Ring und singt in der Extended Edition des ersten Teils das Lied von Beren und Lúthien (das Lay of Leithian). Auf dem Grabstein von J. R. R. Tolkien und seiner Frau Edith befinden sich die Inschriften Beren und Lúthien.

Tuor

Tuor mit seiner Geliebten Idril, welche später seine Frau wurde.

Tuor wird während des Ersten Zeitalters in Hithlum im Norden von Beleriand als Sohn von Huor und Rían geboren. In der Nirnaeth Arnoediad, der Schlacht der Ungezählten Tränen, stirbt sein Vater. Tuor wächst daher bei seinem Ziehvater Annael unter den Grauelben (Sindarin) auf. Die Geschichte Von Tuor und dem Fall von Gondolin beschreibt, wie er in Vinyamar Ulmo trifft, der ihm aufträgt, zu Turgon ins verborgene Königreich Gondolin zu gehen. Mit Hilfe des Elben Voronwe gelangt er dorthin und warnt Turgon vor dem Ende seines Königreichs.

Er heiratet später Turgons Tochter Idril Celebrindal. Beim Angriff auf Gondolin, das vollständig zerstört wird, fliehen sie mit den wenigen Überlebenden zu den Sirionmündungen. Ihr Sohn ist Earendil der Seefahrer, Vater von Elros und Elrond.

Als Tuor das Alter spürt, kommt seine Sehnsucht nach den Weiten des Meeres wieder auf und er erbaut das große Schiff Earráme („Meeresschwinge“), das ihn und Idril Celebrindal nach Valinor trägt.

Túrin

Túrin Turambar (geb. im Ersten Zeitalter) war der Sohn von Húrin und Morwen. Er wuchs in Thingols Hallen auf. Seine Familie wurde nach der Schlacht der Ungezählten Tränen (Nirnaeth Arnoediad) von Morgoth verflucht, weil sein Vater, Húrin Thalion, dem Willen Morgoths trotzte.

Túrin lebte eine Zeit in Doriath, floh aber nach Streitigkeiten, die den Tod eines Elben zur Folge hatten, aus Angst vor Thingols Strafe. Er wurde der Anführer von Gesetzlosen und nahm mit Neithan („Der Gekränkte“) den ersten von vielen Decknamen an. Thingol sandte Beleg aus, um Túrin zurückzuholen, aber dieser weigerte sich. Er und seine Männer nahmen den Zwerg Mîm gefangen und säuberten in den nächsten Jahren zusammen mit Beleg die Gegend von Orks. Túrin benannte sich neu in Gorthol („Schreckenshelm“) nach dem Drachenhelm von Dor-lómin, den er trug. Später wurde er von Mîm verraten und von Orks gefangen genommen. Er wurde von Beleg und Gwindor gerettet, doch unwissentlich erschlug er Beleg. Mit Gwindor ging Túrin nach Nargothrond, wo er sich Agarwaen, Umarths Sohn („der Blutbefleckte, Sohn des Unglücks“) nannte und später als großer Krieger Nargothronds und ein Vertrauter von König Orodreth bekannt wurde. Von den Elben in Nargothrond wurde Túrin Mormegil („Schwarzes Schwert“) genannt, da er das Schwert Gurthang (das neu geschmiedete Anglachel Belegs) trug.

Túrin kämpfte tapfer in der Schlacht von Tumhalad, doch als er nach Nargothrond zurückkehrte, fiel er unter den Bann Glaurungs, des Drachen. Daher ging er nach Dor-lómin, um seine Mutter und seine Schwester zu suchen. Als er sie nicht fand und erkannte, dass er getäuscht worden war, tötete er im Zorn viele Ostlinge. Mehrere Jahre lebte Túrin verborgen bei den Menschen in den Wäldern Brethils. Er nannte sich mit bitterer Ironie Turambar („Meister des Schicksals“). Im Jahre 500 heiratete er das Mädchen Níniel, das er in den Wäldern gefunden hatte, ohne zu wissen, dass es sich dabei in Wirklichkeit um seine Schwester Nienor handelte, die er noch nie gesehen hatte und welche durch Glaurung das Gedächtnis verloren hatte. Im folgenden Jahr bedrohte Glaurung Brethil, und Túrin tötete ihn, doch die Tücke des sterbenden Drachen brachte Túrin dazu, Brandir zu erschlagen. Nach dem Tod des Drachens erkannte Nienor ihren Mann als ihren Bruder und ertränkte sich im Fluss Teiglin. Túrin stürzt sich daraufhin in sein eigenes Schwert, das darauf zerbrach. Über seinem Grab wurde der Stein der Unglücklichen errichtet. Damit hatte sich Morgoths Fluch erfüllt.

Túrin war in Tolkiens Erzählungen ein tatsächlich „tragischer Held“ nachdem er mehrere Male tragisch verstrickt eigene Freunde erschlug und seine eigene Schwester heiratete. Seine Geschichte zeigt Ähnlichkeiten mit der des griechischen Ödipus, aber auch mit Kullervo aus der Kalevala, aus der Tolkien viele Inspirationen bezog und mit den Sigurd-Sagen.

Dúnedain

Aragorn

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Aragorn in einer Bühnenproduktion der Clear Stage Cincinnati, USA, aus dem Jahr 2003

Aragorn, Arathorns Sohn, (* 1. März 2931 D. Z.; † 1. März 120 V. Z.) war ein Dúnedain-Fürst und Nachfahre von Isildur. Er war der Erbe der Königswürde von Gondor und Arnor.

Als Aragorn zwei Jahre alt war, wurde sein Vater Arathorn im Kampf gegen Orks durch einen Pfeil getötet. Aragorn und seine Mutter Gilraen kamen nach Bruchtal, wo Elrond die Rolle eines Vaters für Aragorn übernahm. Um ihn vor dem Feind zu schützen, der nach dem Erben Isildurs suchte, wurde seine wahre Identität verschleiert und er wurde nur noch Estel („Hoffnung“) genannt. Erst als Aragorn 20 Jahre alt wurde, nannte Elrond ihm seinen richtigen Namen und eröffnete ihm seine Bestimmung.

In Bruchtal begegnete Aragorn Elronds Tochter Arwen Undómiel und verliebte sich in sie. Elrond sah dies und sagte Aragorn, dass er sich an keine Frau binden solle, bis er seinen Wert bewiesen habe. Aragorn verließ daraufhin Imladris, ging in die Wildnis und schloss sich den Dúnedain an. In dieser Zeit seines Exils wurde er ein Freund Gandalfs. Auf seinen gefährlichen Reisen bewachte er mit den anderen Dúnedain auch das Auenland.

Aragorn diente unter anderem Ecthelion, dem Statthalter Gondors und Vater Denethors, als Kriegsherr. Durch strategisches Geschick vernichtete er unter anderem nahezu die gesamte Flotte der Korsaren von Umbar und verdiente sich dadurch großen Ruhm in Gondor. Er verließ den Hof von Gondor als Denethor an die Macht kam, der zu ahnen schien, wer der mysteriöse Feldherr Thorongil wirklich war.

Nachdem er von Gandalf erfahren hatte, dass der Eine Ring gefunden worden war, spürte er Gollum auf, als dieser aus Mordor zurückkehrte. Während Gandalf von Saruman aufgehalten wurde, traf die Gemeinschaft der Hobbits um Frodo in Bree auf Aragorn. Er offenbarte sich ihnen unter dem Namen „Streicher“ und führte sie durch die Sümpfe und über die Berge nach Bruchtal, wo er an Elronds Rat teilnahm. Nach Gandalfs Sturz in Moria übernahm er die Führung der Gemeinschaft des Ringes sowie später im Ringkrieg den Oberbefehl der Armeen des Westens im Kampf gegen Sauron.

Nach Ende des Ringkrieges wurde er unter dem Namen Elessar (Sindarin: „Elbenstein“) König des wiedervereinten Königreiches von Gondor und Arnor. Er heiratete Arwen, die für ihn ihre Unsterblichkeit aufgab; sie gebar ihm einen Sohn, Eldarion und mehrere Töchter, deren Namen unbekannt sind.

Sein Schwert Andúril ist aus den Bruchstücken des legendären Narsil geschmiedet, Elendils Schwert, das am Ende des Zweiten Zeitalters den Ring vom Finger Saurons schnitt.

Aragorn starb eines natürlichen Todes.

Weitere Namen:

  • Dúnadan, Einzahl von Dúnedain (Quenya: „Mensch des Westens“); nach seiner Herkunft
  • Seinem Haus gibt er den Namen Telcontar (Quenya: „Streicher“).
  • Thorongil (Sindarin: „Sternenadler“): Deckname, unter dem er im frühen dritten Zeitalter Ecthelion, dem Statthalter Gondors und Vater Denethors, als Kriegsherr diente.
  • Envinyatar („der Erneuerer“): Name, den er in den Häusern der Heilung erhält, weil er es vermag, Menschen die verletzt sind oder unter dem schwarzen Anhauch leiden, nur mit Hilfe seiner Hände und Athelas zu heilen.

Isildur

Isildur war Elendils Sohn und floh zusammen mit seinem Vater und Anárion, seinem Bruder, im Jahre 3319 des zweiten Zeitalters aus dem untergehenden Númenor. Die Brüder wurden Könige Gondors und Isildur regierte in Minas Ithil, bis dieses im Jahre 3429 von Sauron eingenommen wurde. In der Schlacht von Dagorlad 3434 gelang es Isildur, den Einen Ring vom Finger Saurons zu schneiden und ihn damit zu besiegen. Er verfiel aber der Macht des Ringes und weigerte sich, ihn zu zerstören. Wenige Jahre später geriet er in einen Hinterhalt und wurde von Orks erschossen, als der Ring bei seinem Fluchtversuch über den Fluss Anduin vom Finger rutschte und ihn sichtbar werden ließ.

Anárion

Anárion (wahrscheinlich „Sohn der Sonne“, * 3219 Z. Z.; † 3440 Z. Z.) war Sohn Elendils des Langen und Bruder Isildurs.

Er hatte einen Sohn namens Meneldil, der ihm auf den Thron Gondors folgte. Nach dem Untergang Númenors landete Anárion mit Isildur im Süden von Mittelerde, wo sie das Königreich Gondor gründeten, welches sie zusammen in Osgiliath regierten. Anárion weilte in Minas Anor (später Minas Tirith).

Schon bald wurde Gondor von Sauron attackiert, und als Minas Ithil von Saurons Schergen eingenommen wurde floh Isildur nach Arnor. Als Minas Ithil eingenommen wurde ging der Die Palantiri#Minas Ithil- Palantir verloren. Anárion aber blieb in seinem Königreich und verteidigte es erfolgreich gegen Saurons Angriffe, bis Isildur, Elendil und Gil-galad samt den Truppen des Letzten Bündnisses Gondor erreichten. Anárion schloss sich dem Bündnis an und wurde während der Belagerung Barad-dûrs von einem herab fallenden Stein erschlagen.

Menschen aus Gondor

Boromir

Boromir wurde 2978 (Drittes Zeitalter) als ältester Sohn Denethors II (Truchsess von Gondor) geboren. Nach einem prophetischen Traum, den auch sein jüngerer Bruder Faramir träumte, zog er nach Bruchtal, um ihn sich deuten zu lassen. Er wird als stolzer und hochgewachsener Mensch geschildert, der sich vor allem im Kampf durch Mut, Kraft und Geschicklichkeit auszeichnete.

Als ältester Sohn und Erbe des Truchsessen trug er das Horn von Gondor. Er begleitete die Gemeinschaft des Ringes bis zu den Rauros-Fällen, wo es bei einem Streit zwischen ihm und Frodo Beutlin zum Bruch der Gemeinschaft kam, als Boromir versuchte, Frodo den Ring gewaltsam abzunehmen. Er war mehr und mehr vom Ring eingenommen, den er nicht als Gefahr, sondern vielmehr als mächtige Waffe sah, die man nicht vernichten dürfe. Seine Tat hatte zur Folge, dass Frodo sich von der Gemeinschaft trennte, indem er sich mit dem Ring unsichtbar machte und floh. Boromir erkannte zuletzt seine Verblendung, versuchte, dies wiedergutzumachen und verlor sein Leben im Kampf gegen Orks und Uruk-hai. Bei der Verteidigung von Merry und Pippin wurde er von Bogenschützen getötet.

Boromir wurde in einem Boot bestattet, zusammen mit seinen Waffen und dem in zwei Teile zerborstenen Horn von Gondor. Sein jüngerer Bruder Faramir sah ihn später auf dem Anduin gen Süden treibend.

Denethor

Denethor der Zweite, Ecthelions Sohn, war der 26. Truchsess (Statthalter) von Gondor. Er lebte von 2930 (drittes Zeitalter) bis zum 15. März 3019 (drittes Zeitalter). Seine beiden Söhne Boromir und Faramir spielten beide im Verlauf des Herrn der Ringe eine tragende Rolle.

Denethor wird als kühn und tapfer, aber auch weitsichtig und klug geschildert. Laut Gandalf floss in seinen Adern fast reines, númenorisches Blut, wie auch bei seinem Sohn Faramir, jedoch nicht bei Boromir. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2984 (3. Zeitalter) suchte er vor allem das Wohlergehen Gondors. Zur Zeit des Ringkrieges war er ein harter und teilweise verzweifelter Mann, der weder für sich, seine Söhne oder für Gondor noch eine Hoffnung sah. Dies wurde zumindest teilweise dadurch ausgelöst, dass er den Palantír von Gondor nutzte und dabei von Sauron getäuscht und beeinflusst wurde.

Er wollte lieber sterben, als Gondors Niederlage mit anzusehen, und versuchte, sich und seinen tödlich verwundeten Sohn Faramir auf einem Scheiterhaufen zu verbrennen. Während Faramir gerettet wurde, starb der wahnsinnig gewordene Denethor.

Faramir

Faramir war der zweite Sohn von Denethor dem II., Truchsess (Statthalter) von Gondor und lebte vom Jahre 2983 des 3. Zeitalters bis zum Jahre 83 des 4. Zeitalters.

Im Ringkrieg war Faramir zunächst Hauptmann der Waldläufer von Ithilien und galt als einer der besten menschlichen Bogenschützen seiner Zeit. Nach dem Tod seines älteren Bruders Boromir, um den er sehr trauerte, wurde er Heerführer von Gondor. Als sein Vater, Denethor II. erfuhr, dass Boromir gestorben war, wünschte er sich, Faramir wäre tot und sein älterer Bruder Boromir am Leben. Denethor trieb Faramir ohne Hoffnung in die Schlacht um die äußere Mauer von Gondor und um Osgiliath, in der dieser von einem vergifteten Pfeil der Südländer (Haradrim) schwer verletzt wurde.

Sein Vater war über diese scheinbar tödliche Verwundung so erschüttert, dass er beschloss, sich selbst und Faramir zu verbrennen. Während Faramir mit Beregonds und Pippins Hilfe durch Gandalf gerettet wurde, starb Denethor auf seinem eigenen Scheiterhaufen.

Während seiner Genesung begegnete Faramir Éowyn und verliebte sich in sie. Sie heirateten nach Ende des Ringkrieges, wie im dritten Band des Herrn der Ringe beschrieben. Als Aragorn König von Arnor und Gondor wurde, ernannte er Faramir zum Statthalter Gondors und Fürst von Ithilien.

Beregond

Beregond, der Vater von Bergil (dem Jungen, der mit Pippin einige Zeit in Minas Tirith verbrachte), war Mitglied der Stadtwache. Als Denethor sich zusammen mit seinem Sohn Faramir verbrennen lassen wollte, wurde Beregond von Pippin alarmiert. Darauf verließ er seinen Posten und kämpfte in der Grabstätte der Statthalter gegen Denethors Helfer, bis Gandalf schließlich Faramir retten konnte. Beregond war gezwungen, die Wache der Grabstätte zu töten. Nach der Krönung von Aragorn wurde er vor den König gebracht, um sein Urteil zu empfangen. Aufgrund seiner Tapferkeit und seiner Liebe zu Faramir sollte Beregond nicht bestraft werden. Doch er sollte aus der Wache ausscheiden um der Weißen Schar zugeteilt zu werden, der Wache von Faramir, dem Truchsess von Gondor. Als ihr Hauptmann sollte er in Ehren und Frieden Faramir dienen, für den er so viel gewagt hatte.

Haradrim

Die Haradrim (Westron: „Südländer“) waren wilde und als primitiv beschriebene Menschen aus Harad, einem großen Bereich im südlichen Mittelerde. Im Zweiten Zeitalter leisten einige der Haradrim Númenor Tribut, doch im Dritten Zeitalter standen sie unter dem Einfluss Saurons und waren eine ständige Bedrohung für Gondors südliche Grenzen. Einige der Haradrim wurden von schwarzen Númenórern regiert.

Die Haradrim waren im allgemeinen groß und dunkelhäutig, mit schwarzem Haar und dunklen Augen. Die Bewohner von Fern-Harad wurden als schwarzhäutig beschrieben, mit weißen Augen und roten Zungen, wie Halbtrolle. Sie trugen scharlachrote Kleidung und Goldschmuck, und einige Stämme der Haradrim bemalten ihre Körper. (Tolkien ließ sich wohl von den „Wilden“ in Afrika inspirieren.)

In der Schlacht führten sie Krummschwerter und alle möglichen andere Waffen und waren gefürchtet wegen ihrer Kriegs-Olifanten. Von den Hobbits wurden sie als „Schwärzlinge“ bezeichnet, wobei die Erzählungen von den Olifanten als Legende angesehen werden.

Die schwersten Angriffe der Haradrim auf Gondor fanden in den Jahren 1014-50 D.Z. über Umbar statt. Besonders erwähnt werden:

  • 1944, als die Menschen von Nah-Harad sich mit den Wagenfahrern (Balchoth) und den Bewohnern von Khand (Variags) verbünden;
  • 2885, als sie in der Schlacht am Poros-Übergang geschlagen wurden,
  • und während des Ringkriegs, als die Haradrim in der Schlacht auf dem Pelennor und in Ithilien kämpften.

Númenórer

Elros

Elros (* 525 im Ersten Zeitalter) war der Sohn Earendils und Elwings und der Zwillingsbruder Elronds. Er war einer der Halbelben, die menschliche und elbische Vorfahren hatten. Er wurde wie Elrond in Arvernien geboren. Beim Überfall auf die Sirion-Mündungen wurde er von Feanors Söhnen gefangen genommen. Diese Tat bereute Maglor aber und gab den Gefangenen wieder die Freiheit.

Als Halbelb konnte er zwischen einem menschlichen und einem elbischen Leben wählen. Am Ende des Ersten Zeitalters entschied er sich dafür, zu den Menschen gezählt zu werden und wurde so unter dem Namen Tar-Minyatur erster König von Númenor, das er 410 Jahre lang regierte. Während seiner Regentschaft erbaute er unter anderem den Turm und die Zitadelle von Armenelos.

Er wurde 500 Jahre alt und starb im Jahre 442 des Zweiten Zeitalters.

Ar-Pharazôn

Letzter, mächtigster und stolzester König des untergegangenen Inselreichs. Im Jahr 3255 nahm er nach dem Tod Tar-Palantirs dessen Tochter gegen ihren Willen und das Gesetz Númenors zur Frau und erlangte so die Macht. Als Sauron für sich den Titel des Königs der Menschen beanspruchte, sammelte Ar-Pharazôn das Heer Númenors und segelte mit seiner Flotte nach Mittelerde, um Sauron zu unterwerfen. So groß war die Macht der Númenorer in jenen Tagen, dass Sauron sich auch auf seine stärksten Diener nicht mehr verlassen konnte. Da er das mächtige Heer der Númenorer nicht im Kampf besiegen konnte, unterwarf er sich und willigte ein, als „Gefangener“ nach Númenor zu gehen, wo er jedoch schon bald das Vertrauen des Königs und seiner Räte erlangte. Unter Saurons Einfluss und von diesem korrumpiert wurde Ar-Pharazôn zum mächtigsten Tyrannen, den die Welt seit Morgoth gesehen hatte. In seinem Wahn und seiner Angst vor dem Tod stellte er sich letztlich sogar gegen die Valar und versuchte, ihnen das Geheimnis der Unsterblichkeit zu entreißen. Er führte eine gewaltige Armee nach Aman, um die Valar zu bekriegen, als er jedoch seinen Fuß auf Aman setzte, führte er damit den Untergang Númenors herbei. Ar-Pharazôn und seine Soldaten wurden unter den zusammenstürzenden Bergen begraben und vernichtet. Númenor wurde vom Meer verschlungen, und nur wenige entkamen, darunter Elendil und seine Söhne Isildur und Anárion.

Elendil

Elendil (Quenya: Elbenfreund) war ein Númenorer, der – nach dem Untergang Númenors – nach Mittelerde kam und das Nördliche Königreich Arnor gründete. Seine Macht beruhte auf dem Wissen und den Schätzen die er aus Númenor retten konnte, seiner Freundschaft zu Gil-galad, dem letzten Hohen König der Noldor von Lindon, und seinen Gefolgsleuten, den Dúnedain (Sindarin: Westmensch) oder Elendeli (Quenya: Elbenfreunde), die schon in Mittelerde lebten oder auch von Númenor geflohen waren. Seine Hauptstadt war Annúminas (Sindarin: Turm des Westens), die er am Ufer des Nenuial-See erbaute.

Et Earello Endorenna utúlien. Sinome maruvan ar Hildinyar tenn' Ambar-metta!

(Quenya: „Aus dem Großen Meer bin ich nach Mittelerde gekommen. An diesem Ort wollen ich und meine Erben bleiben bis zum Ende der Welt.“) Dies sagte Elendil, der Überlieferung nach, als er nach der Zerstörung Númenors durch die Valar mit seinen vier Schiffen in Lindon ankam. Mit seinen Söhnen Isildur und Anárion war er dem Untergang Númenors entkommen. Sein Vater war Amandil (Quenya: Freund Amans), der letzte Herr von Andúnië und Führer der Getreuen.

Elendil wurde auch „der Lange“ genannt, weil er selbst unter den hochgewachsenen Númenórern erstaunlich groß war (angeblich maß er zwei Meter vierzig). Trotz dieser Hünengestalt war er eher ein Gelehrter als ein Krieger. Die Akallabêth (Die Versunkene), die Geschichte über Númenor, soll zu großen Teilen sein Werk sein. Den Untergang Númenors bedauerte er zeitlebens, und mit Hilfe seiner Palantíri schaute er oft über das Meer nach Westen.

Erst in seinen letzten Jahren gewann er auch kriegerischen Ruhm. Sauron griff Gondor, das Reich von Elendils Söhnen, an und eroberte Minas Ithil (das später zu Minas Morgul wurde). Elendil und Gil-galad schlossen das Letzte Bündnis zwischen Elben und Menschen und führten ein mächtiges Heer nach Süden, um Gondor beizustehen. Auf der Dagorlad trugen sie den Sieg davon und zogen so gegen Barad-dûr, Saurons dunkle Festung. Nach siebenjähriger Belagerung kam es zum Kampf zwischen Sauron und dem Letzten Bündnis. Dabei wurden Elendil und Gil-galad zwar getötet, aber auch Sauron wurde niedergeworfen. Elendils Sohn Isildur schnitt ihm mit dem abgebrochenen Heftstück von Narsil den Einen Ring von der Hand.

Elendil wurde am Berg der Ehrfurcht bestattet. Sein Grab wurde auf Befehl von Isildur geheim gehalten, der den Befehl an Meneldil weitergab, der ihm nachfolgte und so immer in die nächste Generation weitergegeben wurde. Das Grab gilt als Mittelpunkt des Königreichs des Südens un dort schenkte Cirion den Rohirrim, dass Land, welches sie Calenardhon nannten und Eorl leistete den Eid, auf immerwährende Freunschaft mit dem Volk des Westens zu leben.

Ostlinge

Als Ostlinge werden die Bewohner von Rhûn und Khand bezeichnet. Diese sind Nachfahren jener Menschen, die während der Großen Wanderung keinen Kontakt mit den Elben aufgenommen hatten. Stattdessen blieben sie im Osten in einer Gegend, die später die „Nebellande“ genannt wurden. Dort bildeten sich viele recht kriegerische Stammesgesellschaften mit Hierarchien und einem strengen Kastenwesen. Einst von den Menschen des Westens verdrängt, gab Sauron ihnen die Chance, sich zu rächen. Sie stellten sich unter seinen Kriegsdienst und waren von nun an Söldner, die dem dunklen Herrscher gegen die freien Völker Mittelerdes in Schlachten zu Hilfe kommen sollten.

Im dritten Zeitalter tauchen sie daher als kriegerische Angreifer vor Gondor auf und unterstützten Saurons Armee in der Schlacht auf dem Pelennor.

Wagenfahrer

Ein weiteres Volk der Ostlinge. Sie sind besser bewaffnet als die meisten Völker des Ostens, und auch ihre Frauen leisten Kriegsdienst. Die Benutzung von Wagen ist charakteristisch für dieses Volk. Ihre Anführer fahren auf Streitwägen in den Kampf statt zu reiten. Sie verbündeten sich mit den Völkern von Khand und Harad und kamen 1851 im dritten Zeitalter aus dem Osten, überquerten den Anduin, wurden aber gerade noch von den Rohirrim und den Menschen aus Gondor zurückgeschlagen.

Sowohl die Wagenfahrer als auch alle anderen menschlichen Angreifer aus dem Osten werden von Tolkien nicht mit den Geschöpfen Saurons gleichgestellt, sondern eher als Verführte beschrieben, die den Lügen des Dunklen Herrschers verfallen sind.

Rohirrim

Ein Reiter Rohans

Die Rohirrim waren ein Reitervolk, das im Lande Rohan im Nordwesten von Gondor lebte. Sie selbst nannten sich „Eorlingas“ („Söhne Eorls“). Von ihren Feinden, den Dunländern, wurden sie als Forgoil („Flachsköpfe“) bezeichnet.

Die Rohirrim waren Nachkommen der Éothéod und entfernt stammesverwandt mit den Dúnedain. Das von ihnen bewohnte Gebiet hatten sie einst von Gondor zum Dank für erwiesene Kriegsdienste im Krieg gegen die Wagenfahrer erhalten. Sie lebten in Rohan in kleinen verstreuten Dörfern und betrieben neben anderen ländlichen Gewerben vor allem die Pferdezucht. Ihre Pferde galten als die besten von ganz Mittelerde; selbst bei den Rappen der Schwarzen Reiter handelte es sich um aus Rohan gestohlene Pferde.

Die meisten der Rohirrim waren hochgewachsen, hatte lange blonde Haare und blaue Augen. Sie verstanden nicht viel von den Künsten, Handwerken und Wissenschaften, welche in Gondor gepflegt wurden. Gefürchtet waren die Éored (Schwadronen) ihrer Reiterei, die mit grimmigen Stabreim-Gesängen in die Schlacht zogen.

Die meisten Rohirrim beherrschten Westron. Unter sich gebrauchten sie aber eine altertümliche Sprache, die mit dem Adûnaïschen verwandt war.

Die Beschreibung ihrer Kultur und insbesondere ihrer Hauptstadt Edoras mit der „goldenen Halle“ Meduseld erinnert an die angelsächsische Kultur des 9. und 10. Jahrhunderts (mit einer erhöhten Bedeutung des Pferdes) und ähnelt insbesondere den Beschreibungen der Beowulfsage, in der Beowulfs Halle ebenfalls den Namen Meduseld trägt. Die Sprache der Rohirrim ist der zu dieser Zeit vorherrschenden angelsächsischen Sprache nicht nur nachgebildet, sondern (beinahe) mit ihr identisch.

Eorl „der Junge“

Eorl, Sohn des Léod, lebte vom Jahre 2485 D.Z. bis ins Jahr 2545 D.Z. und war Fürst der nördlichen Menschen, die sich selbst die Éothéod nannten. Im Jahr 2510 3. Zeitalter griffen Menschen aus dem Osten, die Balchoth, das Reich von Gondor an, während Orks zur selben Zeit vom Nebelgebirge aus angriffen. Gondors Statthalter Cirion bat um Hilfe, und unverzüglich zog Eorl seine Truppen zusammen und ritt zur Schlacht auf dem Feld des Celebrant. Seinem Reiterheer gelang es, die Orks und Ostmenschen über den Fluss Limklar zurückzudrängen. Zum Dank und als Gegenleistung für Eorls Eid unverbrüchlicher Treue schenkte Gondors Statthalter Eorl die Provinz „Calenardhon“, in Gondor fortan als „Rohan“ (Pferdeland) bezeichnet, ihre Bewohner als „Rohirrim“. Die Éothéod nannten ihr neu gewonnenes Reich die „Riddermark“, Eorl wurde dort der erste König. Er nahm sich die Altburg in der Ostfold als Hauptstadt.

Den Beinamen „der Junge“ erhielt er, weil er bis zu seinem Tod sein Haar blond war und er rote Wangen hatte. Zudem erhielt er den Thron seines Vaters bereits im Alter von sechzehn Jahren. Léod war bei einem Sturz von einem Wildpferd gefallen und Eorl schwor, seinen Vater zu rächen. Er fand das Pferd, nannte es Felaróf und nahm ihm zur Strafe für den Tod seines Vaters die Freiheit. Aus Felaróf entwickelten sich die Mearas, die Pferde des Königs. Eorl liegt neben seinem Pferd im ersten Grabhügel der ersten Linie beerdigt.

Brego

Brego, Sohn des Eorl, lebte vom Jahre 2512 D.Z. bis ins Jahr 2570 D.Z. und war von 2545 D.Z. bis zu seinem Tod zweiter König der Mark. Brego besiegte Rohans Feinde im Wold (Ödland) und drängte sie für viele Jahre lang zurück. Brego verlegte die Hauptstadt nach Edoras, wo 2569 D.Z. die große Halle von Meduseld fertiggestellt wurde. Bei dem Trinkgelage zur Einweihung versprach Baldor, sein ältester Sohn, die „Pfade der Toten“ zu betreten, und kehrte nie wieder zurück. Daraufhin starb Brego am Kummer über den Verlust seines Sohnes.

Aldor „der Alte“

Aldor „der Alte“, zweiter Sohn des Brego, lebte vom Jahre 2544 D.Z. bis ins Jahr 2645 D.Z. und war von 2570 D.Z. bis zu seinem Tod dritter König der Mark. Seinen Zunamen erhielt er aufgrund des hohen Alters (101 Jahre), das er erreichte und seiner Regentschaft von 75 Jahren; er ist somit der König, der am längsten sein Amt innehatte. Unter ihm herrschte Frieden in der Mark und die letzten Dunländer östlich des Isen wurden besiegt. Aldor zeugte mindestens vier Kinder, der einzige Sohn Fréa, war sein viertes Kind und wurde der vierte König der Mark.

Helm „Hammerhand“

Helm „Hammerhand“, Sohn des Gram, lebte vom Jahre 2691 D.Z. bis ins Jahr 2759 D.Z. und war von 2741 D.Z. bis zu seinem Tod der neunte König der Mark. Im Jahr 2758 wurde Rohan zur gleichen Zeit von eindringenden Ostlingen und Dunländern aus dem Westen attackiert, und Gondor konnte keine Hilfe entsenden. Rohan wurde überrannt, die Bevölkerung floh in die Berge. Helm wurde in Edoras belagert, das letztendlich fiel. Helms Sohn Haleth fiel bei der Verteidigung der Hauptstadt und sein Vater floh mit seinem Sohn Háma und allen aus seinem Volk, die der Versklavung entgangen waren, nach Helms Klamm. Ein langer Winter folgte und Hungersnot brach in Rohan aus. Bei einem Versuch, Nahrung zu erbeuten, starb Háma, Helms letzter Sohn.

Der König verließ mehrere Male die Burg, um sich in das Lager seiner Feinde zu schleichen, die ihn belagerten und er tötete viele von ihnen. Einige Dunländer behaupteten, er sei unverwundbar. In einer Nacht kehrte er jedoch nicht wieder zurück.
Währenddessen scharte Fréaláf, der Neffe des Königs einige Männer um sich, verließ Dunharg, überfiel Edoras und tötete Wulf, den Anführer der Dunländer. Durch die einsetzende Schneeschmelze verwandelte sich das Entwassertal in einen Sumpf, indem die Feinde zugrunde gingen. Auch Gondor entsandte Truppen nach Rohan, und 2759 D.Z. waren alle Feinde vertrieben. Da kein direkter Thronfolger Helms mehr lebte, wurde Fréaláf, sein Neffe, zum König ernannt. Mit ihm beginnt eine neue Linie.

Fréaláf Hildesohn

Fréaláf Hildesohn, Neffe Helm Hammerhands, Sohn seiner Schwester Hilde, lebte vom Jahre 2726 D.Z. bis ins Jahr 2798 D.Z. und war von 2759 D.Z. bis zu seinem Tod zehnter König der Mark. Der Einfall der Dunländer und der darauf folgende lange Winter hatte die Éothéod geschwächt. Doch während der nächsten Jahre zog kein Krieg mehr über Rohan und die Menschen erholten sich langsam.

Zur Königskrönung erschien Saruman mit Geschenken nach Edoras. Wenig später ließ er sich auf Geheiß Turins II. von Gondor (Isengart gehörte zu Gondor) im Orthanc in Isengart nieder, und Fréaláf sah in ihm einen mächtigen Verbündeten. Fréaláf wurde im ersten Grabhügel der zweiten Linie bestattet, sein Sohn Brytta folgte ihm auf den Thron.

Éomer

Éomer (Pferde-Berühmt, von altenglisch: éoh = Pferd), Sohn des Éomund, lebte vom Jahre 2991 3. Zeitalter bis ins Jahre 63 4. Zeitalter. Er war der Neffe von Théoden, des Königs von Rohan, und zur Zeit des Ringkrieges der 3. Marschall der Riddermark (andere Bezeichnung für Rohan). Seine Schwester Éowyn spielte im Ringkrieg ebenfalls eine wichtige Rolle.

In der Zeit des Ringkrieges, in der König Théoden von Saruman beeinflusst wurde, verbannte dieser Éomer aus Rohan, weil er als Einziger gegen des Königs Ratgeber und Sarumans Spion Gríma auftrat und diesen bedrohte. Durch Gandalfs Hilfe wurde Grímas Verrat aufgedeckt und dieser fort gejagt. Théoden ernannte Éomer daraufhin zum ersten Marschall der Riddermark und machte ihn damit zu seinem Erben und Thronfolger.

Éomer kämpfte tapfer in der Schlacht von Helms Klamm und auf dem Pelennor und zog mit Aragorn und den Heerführern des Westens als Anführer der Reiter von Rohan in die letzte Schlacht am Schwarzen Tor von Mordor.

Nach dem Tod Théodens auf dem Schlachtfeld vor Minas Tirith wurde Éomer König von Rohan. Er heiratete Lothíriel aus Dol Amroth. Vor seinem Tod rief er noch einmal Meriadoc Brandybock zu sich. Er starb schließlich im Alter von 93 Jahren.

Éowyn

Éowyn (Freude an Pferden, von altenglisch: éoh = Pferd, wyn = Freude), (geb. 2995 Drittes Zeitalter) war die Tochter von Éomund, Marschall der Mark, der während eines Ork-Angriffes ums Leben kam, als sie noch ein kleines Kind war, und König Théodens Schwester Théodwyn, die an der Trauer um ihren gefallenen Mann starb. König Théoden von Rohan nahm sie und ihren älteren Bruder Éomer mit nach Rohan, wo sie unter seiner Obhut aufwuchsen. Als Schildmaid von Rohan lernte sie neben den höfischen Tugenden auch kämpfen. Mit enormem Mut und Klugheit begabt, litt sie darunter, als Frau nur auf „Heim und Herd“ festgelegt zu werden. Lange pflegte sie den gebrechlichen König, der unter den Einflüsterungen von Gríma zunehmend verfiel.

Sie begegnete Aragorn und verliebte sich unglücklich in ihn. Als aber dieser ihr sagte, dass es nur ein Schatten sei, den sie liebt, starb ihre Hoffnung. Als ihr Onkel Théoden, der von Gandalf geheilt wurde, nach der Schlacht um Helms Klamm mit seinen Männern in den Krieg gegen Mordor zog, verkleidete sie sich als Mann und nannte sich Dernhelm, um mitzukämpfen. In der großen Schlacht um Minas Tirith besiegte sie mit Merry den Hexenkönig von Angmar, den obersten der Nazgûl. Diesem war prophezeit worden, dass er durch keines Mannes Hand würde fallen können. Danach fiel sie in einen todesähnlichen Schlaf. Aragorn konnte sie heilen. Sie traf dann in Gondors Häusern der Heilung Faramir, den Truchsess von Gondor und späteren Fürsten von Ithilien.

Nach dem Ringkrieg heiratete sie Faramir und zog mit ihm nach Ithilien.

Gríma „Schlangenzunge“

Gríma, Gálmóds Sohn († 3019 Drittes Zeitalter), war der engste Ratgeber König Théodens von Rohan. Unter dem Einfluss Sarumans schwächte er seinen König und verhinderte, dass dieser den bevorstehenden Krieg und die Bedrohung seitens Isengart wahr nahm. Außerdem stellte er Éowyn, der Nichte des Königs, nach und war maßgeblich daran beteiligt, dass ihr Bruder Éomer aus Meduseld, der „Goldenen Halle“ von Rohan verbannt wurde.

Nachdem Théoden durch Gandalf geheilt wurde, verbannte Théoden Gríma, der daraufhin zu Saruman nach Isengart floh, wo er von diesem wie ein Sklave behandelt wurde. Ungefähr zur gleichen Zeit als Frodo aus Beutelsend auszog, wurde er auf dem Weg nach Isengart von einigen Nazgûl unter dem Hexenkönig abgefangen. Er rettete sein Leben, indem er Saruman an diese verriet und stand fortan, wenn auch unbewusst, in deren Diensten. Damit trug er zum Untergang Sarumans bei und wurde somit zu einem doppelten Verräter.

Nachdem Saruman bezwungen war, zog er mit diesem durch Mittelerde und unterstützte ihn dabei, die Hobbits im Auenland zu tyrannisieren. Als die Hobbits unter der Führung von Frodo Beutlin Saruman besiegten und des Landes verwiesen, erstach Gríma Saruman schließlich aus Hass und Verzweiflung. Dabei wurde er von Hobbit-Bogenschützen erschossen.

Théoden

Théoden, Thengels Sohn, aus dem Geschlecht von Eorl, (* 2948; †  3019 des 3. Zeitalters) war der 17. König von Rohan. Sein Name bedeutet in der Sprache der Rohirrim (Einwohner von Rohan) Volksherr. Mit seiner Frau Elfhild hatte er einen Sohn, seinen Thronerben Théodred. Nachdem seine Schwester Théodwyn, kurz nach dem gewaltsamen Tod ihres Mannes Éomund, starb, nahm Théoden deren Kinder Éomer und Éowyn in die „Goldene Halle Meduseld“ (dem Königspalast von Rohan) auf, so dass sie an seinem Hof in Edoras aufwuchsen.

Gegen Ende des Dritten Zeitalters wurde Théoden von seinem Ratgeber Gríma verraten und geriet unter den Bann von Saruman dem Zauberer. Unter diesem Einfluss wurde er massiv geschwächt und hörte nur noch auf Gríma Schlangenzunge. In dieser Zeit starb sein Sohn Théodred bei Gefechten mit Orks. Théoden wurde schließlich von Gandalf geheilt und verbannte den verräterischen Gríma aus seinem Reich.

Ab diesem Zeitpunkt erlangte er seine frühere Stärke zurück und führte die Rohirrim in den Krieg gegen Saruman. Dessen Armee aus Orks und Uruk-hai belagerte den König und seine Reiter in Helms Klamm, wurde aber besiegt. Théoden kam dann, aus alter Bündnistreue, dem Truchsess von Gondor zu Hilfe, als Saurons Armeen die Stadt Minas Tirith belagerten. Vor den Mauern der Stadt, in der „Schlacht auf dem Pelennor“ starb Théoden im Kampf mit dem Fürsten der Nazgûl, als sein Pferd Schneemähne von einem Pfeil getroffen wurde, stürzte und ihn unter sich begrub. Er wurde in Gondor aufgebahrt und später in Rohan an der Seite seiner Vorfahren beerdigt.

Thronfolger und 18. König von Rohan war sein Neffe Éomer.

Menschen aus Bree

Diese Menschen leben in Bree, dem größten Ort des Breelandes. Sie kamen im Zweiten Zeitalter aus den östlichen Gebieten auf der Flucht vor Sauron und den Ostlingen und wurden sesshaft. In Der Herr der Ringe spielt ein Wirt aus Bree eine wichtige Rolle. Sein englischer Originalname, Barliman Butterbur, wurde als Gerstenmann Butterblume (beziehungsweise Butterblüm) übersetzt. Er übergibt Frodo den Brief von Gandalf, in dem dieser die Hobbits anweist, nicht auf ihn zu warten, sondern mit Aragorn weiterzuziehen.

Nazgûl (Ringgeister)

Die Nazgûl (deren Name in der schwarzen Sprache Mordors Ringgeister bedeutet (nazg = Ring) trugen als große Könige der Menschen die Neun Ringe der Macht, die Sauron ihnen einst gegeben hatte. Sie wurden dadurch nahezu unsterblich, verfielen jedoch nacheinander der Macht des Einen Rings und wurden zu willenlosen Sklaven Saurons. Von den Elben (Quenya) werden sie Úlairi genannt. Sie sind auch als "Schwarze Reiter" oder "Die Neun" bekannt.

Die Waffe der Ringgeister ist vor allem der lähmende Schrecken, den ihr bloßes Auftreten bei den Feinden verursacht. Dunkelheit ist um sie, und sie sprechen mit den Stimmen des Todes. Aus ihren Schreien hört man abgrundtiefen Hass und unerträglichen Schmerz heraus. Außerdem benutzen sie verhexte Klingen, wie das Morgulmesser, mit dem der Hexenkönig Frodo auf der Wetterspitze verletzt.

Ihre Sinneseindrücke sind bei Tageslicht stark beeinträchtigt. Sie lieben es nicht, am Tag umzugehen. Aragorn sagt über sie: „Sie sehen die Welt des Lichtes nicht so wie wir“. Und weiter: „unsere Gestalten werfen in ihrem Geist Schatten, die nur die Mittagssonne zerstört; aber in der Dunkelheit nehmen sie viele Zeichen und Formen wahr, die uns verborgen bleiben. Und zu jeder Zeit riechen sie das Blut von lebenden Wesen, begehren und hassen es“.

Ihre größte Schwachstelle ist, dass sie direkt Saurons Willen unterworfen sind. Als der Letzte Bund gegen Ende des Zweiten Zeitalters Sauron besiegte, versagte den Ringgeistern der Mut. Ihr Meister musste nach dieser Niederlage für tausend Jahre untertauchen und seine Macht neu aufbauen, und auch die Nazgûl hielten sich verborgen. Das Sonnenlicht konnte sie schwächen, und sie waren extrem wasserscheu. Sie überquerten Flüsse nur, falls es eine Brücke gab. Herkömmliche Waffen prallten an ihnen ab, jedoch erzielten beschriftete Klingen elbischer und númenórischer Herkunft durchaus Wirkung.

Ihr Sitz ist die Stadt Minas Morgul, die sie im Jahre 2002 des Dritten Zeitalters eroberten. Von dort aus bereiten sie Saurons Rückkehr vor. Sie traten im Jahre 2251 zum ersten Mal in Erscheinung. Sie ziehen normalerweise auf großen schrecklichen Flugtieren in den Kampf, tarnen sich aber als „schwarze Reiter“, um unerkannt in das Auenland zu gelangen.

Die beiden wichtigsten Nazgûl sind der Hexenkönig, der in Abhebung von den anderen eine eiserne Krone trägt, und Khamûl, der einen besonders guten Geruchssinn hat. Der Hexenkönig wird am Ende des Herrn der Ringe von Éowyn, der Prinzessin von Rohan, getötet. So erfüllt sich die Prophezeiung des Elben Glorfindel, er werde von keines Mannes Hand sterben. Khamûl kommt nach der Zerstörung des Einen Rings am Schicksalsberg um und ist der Einzige der Ringgeister, dem von Tolkien selbst (neben Beschreibungen wie Der Hauptmann Saurons, Der Schatten des Ostens oder Der Schwarze Ostling) ein eigener Name gegeben wird. Im Herrn der Ringe noch namenlos, wird er in den Nachrichten aus Mittelerde explizit Khamûl genannt.

Es gibt einige Webseiten und Computerspiele in denen alle neun Ringgeister namentlich benannt (Hexenkönig Er-Murazor, Dwar of Waw, Ji Indur, Akhorahil, Hoarmurath, Adunaphel, Ren, Uvatha) und bestimmten Völkern und Ländern zugeordnet und auch deren einzelnen Lebensläufe aufgeführt sind. Diese Bezeichnungen sind aber erfunden und wurden von J. R. R. Tolkien nie verwendet.

Wasa oder Drúedain (Drú-Menschen)

Menschen aus dem Drúadan-Wald an den Nordhängen des weißen Gebirges (zwischen Amon Dîn und Nardol). Sie sind kaum größer als 1,20 m, nicht gerade schön und von ungeschlachtem Körper mit runden Gesichtern, platten Nasen, dunklen Augen und breiten Mündern. Sie sind sehr stark, und die Gewissheit, dass die Drúedain keine Orks (die sie abgrundtief hassen) sind, gibt erst ihr schallendes und ansteckendes Lachen. Sie sprechen eine fremde, uralte Sprache; sie sind Analphabeten, aber dafür sehr geschickt im Fertigen von Holz- und Steinfiguren (von denen sie selbst teilweise kaum zu unterscheiden sind). Mathematische Grundkenntnisse besitzen die Drúedain allerdings, rechnen aber in einem umständlichen 20er-System. Sie wohnen in Höhlen und misstrauen den Leuten aus den Steinhäusern.

Bei den Nachbarvölkern sind sie nicht besonders beliebt, und es heißt, sie verstehen sich auf dunkle Zauberkunst und schießen mit Giftpfeilen aus dem Hinterhalt. Bei den Rohirrim gelten die Drúedain als Wilde und werden von ihnen teilweise gejagt wie Tiere. Ghan-Buri-Ghan ist einer ihrer Anführer. Er hilft den Rohirrim vor der "Schlacht auf dem Pelennor" (Minas Tirith).

Beorn

Beorn ist ein Charakter aus dem Hobbit. Er ist ein stämmiger und sehr kräftiger Mensch, der die therianthropische Fähigkeit besitzt, sich in einen Bären zu verwandeln. Gandalf erklärt den Zwergen und Mr Beutlin, er sei ein Pelzwechsler, manchmal ist er ein mächtiger schwarzer Bär, manchmal ist er ein großer starker, schwarzhaariger Mensch mit gewaltigen Armen und einem langen Bart."

Im Kampf verhält er sich wie ein Berserker. Zusammen mit seinem Sohn Grimbeorn begründet er das Volk der Beorninger, welche sehr hohe Backkünste beherrschen.

Mit der Figur Beorns und deren Namen erlaubt sich Tolkien einige „Witze“: Der Name Beorn stammt aus dem Altenglischen – dort bedeutete das Wort ursprünglich einfach „Bär“, bis die Bedeutung sich einige Jahrhunderte später zu „Krieger“ verändert hatte. Beorns Fähigkeit, sich in einen Bären zu verwandeln, erinnert also vermutlich an die linguistische Entwicklung des Wortes.

Ein weiterer „Witz“ ist die Darstellung Beorns als Vegetarier, der sich hauptsächlich von Honig ernährt. Dies hat ebenfalls einen linguistischen Hintergrund: Das altenglische Wort béo heißt übersetzt „Biene“. Auch die Ähnlichkeit des Wortes zum Helden des von Tolkien oft untersuchten und gelesenen altenglischen Gedichts Beowulf ist unverkennbar.[6]

Wissenschaftler benannten die Bärtierchen-Art Beorn leggi nach dieser Figur.

Zwerge

Tolkien griff bei der Gestaltung seiner Zwerge viel mehr als bei Elben auf bestehende Mythen und Stereotypen zurück. So war die Idee, dass sie Bergleute und handwerklich geschickt seien und auch die Idee, dass sie von Gold und Edelsteinen sehr fasziniert sind, auch in anderen und älteren literarischen Zusammenhängen zu finden. Zahlreiche von Tolkiens Zwergennamen stammen wie auch der Name „Gandalf“ aus der Völuspá, dem ersten der sechzehn Götterlieder in der Älteren Edda.

Innerhalb von Tolkiens Welt wurden die Zwerge vom Vala Aule noch vor dem Erwachen der Elben und Menschen entworfen. Aule war ungeduldig und wollte nicht auf das Erscheinen der von Ilúvatar geschaffenen Rassen warten, um Schüler für seine Kunst zu bekommen. Er formte daher im Geheimen die sieben Urväter der Zwerge, war aber unfähig, ihnen eigenes Leben und Seelen zu geben. Erst nachdem Ilúvatar erkannte, dass Aule bereit war, seine Werke zu opfern, adoptierte er die Zwerge als seine eigenen Kinder und hauchte ihnen einen eigenen Willen ein. Sie durften aber erst nach den „Erstgeborenen“ (den Elben) die Welt erblicken. Deshalb legte Aule die Zwerge unter der Erde zum Schlafen und weckte sie erst nach dem Erscheinen der ersten Elben wieder auf.

Aule erdachte die Zwerge als stark und unnachgiebig, damit sie Melkor widerstehen konnten. So gelang es Sauron beispielsweise nicht, sie mit den Ringen der Macht zu verführen, was er bei den Menschen geschafft hatte. Zwerge leben erheblich länger als Menschen. Ihre richtigen Namen sind wie ihre eigene Sprache geheim, die Zwerge verraten sie niemals einem Angehörigen eines anderen Volks, nicht einmal auf ihren Grabsteinen wurden sie vermerkt. Die in Tolkiens Welt öffentlich verwendeten Namen entsprachen in ihrer Form denen der nördlichen Menschen, wie auch die Zwerge nach außen hin die Sprache der jeweils benachbarten Völker verwendeten.

Die einzige Zwergenfrau die namentlich in Der Herr der Ringe gennant wird ist Dis, Thrains II. Tochter. Gimli sagte es gebe wenig Zwergenfrauen, wahrscheinlich nicht mehr als ein Drittel des ganzen Volks der Zwerge. Sie seien selten unterwegs, außer in großer Not und sie wären den Zwergenmännern so ähnlich, dass das Gerücht entstand, es gebe gar keine Zwergenfrauen und sie würden "aus Stein wachsen".

Durin

Durin war innerhalb Tolkiens Schöpfung der Älteste der sieben Väter der Zwerge und so der Stammvater aller Zwerge, die darum oft auch als „Durins Volk“ bezeichnet werden. Er nahm seinen Wohnsitz in Azanulbizar, dort wo später Khazad-dûm war. Durin wurde auch der Unsterbliche genannt, weil er sehr lange lebte und sein Geschlecht nie erlosch. Außerdem wurde fünfmal ein Erbe geboren, der seinem Vater so ähnlich sah, dass er auch Durin genannt wurde, der letzte dieser Reihe, Durin VI. wurde 1980 D.Z. vom Balrog von Moria erschlagen, den die Zwerge weckten, als sie in ihrer Gier nach Mithril zu tief gruben. Durin wird in vielen Liedern und Gedichten der Zwerge besungen. Nach den Anhängen zum Herrn der Ringe wird Durin VII. der letzte Zwergenkönig sein, wobei Tolkien hierfür keine Daten angibt.

Gimli

Gimli, Glóins Sohn, gehört zur „Gemeinschaft des Ringes“, der Gruppe Helden, die als Begleiter für Frodo die Handlung des Herrn der Ringe tragen. Innerhalb der Gemeinschaft repräsentiert Gimli die Zwerge. Gimli wurde nach Tolkiens Angaben im Anhang zum Herrn der Ringe im Jahre 2879 D.Z. geboren und verbrachte seine Jugend in den Ered Luin („blaue Berge“) im Nordwesten von Mittelerde. Sein Vater Gloin war einer der 13 Zwerge, denen Bilbo Beutlin sich auf der Reise zum Erebor anschloss (siehe „Der kleine Hobbit“). Auch sein Onkel Oin war ein Mitglied dieser 13 Zwerge.

Gimli schließt während der Ereignisse des Herrn der Ringe Freundschaft zum Elben Legolas und erhält daher den Beinamen „Elbenfreund“. Nach Saurons Sturz brachte Gimli einen Teil des Zwergenvolks von Erebor nach Süden und er wurde der Herr der Glitzernden Höhlen. Er und sein Volk vollbrachten große Werke in Gondor und Rohan. Für Gondor schmiedeten sie Tore aus Mithril und Stahl, anstelle der durch den Hexenkönig zerstörten. Sein Freund Legolas brachte auch Elben aus Grünwald in den Süden.

Gemeinsam mit Legolas verließ er (als einziger Zwerg) im Jahr 100 des 4. Zeitalters Mittelerde, um in Valinor zu leben.

Thorin Eichenschild

Thorin Eichenschild (engl. Thorin Oakenshield), Sohn des Thráin, (*2735; † 2941 des 3. Zeitalters) war als „Thorin II.“ von 2190 bis 2289 des 3. Zeitalters von Mittelerde König von „Durins Volk“, also der Zwerge. Den Beinamen „Eichenschild“ erhielt er nach Angaben im Anhang zum „Herrn der Ringe“, als er in einer Schlacht vor den Toren Morias seinen Schild verlor und die Schläge seiner Feinde mit einem dicken Eichenknüppel abwehrte. Thorin ist einer der Protagonisten im „Kleinen Hobbit“, in dem er sich mit 12 Gefährten, Bilbo Beutlin und Gandalf aufmacht, das „Königreich unter dem Berg“ (Sindarin: Erebor) zurückzugewinnen, das der Drache Smaug den Zwergen geraubt hatte. Thorin Eichenschild fiel zusammen mit seinen Neffen Fíli und Kíli in der „Schlacht der 5 Heere“, als Elben, Menschen und Zwerge gemeinsam gegen Orks und Warge aus dem Nebelgebirge kämpften.

Sein Grab liegt unter dem Einsamen Berg. Er wurde mit dem Arkenstein, dem Schatz seines Hauses auf der Brust begraben. Der Arkenstein würde die Zwerge vor nahenden Gefahren warnen und so könnten sie nie von Feinden überrascht werden.

Balin

Balin, Fundins Sohn, erscheint als Figur im „Kleinen Hobbit“, wo er einer der Begleiter Thorin Eichenschilds ist. Innerhalb Tolkiens Werk lebte er von 2763 bis zum Jahre 2994 im 3. Zeitalter, bis er während des Versuchs, Moria für die Zwerge zurückzuerobern, ums Leben kam. Sein Grab wie auch Aufzeichnungen, aus denen Balins Schicksal hervorgeht, lässt Tolkien die Gemeinschaft des Ringes in Moria finden. Aus diesen Aufzeichnungen geht hervor, dass Balin im Jahr 2989 des 3. Zeitalters mit vielen weiteren Zwergen nach Moria aufbrach und anfangs beim Versuch der Eroberung Erfolge hatte, allerdings fünf Jahre nach ihrer Ankunft von einem Ork erschossen wurde. Die Zwergenkolonie wurde wenig später von den Orks ausgerottet.

Hobbits

Siehe: Hobbit

Bilbo Beutlin

Bilbo Beutlin (original: Bilbo Baggins; * 22. September 2890 des 3. Zeitalters (oder 1290 nach Auenland-Zeitrechnung)) war eine der Hauptfiguren in den Büchern „Der kleine Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“.

Er wird von Tolkien eingeführt als ein „angesehener und achtbarer“ Hobbit und lebte unauffällig in Hobbingen … bis er im Kleinen Hobbit, im April 2941 „zu seiner eigenen bleibenden Verwunderung“ mit Gandalf, Thorin Eichenschild und weiteren 12 Zwergen aufbrach zum Einsamen Berg, um den Zwergenschatz vom Drachen Smaug zurückzufordern. Das führte zu einer gefahrvollen Reise über das Nebelgebirge, durch den Düsterwald bis nach Erebor, wo der Drache den Tod fand und die „Schlacht der 5 Heere“ geschlagen wurde, ehe Bilbo, nun steinreich, wieder in seine Heimat nach Hobbingen im Auenland zurückkehrte.

Auf dieser Fahrt fand er, in der Höhle von Gollum, den Einen Ring. Er besiegte Gollum im Rätselkampf und entkam mit Hilfe des Ringes. Er nutzte die Fähigkeit des Ringes, seinen Träger unsichtbar zu machen, mehrmals während seiner Fahrt und trug ihn auch im Auenland, ohne dessen Herkunft zu kennen. Als Ringträger lebte er ungewöhnlich lange. Er pflegte eine Freundschaft zu Gandalf, den Zwergen und auch Elben.

Im Herrn der Ringe übergab er an seinem „einundelfzigsten“ (111.) Geburtstag den Ring und sein gesamtes Eigentum an seinen Lieblingsneffen und Adoptivsohn Frodo Beutlin, der am selben Tag seinen 33. Geburtstag und damit seine Mündigkeit feierte. Bilbo machte sich mit drei Zwergen auf die Reise nach Bruchtal, wo er bei Elrond, dem Elbenfürsten, ein ruhiges Leben lebte und sich dem Verfassen von Gedichten und Liedern beschäftigte.

Während Frodo sich viele Jahre später mit der „Gemeinschaft des Ringes“ auf den Weg machte, um den Einen Ring in den Feuern des Schicksalsberges zu vernichten, hatte Bilbo nur die Rolle eines Chronisten.

Am Ende der Erzählung begleitete er Frodo, Gandalf und viele Elben zu den Grauen Anfurten um dort nach Valinor (den unsterblichen Landen) zu segeln. Zu dieser Zeit hatte er bereits seinen 131. Geburtstag gefeiert, und war damit (abgesehen von Gollum/Sméagol) der älteste Hobbit geworden, der je in Mittelerde gelebt hatte.

Bilbo Beutlin ist auch insofern eine zentrale Figur in Tolkiens Werk, als die Bücher „Der kleine Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“ vorgeblich Übersetzungen aus Bilbos Aufzeichnungen darstellen. In der Einleitung zum „Herrn der Ringe“ beschreibt Tolkien ausgeklügelt, wie und von wem das Buch mehrmals abgeschrieben worden sei, bis es schließlich von ihm selbst ins Englische „übersetzt“ wurde. Auch die Aufzeichnungen der elbischen Mythologie und der Sagen des ersten und zweiten Zeitalters wurden von Bilbo gesammelt und übersetzt.

Frodo Beutlin

Frodo Beutlin (original: Frodo Baggins; geb. 22. September 2968 des 3. Zeitalters) ist eine der Hauptfiguren in „Der Herr der Ringe“. Er war der Sohn von Drogo Beutlin und Primula Brandybock. Nach dem Tod seiner Eltern, die bei einem Bootsunfall ums Leben kamen, als er 12 Jahre alt war, lebte er bei Bilbo Beutlin, der ihn später zu seinem Adoptivsohn und Erben machte. Als Bilbo an seinem hundertelften Geburtstag (gleichzeitig Frodos 33. Geburtstag) das Auenland (Original: Shire) erneut verließ, hinterließ er Frodo seinen Besitz und vertraute ihm seinen magischen Ring, den Einen Ring, an.

Fast zwanzig Jahre später erfuhr Frodo zu seinem Entsetzen von Gandalf, dass es sich bei seinem Erbstück um den Einen Ring von Sauron handelte. Gandalf sagte ihm, der Ring müsse vernichtet werden. Eine Weile später also machte Frodo sich mit seinen Freunden Sam, Merry und Pippin auf den Weg nach Bruchtal, um den Ring vor den Nazgûl in Sicherheit zu bringen. Frodo wurde auf der Flucht vom Anführer der Ringgeister an der Wetterspitze fast getötet, erreichte aber mit Hilfe von Aragorn und dem Elben Glorfindel gerade noch rechtzeitig Bruchtal, wo er von Elrond geheilt wurde.

Später brach er – nach der Entscheidung „des Rates von Elrond“ – mit der Gemeinschaft des Ringes nach Mordor auf, um den Ring in die Feuer des Schicksalsberges zu werfen und so zu zerstören. An den Rauros-Fällen trennte er sich vom Rest der Gemeinschaft, als Boromir versuchte, ihm den Ring abzunehmen. Mit Sam überquerte er die Emyn Muil und die Totensümpfe und gelangte schließlich unter der Führung von Gollum bis nach Mordor. Sam und Frodo wurden schließlich von Gollum verraten, denn dieser hatte sie in die Falle der schrecklichen Spinne Kankra gelockt. Die Spinne stach Frodo, so dass dieser das Bewusstsein verlor, von Orks gefangen und in den Turm von Cirith Ungol gebracht wurde. Von dort rettete ihn dann Sam.

Der Ring wurde für Frodo immer mehr zur unerträglichen Belastung, und selbst mit der unerschütterlichen Loyalität und Hilfe seines Dieners Sam und der überraschenden Zähigkeit der Hobbits, die nur Gandalf vorher vermutet hatte, stand „die Fahrt … auf Messers Schneide“, bis der Ring schließlich zum Schicksalsberg gelangte. Zuletzt war Frodo so sehr von der Macht des Ringes „geknechtet“, dass er nicht imstande war, den Ring ins Feuer zu werfen und ihn für sich selbst beanspruchte. Gollum, selbst ein früherer Ringträger, der die Hobbits bis zuletzt verfolgt hatte, nahm ihm die Entscheidung ab, indem er ihm gierig den Ring-Finger ab biss. Gollum stürzte dann aber in seinem Freudentaumel mit dem Ring in die Feuer des Schicksalsberges. Damit endete der Ringkrieg mit Saurons Vernichtung. Frodo und Sam wurden von den Adlern gerettet und nach Minas Tirith gebracht, wo sie als Helden gefeiert wurden.

Schließlich kehrte Frodo in das Auenland zurück. Dort begann er mit seinen Freunden Pippin, Merry und Sam, das Auenland aus der Gewalt Sarumans zu befreien. Zwei Jahre später, noch immer belastet durch seine Verletzung von der Wetterspitze, erhielt Frodo zusammen mit Bilbo die Erlaubnis, mit den Elben und Gandalf von den „Grauen Anfurten“, den letzten Häfen der Elben, in die unsterblichen Lande nach Valinor zu segeln. Frodo trug ein Harnisch aus Mithril, das ihm mehrmals das Leben rettete. Er bekam es von Bilbo geschenkt, der es auf der Reise zum Einsamen Berg erhalten hatte.

Frodo wird von J. R. R. Tolkien als fiktiver Hauptautor des „Herrn der Ringe“ geschildert, da er |Bilbos Aufzeichnungen und seine eigenen Erfahrungen zusammenfasst und niederschreibt. Nur die letzten Seiten des Buches sollen aus der Feder von Sam stammen.

Meriadoc Brandybock

Meriadoc Brandybock (Merry; Original: Brandybuck) war ein Hobbit aus Bockland und ein guter Freund von Frodo Beutlin und Peregrin Tuk. Merry floh zusammen mit Frodo, Pippin und Sam aus dem Auenland nach Bruchtal und gehörte später zu den Neun Gefährten, die von Elrond ausgesandt wurden, um den Einen Ring zu vernichten.

Zusammen mit Pippin wurde Merry von Orks gefangen genommen, als die Gemeinschaft des Ringes zerbrach. Sie konnten fliehen und trafen im Wald von Fangorn auf die Ents; diese begleiteten sie beim Angriff auf Isengart. Sie waren an dieser Stelle „der Stein, der eine Lawine ins Rollen“ brachte.

Merry wurde später zum Knappen von Théoden, König von Rohan, und kämpfte mit Éowyn in der Schlacht auf dem Pelennor. Dort half er Éowyn, den Hexenmeister von Angmar, Anführer der Nazgûl, zu töten.

Nach dem Ringkrieg wurde er gemeinsam mit Pippin von König Elessar (Aragorn) im Jahr 14 des 4. Zeitalters zum „Ratsherrn des Nördlichen Königreichs“ ernannt und genoss bei den Hobbits einen ausgezeichneten Ruf.

Peregrin Tuk

Peregrin Tuk (Pippin; Original: Took) war ein Hobbit aus Tukland, er zählte Meriadoc Brandybock und Frodo Beutlin zu seinen besten Freunden. Er floh mit Frodo, Merry und Sam nach Bruchtal und wurde wie die drei anderen Hobbits auch ein Mitglied der Neun Gefährten, die von Elrond ausgesandt wurden, um den Ring zu vernichten.

Er wurde zusammen mit Merry von Orks gefangen genommen, als die Gemeinschaft des Ringes zerbrach. Sie konnten fliehen und trafen in Fangorn auf die Ents; diese begleiteten sie beim Angriff auf Isengart. Sie waren an dieser Stelle „der Stein, der eine Lawine ins Rollen“ brachte.

Pippin ritt mit Gandalf nach Minas Tirith und trat in die Dienste Denethors II., dem Truchsess von Gondor.

Zu hohen Ehren gelangt Pippin, als er Thain des Auenlandes wurde und, gemeinsam mit Merry, von König Elessar (Aragorn) im Jahr 14 des 4. Zeitalters zum „Ratsherrn des Nördlichen Königreichs“ ernannt wurde. Er hatte einen Sohn namens Faramir, der später Sams Tochter Goldlöckchen heiratete.

Pippins Name ist vermutlich von dem lateinischen Wort peregrinus inspiriert worden, das Wanderer bzw. Pilger bedeutet.

Samweis Gamdschie (Sam)

Samweis Gamdschie oder kurz Sam (Original: Samwise Gamgee, Hobbitname: Banazir Galbasi) war Frodos Gärtner und später dessen ständiger Begleiter auf dem Weg zum Schicksalsberg. Ursprünglich von Gandalf als Frodos Begleiter nur auf seiner Reise nach Bruchtal eingesetzt, folgte er seinem Herrn später durch Moria, Lorien und letztlich bis nach Mordor und trug als humorvoller, mutiger und loyaler Freund und Diener für Frodo sehr viel zur Erfüllung der Aufgabe bei.

Sam fühlte sich auf eine besondere Art und Weise für Frodo verantwortlich und umsorgte ihn aufmerksam. So war er der erste, der Boromir misstraute, und auch Gollum, der sie mehr oder weniger gezwungenermaßen auf einem Teil des Weges begleitete, war ihm mehr als suspekt. Als Frodo von Gollum bei Kankras Lauer in einen Hinterhalt gelockt wurde, kämpfte Sam zunächst mit Gollum und kurz darauf mit Kankra, der riesigen Spinne, die seinen Herren vergiftet und eingesponnen hatte. In dem Glauben, Frodo (der vom Gift der Spinne betäubt war) sei tot, nahm Sam den Ring, Stich und Galadriels Phiole, um die Aufgabe zu erfüllen. Als er erfuhr, dass sein Herr nicht tot war, rettete er ihn aus der Gefangenschaft der Orks, gab ihm den Ring zurück und begleitete ihn aufopferungsvoll bis zum Schicksalsberg.

Nach dem Ende des Ringkrieges und der Befreiung des Auenlandes heiratete er Rosie Hüttinger (im Original: Rose Cotton – auch Gamgee ist im Birminghamer Dialekt von Tolkiens Jugend ein Ausdruck für Baumwolle), die mit ihm 13 Kinder hatte. Nachdem Frodo, Bilbo und auch Gandalf Mittelerde verlassen hatten, wurde Sam für sieben Wahlperioden Bürgermeister und lebte viele Jahre hoch angesehen im Auenland. Erst nach dem Tod seiner Frau verließ er Mittelerde und erhielt als einer der „Ringträger“ die Erlaubnis, ebenfalls nach Valinor zu segeln.

Er wird von Tolkien als letzter der drei Autoren des Herrn der Ringe geschildert. Er habe den Schluss des Textes geschrieben, der als das „Rote Buch der Westmark“ überliefert ist und von Tolkien als (fiktive) Grundlage für den Herrn der Ringe beschrieben wird. (Siehe auch Bilbo und Frodo.)

Auf den Anhängen der „Special Extended DVD Edition“ der Verfilmung wird berichtet, dass die Beziehung des ergebenen und bis zum Ende loyalen Sam zu Frodo ihr Vorbild in der besonderen Beziehung englischer „Batmen“ (deutsch: Offiziersburschen) zu ihren Offizieren hat, die Tolkien aus eigener Kriegserfahrung gut kannte.

Zum Hobbitnamen, siehe man in der hebräischen Sprache nach einer Übersetzung, besonders die englische Umschrift von Nazir.

Gollum/Sméagol

Gollum (ursprünglicher Name Sméagol) war ein Hobbit und war einer Familiengruppe vom Hobbitstamm der Starren angehörig.

Sméagols Vetter Déagol fand einst beim Angeln im Fluss Anduin einen schönen goldenen Ring, den Sméagol beim ersten Anblick schon sehr begehrte, und er verlangte daraufhin, dass Déagol ihm den Ring schenken sollte, da er doch Geburtstag hatte. Als dieser sich weigerte, erwürgte ihn Sméagol und versteckte seine Leiche. Anschließend steckte sich Sméagol den Ring an den Finger und ging ins Dorf zurück.

Er bemerkte bald, dass er unsichtbar wurde, wenn er den Ring trug. Der Ring veränderte sein Wesen, er wurde mit der Zeit misstrauisch, heimtückisch und scharfsinnig für alles, was andere verletzen konnte. Wann immer Sméagol sichtbar war, wurde er von seinen Verwandten gemieden und herumgestoßen, was er ihnen dann wiederum heimzahlte, wenn er den Ring gebrauchte. Da er nach einiger Zeit nur noch Brabbel- und Gluckslaute von sich gab, nannten ihn alle bald Gollum und verwünschten ihn. Zu guter Letzt wurde er von seiner Großmutter, der Autoritätsperson des Dorfes, verstoßen.

Sméagol zog gekränkt und verletzt davon, lebte von rohem Fisch und begann, seine Umwelt zu hassen. Nichts konnte er mehr ertragen, auch die Sonne und den Mond hasste er. Er folgte der Quelle eines Flusses bis tief unter das Nebelgebirge hinein und lebte dort in Stollen und Höhlen, so dass er vor der Sonne, die er nun „gelbe Fratze“ nannte, geschützt war. Dort blieb er fast 500 Jahre, denn der Ring verlängerte sein Leben auf unnatürliche Weise. In dieser Zeit verdarb der Ring seine Seele fast völlig. Gollum nannte den Ring nur noch „seinen Schatz“ bzw. sein „Geburtstagsgeschenk“ und er wurde im Laufe der Zeit zu einer gespaltenen Persönlichkeit. Er sprach mit seinem „Schatz“ (und in seinen Selbstgesprächen bezeichnete er auch sich selbst als „mein Schatz“).

Der Hobbit Bilbo Beutlin, der während eines Gefechts mit Orks von seinen Kameraden getrennt worden war und in den unterirdischen Höhlen des Nebelgebirges umher irrte, fand durch Zufall oder Schicksal den Ring. Kurz darauf traf Bilbo auf Gollum. Sie begannen einen Rätselwettstreit, und Bilbo gewann mit der berühmten Frage „Was habe ich in meiner Tasche“. Mit Hilfe des Ringes entkam er Gollum und kehrte zu seinen Gefährten zurück.

Viele Jahre später machte sich Gollum – aufgezehrt von der Sehnsucht nach „seinem Schatz“ – auf die Suche nach Bilbo. Dabei geriet er nach Mordor, an dessen Grenzen er gefangen wurde. Dort wurde ihm von Sauron das Wissen abgerungen, dass der Eine Ring wiedergefunden wurde und im Auenland sei, bei „Beutlin“. Daraufhin begann die Jagd nach dem Ringträger. Der Dunkle Herrscher sandte alsbald seine Nazgûl aus, um sich den Ring zurückzuholen. Gollum kam wieder frei, ihm wurde aber der Eindruck vermittelt, er sei aufgrund seiner Intelligenz entkommen. Gollum wurde später von Aragorn gefunden und gefangen. Er wurde von Gandalf dem Grauen verhört und anschließend den Elben zur Bewachung übergeben, konnte aber bald mit Hilfe der Orks fliehen.

Heimlich verfolgte er die Gemeinschaft des Ringes durch Moria, Lothlórien und später bis in die Emyn Muil. Dort schließlich wurde er von Frodo und Sam überwältigt und schwor dem „Herrn des Schatzes“ (Frodo) ewige Treue. Auf Frodos Befehl führte er sie zunächst zum unüberwindbaren Morannon (Schwarzes Tor) und schließlich über einen „geheimen“ Weg nach Mordor. Gollum lockte die Hobbits in das Lager von Kankra am Pass von Cirith Ungol, um nach Frodos Tod den Ring wieder an sich nehmen zu können. Frodo entkam der Spinne, und Gollum musste fliehen und folgte den beiden Hobbits heimlich weiter, getrieben von dem wahnsinnigen Bedürfnis, seinen Schatz zurückzuerobern. In den Schicksalsklüften am Orodruin kämpfte er mit Frodo, um wieder an seinen Schatz zu gelangen. Er biss Frodo den Finger ab und erbeutete den Ring. Doch dann stolperte er und stürzte mit dem Ring ins Feuer, wodurch dieser endgültig vernichtet und der Ringkrieg beendet wurde.

Gollum ist eine der Hauptpersonen im „Herrn der Ringe“ und ein typisches Beispiel für Tolkiens Art, Personen zu beschreiben. Kein Wesen ist an sich böse, selbst der teuflische Melkor ist eine „gefallene“, ursprünglich gute Figur. Und selbst die, die „dem Schatten verfallen“, verdienen Gnade. Tolkien lässt Gandalf folgenden Satz sagen: „Mein Herz sagt mir, dass Gollum noch eine Rolle zu spielen hat, zum Guten oder zum Bösen“, als er Frodo auffordert, gnädig mit Gollum umzugehen. Und ohne das Mitleid, das Frodo mit Gollum hatte, wäre der Ring nie zerstört worden (denn Frodo war zuletzt doch dem Einfluss des Ringes erlegen).

Die Figur des Gollum birgt Parallelen zum schwimmhäutigen Caliban in Shakespeares Der Sturm und Grendel in Beowulf, der dem Titelhelden als dunkles Selbst widerspiegelnd gegenübersteht.

Ents

Die Ents wurden geschaffen, um die Pflanzen, insbesondere die Bäume, vor feindlichen Kreaturen zu beschützen. Obwohl Ents über zwei Beine, zwei Arme und ein Gesicht verfügen, sehen sie Bäumen zum Verwechseln ähnlich. Ents verfügen über eine sehr lange Lebensspanne, die sich über mehrere Zeitalter erstrecken kann, und führen ein sehr geruhsames und langsames Leben. Im Herrn der Ringe kommen nur männliche Ents vor, da sie, wie es heißt, die Entfrauen verloren haben. Es gibt daher schon lange keine Entings (Ent-Nachkommen) mehr.

Viele Ents werden im Laufe der Zeitalter träge oder baumisch. Sie beginnen zu wurzeln und bewegen sich nur noch selten. Diese Ents werden Huorns genannt. Viele können sich noch bewegen und sprechen. Unterhalten können sie sich allerdings nur mit Ents und Elben. Sie hassen Orks und alle baumfällenden Wesen (so auch Zwerge und Menschen).

Es gibt andererseits auch Bäume, die gewissermassen entisch werden, also Bäume, die denken können, sich von der Stelle bewegen und sich sogar mit den Ents verständigen können. Es ist unklar, ob auch diese entisch gewordenen Bäume zu den Huorns gezählt werden.

Baumbart, der älteste Ent und neben Tom Bombadil das älteste Lebewesen in Mittelerde, ist der Hüter des Fangorn-Waldes, welcher in unmittelbarer Nachbarschaft zu Sarumans Wohnstätte Isengart liegt. Anfangs unterhalten sich Baumbart und Saruman noch oft, bis Saruman beginnt, sich nur noch für Räder und Maschinen zu interessieren und sich sogar mit Orks zusammentut, die auf seinen Befehl zahlreiche Bäume fällen und zerhacken.

Dennoch verhalten sich die Ents im Ringkrieg anfangs neutral. Als Baumbart ein Entthing einberuft, eine Versammlung von Ents, gelingt es ihm jedoch, die Ents nach sehr langer Zeit erstmals wieder aufzurütteln. Im Anschluss an das Entthing ziehen die Ents und ein Heer von Huorns nach Isengart, um die vielen von Saruman und seinen Orks gefällten Bäume zu rachen. Sie leiten den Fluss Isen und alle anderen nahe liegenden Flüsse so um, dass eine große Flutwelle Isengart überschwemmt und die unterirdischen Anlagen Sarumans zerstört. Nur der unzerstörbare Turm Orthanc ragt anschliessend noch aus dem neu entstandenen See heraus.

Anschliessend ziehen viele der Huorns zur Schlacht bei der Hornburg weiter und helfen den bedrängten Rohirrim, Sarumans Ork-Heere zu besiegen.

Aus dem ersten Zeitalter ist überliefert, dass die Ents (dort als "die Hüter der Bäume" bezeichnet) den Grün-Elben von Ossiriand unter Beren Ercharmion halfen, die Zwerge von Nogrod nach der Zerstörung und Plünderung Menegroths an der Rückkehr in ihre Heimat zu hindern.

Orks

Melkor versklavt im Ersten Zeitalter zahlreiche Dunkelelben. Er foltert sie lange und züchtet aus ihnen die Rasse der Orks. Die Orks sind von Hass auf ihren Meister erfüllt, folgen ihm aber, weil sie ihn fürchten. Sie haben viele Feinde und werden sogar von ihren Verbündeten gemieden.

Eine lange und grimmige Feindschaft verbindet die Orks mit den Elben. Die Orks sind die einzigen Lebewesen, die von Elben unnachgiebig verfolgt und bekämpft werden.

Auch zwischen Orks und Zwergen kommt es zu langen und erbitterten Kriegen, die in der erbittert geführten Auseinandersetzung um die Zwergenstadt Moria unter dem Nebelgebirge gipfeln.

Sauron bedient sich in großem Umfang der Hilfe von Orks. Der größte Teil von ihnen lebt in Mordor, andere im Nebelgebirge, dort besonders in Moria, sowie in Isengart. Statt der Schwarzen Sprache Mordors sprechen die Orks eine eigene, einfacher strukturierte Sprache.

Im Ringkrieg treten die unter Saurons Befehl im Dienste Mordors stehenden Orks mit einem roten Auge auf ihren Schilden auf. Lediglich die Orks unter dem Kommando des Hexenmeisters aus Minas Morgul führen einen Mond als Symbol. Dagegen tragen die im Dienste Sarumans stehenden Orks als Abzeichen eine weiße Hand.

Sarumans militärische Stärke bei seinem Feldzug gegen Rohan beruht vor allem auf den Uruk-hai, einer von ihm selbst gezüchteten Ork-Rasse. Diese werden im Gegensatz zu anderen Orks nicht durch Tageslicht geschwächt. Sie sind größer, stärker und ausdauernder als andere Orks und fühlen sich diesen zu recht überlegen. Im Herrn der Ringe kommt es zum offenen Streit zwischen den Uruk-Hai aus Isengart und den Orks aus Mordor, die bei der Gefangennahme von Meriadoc Brandybock und Peregrin Tuk noch zusammenarbeiten. Die Orks aus Mordor haben jedoch den Auftrag, die Gefangenen nach Barad-dûr zu bringen, die Uruk-Hai dagegen sollen sie nach Isengart zu Saruman bringen. Wegen dieser Meinungsverschiedenheit kommt es zu Kampf zwischen Uruk-Hai und den Orks aus Mordor, wobei einige Orks getötet werden und die Uruk-Hai die Oberhand behalten.

Drachen

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Smaug stürzt, tödlich verwundet, in den Langen See.

Die Drachen wurden von Melkor im ersten Zeitalter in den Kerkern von Angband zu Kriegszwecken erschaffen. Sie waren gefährliche Wesen und galten als äußerst intelligent, aber auch als reizbar, eitel und stets hungrig. Außerdem suchten sie immer nach Schätzen, die sie nach Drachengewohnheit auf einen Berg stapeln und ihn so lange Bewachen wie sie leben. Sie scheuten Licht und Wasser. Sie wurden durch eisenharte Schuppen geschützt, ihr Bauch war aber ungeschützt und verletzlich. Namentlich bekannte Drachen waren Ancalagon der Schwarze, Glaurung, Scatha und Smaug.

Andere Wesen

Adler

Im Hobbit und im Herrn der Ringe tauchen an mehreren Stellen Große Adler auf, die in den Büchern manchmal auch nur Adler genannt werden. Diese Riesenadler sind mythische, intelligente Kreaturen. Sie sind die edelsten und größten aller Vögel, geschaffen von Manwe vor dem Erwachen der Kinder Ilúvatars; sie sehen sich gleichwertig mit den Elbenfürsten. Im ersten Zeitalter schützten sie Gondolin vor den Spähern Morgoths, und wachten später über Tuor, Idril und die Überlebenden Gondolins, als sie aus der Stadt flohen. Im Krieg des Zorns zogen sie mit Earendil gegen die geflügelten Drachen in die Schlacht.

Im dritten Zeitalter halfen die Adler des Nebelgebirges Gandalf, Thorin, Bilbo und den Zwergen, denn sie waren noch in Gandalfs Schuld, denn Gandalf hatte Gwiahir vor langer Zeit von einer Pfeilwunde geheilt und spielten eine Schlüsselrolle in der Schlacht der fünf Heere im Jahre 2941 D.Z. Gwaihir rettet Gandalf von seiner Gefangenschaft in Isengart und trägt ihn von den Zinnen des Orthanc. Im Ringkrieg retteten Gwaihir, Landroval und Meneldor Frodo und Sam von den brennenden Hängen des Oroduin. Zuvor haben sie zusammen mit den anderen Adlern die Nazgûl auf ihren Geflügelten Schatten angegriffen. Die bekanntesten Adler in den Romanen sind Thorondor (König der Adler), Gwaihir (der Windfürst), Landroval und Meneldor.

Zweitausend Jahre lang, von den Tagen des Elros Tar-Minyatur bis in die Zeiten Tar Ancalimons, Sohn des Tar-Atanamir, befand sich ein Adlerhorst auf der Turmspitze des Palasts des Königs in Armenelos. Die Adler lebten von den Gaben des Königs.

Tom Bombadil

Tom Bombadil ist eines der größten Rätsel in Tolkiens Werken. Er ist ein nicht näher beschriebenes uraltes Wesen, das in Gestalt eines fröhlichen Mannes auftritt und zusammen mit seiner Gemahlin Goldbeere im „Alten Wald“ lebt, einem denkwürdigen Ort voller bösartiger Bäume, die Bombadil aber problemlos kontrolliert. Er erscheint stets fröhlich und hilfsbereit, meist durch die Gegend springend und laut sinnlose Lieder singend. So widmete ihm Tolkien mit Die Abenteuer des Tom Bombadil 1962 einen eigenen kleinen Gedichtband. Ein weiteres Charakteristikum Bombadils ist, dass er völlig frei ist sowohl von Furcht als auch von Verlangen nach Besitz oder Herrschaft.[7] Aus diesem Grund hat der Eine Ring keine Wirkung auf ihn. Im Weißen Rat wurde daher diskutiert, ob nicht der Eine Ring bei ihm vor den Dienern Saurons sicher aufgehoben werden könne. Man verwarf diese Möglichkeit jedoch wieder: Nach Gandalfs Einschätzung war die Gefahr zu hoch, dass Tom Bombadil den Einen Ring einfach wegwerfen könnte, da er für ihn nichts bedeute.

Bombadil ist nicht nur rätselhaft, sondern scheint geradezu „aus einer anderen Welt“ zu stammen. Er passt nicht in die sonst sauber in Kategorien eingeteilte Welt des Herrn der Ringe und lässt sich beispielsweise keinem der von Tolkien erfundenen Völker zuordnen. Tatsächlich wurde Bombadil unabhängig vom Mittelerde-Stoff erfunden und erschien schon 1934 zum ersten Mal als Protagonist eines Gedichts in The Oxford Magazine.[7]

Tolkien beschreibt Bombadil in einem Brief aus dem Jahr 1937 als „Geist der (verschwindenden) Landschaft von Oxford- und Berkshire[8]. Dies lässt darauf schließen, dass Bombadil bewusst nicht in Tolkiens Mittelerde-Mythologie passt und einen grundlegend anderen Ursprung hat. Stattdessen scheint Tolkien die Absicht gehabt zu haben, in der Figur des Tom Bombadil und seiner Freundin Goldbeere, die auch „Tochter des Flusses“ genannt wird, die Eigenarten und die Schönheit der ihm vertrauten Landschaften zu beschreiben.

Auch soll Bombadil Tolkiens Vorstellungen zufolge gewissermaßen eine Metapher für die „reine (echte) Naturwissenschaft“ sein: Er interessiert sich nur für das Wissen, nicht für das, was man eventuell damit machen und erreichen kann.[7]

Das Rätsel des Tom Bombadil wird wohl nicht mehr ganz zu klären sein. Tolkien selbst bemerkt hierzu:

Und ein paar Rätsel muß es immer geben, sogar in einem mythischen Zeitalter. Tom Bombadil ist eines (absichtsgemäß)[9]

In einem anderen Brief heißt es:

Ich glaube nicht, daß man über Tom philosophieren müßte und daß er dadurch besser wird.[7]

Trolle

Trolle wurden von Melkor bei dem Versuch, Ents nachzuahmen, erschaffen. Sie sind sehr große, einfältige Wesen, verfügen aber über große Kraft. Sie sprechen eine primitive Sprache, wie aus der Unterhaltung der drei Trolle in „der Hobbit“ bekannt ist. Die stärksten Trolle sind die Steintrolle (von denen manche mehrere Köpfe haben), die im Licht der Sonne aber zu Stein werden. Die von Sauron gezüchteten Höhlentrolle und Bergtrolle haben Schuppen und vertragen daher das Sonnenlicht. Als vierte Trollart sind die sogenannten Olog-hai bekannt, die im Ringkrieg eingesetzt werden. Die Olog-hai sind intelligent und vertragen das Sonnenlicht besser als alle anderen Trollarten.

Wolfswesen

Huan

Der Hund von Valinor, ein Geschenk Oromes an den Noldo Celegorm. Huan hilft im Leithian-Lied Lúthien und Beren, in die Feste Thangorodrim einzudringen, um Morgoth einen Silmaril zu entwenden. Huan versteht die Sprache all dessen, was Stimme hat, jedoch ist ihm vor seinem Tod nur dreimal erlaubt, selbst zu sprechen. Er stirbt an den schweren Verletzungen, die er sich im siegreichen Kampf gegen Carcharoth zuzieht.

Warge

Warge waren von Sauron und Saruman eingesetzte, übergroße Wölfe, die unter anderem als Reittiere für Orks missbraucht wurden. Sie werden zum erstem Mal im Kleinen Hobbit erwähnt, als sie Bilbo und die Zwerge am Fuße des Nebelgebirges überfallen. Im Gegensatz zu normalen Wölfen haben Warge auch die Fähigkeit zu sprechen.[10]

Das Wort leitet sich zum einen vom altnordischen „vargr“ ab, was sowohl „Wolf“ als auch „Geächteter“ bedeuten kann. Zum anderen zitiert Shippey auch das altenglische Wort „wearh“, das zwar „Geächteter“, nicht aber „Wolf“ bedeutet, zum anderen das Verb „awyrgan“, was „verurteilen“ aber auch „erwürgen“ (so wurde ein ergriffener Geächteter hingerichtet) bedeutet, evtl. aber auch die Bedeutung „totbeißen“ haben könnte. Shippey streicht zum einen heraus, dass Tolkiens Neuschöpfung in der Aussprache zwischen dem nordischen und altenglischen liegt, dass zum anderen aber auch das nordische Wort „ulfr“ für „Wolf“ existiert und schlägt vor, dass Tolkiens Verwendung zum einen des Mischkonzeptes „vargr“, zum anderen die Vermischung des englischen und des nordischen Konzeptes illustrieren soll, dass es sich hier nicht um gewöhnliche, sondern um besonders intelligente und bösartige Wölfe handelt[11].

Die Warge wurden wie manch andere Geschöpfe Tolkiens in viele verschiedene Fantasy-Welten übernommen.

Werwölfe

Insbesondere im Silmarillion werden von Tolkien auch Werwölfe beschrieben (siehe auch Werwolf). Bei Tolkien handelt es sich dabei um große, intelligente Wölfe, die sich allerdings nicht in Menschen oder umgekehrt verwandeln. Im Herrn der Ringe erwähnt Gandalf bei der Aufzählung von Saurons Dienern „Warge und Werwölfe“ („Die Gefährten: Viele Begegnungen“), dies ist die eindeutigste Stelle in der Werwölfe von Wargen abgegrenzt werden. Allerdings unterscheiden sich Werwölfe von Wargen in mehreren Faktoren voneinander, z. B. lösen sich die Körper der Warge bei deren Tod auf, wie zum Beispiel bei dem Angriff auf die Gefährten an den Hängen des Caradras, wo sie am Morgen nach dem Kampf nur noch einen Pfeil von Legolas finden, der keine Spitze mehr hat Beide Arten werden bei Tolkien durch das elbische Wort „gaur“ beschrieben. Dieses leitet Tolkien in seiner fiktiven Etymologie von der Wurzel „ngwaw“, „heulen“, ab, und unterstreicht damit die Gemeinsamkeiten dieser Wolfswesen. Eine explizite spezifische Abgrenzung findet dagegen nicht statt.

Carcharoth

Carcharoth, „Feuerrachen“, stärkster der Wölfe Morgoths, Wächter vor Thangorodrim. Ob Carcharoth ein Maia war, ist nicht sicher. Als Beren und Lúthien einen Silmaril aus der Krone von Morgoth stehlen und sie aus Thangorodrim flüchten, erwacht Carcharoth zu früh aus dem Schlaf, in den ihn Lúthien durch ihren Zaubergesang gewiegt hatte, und beißt Beren im Kampf die Hand, in der er den gestohlenen Silmaril hält, ab. Von den Schmerzen des sich nun in seinem Magen befindlichen Silmaril, dem Gefäß des reinen ursprünglichen Lichts, das alles Dunkle und Böse versengt, in Raserei getrieben, rennt er los und tötet alle Geschöpfe, die ihm begegnen. Er findet sein Ende durch den Hund Huan, dem Begleiter Beren und Lúthiens, der bei dem Kampf ebenfalls tödlich verwundet wird.

Mûmakil (Olifanten)

Mûmakil (Singular Mûmak; bei den Hobbits Olifanten genannt) sind elefantenähnliche Wesen, jedoch viel größer; sie haben riesige Stoßzähne. Sie wurden von den Haradrim als Lastentiere und in der Kriegsführung verwendet. Im Ringkrieg werden Mûmakil als „Kriegsgerät“ sowohl in den Kämpfen um Ithilien als auch bei der Belagerung von Minas Tirith eingesetzt. Es ist mit der größte Wunsch von Sam, dem Begleiter Frodos, einmal im Leben einen Olifanten zu sehen. Dieser Wunsch wird während der Reise nach Mordor auch erfüllt. Er kennt auch ein Gedicht über jene.

Literatur

Für detaillierte Informationen über J. R. R. Tolkien und seine fiktive Welt Mittelerde siehe:

Einzelnachweise

  1. Stadt Memmingen: Josef Madlener
  2. In einem Brief an seinen Sohn Christopher (Briefe, Nr. 70; S. 110) schreibt Tolkien: „Findest Du, daß Shelob [Kankra] ein guter Name für ein ungeheures Spinnenwesen ist? Natürlich ist das bloß »She + lob« (= Spinne), aber zusammengeschrieben wirkt es doch recht widerlich.
  3. J. R. R. Tolkien (Autor) und Christopher Tolkien (Hrsg.): Das Silmarillion. 3. Auflage, Klett-Cotta, Stuttgart 1991, ISBN 3-608-95804-5, S. 281.
  4. Es gibt auch Stimmen, die seine Rolle im Herrn der Ringe anders interpretieren, so vertritt beispielsweise Marnie in einem Essay die These, Celeborn sei mit Galadriel auf eine Stufe zu setzen.
  5. Nachrichten aus Mittelerde, 2,IV – Die Geschichte von Galadriel und Celeborn und von Amroth, König von Lórien, S. 307.
  6. Als Quelle für die linguistischen Hintergründe der Figur diente The Encyclopedia of Arda: http://www.glyphweb.com/Arda/b/beorn.html#3
  7. a b c d Carpenter (Hrsg.), Briefe, Nr. 153, S. 254.
  8. Carpenter (Hrsg.), Briefe, Nr. 19 (an Stanley Unwin, Tolkiens Verleger), S. 39.
  9. Carpenter (Hrsg.), Briefe, Nr. 144, S. 231.
  10. J.R.R. Tolkien: Der kleine Hobbit. 12. Auflage. dtv, München 2004, ISBN 3-423-08559-2, Raus aus der Bratpfanne, rein ins Feuer, S. 116, 117 (englisch: The Hobbit or There and Back Again.).
  11. Tom Shippey: J. R. R. Tolkien, Autor des Jahrhunderts, Klett-Cotta 2002 ISBN 3-608-93432-4