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Siemens

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Siemens auf der Cebit in Hannover
Siemens-Standort Berlin-Treptow

Die Siemens AG ist ein weltweit aktiver Konzern mit circa 120 Standorten in Deutschland. Siemens ist in 192 Ländern vertreten. Der Konzern wurde 1847 von Werner von Siemens gegründet. Siemens beschäftigt nach eigenen Angaben rund 430.000 Mitarbeiter weltweit (2004). Im Jahr 2004 betrug der Umsatz des Konzerns 75,167 Mrd. Euro, nach 74,233 Mrd. Euro in 2003. Vorstandsvorsitzender ist seit dem 27. Januar 2005 Klaus Kleinfeld, Aufsichtsratsvorsitzender ist seitdem sein Vorgänger Heinrich von Pierer.

Geschäftsfelder

Das operative Geschäft der Siemens AG teilt sich in 13 Segmente (2004):

Informationstechnik, Telekommunikation und Mobilfunk finden sich in der Netzwerk- und Mobilfunksparte Communications (Com) und der Siemens Business Services (SBS). Bei der Power Generation (PG) ist die konventionelle Kraftwerkstechnik gebündelt, die Verteilung der Energie erfolgt mit Erzeugnissen der Power Transmission & Distribution (PTD). Bei der Automatisierungstechnik ist die Siemens AG weltweit führend, die Produkte und Dienstleistungen der Gebäude- und Industrieautomation vertreiben die Sparten Automation & Drives (A&D), Industrial Solutions & Services (I&S) , Logistics and Assembly Systems (L&A) (ehemals Siemens Dematic) sowie Siemens Building Technologies (SBT). Die Verkehrstechniksparte Transportation Systems (TS) baut Schienenfahrzeuge (z.B. U-Bahnen, den Transrapid und den ICE) und die dazugehörig Infrastruktur. In der Sparte Siemens VDO Automotive AG (SV) werden der Automobilindustrie Teile zugeliefert. Die Medizintechniksparte Siemens Medical Solutions gehört zu den steten Gewinnbringern des Konzerns, ebenso die Osram GmbH, die sich unter anderem mit Beleuchtungstechnik beschäftigt. Zudem besitzt Siemens 34% der Anteile an der Framatome ANP.

Ergänzt wird das operative Geschäft durch das Ergebnis der Finanz- und Immobilientöchter. Die Herstellung von passiven Bauelementen und Halbleiterbauelementen wurde 1999/2000 in die eigenständigen Firmen Infineon und Epcos ausgegliedert. Weitere wichtige Beteiligungen sind Fujitsu-Siemens (PC-Hardware) und der Hausgerätehersteller BSH (Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH).

Zur Unterstützung der Geschäftsfelder gibt es zusätzlich noch Zentralabteilungen, wie z.B. Corporate Technology (CT), ehemals Zentrale Technik. Die CT bündelt breite Forschungs- und Entwicklungskompetenz, auf die die Siemens Geschäftsfelder zurückgreifen können, um technische Innovationen an den Markt zu bringen. Ein großer Teil der derzeit 7400 (Stand 2004) jährlichen Patentanmeldungen entstehen in der CT.

Geschichte

Geschäftsführer und
Vorstandsvorsitzende
der Siemens AG
Vorlage:Siemens Geschäftsführer
Datei:Siemens Schuckert Logo.png
Firmenzeichen von Siemens-Schuckert

Am 12. Oktober 1847 gründet Werner von Siemens zusammen mit Johann Georg Halske die Telegraphen-Bauanstalt von Siemens & Halske in Berlin. Grundlage bildet seine Erfindung des Zeigertelegraphen. 1848 baut Siemens die erste Telegraphenlinie Europas über weite Entfernungen zwischen Berlin und Frankfurt am Main. Sein Bruder Wilhelm von Siemens eröffnet 1850 die Repräsentanz der Firma in London. Werner von Siemens selbst arbeitet in den 1850er Jahren in Russland an der Schaffung eines neuen Telegraphen-Netzwerks.

1855 eröffnet Siemens eine Zweigniederlassung in St. Petersburg, die durch Carl von Siemens, einem Bruder des Gründers geleitet wird. In der Folge wächst die Gesellschaft weiter und eröffnet neue Geschäftsfelder bei der Elektrifizierung von Eisenbahnstrecken und Eisenbahnzügen sowie für Glühlampen. 1890 zieht sich Werner von Siemens zurück und überlässt die Geschäfte seinem Bruder Carl sowie seinen Söhnen Arnold und Wilhelm. Diese wandeln die Firma 1897 in eine Aktiengesellschaft um. 1903 wird die Elektrizitäts-AG, vormals Schuckert & Co. übernommen, die mit der Starkstromtechnik-Sparte von Siemens & Halske in die Siemens-Schuckert-Werke GmbH ausgegliedert wird. Die bisher andauernden Streitigkeiten mit AEG um Patente werden durch die gemeinsam mit AEG gegründete Gesellschaft für drahtlose Telegraphie System Telefunken beendet. Mit zwei anderen Gesellschaften formieren Siemens & Halske 1919 die Osram Glühlampen-Gesellschaft. 1923 gründet Siemens eine Niederlassung in Japan. In den folgenden Jahren beginnt die Fertigung von Radios, Fernsehgeräten und Elektronenmikroskopen.

Im Zweiten Weltkrieg beschäftigt Siemens Zwangsarbeiter. Nach dem Krieg steigt Siemens ab 1954 in die Datenverarbeitung ein und produziert Computer, Halbleiterbauelemente, Waschmaschinen sowie Herzschrittmacher. 1966 werden Siemens & Halske AG, Siemens-Schuckert-Werke AG und Siemens-Reiniger-Werke AG (der spätere Bereich Siemens Medical Solutions) zur Siemens AG zusammengefasst. Die Siemens AG produziert 1980 gemeinsam mit den Deutsche Telephonwerken in Berlin die weltweit erste digitale Telekommunikationsanlage. 1989 wird der Schienenfahrzeugbau in die Siemens-Verkehrstechnik ausgegliedert. Ein Jahr später erfolgt die Übernahme der Firma Nixdorf in die Siemens Nixdorf Informationssysteme AG.

1999 führt Siemens ICN das Wissensmanagementsystem sharenet ein.

Zum 01. Oktober 2004 wurden die Siemens Bereiche ICM und ICN zum neuen Bereich Communications (COM) zusammengefaßt. Daraus ergibt sich der größte Einzelbereich der Siemens AG.

2004 wurde durch Medienberichte bekannt, dass Siemens wie VW zur Wahrung seiner Interessen auf die Förderung von Politikern durch Nebenbeschäftigungen setzt. Nach Angaben von Siemens üben mehr als 400 Mitarbeiter des Konzerns politische Mandate aus, davon zwölf als hauptamtliche Politiker. Wie der ehemalige Siemens-Chef Heinrich von Pierer der Tageszeitung «Die Welt» zugab, sitzt einer davon im Bundestag, vier in Landtagen, und sieben arbeiten als Bürgermeister. Direkter politischer Einfluss zugunsten des Unternehmens werde von ihnen aber nicht ausgeübt und auch nicht erwartet, sie werden lediglich zur einer differenzierten und sachlicheren Debatte über die von der Öffentlichkeit oft kritisierten Subventionen, sinkenden Kapitalsteuern und Managerprovisionen angeregt, aber niemand werde dazu gezwungen. Die Anstellungen sind legal. Die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technologiefolgenabschätzung, Ulrike Flach (FDP), hatte eingeräumt, dass sie rund 60000 Euro jährlich von Siemens erhält, aber nur als Übersetzerin und der Vertrag mit Siemens ruht seit Jahresanfang 2005, wie im November 2004 vereinbart.

Beteiligungen

Mitgliedschaften

Produktauswahl

Kritik

Siemens wird von Kritikern vorgeworfen, durch den Bau von Staudämmen für die Vertreibung von Menschen und die Zerstörung von Natur mitverantwortlich zu sein. Auch wegen seiner Beteiligung am Bau von Atomreaktoren geriet der Konzern mehrfach in Kritik.