Satire
Satire, (v. lat. "satura" gefüllt, buntgefüllte Schale) ist eine Spottdichtung und als solches eine primär literarische Kunstform. Sie will Missstände und Unsitten innerhalb der Gesellschaft, aber auch bestimmte Ereignisse und Personen anprangern, kommentieren und entlarven. Darum ist die Satire auch stets an ihr soziales und historisches Umfeld gebunden.
Der Begriff geht zurück auf die Spottverse des römischen Dichters Lucilius (ca. 180-102 v. Chr.), die eine Emanzipation von der bis dahin griechisch geprägten Dichtkunst markierten. Anfangs als "Sermones" bezeichnet, stehen in den ersten drei Jahrhunderten beide Begriffe nebeneinander, bis sich mit dem boshaften Schriftenzyklus aus 16 Satiren von Juvenal (ca. 60-140 n. Chr.) der Begriff "Satire" endgültig durchsetzt.
Die Satire ist eine Form der Zeitkritik, die eben durch die Kritik zum Nachdenken anregen, letztlich so auch die angeprangerten misslichen Zustände bessern möchte.
Zitate
"Satire ist die Kunst, einem anderen so auf den Fuß zu treten, daß er es merkt, aber nicht aufschreit." (Helmut Qualtinger)
"Difficile est, saturam non scribere" (Es ist schon schwer, nicht Satiren zu schreiben) (Juvenal)
Siehe auch:
Magazine/Zeitschriften
deutschsprachig
- Simplicissimus - Titanic - pardon - Nebelspalter - Eulenspiegel - zyn! - MAD
international
Große Satiriker
deutschsprachig
- F. W. Bernstein - Wilhelm Busch - Robert Gernhardt - Eckhard Henscheid - Dieter Hildebrandt - Karl Kraus - Georg Christoph Lichtenberg - Johann Nestroy - Gerhard Polt - Kurt Tucholsky
international
- Neuzeit
Bedeutende Satirische Einzelwerke
- Dr. Seltsam, oder wie ich lernte die Bombe zu lieben (Stanley Kubrick)
- Sein oder Nichtsein (Hail Hamlet, Ernst Lubitsch)