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Portable Document Format

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Dieser Artikel erläutert das Dateiformat pdf. Für die ebenfalls mit PDF abgekürzte Barcodetechnologie siehe PDF417.


Das Portable Document Format (PDF) ist ein Dateiformat, das von der Firma Adobe Systems entwickelt und 1993 mit Acrobat 1 veröffentlicht wurde.

In der Startphase war der Acrobat Reader (jetzt: Adobe Reader) kostenpflichtig. Erst die kostenfreie Weitergabe der Software ermöglichte die Verbreitung im heutigen Ausmaß. Die aktuelle Version des PDF-Dateiformats ist 1.6 (kann mit Acrobat ab Version 7 verarbeitet werden).

PDF-Dateien geben das mit dem Erstellungsprogramm erzeugte Layout 1:1 wieder.

Ein häufig verwendetes Programm zur Erzeugung von PDF ist Adobe Acrobat Distiller, der aus PostScript-Dateien PDF erstellt. Der Distiller ist verfügbar für Windows und Mac. Mit weiteren PDF-Werkzeugen (Tools) lassen sich – oft über den Druckbefehl, bei größeren Datenmengen aber meist mit einer Programmiersprache aus einer Datenbank heraus – PDF-Dateien einfach und schnell erstellen. Die Erzeugung von PDF-Dateien ist damit auf jeder Plattform möglich.

PDF-Dokumente lassen sich problemlos auf verschiedenen Softwareplattformen austauschen. PDF war ein proprietäres ("hauseigenes"), aber offenes Dateiformat, das im PDF Reference Manual von Adobe dokumentiert ist und dadurch Drittentwicklern umfangreiche PDF-Werkzeuge bereitstellt. PDF basiert zu großen Teilen auf dem PostScript-Format, das ebenfalls offen ist.

Verwendung und Vorteile

Eine PDF-Datei gibt die Dokumente des Ursprungsprogramms einschließlich aller Schriften, Farben, Grafiken und Bildern präzise wieder.

Diese Dokumente können eine oder tausende Seiten Umfang haben, wobei jede auf maximale Seitengröße von 508 x 508 cm beschränkt ist.

Das PDF-Format basiert auf dem gleichen Grafikmodell wie PostScript. Im Gegensatz zu PostScript ist es aber keine Programmiersprache, sondern mehr eine Dokumentenbeschreibungssprache. PDF erlaubt eine genauere Strukturierung von Dokumenten, als das mit Postscript möglich ist, zum Beispiel durch Hyperlinks.

Schriften (auch nicht-lateinische, wie beispielsweise japanische oder chinesische) und Vektorgrafiken können dabei beliebig ohne Qualitätsverlust vergrößert werden. Große Netzwerkpläne und Datenmodelle lassen sich unter diesen Voraussetzungen auf einer PDF-Seite unterbringen. Durch die Textsuche im einzelnen Dokument oder die Volltextrecherche innerhalb einer PDF-Dokumentensammlung lassen sich sehr einfach Fundstellen auffinden. Dies funktioniert selbst dann, wenn der Text eine 0 bis 360 Grad Positionierung hat oder in anderer Form (z.B. Kreis- oder Kurvenform) dargestellt wird.

Aus PDF-Dokumenten lassen sich Textpassagen, Tabellen und Bilder, auch Ausschnitte, leicht in anderen Anwendungsprogrammen durch Kopieren und Einfügen der jeweiligen Elemente weiterverarbeiten (Zitierpflicht, Lizenzbedingungen und Urheberrechte sind zu beachten), sofern dies zugelassen ist.

Eine Besonderheit des PDF-Formats ist z.B. der optionale Dokumentenschutz mit 40 oder 128 Bit Verschlüsselung. Der Ersteller des Dokuments kann damit gezielt die Rechtevergabe des betreffenden Dokuments bestimmen. So kann verhindert werden, dass z.B. Benutzer das Dokument abändern, ausdrucken oder Inhalte über die Zwischenablage kopieren können.

Durch entsprechende PDF-Werkzeuge auch von Drittentwicklern lassen sich aber auch Rechte vergeben, sodass mit dem kostenlosen Adobe Reader PDF-Formulare ausgefüllt und gedruckt werden können.

Durch Indizierung von PDF-Dokumenten lassen sich für diese komfortable Volltextsuchen (Volltextrecherche) erstellen.

Vorteile im Desktop Publishing sind für Grafiker und Designer die Einbindung aller Elemente für die Druckerstellung. Dabei sind die Lizenzbedingungen und Urheberrechte für die verwendeten Schriften zu beachten.

PDF-Dokumente sind im Regelfall kleiner als die Dateien der Ursprungsanwendung.

Normung

In verschiedenen Gremien der ISO (im Wesentlichen in den USA ANSI, NSPE und AIIM) werden einzelne Spezifikationen des PDF normiert und damit offengelegt:

ISO 15930 PDF/X Format für die Druckvorstufe (abgeschlossen; PDF/X-1a = 15930-1, PDF/X-3 = 15930-3)
ISO 19005 PDF/A PDF Archive Format für die Langzeitspeicherung (Status CD; Abschluss in 2005 erwartet)
PDF/E PDF Engineering Format für technische Zeichnungen (Status Draft; Abschluss 2006 erwartet)


PDF in Betriebssystemen

Das Einsatzgebiet von PDF ist vielfältig, so ist es nicht verwunderlich das mit dem Betriebssystem Mac OS X von Apple erstmals PDF als Standardformat für die Bildschirmausgabe verwendet wurde. Die Vorteile liegen auf der Hand, mit Hilfe von PDF ist erstmals echtes WYSIWYG möglich. Weitere Features sind Textglättung in allen Applikationen (Antialiasing) sowie die PDF Erzeugung von jedem Programm aus, das einen Druckdialog besitzt. PDF wird auch zur Erzeugung von Druckdaten verwendet, somit ist es auch möglich PostScript auf Nicht-Postscript Druckern auszugeben.

Programme zur Betrachtung von PDF-Dateien


  • ... und fast alle Programme zur Erstellung von PDF-Dateien

Programme zur Erstellung von PDF-Dateien

  • kostenlose Programme, die wie ein Drucker benutzt werden (funktioniert aus jedem Programm):
    • PDFCreator (GNU GPL, enthält aktuelles Ghostscript)
    • FreePDF XP (Freeware, baut auf Ghostscript auf)
    • PrimoPDF (Free PDF Creator)
    • RedMon (Redirection Port Monitor, dt. Druckeranschluß-Umleitungsmonitor)
    • Und andere Programme, die fähig sind, ihre Daten auf einen Postscript-Drucker zu drucken. Mittels GhostScript, dem Adobe Acrobat Distiller oder einem ähnlichen Programm werden die Druckdaten vom entsprechend konfigurierten Druckertreiber angenommen und nach PDF konvertiert.
  • Für Programmierer:
    • PDFlib – weit verbreitete Programmierbibliothek zur automatischen, serverbasierten Erzeugung von PDF-Dateien (alle Programmiersprachen, alle Betriebssysteme)
    • iText - JavaAPI
    • FPDF – weit verbreitete, für die private und kommerzielle Verwendung kostenlose und auf reinem PHP basierende Klasse zur Erzeugung von PDF-Dateien ohne die Notwendigkeit von zusätzlichen PHP-Erweiterungen (Extensions).
    • clsPDF – PDF-Klasse für Visual Basic (inkl. Workshop)

Darüber hinaus können PDF-Dokumente aus XML-Daten mit Hilfe geeigneter Transformationen nach XSL-FO und anschließender Formatierung erstellt werden. Diese Formatierung ist mit dem Formatierer FOP des Apache-Projekts möglich.

Siehe auch