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Liste verbotener Autoren während der Zeit des Nationalsozialismus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die folgenden Autoren sind eine Auswahl aus den Berufsverbotslisten des NS-Regimes im Dritten Reich und stammen unter anderem aus:

  1. Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums, Stand vom 31. Dezember 1938
  2. Jahreslisten 1939-1941. Unveränderter Neudruck der Ausgabe Leipzig 1938-1941, Vaduz 1979

Die offizielle Liste wurde vom Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda herausgegeben.

Autoren standen auf der Liste, weil sie oder ihre Vorfahren jüdischer Abstammung waren; weil sie politisch nicht mit dem Regime übereinstimmten; weil sie pazifistisches oder kommunistisches Ansichten verbreiteten oder dessen verdächtigt wurden. Auch bereits verstorbene Autoren stehen auf der Liste.

Im Mai und Juni 1933, im ersten Jahr der nationalsozialistischen Regierungszeit, wurden demonstrativ öffentliche Bücherverbrennungen durchgeführt (siehe die Liste der verbrannten Bücher 1933). Die Bücherverbote des Nationalsozialismus sind ein Teil der Geschichte der Zensur.

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Literatur

Hans Benecke entstammt einer Buchhändlerfamilie, die zusammen mit einem Teilhaber die traditionsreiche Berliner Buch- und Kunsthandlung Amelang in der Kantstraße betrieb. Nach dem Abitur begann er zunächst ein technisches Studium und anschließend für eine kaufmännische Lehre, ehe er sich doch entschloß, in die Fußstapfen des Vaters zu treten. Nach dessen plötzlichem Tod im Jahr 1937 übernahm Benecke die Leitung der Buchhandlung, die er als Nichtarier nur mit einer >>Ausnahmegenehmigung<< übernehmen durfte. Obwohl er Gefahr lief, diese Genehmigung aufs Spiel zu setzen, hielt er Kontakt zu seinen jüdischen Kunden und bemühte sich weiterhin, ideologiefreie Literatur anzubieten.
Angesichts nur spärlicher Zeugnisse von Buchhändlern über die Zeit des NS-Regimes beleuchten Hans Beneckes Erinnerungen beispielhaft das Schicksal etlicher seiner Kollegen, die sich ebenso wie er nicht der Parteilinie unterworfen haben.
Hans Benecke, geboren 1910, baute die Buchhandlung Amelang, die 1944 einem Bombenangriff zum Opfer gefallen war, nach dem Krieg in Berlin wieder auf, ehe er nach Frankfurt am Main übersiedelte, um dort 1948 am Roßmarkt eine neue Buchhandlung zu eröffnen. Nach dem 150jährigen Jubiläum der Firma Amelang zeichnete sich bereits ab, daß die Buchhandlung in der bisherigen Form nicht mehr zu halten war. Benecke entschloß sich, sich zunehmend dem Antiquariat zu widmen, und brachte Anfang der sechziger Jahre die ersten Kataloge zum Thema Literatur im Exil heraus. 1972 erfolgte der Umzug nach Hamburg, wo er bis 1986 weiterhin als Antiquar tätig war.